Zur Ausbildung

Der Begriff Trading Psychologie meint Verhaltensweisen, Denkmuster und Emotionen, die das eigene Trading beeinflussen und stammt aus dem Bereich Behavioral Finance. In Hochphasen könnte beispielsweise die Euphorie überwiegen und die Gier im Trading begünstigen. In Tiefphasen überwiegt hingegen die Angst, die zu verfrühten Verkäufen der eigenen Anlagen führen könnte.

Trading Psychologie verstehen

Die wichtigsten Fakten zur Trading Psychologie auf einen Blick:

  • Wie ein Trader sich am Markt aufgrund seiner Emotionen verhält, zeigt die Trading Psychologie. 
  • Gier, Wut, Angst, Neid und Euphorie sind die größten Emotionen, die den Handel beeinflussen. 
  • Teil des Risikomanagements eines Traders ist es, kontrolliert zu handeln. Dazu zählt auch die Kontrolle der eigenen Emotionen. 
  • Steigt das Bewusstsein für psychologische Verhaltensweisen im Trading, lassen sich diese zugunsten der eigenen Trades steuern. 

In diesem Artikel zeigen wir, wie sich das Phänomen aus der Verhaltensökonomie auf deine Trades auswirkt, und wie du die Trading Psychologie in deinem Risikomanagement berücksichtigst. 

Wie kann man seine Trading Psychologie verbessern?

Wie lässt sich also die eigene Trading Psychologie verbessern? Wissen ist hier der erste Aspekt. Erst wenn du deine Reaktion auf Dinge kennst, triffst du auch bewusste Entscheidungen. Um impulsive Entscheidungen im Trading zu begrenzen, benötigst du einen Fahrplan, nach dem du deine Handelsaktivitäten ausrichtest. Dies dient gleichzeitig dazu, die eigenen Emotionen zu begrenzen. Alle Emotionen, die den Plan riskieren, haben keinen Platz.

Diese 10 Tipps kannst du sofort umsetzen, um negative Trading Psychologie bei deinen Trades zu vermeiden: 

  1. Trading Plan erstellen
  2. Verlustbereitschaft festlegen
  3. Verlustbegrenzung nutzen
  4. Nur anhand des Trading Plans traden
  5. Gewinne realisieren
  6. Nach großen Gewinnen oder Verlusten eine Pause einlegen
  7. Mit einem Trading Journal die Trades analysieren
  8. Portfolio diversifizieren
  9. Risiko durch automatisierte Trading Funktionen reduzieren
  10. Bei fallenden Kursen nicht in Panik geraten

1. Trading Plan erstellen

Ein Trading Plan ist die sichere Möglichkeit, Emotionen im Handel aus dem Weg zu gehen. Er ist der Strategieplan, in dem alle Punkte der Handelsstrategie fest definiert sind. 

  • Wie viel Kapital wird pro Trade eingesetzt? 
  • Wie häufig wird gehandelt? 
  • Welche Faktoren müssen vorliegen, um in den Trade einzusteigen? 
  • Was ist der maximale Hebel für meine Trades? 

All das sind Fragen, die der Trading Plan beinhalten sollte. Systematisch statt emotionsgeladen arbeitest du so deine Strategie ab. 

2. Verlustbereitschaft festlegen

Wir und jeder andere Trader haben schon häufig die Erfahrung gemacht: Die Trefferquote im Trading ist nicht 100 %. Aus diesem Grund müssen Trader damit rechnen, Geld zu verlieren. Nicht zwingend in der Gesamtperformance, jedoch bei Investitionen in einzelne Finanzinstrumente. Die Verlustbereitschaft ist sehr individuell und kann sich von Händler zu Händler unterscheiden. 

Diese lässt sich auch an einem Geldwert festhalten: Zum Beispiel: „Von meinen investierten 10.000 Euro möchte ich nur 5 Prozent verlieren“. Ebenfalls ist es möglich, die Verlustbereitschaft pro Trade festzulegen und bereits hier zu diversifizieren. Beispielsweise indem du der 1-Prozent-Methode folgst und somit nur 1 Prozent deines Kapitals in einen Trade investierst. 

3. Verlustbegrenzung nutzen

Um die Verluste in Schach zu halten, ist eine Verlustbegrenzung aus unserer Sicht unumgänglich. Orderzusätze wie ein Stop sind hier ideal, um Trades nach unten abzugrenzen. So gehen Verluste nicht über die gesetzte Grenze hinaus. Das verhindert emotionsgesteuerte Entscheidungen durch Gier, Angst, Stolz oder Hoffnung. 

Stop Loss nutzen für weniger Trading Emotionen
Apple Aktie Stop-Loss

4. Nur anhand des Trading Plans traden

Der Trading Plan ist obligatorisch, um strategisch und nicht impulsiv zu handeln. Deshalb kann nicht oft genug daran erinnert werden, sich wirklich immer an den Trading Plan zu halten und diesen als Orientierungsstütze zu nutzen. Dieser bewahrt dich vor Bauchgefühl-Entscheidungen, die auf keinen rationalen Kriterien basieren. Auf den Trading Plan kannst du dich immer verlassen, denn er beinhaltet genau die Bedingungen und Kriterien, die du persönlich an den Handel stellst.

5. Gewinne realisieren

So wichtig wie es ist, Verluste zu begrenzen, ist es auch, Gewinne mitzunehmen. Emotionen wie Gier und Stolz hindern dich daran. Damit dies nicht geschieht, sicherst du Trades mithilfe von Orderzusätzen auch nach oben ab. Beispielsweise dient der Take Profit dazu, eine Gewinnschwelle festzulegen. Auch diese hast du bereits in deinem Trading Plan definiert (beispielsweise 5 Prozent Rendite). 

Diesen stellst du direkt ein und nimmst die Gewinne direkt mit. Das verhindert, dass die Gier gewinnt und du die Rendite wieder verlierst.

Stop Loss und Take Profit setzen
Stop Loss und Take Profit setzen

6. Nach großen Gewinnen oder Verlusten Pausen einlegen

Das Börsenspektakel gleicht einer Achterbahn. Mal wirst du besonders hohe Gewinne erwirtschaften und mal sind die Verluste so enorm, dass du frustriert zurückbleibst. Beides sind Extremsituationen, die sich auf künftige Handelsentscheidungen negativ auswirken könnten und die sicherlich jeder – auch wir bei unseren Handelsaktivitäten – schon gemacht hat.

Während du nach einem größeren Gewinn ggf. bereit bist, noch höhere Risiken einzugehen, könntest du nach Verlusten versuchen, schnellstmöglich alle offenen Positionen zu schließen, um bloß nicht noch höhere Verluste zu realisieren. Beides sind sehr impulsive Entscheidungen, die von deinem Trading Plan abweichen. Stellst du fest, dass du aufgrund solcher Ereignisse nicht mehr am Plan festhältst, solltest du eine Pause einlegen. 

7. Mit einem Trading Journal die eigenen Trades analysieren

Ein Trading Journal ist das Tagebuch eines Traders. Hier schreibst du auf, wann du tradest, was du tradest, auf welcher Grundlage du handelst und wie der Trade letztlich ausging. Das ist die beste Möglichkeit, um Mindset-Arbeit im Trading voranzutreiben. Denn so reflektierst du nicht nur deine Trades: Du siehst diese auch schwarz auf weiß und kannst dein Verhalten abseits von Emotionen auf einer sachlichen und rationalen Ebene bewerten. Das unterstützt dich dabei, zukünftige Trades noch strategischer an den Märkten zu platzieren.

8. Portfolio diversifizieren

Ein Ratschlag besteht darin, auch beim Handel eine Diversifikation vorzunehmen. Es handelt sich sogar um eine Art goldene Regel, die sich in der Praxis schon häufig bestätigt hat. In vielen Fällen wirkt sich eine breite Streuung des Kapitals positiv auf die Entwicklung des Wertes aus. Darüber hinaus lässt sich unseren Erfahrungen nach das Risiko reduzieren, wenn du dein Geld beim Handel auf viele Optionen verteilst.
Zwar ist die Performance eventuell niedriger, als wenn du dein Geld nur auf eine oder wenige Positionen setzt, dafür reduziert sich jedoch das Risiko deutlich. Ergo: Dein Chance-Risiko-Verhältnis verbessert sich. Zudem reduzierst du durch eine gute Diversifikation die Gefahr, mit Emotionen zu handeln und so vielleicht unnötig Geld zu verlieren. 

9. Risiken durch automatisierte Trading Funktionen reduzieren

Automatisierte Trading Funktionen helfen unserer Meinung nach dabei, Risiken beim Handel zu reduzieren. Eine Vielzahl an Brokern stellt solche Tools zur Verfügung, wie zum Beispiel den Stop Loss. Dieser trägt dazu bei, eventuelle Verluste zu begrenzen, wenn nämlich das Asset automatisch verkauft wird, sollte der Kurs auf ein bestimmtes Niveau fallen. Ebenfalls zu den automatisierten Trading Funktionen zählt die Take Profit Order. 

In dem Fall sicherst du deine Gewinne ab, statt Verluste zu begrenzen. Diese automatisierten Trading Funktionen helfen zudem dabei, dass nicht auf Grundlage von Emotionen zu handeln. Du musst zum Beispiel nicht überlegen, ob und wann du eine Position schließt. Du wirst dementsprechend nicht durch deine Gefühle geleitet, weil die Voraussetzung für den Verkauf zum Beispiel durch das Stop Loss bereits festgelegt ist.

10. Bei fallenden Kursen nicht in Panik geraten 

Unser Hauptthema sind Trading Psychologie und damit in Verbindung stehend die Emotionen beim Handel. Deshalb lautet unser 10. Trading Tipp, dass du bei fallenden Kursen nicht in Panik gerätst. Angst und Panik sind zwar häufig vorkommende Emotionen beim Handel, führen allerdings ebenso oft so im Nachhinein zu komplett unnötigen Verlusten. Stattdessen ist es hilfreich, dass du dich auch bei (vorübergehenden) Verlusten an deine Strategie hältst. 
Unseren Erfahrungen nach hilft es, sich nach einem Preissturz zunächst die Frage zu stellen, was der Auslöser gewesen ist. Öfter wirst du feststellen, dass es sich lediglich um ein temporäres Ereignis handelte, sodass die Kurse anschließend wieder steigen dürften. 

Trading Psychologie lernen mit Trading.de

Bei Trading.de lernst du Vieles zum Thema Psychologie. Du erfährst zum Beispiel, wie du systematisch tradest, basierend auf einer guten Strategie. Das führt nahezu automatisch dazu, dass weniger bzw. im besten Fall keine Emotionen in den Handel einfließen. Das wiederum hat die Folge, dass du nicht aufgrund von Emotionen wie Gier, Angst oder Panik unnötige Verluste erleidest. Nutze einfach die Möglichkeiten, die wir dir von Trading.de gerne zur Verfügung stellen.

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Welche Trading Psychologie Bücher und Hörbücher gibt es?

Lebenslanges Lernen gelingt nicht nur mit learning by doing im Trading, sondern auch durch bewusste Auseinandersetzung mit der Trading Psychologie. Bücher oder Hörbücher bieten fundierte und detaillierte Insights in die Gefühlswelten von Tradern und zeigen auf wissenschaftlicher Basis, wie die Trading Psychologie gegen oder für den Trader spielt. 

Trading Psychologie: Mit klarem Kopf erfolgreich an der Börse Handeln – Mentale Analyse und mentales Training für Trader und Daytrader

Das Buch von Thomas Dahlmann ist sowohl als Hörbuch als auch Taschenbuch erhältlich und gibt einen guten Einblicke in die Dynamiken des Handels. Denn: Nicht die äußeren Umstände entscheiden allein über den Output im Trading. Es sind vor allem die inneren Welten, die den Output beeinflussen. Ergo: Die eigenen Gefühlswelten und Emotionen. Neben der Heranführung an das Thema gibt Thomas Dahlmann in seinem Buch auch Prinzipien an die Hand, wie sich Trades besser steuern lassen. Nicht nur das Buch lässt Sie mit einem kühlen Kopf zurück, auch Trading Entscheidungen treffen Sie nach dem Lesen des Buches deutlich bewusster.

Trading Psychologie-Thomas-Dahlmann-Buch

Tradingpsychologie – So denken und handeln die Profis: Spitzenperformance mit Mentaltraining 


Auch das Buch von Norman Welz befasst sich mit der Psychologie hinter dem Trading. Als Mentaltrainer teilt Norman Welz nicht nur Impulse mit Tradern, sondern zeigt auch anhand seiner eigenen Entwicklung, wie mentales Training sich auf den Erfolg im Handel auswirkt. Schwerpunkte des Buches liegen in den Themenfeldern Behavorial Finance, Persönlichkeitspsychologie, Angst im Trading und Neurowissenschaften.

Mind over Market: Die Psychologie hinter Trading-Algorythmen

Mind over Market, geschrieben von Manuel Kraibacher, betrachtet die Trading Psychologie aus einem anderen Blickwinkel: Wie wirkt sich automatisiertes Trading auf die Handelsentscheidungen aus? Manuel Kraibacher beleuchtet in seinem Buch somit zwei Seiten: Zum einen, wie der bewusste Umgang mit Emotionen zu konsistenten Gewinnen im Trading führt und zum anderen wie algorithmische Trades die Chancen erkennen, die Menschen ggf. übersehen würden.

Mind over Market

Wie beeinflussen Emotionen den eigenen Trading Stil? 

Nicht immer ist es möglich, die Kontrolle über die eigenen Emotionen zu bewahren. Trading ähnelt einer emotionalen Achterbahn: Kursverläufe gehen rauf und runter. Gar nicht so einfach, dabei die Nerven zu behalten. Die Einstellung eines Traders kann ihn entweder auf positive oder negative Weise in Handelsentscheidungen beeinflussen. 

Eine Studie der Dalbar Inc. informiert beispielsweise darüber, dass Trades, die auf emotionalen Entscheidungen basieren, in den letzten 30 Jahren nur eine Jahresperformance von 1,9 Prozent erwirtschafteten. Dass Emotionen im Trading zu negativen Performances führen, bestätigen auch weitere Studien. 

Emotionen im Trading

Einfluss negativer Gefühle auf das Trading

Viele emotionsgesteuerte Entscheidungen finden nach unseren Erfahrungen unterbewusst statt. Es ist demnach nicht verwunderlich, dass Faktoren wie Ängste und Emotionen wie Gier ursächlich für viele Trading Fehler sind. 

  • Gier: Der Wunsch nach mehr Profit erhöht das Risiko von Verlusten oder vergangenen Gewinnmitnahmechancen im Trading.
  • Angst/ Panik: Verlustängste veranlassen Trader dazu, Geschäfte frühzeitig zu schlechten Konditionen verkaufen.
  • Hoffnung: Trader halten an einer verlustreichen Position in der Hoffnung fest, dass sie sich noch ins Gegenteil umkehrt.
  • Frustration: Funktioniert die eigene Strategie nicht wie geplant, werden Handelsentscheidungen fortan planlos getätigt. Das erhöht das Risiko enorm. 

Damit Trades eben nicht von Emotionen geleitet werden, können Trader sich mit der Trading Psychologie hinter ihren Trades befassen. Dann wird sie Teil des eigenen Risiko- und Stressmanagements, wodurch sich Handelsentscheidungen neutraler treffen lassen. Wie entscheidend dies für den Ausgang der eigenen Trades ist, zeigen neben unseren eigenen Erfahrungen auch Studien. 

Einfluss positiver Gefühle auf das Trading 

Eine Untersuchung von Markus Lange und Christian von Scheve zeigt, dass die Trading Psychologie positiven Einfluss auf das eigene Trading haben. 

Emotionen geben Vertrauen in die eigenen Handlungen bzw. initiierten Trades. Ganz ohne Emotionen geht es also auch nicht. Deshalb müssen Trader die Psychologie hinter dem Trading unserer Ansicht nach verstehen, um auch ihren Verstand zu kennen. Nur so lassen sich Fehler im Trading durch Emotionen vermeiden.

Das sind Vor- und Nachteile von Emotionen im Trading:

Chancen von Emotionen im Trading:

  • Emotionen initiieren wirtschaftliches Handeln
  • Emotionen geben Vertrauen in die eigenen Handelsideen
  • Emotionen ermöglichen schnellere Handelsentscheidungen pro Position

Risiken von Emotionen im Trading: 

  • Emotionen können Analysen in ihrer Relevanz abschwächen 
  • Emotionen können zu Fehlentscheidungen führen
  • Das Bauchgefühl ist im Trading ein schlechter Berater

Die Lösung: Algorithmisches Trading 

Um Emotionen im Trading zu vermeiden, müssten die Trades zu 100 % algorithmisch erfolgen. Emotionen sind jedoch nicht direkt als Stolperfalle zu sehen. Richtig eingesetzt, können sie das eigene Trading sogar verbessern. Mit dem richtigen Mindset kombinieren Trader so Daten für bessere Analysen sowie Emotionen für den Risikoeinsatz, der zu ihrem Risikoprofil passt. 

Ein resilienter Blick auf die Märkte führt zudem dazu, Anlageentscheidungen nicht auf Basis von Emotionen, sondern Fakten zu treffen. Das zu verstehen, ist eine Stärke, die nur wenige Trader besitzen. Dies gelingt jedoch nur, wenn das Mindset eines Traders auch wachstumsorientiert ist. Ein Growth Mindset. Also ein Mindset, dass sich allen Möglichkeiten nicht verschließt und auf lebenslanges Lernen ausgerichtet ist. Dann kann es die eigenen Trading Entscheidungen positiv beeinflussen. Etwa durch:

Folge:Wirkung:
Emotionale KontrolleAnleger traden nicht mehr emotionsbasiert, sondern nach Plan. 
Risikobasiertes HandelnAnleger treffen Entscheidungen so, dass sie Risiken minimieren. Beispielsweise indem sie Verlustbegrenzungen setzen.
Lernchancen im Trading erkennenBeeinflussen Emotionen doch einmal die Trading Entscheidungen, reflektieren Trader dies und lernen aus ihren Fehlern.
Geduld und Durchhaltevermögenrader mit einem widerstandsfähigen Mindset erkennen, dass Trading kein Sprint, sondern ein Marathon ist. Geduld und Durchhaltevermögen bringen sie zu der gewünschten Outperformance der Trades.

Spielt die Psychologie im Trading lernen eine große Rolle?

Die Trading Psychologie ist aus unserer Sicht eine Schlüsselkomponente für langfristig erfolgreiches Handeln lernen an den Börsen. Zwar bieten technische und fundamentale Analysen bereits fundierte Informationen über das Feld, die Trades strategisch beeinflussen. Allerdings bringen Fakten nichts, wenn die eigenen Gedanken im Weg stehen (Behavioral Finance).

Negative Folgen von Emotionen im Trading können beispielsweise Overtrading, eine gestiegene Risikotoleranz oder impulsive Aktionen sein. Diese Handelsweisen sind nicht auf Informationen, sondern Emotionen gestützt. Fundamentale und technische Daten können also noch so gut sein – Wenn der eigene Geist dem Trader im Weg steht, sind sie nichts wert. Die gute Nachricht: Emotionen zu steuern, lässt sich erlernen. 

Und: Nicht nur man selbst tradet emotional, sondern auch andere Marktteilnehmer. 

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Psychologie und Emotionen anderer Marktteilnehmer sind erkennbar im Chart

Chart-Diagramme wie Candlestick-Charts stellen Preisbewegungen über einen bestimmten Zeitraum grafisch dar. An den Börsen ist immer zwischen der individuellen und kollektiven Psychologie zu unterscheiden. Während die individuelle Psychologie das eigene Trading Verhalten am Markt meint, ist die kollektive Psychologie jene, die Marktteilnehmer im Durchschnitt zeigen. 

Das bedeutet zugleich, dass Kursbewegungen nicht nur als Preisbewegungen zu sehen sind: Sie zeigen auch nach unseren Erfahrungen die Stimmung im Markt und somit Emotionen, Hoffnungen, aber auch Ängste der Marktteilnehmer. 

Analysieren Trader diese Emotionen, können sie rationaler Marktentscheidungen treffen und das unter Beachtung der Emotionen, die im Markt aktuell überwiegen. Unter ethischen Kriterien kann dies das eigene Trading nicht nur besser, sondern auch sicherer gestalten. Denn nicht jede Bewegung im Markt ist immer rational. Es gibt ausreichend Fälle betrügerischer Manöver, die von Herden an kleinen Marktteilnehmern oder großen Institutionen wie Hedgefonds in die Wege geleitet werden, um den Preis eines Handelsinstrumentes zu ihren Gunsten zu verändern. 

Tesla Short Squeeze
Beispiel: Tesla Short Squeeze

Emotionsgetriebene Situationen am Markt: Beispiel FOMO

Sie bedienen sich dabei häufig kollektiver psychologischer Phänomene. Zum Beispiel bedienen sich Marktteilnehmer beim Pump and Dump der FOMO von Marktteilnehmern  – also der Angst etwas zu verpassen (Fomo: Fear Of Missing Out).

Dabei wird der Preispunkt eines Wertpapiers künstlich in die Höhe gepumpt, indem falsche Aussagen getroffen werden. Ziel ist es, möglichst viele Händler in den Markt zu locken, die diese Marktchance nicht verpassen möchten. Sobald viele Trader das Wertpapier kaufen, verkaufen die Initiatoren ihre Positionen mit Gewinn. Da es sich hierbei häufig um hohe Summen handelt, ist der Dump im Preischart ziemlich hoch. Während also die Initiatoren Gewinne machen, sind es die vielen kleinen Trader die mit Verlusten nachhause gehen. 

Was sind kognitive Verzerrungen im Trading?

Kognitive Verzerrungen liegen immer dann vor, wenn systematische Denkfehler geschehen. Das Denken folgt in diesem Zuge also nicht mehr sachlichen Informationen, sondern Mustern oder Denkweisen, die das Bild der Realität verklären. Solche systematischen Denkfehler trügen das eigene Urteilsvermögen und führen dann im Zweifel zu Fehlentscheidungen im Trading.

Solche kognitiven Verzerrungen treten nicht nur im Trading auf. Es sind Denkfehler, die in vielen Lebenssituationen eintreten, mitunter im Trading. 

Wie beeinflussen kognitive Verzerrungen das eigene Trading?

Kognitive Verzerrungen liegen immer dann vor, wenn systematische Denkfehler geschehen. Das Denken folgt in diesem Zuge also nicht mehr sachlichen Informationen, sondern Mustern oder Denkweisen, die das Bild der Realität verklären. Solche systematischen Denkfehler trügen das eigene Urteilsvermögen und führen dann im Zweifel zu Fehlentscheidungen im Trading.

Solche kognitiven Verzerrungen treten nicht nur im Trading auf. Es sind Denkfehler, die in vielen Lebenssituationen eintreten, mitunter im Trading. 

Schnelles Denken langsames Dneken

Wie beeinflussen kognitive Verzerrungen das eigene Trading?

Viele kognitive Verzerrungen wurden erst in den 1970er Jahren von Psychologen wie Daniel Kahneman entdeckt. In seinem Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“ zeigt er diese kognitiven Verzerrungen studienbasiert auf. 

Insbesondere kognitive Verzerrungen wie der Ankereffekt oder die Repräsentativitätsheuristik gehen auf den Psychologen zurück. Für das Trading bedeutet der Ankereffekt beispielsweise, dass sich Anleger zu sehr am ursprünglichen Einstiegspreis orientieren und nicht die aktuellen Marktentwicklungen im Blick behalten. Die Repräsentativitätsheuristik zeigt sich im Trading hingegen darin, dass sich Anleger zu stark an wiederkehrenden Mustern im Chart orientieren und dabei wichtige fundamentale Daten in ihrer Handelsentscheidung außer Acht lassen. 

Diese kognitiven Verzerrungen sind besonders häufig im Trading festzustellen:

Kognitive Verzerrung:Folge:
Übermut (Overconfidence Bias)Trader bewerten ihre eigenen Fähigkeiten so stark über, dass ein erhöhtes Risiko potenzieller Verluste besteht.  
Herdenverhalten (Herd Behavior)Statt auf ihre eigenen Analysen zu vertrauen, schließen sich Anleger der Masse an. 
Rückschaufehler (Hindsight Bias)Im Nachhinein ist man immer schlauer. Oder? Trader gehen beim Rückschaufehler davon aus, dass die das Ereignis hätten vorhersagen können. Das stimmt häufig jedoch nur partiell. 
Bestätigungsfehler (Confirmation Bias)Trader neigen dazu, genau die Informationen und Daten zu suchen, die ihre eigenen Analysen und Vorhaben bestätigen. Sie werden blind für alternative Analysen und erhöhen so ihr Verlustrisiko.
Verlustaversion (Loss Aversion)Trader halten zu lange an verlustreichen Trades in der Hoffnung fest, sie kehren wieder ins positive um. So verpassen sie den Moment, Verlustbegrenzungen wie Stop Losses zu setzen.

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Frauen vs. Männer: Wie unterscheidet sich die Psychologie im Trading? 

Die Stereotypisierung der Trading Psychologie in die Geschlechter Mann und Frau ist nicht immer zutreffend. Auch wir haben schon oft die Erfahrungen gemacht, dass jeder Mensch anders auf Kursverläufe und Entscheidungen, die an den Handelsplätzen zu treffen sind reagiert. Es gibt jedoch Studien, die die Verhaltensweisen von Männern und Frauen im Trading untersuchen. Dabei handelt es sich jedoch nur um Durchschnittswerte, die nicht per se auf ein Individuum zutreffen müssen.

Folgende geschlechtsspezifische Verhaltensweisen lassen sich in der Trading Psychologie feststellen:

  • Bei Männern überwiegen die Emotionen Stolz und Euphorie beim Trading. Das kann zu Übermut führen, beispielsweise durch zu hohe Kapitaleinsätze oder ein zu langes Halten von Positionen.
  • Während Frauen ihre Handelsentscheidungen eher auf Recherchen basieren, treten Männer gerne einmal impulsgesteuert in Märkte ein.
  • Während Frauen also eher konservative und recherchegestützte Handelsentscheidungen treffen, verlassen sich Männer gerne auf ihre Intuition. Müsste man diese Reaktionen interpretieren, könnte Männern ihr Ego beim Trading im Weg stehen, Frauen hingehen ihre Risikoscheue. 
  • Männer tendieren dazu, risikoreichere Trades als Frauen zu platzieren. Die Handelsentscheidungen werden von Frauen häufig als „aggressiv“ wahrgenommen.
  • Frauen reagieren resilienter und widerstandsfähiger auf Kursverläufe, die sich für ihre Handelsposition negativ auswirken. Sie traden tendenziell emotionsneutraler als Männer.
Frauen Maenner Psychologie

Fazit: Mit Trading Psychologie bewusster traden

Die Trading Psychologie befasst sich mit dem Phänomen, wie Emotionen das eigene Trading beeinflussen. Während ein Großteil der Fachliteratur Emotionen im Trading nur eine negative Rolle zukommen lässt, gibt es neueste Untersuchungen, die auch positive Aspekte feststellen konnten. Die eigenen Emotionen zu verteufeln, ist aus unserer Sicht keine gute Idee. Vielmehr dienen sie Tradern als Kompass. Das sind Erkenntnisse: 

  • Angst zeigt, wie sehr die eigenen Trades vom eigenen Risikoprofil abweichen.
  • Stolz zeigt, wie sehr Trades ggf. noch von Zufällen und nicht von Strategien abhängen.
  • Hoffnung kann in verlustreichen Phasen mit schnellem Rebound die eigene Geduld fördern. 

Richtig eingesetzt, lassen sich so kognitive Verzerrungen lösen, Trading Entscheidungen werden bewusster getroffen und Emotionen erhalten nur den Raum, den sie benötigen, um die eigenen Trades zu verbessern. Um dies zu erreichen, ist ein resilientes Mindset unumgänglich. Dieses erreichen Trader, indem sie sich nicht nur mit der Weiterbildung im Trading befassen, sondern sich auch mit den eigenen Gefühlswelten auseinandersetzen. 

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Häufige Fragen und Antworten zur Psychologie im Trading

Welche Rolle spielt die Psychologie im Trading?

Die Psychologie im Trading ist neben Kursanalysen der Faktor, der das eigene Trading am meisten beeinflusst. Emotionen, Verhaltens- aber auch Denkmuster spielen hier mit ein. Das Behavorial Finance geht in diesem Zuge davon aus, dass Emotionen wie Angst, Gier und Neid das Trading negativ beeinflussen. 

Kann ich meine Trading Psychologie verbessern?

Die eigene Trading Psychologie lässt sich verbessern, indem Sie ein tiefes Verständnis für Ihre eigene Gefühlswelt entwickeln und verstehen, wie diese Ihre Trades beeinflusst. Mindset-Arbeit sowie feste Rahmenbedingungen durch das Aufsetzen eines Tradings Plans können dabei unterstützen. 

Welche Emotionen gibt es beim Traden?

Auch im Trading sind es Basisemotionen, die Entscheidungen beeinflussen. Wut, Gier, Neid, Stolz, aber auch Angst und Hoffnung führen dazu, dass Entscheidungen nicht mehr vollständig auf rationaler Basis getroffen werden. Richtig eingesetzt, können die Emotionen jedoch das Trading verbessern.

Wie beeinflusst Geduld das Trading? 

Bis sich Trading Märkte von negativen Marktstimmungen erholen, kann es einige Zeit dauern. Die eigenen Positionen können derweil mehrere Monate im Minus liegen. Hier gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren und geduldig darauf zu warten, dass die eigenen Positionen wieder ins Plus rutschen. Gleichzeitig müssen sich Trader auch bewusst sein, dass dies nicht immer der rettende Anker ist. Verlustbegrenzungen der Order schützen vor zu hohen Gewinnausfällen.

Wie hängen Behavioral Finance und Trading Psychologie zusammen?

Behavioral Finance, also die Verhaltensökonomik, untersucht, wie Emotionen und das Mindset Einflüsse auf Anlageentscheidungen haben. Zu solchen Anlageentscheidungen zählen auch Trades. Beide Ansätze gehen davon aus, dass Menschen irrational Anlageentscheidungen treffen – also nicht auf Basis von Fakten, sondern Emotionen.

Was sind die größten Emotionen beim Handel?

Die größten Emotionen, die den Handel beeinflussen, sind Habgier und Angst. Während Gier dazu verleiten kann, Positionen zu lange zu halten, ist es die Angst, die Anleger dazu verleitet, Positionen zu früh zu schließen. Beide Extrema können dazu führen, dass Gewinne niedriger und Verluste höher als nötig ausfallen. 

Maren Dinges
Maren Dinges hat bereits mehr als 4 Jahre Erfahrungen im Trading Bereich. Als Content Marketing Strategin kuratiert, recherchiert und selektiert Maren bei Trading.de anlagerelevantes Wissen und bereitet es so auf, dass Trader auf Basis persönlichen Kriterien zwischen Anlageformen qualitativ wählen können.
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