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Ein Point and Figure Chart ist eine eher seltene Methode zur Darstellung von Kursbewegungen in der technischen Analyse, die sich auf signifikante Preisbewegungen konzentriert. Der konkrete Chart agiert dabei unabhängig von der Zeit. Der Point and Figure Chart besteht aus einer Reihe von X- und O-Symbolen: X steht hier für steigende Preise, während O die fallenden Kurse repräsentiert.

Diese Art der Darstellung hilft, wichtige Widerstände und Unterstützungen zu identifizieren und ignoriert kleinere Preisbewegungen.

Alles Wissenswerte zum Point and Figure Chart

  • Fokussiert sich auf Preisänderungen, ignoriert die Zeit
  • Verwendet X für steigende, O für fallende Preise
  • Jedes Symbol repräsentiert die festgelegte Preisschwelle
  • Umkehrregel bestimmt Wechsel zwischen X und O, kleinere Preisschwankungen werden ausgeblendet
  • Für die Identifizierung von Trends, Unterstützungs-/Widerstandsniveaus

Im folgenden Artikel zeigen wir, was der Point and Figure Chart ist, wie er funktioniert und welche Tipps hier besonders hilfreich sein können. 

Wie funktioniert der Point and Figure Chart? 

Der Point and Figure Chart ist ein Werkzeug der technischen Analyse, das in der Finanzwelt verwendet wird, um Preisbewegungen präzise zu verfolgen, ohne die Zeitdimension zu berücksichtigen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Linien- oder Balkendiagrammen, die Preis- und Zeitinformationen kombinieren, konzentriert sich ein Point and Figure Chart ausschließlich auf preisliche Veränderungen. Damit soll der Fokus auf das Entscheidende gewahrt bleiben. 

Das Diagramm wird hier aus X- und O-Symbolen erstellt: X steht für diverse Preissteigerungen, während O hier konkrete Preisrückgänge repräsentiert. Somit finden die Trader verschiedene X und O überall auf dem Chart. 

Jedes Symbol in einem Point and Figure Chart repräsentiert nun eine konkrete Preisspanne, beispielsweise 1 US-Dollar pro X oder O. Diese Darstellung hilft Tradern, den Markt noch besser zu filtern, da eben nur wirklich signifikante Preisbewegungen deutlich werden. Zugleich lässt sich diese Spanne flexibel festlegen. Zeitfaktoren wie Tage oder Wochen werden nicht direkt dargestellt, was das Erkennen von Trends, Unterstützungen und Widerständen erleichtert. Denn bei der Suche nach diesen Kurszonen kommt es grundsätzlich eben nicht auf die zeitliche Komponente an, sodass der Point and Figure Chart dies vereinfacht. 

Point and Figure Chart – Beispiel Amazon Aktie

Ein einfaches Beispiel: Angenommen, die festgelegte Preisspanne beträgt 1 US-Dollar und der aktuelle Kurs der Amazon Aktie liegt bei 130 US-Dollar. Steigt der Kurs auf 132 US-Dollar, werden nun zwei X hinzugefügt. Fällt die Aktie jedoch auf 125 US-Dollar, werden Os hinzugefügt. Der Wechsel von X zu O oder umgekehrt erfolgt jedoch erst immer dann, wenn eine bestimmte, vorher festgelegte Preisänderung erreicht wird, zum Beispiel 3 US-Dollar. Dies stellt sicher, dass kleinere Preisbewegungen ignoriert werden und sich das Chart auf die wesentlichen Trends konzentriert. Im konkreten Fall wäre die Schwelle erreicht, ein Trendwechsel angezeigt. 

Für Trader ist der Point and Figure Chart also ein Werkzeug zur Analyse langfristiger Trends, da dies weniger anfällig für kurzfristige Volatilität ist und eine klare Sicht auf die Marktstruktur bietet. Dieser Aspekt ist besonders nützlich für die Identifizierung von Unterstützungen und Widerständen, dadurch lassen sich Kurszonen für Stop-Loss und Take-Profit noch besser identifizieren. 

Die Kursentwicklung wird hier einfach in Spalten erfasst, die abwechselnd mit X und O gefüllt sind. Bei steigenden Kursen werden die Spalten mit X gefüllt, während bei sinkenden Kursen O verwendet wird. Jede Spalte enthält ausschließlich eines dieser Symbole.

Nun werden die Daten also in eine sogenannte Box eingetragen, die einen festgelegten Wert repräsentiert. Diese Boxgröße definiert gleichzeitig den minimalen Abstand zwischen den Einträgen im Chart und lässt sich individuell anpassen. 

Wie funktioniert ein Point and Figure Chart?

Der Point and Figure Chart hilft bei der Identifizierung von Trends und Mustern in Preisbewegungen. Dieser unterscheidet sich deutlich von anderen Charttypen, da er die Zeit ignoriert und sich nur auf reine Preisänderungen konzentriert.

Ein Point and Figure Chart wird durch eine Reihe von X- und O-Symbolen gebildet. Jedes Symbol entspricht einer festgelegten Preisschwelle. Dies bedeutet, dass für jeden Anstieg (oder Rückgang) des Preises um diesen Betrag ein X (oder O) hinzugefügt wird.

Point and Figure und die Trendumkehr
Eine wichtige Besonderheit des Point and Figure Charts ist die Trendumkehr. Eine neue Spalte wird erst begonnen, wenn der Preis um einen vorher festgelegten Betrag fällt. Dies gilt umgekehrt für eine neue Spalte von X natürlich auch. Diese Regel hilft, kleinere Preisbewegungen zu ignorieren und Volatilität etwas zu glätten. 

Zur Erstellung eines Point and Figure Charts zeichnet man eine Spalte mit X, solange der Preis steigt. Fällt der Preis um den festgelegten Umkehrbetrag, beginnt man eine neue Spalte mit O. Dies setzt sich fort, wobei jede Spalte entweder nur aus X oder O besteht.

Da Zeitfaktoren ausgeblendet werden, bietet der Point and Figure Chart eine klare und unverzerrte Sicht auf die Preisentwicklung.

Point and Figure Charts lesen lernen: So interpretieren Sie den Charttyp

Trader, die Point and Figure Charts nutzen, sollten zunächst die Grundprinzipien dieses Charttyps verstehen. Jedes X in diesen Charts repräsentiert eine festgelegte Preissteigerung, während jedes O einen entsprechenden Preisrückgang anzeigt. 

Von enormer Bedeutung beim Lesen dieser Charts ist die Beachtung der Trendumkehr. Eine Umkehrung, markiert durch den Wechsel von X zu O oder umgekehrt, signalisiert mitunter auch eine richtige Änderung des Trends. Diese Umkehrungen erfolgen, wenn sich der Preis um einen vorher festgelegten Betrag in die entgegengesetzte Richtung bewegt. Deshalb werden volatile Schwankungen geglättet und tendenziell schneller Trendwechsel identifiziert. 

Lange Reihen von X oder O deuten auf starke Niveaus hin, deren Durchbruch signifikante Marktbewegungen nach sich ziehen kann. So lassen sich Supports und Widerstände identifizieren. 

Keine Seitwärtsbewegungen
Konsolidierungszonen, erkennbar an Bereichen, in denen der Chart zwischen X und O immer wieder ohne klare Richtung wechselt, sind ebenfalls von Bedeutung. In Point and Figure Chart existieren jedoch keine neutralen Seitwärtsbewegungen, sondern nur klare Aufwärts- oder Abwärtsbewegungen. Dies liegt daran, dass nur eine entgegengesetzte Bewegung das bestehende Signal aufheben kann. Zugleich muss dies die festgelegte Spanne erreichen – der Point and Figure Chart lässt sich somit individuell empfindlicher oder unempfindlicher einstellen. 

Ein Handelssignal wird für Trader generiert, wenn der letzte Hoch- oder Tiefpunkt überschritten wird. Um ein Kaufsignal zu erhalten, muss beispielsweise der neue Hochpunkt den vorherigen Hochpunkt, der in der letzten Spalte mit X-Symbolen markiert ist, übertreffen. Dann befindet sich der Aufwärtstrend in seiner Fortsetzung. Im Gegensatz dazu wird ein Verkaufssignal erzeugt, wenn der Tiefpunkt den Tiefpunkt der vorherigen Spalte mit O-Symbolen unterschreitet – ein Abwärtstrend ist vorhanden. 

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Vor- und Nachteile der Point and Figure Charts

Vorteile

  • Fokus auf das Wesentliche
  • Einfache Identifizierung von Trends
  • Geeignet für langfristige Analyse

Nachteile

  • Ignorieren kurzfristiger Informationen
  • Subjektivität bei den Parametern
  • Mangel an zeitbezogenen Daten

Vorteile der Point and Figure Charts

Fokus auf das Wesentliche

Ein Vorteil der Point and Figure Charts ist ihre Fähigkeit, das Marktrauschen zu eliminieren. Da dieser Charttyp nur signifikante Preisänderungen darstellt, können sich Trader auf die wesentlichen Bewegungen konzentrieren. Dies ist besonders nützlich in hochvolatilen Märkten, wo kleine Preisschwankungen oft irreführend sein können. Durch die Konzentration auf größere Preisbewegungen ermöglichen diese Charts eine klare Sicht auf die mittel- bis langfristigen Trends. 

Einfache Identifizierung von Trends

Point and Figure Charts sind hervorragend geeignet, um Trends und Muster zu identifizieren. Die visuelle Darstellung in Form von X- und O-Spalten macht es einfacher, solche Muster zu erkennen, als in komplexeren Charttypen. Dies kann besonders hilfreich sein, um Ein- und Ausstiegspunkte zu bestimmen. Denn die Charts zeigen deutlich, wann ein Trend schwächelt oder sich umkehrt. 

Geeignet für langfristige Analyse

Da Point and Figure Charts zeitunabhängig sind, eignen sie sich besonders gut für die langfristige Analyse. Diese bieten eine unverzerrte Sicht auf die Preisbewegungen über längere Zeiträume, da kurzfristige Fluktuationen und unwesentliche Preisschwankungen entfernt werden. Der Fokus der Trader liegt hier eher auf mittelfristigen Ansätzen. 

Nachteile der Point and Figure Charts

Ignorieren kurzfristiger Informationen

Ein wesentlicher Nachteil von Point and Figure Charts ist, dass sie kurzfristige Preisbewegungen und Zeitinformationen ignorieren. Dies kann für Day-Trader oder kurzfristige Anleger problematisch sein. Für diese sind die Point and Figure Charts somit eher nicht geeignet. 

Subjektivität bei den Parametern

Die Wirksamkeit von Point and Figure Charts hängt stark von der richtigen Einstellung der Parameter ab, wie der Preisschwelle pro X oder O und der Umkehrschwelle. Diese Parameter können subjektiv sein und variieren je nach Anlagestil und Ziel des Traders. Falsch eingestellte Parameter können zu irreführenden Interpretationen führen oder wichtige Marktbewegungen übersehen. Hier erfordert die Nutzung dieser Charts ein gewisses Maß an Erfahrung und Verständnis, um die Parameter korrekt zu justieren.

Mangel an zeitbezogenen Daten

Da Point and Figure Charts die Zeitdimension ignorieren, bieten sie keine Informationen über die Dauer von Trends oder die Geschwindigkeit von Preisbewegungen. Dies kann für einige Handelsstrategien ein Nachteil sein, in denen mitunter die Zeitkomponente eine wichtige Rolle spielt. 

Software für den Chart: Diese Möglichkeiten gibt es 

Grundsätzlich gibt es einige Software-Lösungen zur Erstellung und Analyse von Point and Figure Charts. Dennoch sind die Charts hierzulande nicht wirklich verbreitet, sodass kaum ein Broker diese direkt integriert hat. 

  • TradingView: TradingView ist die wohl beliebteste Charting-Plattform, die P&F Charts unterstützt. Diese bietet hier eine benutzerfreundliche Oberfläche, anpassbare Boxgrößen und eine Vielzahl von technischen Indikatoren, die im Point and Figure Chart eingeschaltet werden können. 
  • MetaTrader: MetaTrader 4 und MetaTrader 5 sind weit verbreitete Handelsplattformen, die P&F Charts über benutzerdefinierte Indikatoren und Erweiterungen integrieren können. Auch hier lassen sich die Charts somit einbinden. 
  • ProRealTime: ProRealTime ist eine professionelle Charting-Software, die P&F Charts und benutzerdefinierte Boxgrößen unterstützt. 
  • Sierra Chart: Auch bei Sierra Chart handelt es sich um eine doch bekannte Handelssoftware, die P&F Charts und benutzerdefinierte Boxgrößen unterstützt. Diese eignet sich besonders für fortgeschrittene Trader.
  • NinjaTrader: NinjaTrader ist eine weitere Handelsplattform, die P&F Charts und eine breite Auswahl von Analysewerkzeugen bietet. Diese ermöglicht auch die Entwicklung von benutzerdefinierten Indikatoren und Strategien.
  • Stock 3: Die umfassende Handelsplattform mit Anbindung an verschiedene Broker ist ein sehr umfrangreiches Handelstool. Unter anderem lassen sich diverse Chartdarstellungen und Indikatoren visulalisieren.

Die Wahl der Software hängt von den individuellen Anforderungen des Traders, dem Kenntnisstand und der eigenen Präferenz ab. Hier ist es wichtig, eine Software auszuwählen, die die gewünschten Funktionen und Anpassungsmöglichkeiten bietet, um effektiv mit den Point and Figure Charts zu arbeiten.

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Trading Strategien mit dem Point and Figure Chart

Point and Figure Charts lassen sich durchaus für verschiedene Trading Strategien nutzen, insbesondere wenn sie adäquat eingesetzt werden. Die folgenden Varianten sind mit P&F Charts grundsätzlich umsetzbar, stets eher im mittel- bis langfristigen Handel. 

Trendfolge-Strategie

P&F Charts sind besonders gut darin, langfristige Trends zu identifizieren und zu bestätigen. Trader können die Serie von X oder O nutzen, um den anhaltenden Trend eines Vermögenswerts zu erkennen und in diese Richtung zu handeln. Dies ist nützlich für Positionstrader, die auf längerfristige Preisbewegungen setzen.

Umkehrstrategie

P&F Charts können auch verwendet werden, um Trendumkehrungen zu erkennen. Hier werden insbesondere die markanten Trendwenden sichtbar. Wenn eine Umkehrsäule gebildet wird, kann dies auf eine mögliche Trendumkehr hinweisen. Trader können auf solche Signale achten, sollten jedoch eine Bestätigung abwarten. 

Breakout-Strategie

Point and Figure Charts sind ebenfalls gut für die Identifizierung von Unterstützungs- und Widerstandsniveaus geeignet. Trader können auf Ausbrüche über diese Niveaus achten und Positionen entsprechend eröffnen oder schließen. Die klare Darstellung von Breakouts erleichtert die Identifizierung von Schlüsselpunkten für den Handel.

Dreiecksformationen

Dreiecksformationen sind ein bedeutendes Muster in der technischen Analyse und lassen sich effektiv mit Point and Figure Charts handeln. Diese Charts fokussieren sich auf signifikante Preisbewegungen, indem sie kleinere Fluktuationen ignorieren, wodurch klare Formationen, wie eben die Dreiecke, hervortreten. In einem Point and Figure Chart werden Dreiecksformationen durch eine Reihe von aufeinanderfolgenden X und O dargestellt.

Hilfreicher Chart bei Dreiecksformationen
Hier bieten Point and Figure Charts eine strukturierte und visuell klare Methode, um Dreiecksformationen und deren mögliche Implikationen zu handeln.

Moving Averages

Bei der Anwendung von gleitenden Durchschnitten (Moving Averages) in Point and Figure Charts erfolgt die Berechnung auf eine besondere Weise. Im Gegensatz zu herkömmlichen Charts, bei denen der gleitende Durchschnitt direkt aus den Kursdaten abgeleitet wird, basiert er hier auf den konstruierten X- und O-Säulen. 

Zuerst wird das Point-and-Figure-Diagramm erstellt, woraus dann der Moving Average berechnet wird. Dies erfordert eine angepasste Interpretation, da sich die Position der letzten Säule regelmäßig über den gleitenden Durchschnitt bewegt. Hier lässt sich eine bessere Interpretation vornehmen, wenn der Mittelpunkt einer Box die Durchschnittslinie über- oder unterschreitet. So könnten Trader Kauf- und Verkaufssignale annehmen. 

Ist ein Point and Figure Chart sinnvoll? 

Point and Figure Charts haben durchaus einige Vorzüge, die sie bei Tradern beliebt machen. Für den adäquaten Einsatz braucht es jedoch auch ein Bewusstsein für die Nachteile.  Die folgenden Aspekte sollten sich Händler stets verdeutlichen, um den P&F Chart sinnvoll einzusetzen. 

  • Verzögerte Reaktion auf Preisänderungen: Besagte Charts reagieren mitunter langsam auf Preisänderungen. Um beispielsweise einen Ausbruch zu signalisieren, muss der Preis mindestens um die Größe der Box steigen oder fallen. Diese Verzögerung führt mitunter dazu, dass der Ausbruch erst bestätigt wird, nachdem der Preis bereits um die Größe des Kästchens oder mehr über den Ausbruchspunkt hinausgegangen ist. Diese Verzögerung kann für Trader, die zeitnahe Ein- und Ausstiege suchen, ineffektiv sein. Der Markt ist schon vorweg gelaufen, der Eintritt erfolgt zu spät, sodass das CRV massiv sinkt. 
  • Falsche Ausbrüche: Obwohl Point and Figure Charts durch die zeitliche Verzögerung und den Fokus auf das Wesentliche darauf ausgelegt sind, falsche Ausbrüche zu filtern, sind sie nicht davor immun. Manchmal kann das, was zunächst wie ein Ausbruch aussieht, sich kurz darauf umkehren. Auch hier sind Fehlausbrüche denkbar, aufgrund der Schwelle mitunter weniger verbreitet. 
  • Risiko von großen Umkehrungen: Die Point and Figure Charts sind grundsätzlich dafür geeignet, Trader in starken Trends zu halten, indem sie kleine gegenläufige Bewegungen filtern. Wenn jedoch eine Umkehrbewegung eintritt, kann sie Gewinne erheblich schmälern oder zu großen Verlusten führen. Die Umkehrung im Chart ist in der Regel groß, sodass Trader eine Umkehr erst erkennen, wenn der Preis bereits erheblich gegen die Position gelaufen ist. Dies unterstreicht die Bedeutung des Risikomanagements und eine Kombination mit anderen Instrumenten. 
  • Ergänzung durch Echtzeitüberwachung: Um die verzögerte Reaktion und potenzielle Risiken zu mildern, sollten Trader durch eine Echtzeitüberwachung die Kursentwicklung des Vermögenswerts nachvollziehen. Insoweit ist der Point and Figure Chart eine Ergänzung und nicht das alleinige Instrument, das jedwede zeitliche Komponente ignoriert. 

Ergo sollten Trader die wertvollen Einblicke in Trends und die Reduzierung falscher Signale nutzen, aber gleichzeitig die verzögerte Reaktion auf Preisänderungen, die Möglichkeit von falschen Ausbrüchen und das Risiko erheblicher Umkehrungen berücksichtigen. So lassen sich Chancen der Chartanalyse nutzen und Risiken minimieren. 

Fazit: Point and Figure Charts sind eine spannende Alternative

In Europa sind Point and Figure Charts immer noch nicht wirklich verbreitet, obwohl sie insbesondere für Trendfolger eine spannende Ergänzung sein können. P&F Charts zeichnen hier durch die Fähigkeit aus, unwesentliche Kursschwankungen zu eliminieren und somit zuverlässige Handelssignale zu liefern. Diese Klarheit ist gerade für Trader, die sich erst in die technische Analyse einarbeiten, durchaus hilfreich. 

Zugleich existiert eine individuelle Anpassbarkeit von Parametern wie der Boxgröße und der Umkehrgröße. Dies ermöglicht es Tradern, den Chart an ihre eigenen Präferenzen anzupassen und die Reaktion auf Kursänderungen zu steuern.

Darüber hinaus sind P&F Charts besonders präzise bei der Darstellung von Unterstützungs- und Widerstandszonen, was die Identifizierung wichtiger Handelsniveaus erleichtert.

Erfahrene Trader setzen möglicherweise auf andere Charttypen, doch gerade für Einsteiger bieten P&F Charts eine wertvolle Möglichkeit, die Märkte zu analysieren und fundierte Handelsentscheidungen zu treffen. Die klaren Signale und die Fähigkeit, wesentliche Preisbewegungen von unwichtigen zu trennen, machen sie zu einem äußerst nützlichen Werkzeug in der technischen Analyse, das gleichermaßen Vor- und Nachteile bietet. 

Wer sich mit verschiedenen Chartarten auseinandersetzen und notwendiges Wissen für die technische Analyse erwerben möchte, könnte sich die Trading-Ausbildung von Trading.de näher anschauen. Denn hier vermitteln erfahrene Trader notwendiges Wissen, um die Märkte erfolgreich zu handeln. Dieses Wissen ist stets erforderlich, um unabhängig von dem Charttyp nachhaltig erfolgreich an den Märkten zu agieren. 

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FAQ: Meistgestellte Fragen

Was ist der Point and Figure Chart? 

Der Point and Figure Chart ist ein Charttyp, welcher Preisbewegungen der Assets darstellt, ohne die Zeitdimension zu berücksichtigen. X und O Symbole repräsentieren Preissteigerungen bzw. -rückgänge. Der gesamte Chart besteht also nur aus den Buchstaben X und O. 

Was bringt der Point and Figure Chart? 

Der Point and Figure Chart hilft Tradern, Trends, Unterstützungs- und Widerstandsniveaus klarer zu erkennen und filtert unwesentliche Preisbewegungen heraus, wodurch eine übersichtliche Analyse ermöglicht wird. Zugleich wird die Volatilität geglättet. Nur relevante Preisänderungen werden dargestellt. 

Kann man mit Point and Figure Geld verdienen? 

Ja, mit Point and Figure Charts können Trader Geld verdienen, indem sie Markttrends identifizieren und fundierte Handelsentscheidungen treffen. Erfahrung, Risikomanagement und eine profitable Strategie sind jedoch wichtiger als die Art des Charts. 

Welcher Broker hat den Point and Figure Chart? 

Nur wenige Broker bieten Point and Figure Charts als Teil ihrer technischen Analysewerkzeuge an. Dennoch können Trader über externe Tools wie TradingView oder den MetaTrader auch auf diesen Charttyp zurückgreifen. 

Für wen eignen sich Point and Figure Charts?

Point and Figure Charts eignen sich für Trader, die mittel- bis langfristige Trends analysieren möchten. Diese sind eher nützlich für Swing-Trader und Positionstrader, im kurzfristigen Handel finden die Charts keine Anwendung. 

Andre Witzel
Andre Witzel ist selbstständiger Trader und der Gründer von Trading.de. Er teilt seine Strategien und Methoden mit seinen Lesern. Er weiß genau welche Fehler Anfänger machen und kann ihnen die besten Tipps geben. Lernen Sie von seinen Erlebnissen auf Trading.de.
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