Im Trading spricht man von einem Breakout, wenn der Kurs eines Assets das aktuell vorherrschende Widerstands- oder Unterstützungsniveau durchbricht und damit aus der Konsolidierungsphase heraustritt. Nähert sich der Kurs diesen wichtigen Punkten im Chartbild, kommt es zu regelrechten Preiskämpfen durch Käufer und Verkäufer. Dabei können folgende Breakouts entstehen:
- Bullischer Breakout
- Bärischer Breakout
Wichtigste Keyfacts zum Breakout Trading im Überblick
- Ein Breakout ist ein nachhaltiger Ausbruch über eine Unterstützungs- oder Widerstandszone
- Breakout Trading funktioniert in long und in short Richtung
- Zusätzliche Indikatoren helfen im Breakout Trading für deutlichere Signale
- Risikomanagement mit Stop-Loss Orders schützt vor Fehlbausbrüchen
Wir verraten, was Breakout Trading ist, welche Strategien erfolgversprechend sind und welche Vor- und Nachteile beim Handel von Kursausbrüchen entstehen.
Was ist ein Bullischer Breakout?
Der Kurs eines Assets überwindet den Widerstand und bricht nach oben hin aus. Die Bullen dominieren das Marktgeschehen und treiben die Nachfrage und infolgedessen den Kurs nach oben. Breakout-Trader können von dieser Bewegung profitieren, indem sie eine Long-Position eröffnen.
Was ist ein Bärischer Breakout?
Der Kurs eines Assets fällt unter die Unterstützung und bricht nach unten hin aus. Die Bären dominieren das Marktgeschehen und sorgen mit vermehrten Verkäufen dafür, dass der Kurs weiter fällt. Breakout-Trader können von dieser Bewegung profitieren, indem sie eine Short-Position eröffnen.
Beim Breakout Trading konzentrieren sich Handelsteilnehmer vorrangig auf die Erkennung neuer und aussagekräftiger Ausbrüche, denn hier entscheiden meist nur wenige Minuten oder gar Sekunden darüber, wie stark man an der Bewegung partizipiert. Je besser Trader vorbereitet sind, desto eher gelingt die Erkennung relevanter Ein- und Ausstiegszeitpunkte. Gerade für Anfänger, die das Trading lernen wollen, ist diese Trading Strategie sehr schnell erlernbar.
Neue Positionen – long oder short – werden in der Regel eröffnet, wenn ein bullischer oder bärischer Breakout zweifelsfrei identifiziert werden konnte. Während ein zu früher Einstieg die Wahrscheinlichkeit auf Fehlausbrüche erhöht, kann eine zögerliche Eröffnung neuer Positionen zu erheblichen Kursverlusten führen, wenn erste Rücksetzer eintreten – an dieser Stelle kommt die Pullback Strategie ins Spiel.
Anzeichen für einen Breakout erkennen:
Um im Breakout Trading erfolgreich zu sein, ist es von größter Bedeutung, nachhaltige Kursausbrüche schnell und zuverlässig zu erkennen. Folgende Anzeichen können auf einen Breakout und den damit verbundenen Wechsel aus der Konsolidierungs- in die Trendphase hindeuten:
- Unterstützung und Widerstand
- Handelsvolumen
- Bollinger Bänder
- MACD (Moving Average Convergence Divergence)
Unterstützung und Widerstand
An diesen Punkten im Chartbild kommt es vermehrt zu Preiskämpfen zwischen Bullen und Bären. Während der Widerstand ein Niveau markiert, zu dem das Interesse der Käufer nachlässt, gilt die Unterstützung als Zeichen für einen nachlassenden Verkaufsdruck. Verschiedene Formationen wie das Schulter-Kopf-Schulter-Muster, das Dreiecksmuster oder das Henkel- und Tassenmuster können auf einen kommenden Ausbruch aus der Unterstützungs- und Widerstandszone hindeuten.
Handelsvolumen
Durchbricht der Kurs ein wichtiges Unterstützungs- oder Widerstandsniveau, steigen Handelsteilnehmer zunehmend in den Markt ein. Ein zuvor niedriges Handelsvolumen kann die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Breakouts untermauern.
Bollinger Bänder
Hierbei handelt es sich um einen Indikator, der den 20-Tage-Durchschnitt ins Verhältnis zur Standardabweichung setzt und damit einen Überblick über die Stärke einer Preisbewegung liefert. Bricht der Kurs eines Assets aus den Bollinger Bändern aus, kann das auf einen Breakout hindeuten.
MACD
Der „Moving Average Convergence Divergence“-Indikator gibt Aufschluss über das Verhältnis mehrerer gleitender Durchschnitte und die dynamischen Preisbewegungen eines Assets. Trader können den MACD einsetzen, um den Beginn, aber auch das Ende eines Breakouts besser einschätzen zu können.
Vor- und Nachteile des Breakout Tradings
Der Einstieg ins Breakout Trading ist mit verschiedenen Vor- und Nachteilen verbunden. Die wichtigsten davon haben wir hier übersichtlich aufgelistet:
Vorteile des Breakout Tradings
- Gewinnchancen
- Kompatibilität
- Flexibilität
- Klarheit
Nachteile des Breakout Tradings
- Verlustrisiko
- Aussagekraft
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Vorteile Breakout Trading
Bei Erkennung eines nachhaltigen Breakouts können Trader in besonders kurzer Zeit hohe Gewinne erzielen und kann auf nahezu alle Märkte angewendet und beim Handel von Aktien, Rohstoffen und anderen Assets eingesetzt werden.
Beim Breakout Trading können sich Trader sowohl long als auch short positionieren und damit auch in einem Bärenmarkt Geld verdienen. Außerdem herrscht Klarheit. Denn wurde ein Breakout erfolgreich erkannt, entstehen damit aussagekräftige Ein- und Ausstiegssignale für Trader.
Nachteile Breakout Trading
Sowohl bei einem zu frühen als auch einem zu späten Einstieg drohen Breakout-Tradern erhöhte Verlustrisiken. Nicht jeder Breakout ist nachhaltig und entpuppt sich unter Umständen als Fehlausbruch.
Welche Strategien zum Breakout Trading gibt es?
Beim Breakout Trading handelt es sich um eine Handelsstrategie, deren Anwendung nicht in Stein gemeißelt ist. Trader können – egal, ob sie auf maximalen Profit oder eine einfache Handhabung Wert legen – den Handel mit Ausbrüchen ganz flexibel an ihre eigenen Bedürfnisse anpassen. Folgende Methoden haben sich dabei als erfolgversprechend erwiesen:
1. Klassischer Breakout
Beim Trading eines klassischen Breakouts konzentrieren sich Trader auf den Handel nachhaltiger Kursausbrüche. Ist beispielsweise nach einem mehrmaligen Abprallen an einer Unterstützung die Kauflaune der Bären so groß, dass das Niveau letztlich durchbrochen wird, ergeben sich erste Anzeichen eines bärischen Breakouts. Um sicherzustellen, dass der Ausbruch tatsächlich erfolgreich ist, warten Trader darauf, dass die ehemalige Unterstützung zu einer neuen Widerstandslinie wird – nicht selten spielt dabei auch der erste Pullback eine wichtige Rolle.
Je öfter der Kurs an dem neuen Widerstand abprallt, desto stärker ist das Verkaufsaufsignal für Trader. Allzu lange sollten Händler jedoch nicht auf die Eröffnung einer neuen Position warten, denn sie laufen Gefahr, einen profitablen Trade gänzlich zu verpassen. Bei einem bärischen Breakout warten Trader, bis der Kurs unter die Unterstützung fällt und diese zu einem neuen Widerstand wird. Prallt der Kurs mehrmals an der neuen Widerstandslinie ab, wird damit ein wertvolles Signal für Short-Trader generiert.
2. Expansion Breakout
Als langjähriger Handelsexperte brachte Jeff Cooper in den 90er-Jahren das Trading von Expansion Breakouts ins Spiel. In wertvoller Fachliteratur, die er selbst verfasste, beschreibt er, dass nicht jeder Ausbruch demselben Muster folgt und sich ein bestimmtes Verhalten bewährt. Die Handelsstrategie basiert auf folgenden Annahmen:
- Der Kurs erreicht ein Zwei-Monats-Tief bzw. Zwei-Monats-Hoch
- Die Handelsspanne muss größer oder gleich der Handelsspanne der letzten neun Handelstage sein
- Der Kauf bzw. Verkauf einer Position erfolgt am nächsten Tag zu einem Wert von 1/8 des heutigen Hochs bzw. Tiefs
- Der Stop wird einen Prozentpunkt über bzw. unter dem gestrigen Schlusskurs platziert
3. Range Breakout
Bewegt sich der Kurs eines Assets in einem stabilen Seitwärtstrend und bricht aufgrund relevanter Einflüsse, etwa der Veröffentlichung neuer Geschäfts- oder Umsatzzahlen, aus der Konsolidierung aus, handelt es sich um einen Range Breakout. Bevor sich der Ausbruch im Chartbild bemerkbar macht, kommt es bei dieser Handelsstrategie in der Regel zu einem Anstieg des Handelsvolumens – gerade institutionelle Anleger sind nach Preisgabe der Wirtschaftsnachrichten besonders aktiv. Um den Ausbruch als nachhaltig zu identifizieren, sollten Trader erst eine neue Position eröffnen, sobald sich das Marktgeschehen beruhigt hat.
4. Opening Range Breakout
Bei dieser Handelsstrategie versuchen Trader, sich Kursausbrüche bei Eröffnung eines Marktes zunutze zu machen. Gerade beim Forexhandel, der mit einer hohen Liquidität überzeugt, entstehen bei richtiger Anwendung attraktive Gewinnchancen. Beliebt ist das Timing zwischen europäischen und US-amerikanischen Handelssitzungen, denn hier fällt beispielsweise das Handelsvolumen beim Hauptwährungspaar EUR/USD besonders hoch aus.
Auch beim Handel von Aktien ist das Trading von Opening Range Breakouts möglich. Trader sollten dabei jedoch beachten, dass es etwa bei der DAX-Eröffnung um 9 Uhr zu einer erhöhten Volatilität durch die bereits erfassten Aufträge im Orderbuch kommt. Steigt nach der offiziellen Eröffnung des Aktienindex das Handelsvolumen an, können sich Händler der Erkennung neuer Ausbrüche widmen.
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Stop-Setzung beim Breakout Trading
Um sich vor den Verlustrisiken im Falle eines Fehlausbruchs zu schützen, ist es umso wichtiger, das eigene Risikomanagement zu optimieren. Dazu zählt unter anderem die Platzierung passender Stop-Loss-Limits, die einen Ausstieg aus der Position bei einer vorab festgelegten Verlustschwelle ermöglichen.
So können Trader auf die Regeln des klassischen Breakout Tradings zurückgreifen: Wird ein Widerstandsniveau durchbrochen, fungiert dieses als neue Unterstützung, sobald diese durch einen oder mehrere Pullbacks bestätigt wird. Gleiches gilt für einen bärischen Breakout, bei dem die eigentliche Unterstützung zur neuen Widerstandslinie wird.
Eine Stop-Loss-Order kann in jedem Fall in Höhe des ursprünglichen Niveaus platziert werden, um sich vorzeitig vor einem False Breakout zu schützen.
Vorsicht vor Fehlausbrüchen
Gelegentlich kommt es vor, dass der Kurs lediglich für einen kleinen Moment ein Widerstands- oder Unterstützungslevel durchbricht und nach kurzer Zeit wieder in den ursprünglichen Handelsrange zurückkehrt – dann spricht man von einem Fehlausbruch oder „False Breakout“.
Um sich vor Fehlausbrüchen und den damit verbundenen Kapitalverlusten zu schützen, sollten Trader immer mehrere Indikatoren zur Erkennung „echter“ Bewegungen verwenden. Nicht nur ein hohes Handelsvolumen kann den Ausbruch aus einem Widerstands- oder Unterstützungsniveau untermauern, sondern auch die Bollinger Bänder, der MACD oder der RSI lassen aussagekräftige Rückschlüsse auf den Preiskampf zwischen Bullen und Bären zu.
Warum wir das Breakout Trading bei Trading.de nicht empfehlen können
Das Breakout Trading können wir bei Trading.de nicht empfehlen, da es aus unseren Erfahrungen eine zu niedrige Trefferquote und ein zu geringes Chance Risiko Verhältnis aufweist. Die Gefahr eines Fehlausbruches (Fake) ist zu hoch und kann somit in einem hohen Verlust enden. In der Trading.de Ausbildung konzentrieren wir uns darauf mit dem Trend Rücksetzer zu traden und schließen unsere Trades im Profit nach einem Breakout.
Fazit: Breakout Trading kann erfolgsversprechend sein
Beim Breakout Trading profitieren Marktteilnehmer bei richtiger Anwendung von hohen Gewinnchancen, die selbst innerhalb kurzer Zeiträume realisiert werden können. Dabei entscheiden Trader anhand ihrer Präferenzen, ob sie auf das Trading klassischer Breakouts oder abgewandelte Methoden wie das Range Breakout Trading oder das Opening Range Breakout Trading zurückgreifen möchten. Es gibt sehr viele weitere Handelsstrategien, die in der Tradingausbilung von trading.de vermittelt werden
Um sich vor Fehlausbrüchen und den Auswirkungen von einer vorzeitigen Eröffnung einer neuen Position zu schützen, sollten Trader ihr Risikomanagement optimieren. Dazu zählt nicht nur, die Entstehung eines Breakouts mithilfe verschiedener Indikatoren zu analysieren, sondern auch, Stop-Loss-Limits zur Absicherung von unkontrollierten Verlusten einzusetzen.
FAQ: Meistgestellte Fragen
Was ist ein Breakout im Trading?
Bei einem Breakout handelt es sich um einen Kursausbruch aus der Konsolidierungsphase. Durchbricht der Kurs ein aktuelles Widerstands- oder Unterstützungsniveau, wird damit der Wechsel in die Trendphase eingeleitet. Während ein bullischer Breakout ein Kaufsignal generiert, kann ein bärischer Breakout der perfekte Einstiegszeitpunkt für Short-Trader sein.
Was ist ein False Breakout?
Bei einem False Breakout handelt es sich um einen sogenannten Fehlausbruch. Obwohl der Kurs ein aktuelles Widerstands- oder Unterstützungsniveau durchbricht, kehrt er kurze Zeit später wieder zurück in die ursprüngliche Range. Eröffnen Trader zu schnell oder ohne die richtige Analyse des Ausbruchs eine Position, drohen hohe Verlustrisiken.
Lohnt sich Breakout Trading?
Bei richtiger Anwendung kann Breakout Trading mit überdurchschnittlich hohen Gewinnchancen in einem kurzen Zeitraum verbunden sein. Damit die Handelsstrategie jedoch profitabel ausfällt, ist es notwendig, sich mit dem richtigen Einsatz zusätzlicher Indikatoren, einem passenden Risikomanagement sowie der allgemeinen Funktionsweise der verschiedenen Handelsmethoden auseinanderzusetzen.
Welche Indikatoren benötigt man beim Breakout Trading?
Die wichtigsten Signale für nachhaltige Kursausbrüche liefern aktuelle Widerstands- und Unterstützungslinien sowie das Handelsvolumen. Weiterhin eignen sich für die Analyse erfolgreicher Breakouts die Bollinger Bänder, der MACD oder der RSI.