Egal, ob Brent oder WTI – wer an der Börse mit Öl handelt, kann sich die hohe Volatilität des Rohstoffs zunutze machen und mit Öl Trading bares Geld verdienen.
In diesem Artikel beleuchten wir das Thema Rohstoff Trading aus verschiedenen Perspektiven. Wir zeigen Anfängern nicht nur im Detail, wie der Handel von Öl unkompliziert gelingt, sondern auch, welche Tradingstrategien als besonders vielversprechend gelten.
Öl traden – so geht man vor
- Suche nach einem geeigneten Broker, der Rohstoffe wie Öl direkt oder als Derivat anbietet
- Gehe auf die Seite des Brokers und lege ein Konto an
- Verifiziere dein Konto über ein Ausweisdokument im ID-Check
- Übe Rohstoff und Öl Trading im Demomodus
- Lade Geld auf dein Trading Konto auf
- Analysieren den Ölpreis über die angebotenen Tools beim Broker
- Platziere deinen Auftrag und kaufe Öl-Derivate ein
- Verkäufe den Rohstoff mit Gewinn, indem du die Position im Portfolio wieder auflöst
Öl Trading lernen: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Anfänger
Schnell und einfach mit dem Rohstoff Trading von Öl Geld verdienen? Das ist für Anfänger kaum zu schaffen, denn nicht nur preisbeeinflussende Faktoren müssen richtig gedeutet werden, auch die Funktionsweise von vorhandenen Finanzprodukten sollte man zwingend vorab studieren.
Wer die nötige Lernbereitschaft und Disziplin mitbringt, wird aber mit überdurchschnittlich hohen Gewinnchancen belohnt, denn Öl ist ein Vermögenswert, der starken Wertschwankungen unterliegt.
Im folgenden Tutorial zeigen wir Anfängern, wie sie unkompliziert ins Öl Trading einsteigen und worauf es wirklich ankommt – von der Brokerauswahl bis hin zur Realisierung von Gewinnen oder Verlusten.
1. Wähle den passenden Broker aus:
Bevor sich Anfänger den Kopf über Tradingstrategien zerbrechen, sollten sie die Frage nach dem passenden Rohstoff Broker klären – hier können Einsteiger bereits einige Fehler umgehen, wenn sie sich bei der Recherche ausreichend Zeit lassen.
Der Broker ist der Dreh- und Angelpunkt erfolgreichen Tradings. Hier analysieren Anleger den Rohstoff und weitere interessante Vermögenswerte, eröffnen Positionen und realisieren echte Gewinne oder Verluste.
Damit das Handelserlebnis zufriedenstellend ist, sollte man sich nach einer Plattform mit einer einfachen Handhabung und einer smarten Übersicht umsehen. Auch anfallende Kosten, die Höhe der Mindesteinzahlung und der Support sind ausschlaggebende Kriterien. Zuletzt sollte auch die Sicherheit gewährleistet sein, denn nicht lizenzierte Broker bergen hohe Risiken.
Wer auf der Suche nach Inspiration ist, kann sich im folgenden Abschnitt über drei Broker informieren, die mit verschiedenen Features für Trader beeindrucken:
- Mehrfach reguliert!
- Großes Angebot an handelbaren Finanzinstrumenten
- Spreads bereits ab 0.0 Pips
- Hohe Liquidität
- Kundenservice 24/7
- MT4/MT5/TradingView/cTrader Software!
- Sehr nutzerfreundliche Plattform
- Großes Angebot an 3.000+ CFDs auf Anlageklassen
- 24/7 Kundenservice
- Konkurrenzfähige Spreads
- 0% Provision (andere Gebühren fallen an)
- Vielfältiges Weiterbildungsangebot
- TradingView, MT4 & mehr
- ECN Spreads ab 0,0 Pips!
- Niedrige Kosten & Variable Hebel
- DAX unter 0,5 Punkte Spread
- Direkte Marktausführung
- TradingView/MT4/MT5
- Unkomplizierte Kontoeröffnung & Management
2. Eröffne ein neues Konto
In diesem Tutorial zeigen wir Anfängern, wie die Kontoeröffnung bei Capital.com funktioniert. Auf der Homepage angelangt, können Trader sofort auf „Registrieren“ klicken und die Anmeldung mit der Angabe von E-Mail-Adresse und Passwort anstoßen. Im weiteren Prozess müssen Trader verschiedene Fragen zur eigenen Person beantworten. Wer den Anweisungen bis zuletzt gefolgt ist, landet nun auf der Handelsoberfläche des Brokers.
3. Schließe die Verifizierung ab
Sobald das neue Benutzerkonto angelegt wurde, ist es an der Zeit, die Verifizierung abzuschließen. Dazu klicken Trader auf ihr Account-Symbol – hier wird sofort der Hinweis „Nicht verifiziert“ angezeigt. Klickt man auf die Schaltfläche, werden neue Kunden an den Partner Sumsub weitergeleitet. Zur Legitimierung musst du lediglich ein Ausweisdokument und einen Wohnsitznachweis hochladen und anschließend ein Selfie aufnehmen.
4. Beginne mit dem Demohandel
Falls noch nicht geschehen, sollten Anleger in den Einstellungen auf „Zum Demo-Modus wechseln“ klicken. Obwohl sich die Handelsoberfläche optisch nur geringfügig verändert, können Anfänger hier risikofrei erste Trades ausführen und ein Gefühl für die Funktionsweise und die Volatilität von Öl-CFDs entwickeln – diesen Schritt sollte kein Einsteiger auslassen!
Wer neues Spielgeld benötigt, kann in den Einstellungen auf „Um 10.000 Euro erhöhen“ klicken und das Demokonto umgehend auffüllen.
5. Zahle Geld auf dein Benutzerkonto ein
Genug vom Üben via Demokonto? Dann klickst du jetzt in den Einstellungen auf „Zum Live-Modus wechseln“. Hier benötigen Trader nun echtes Guthaben, das man dem neuen Benutzerkonto mit einem Klick auf „Mittel einzahlen“ hinzufügen kann. In der Transaktionsmaske wählst du eine der vielen Zahlungsmethoden und einen Betrag zwischen 20 Euro und 2.000 Euro aus.
6. Die Öl Kurse analysieren
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum erfolgreichen Öl Investment ist eine gründliche Analyse. Hierfür nimmst du dir die Charts der jeweiligen Ölsorte zur Hand und beginnst damit, die Kursbewegungen unter die Lupe zu nehmen. Der Rohstoffmarkt und vor allem der Ölsektor funktionieren dabei zyklisch und konjunkturabhängig. Entsprechend solltest du dich vorab intensiv mit dem Thema beschäftigen und das Öl Trading lernen.
Über verschiedene Indikatoren bekommst du heraus, ob sich der Ölmarkt gerade in einer bullischen oder bärischen Situation befindet. Das hilft dir beim Platzieren deiner Order. In der Trading.de-Ausbildung helfen wir dabei, die Grundlagen in der Analyse zu erlernen und bringen dich auf den richtigen Weg für erfolgreiches Öl-Traden.
7. Eröffne deine erste Order
Jetzt können sich Anleger zwischen „Crude Oil“ und „Brent Oil“ entscheiden und eine der folgenden Handelsoptionen auswählen:
▶️ Öl kaufen: Beim Kauf von Öl-CFDs eröffnen Anleger eine Long-Position und spekulieren damit auf steigende Ölpreise.
▶️ Öl verkaufen: Beim Verkauf von Öl-CFDs eröffnen Anleger eine Short-Position und spekulieren damit auf fallende Ölpreise.
In der folgenden Maske kannst du dann die Kontraktgröße in Barrel angeben und bei Bedarf ein Kurslimit festlegen. Wer automatisiert Gewinne oder Verluste realisieren möchte, kann zudem eine Stop-Loss- oder Take-Profit-Order auswählen. Bevor du auf „Limit-Auftrag erteilen“ klickst, kannst du dich über die Schaltfläche „Auftragsdetails“ einen Überblick über Tradegröße, Hebel, Margin und mögliche Übernachtgebühren informieren.
8. Schließe eine Order mit Gewinn oder Verlust
Alle offenen Trades werden unter dem Menüpunkt „Portfolio“ aufgeführt – hier wird auch ein Gewinn oder Verlust in Echtzeit ausgewiesen. Trader können ihre offenen Positionen bearbeiten, um eine Stop-Loss- oder Take-Profit-Grenze ergänzen oder Trades beenden. Wer einen Gewinn oder Verlust realisieren möchte, klickt auf „Position schließen“. In wenigen Sekunden wird der Abrechnungsbetrag dem Tradingkonto gutgeschrieben.
Öl Trading Beispiel: So sieht der Handel mit Öl in Zahlen aus
Margin, Hebel und Kontraktgröße? Wer sich unter diesen Fachbegriffen (noch) nichts vorstellen kann, sollte nun genau aufpassen. Wir haben ein Beispiel für das Trading von Öl erstellt, in dem wir noch einmal genau auf alle Zahlen und Fakten eingehen.
Wir nehmen in unserem Beispiel an, dass ein Trader steigende Ölpreisen erwartet. Er hat auf seinem Tradingkonto etwa 100 Euro für den Handel von „Crude Oil“ zur Verfügung:
Handelsposition | Crude Oil |
---|---|
Aktueller Preis | 80,00 |
Kontraktgröße in Barrel | 13,5 |
Sicherheitsleistung (Margin) | 100,00 Euro |
Hebel | 10:1 |
Tradegröße | 1.000,00 Euro |
Vorab sei gesagt: Die Zahlen können nach Uhrzeit, Handelsvolumen und Höhe des Spreads variieren. Allerdings ist schnell erkennbar, wie das CFD Trading von Öl funktioniert. Der Anleger aus unserem Beispiel hinterlegt 100 Euro von seinem Tradingkonto als Sicherheitsleistung. Mit einem Hebel von 10:1 wird das Tradevolumen vom Broker verzehnfacht – der Trader handelt also mit einem Gesamtguthaben von 1.000 Euro.
Wenn er mit seiner Spekulation auf einen steigenden Ölpreis richtig liegt und beispielsweise eine Rendite von 10 % erzielt, kann er den Trade mit einem Wert von 1.100 Euro schließen und sich über einen Gewinn von 100 Euro freuen. Hätte unser Beispiel-Trader einfach nur sein Kapital von 100 Euro investiert und damit 10 % erwirtschaftet, wären das gerade einmal 10 Euro. Der Hebel von 10:1 sorgt also nicht nur für eine Verzehnfachung des Tradingvolumens, sondern auch für eine Verzehnfachung des möglichen Gewinns.
Welche Faktoren beeinflussen den Ölpreis?
Wer Öl erfolgreich traden will, muss nicht nur den geeigneten Broker finden, sondern auch wissen, welche Faktoren den Ölpreis beeinflussen. Wir haben uns verschiedene Aspekte der Ölpreisentwicklung im Detail angesehen und analysiert, welche Faktoren den Preis des Rohstoffs antreiben, aber auch bremsen können.
Stand der Ölproduktion
Der Preis eines Assets wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Das Ölangebot wird durch den Stand der Produktionsmenge ersichtlich. Nicht jedes Land fördert die Gewinnung von Öl – mehr als 48 % der gesamten Produktion gehen von gerade einmal fünf Ländern aus.
Verschiedene Öl-Gesellschaften, unter anderem die OPEC, können das Angebot verknappen oder erhöhen, indem sie die Produktion erweitern oder einschränken. Auch technische Probleme, wie der Austausch von kaputten oder veralteten Gerätschaften in Produktionsstätten, können das Ölangebot maßgeblich beeinflussen.
Wirtschaftswachstum
Blickt man auf die Nachfrageseite, ist insbesondere ein überdurchschnittlich hohes Wirtschaftswachstum ein wichtiger Treiber für den Ölpreis. Befindet sich die Wirtschaft im Aufschwung, steigt der Konsum durch Verbraucher, in der Industrie wird mehr produziert und Unternehmen können deutlich großzügiger investieren – folglich steigt der Bedarf an Erdöl. In Zeiten des Aufschwungs wächst zudem die Reiselust, was zu einer erhöhten Nachfrage an Erdöl in den Bereichen Verkehr und Luftfahrt führt.
Schwächt sich das Wirtschaftswachstum ab oder kommt es gar zu einer Rezession, fallen die Ölpreise. Das zeigte sich insbesondere im März 2020, als die Covid-19-Pandemie für eine Schockstarre an den Märkten sorgte. Die Weltwirtschaft geriet ins Straucheln und der Ölpreis (WTI) fiel im Mai 2020 sogar unter einen Wert von null.
Kurs des US-Dollars
Nicht nur das US-amerikanische WTI, sondern auch die europäische Sorte Brent wird an den Märkten in US-Dollar gehandelt. Wer Öl also in anderen Währungen als dem US-Dollar traden möchte, muss mit einem Währungsrisiko rechnen. Wenn der Preis von EUR/USD fällt, deutet das eine zunehmende Stärke des US-Dollars an – so müssen beispielsweise deutsche Trader tiefer in die Tasche greifen, wenn sie Öl traden möchten. Zeigt der Euro sich als stärkere Währung, wird auch das Investment in Öl für Trader hierzulande günstiger.
Geopolitische Entscheidungen
Dass geopolitische Entscheidungen den Ölpreis maßgeblich beeinflussen, zeigte sich eindrucksvoll im Februar 2022. Zu Beginn der Ukraine-Krise explodierte der Preis von Erdöl geradezu: Innerhalb weniger Tage stieg der Wert des Rohstoffs von 89 US-Dollar auf bis zu 126 US-Dollar je Barrel.
Da gerade einmal fünf Länder fast die Hälfte der gesamten Ölproduktion ausmachen, sorgen politische Unruhen für eine hohe Volatilität des Assets. Sowohl Kriege als auch Sanktionen lösen Angst vor einem geringeren Angebot und damit steigenden Ölpreisen aus.
Mit welchen Finanzprodukten kann man Öl traden?
Wer mit seinem Auto zur nächstgelegenen Tankstelle fährt und tankt, spürt direkt den Effekt von steigenden oder fallenden Ölpreisen. Wie aber kann man aus Investorensicht in den Rohstoff investieren? Wir stellen die drei beliebtesten Optionen vor:
1. CFDs auf Brent oder WTI handeln
In unserem Tutorial haben wir bereits erklärt, wie angehende Trader Öl mithilfe von CFDs handeln können. Hier werden Differenzkontrakte gehandelt, die es Tradern ermöglichen, sowohl auf steigende als auch auf fallende Preise des Rohstoffs zu setzen – ein Vorteil, den vergleichbare Finanzprodukte nur selten bieten. Außerdem ist das Trading von Öl-CFDs schon mit einer kleinen Summe möglich, was den Einstieg vereinfacht.
Bei den meisten Brokern können Trader sowohl Brent als auch WTI handeln. Unsere Testsieger Capital.com, eToro und XTB bieten ein kostenfreies Demokonto an, das es Anfängern leicht macht, erste CFD-Trades risikofrei zu testen. Öl kann in der Regel mit einem Hebel von 10:1 gehandelt werden.
Warum Öl-CFDs traden?
- ✅ Sowohl auf steigende als auch fallende Ölpreise anwendbar
- ✅ Schon mit kleinen Beträgen bei zahlreichen Brokern möglich
- ✅ Hebel von 10:1 bietet eine Chance auf hohe Gewinne
2. Öl-Futures oder -Optionen handeln
Beim Trading von Öl-Futures schließen zwei Marktteilnehmer ein Termingeschäft ab. Vertraglich wird nicht nur der Basiswert, sondern auch ein zeitlicher Rahmen sowie ein Preis festgehalten. Während der Verkäufer gewährleistet, den Basiswert zu einem bestimmten Termin zu liefern, verpflichtet sich der Käufer zur Abnahme des Basiswerts. Beim Handel von Öl-Optionen hingegen besteht kein Zwang, den Basiswert abzunehmen, weshalb sie zu den bedingten Termingeschäften gezählt werden.
Futures werden ausschließlich an Terminmärkten und -börsen gehandelt. Während Futures größtenteils von Unternehmen als Absicherungsgeschäft in Bezug auf zukünftige Preise gehandelt werden, greifen auch immer häufiger Privatanleger auf diese Spekulationsgeschäfte zurück. Auch beim Handel von Öl-Futures wird in der Regel eine Sicherheitsleistung hinterlegt.
Warum Öl-Futures traden?
- ✅ Feste Angaben zu Basiswert, Zeitrahmen und Preis, die vertraglich gebunden sind
- ✅ Kann als Absicherungsgeschäft gegen Preisänderungen dienen
- ✅ Bereits mit Hinterlegung einer Sicherheitsleistung möglich
3. In Aktien oder ETFs investieren, die am Ölpreis partizipieren
Wer aus Anfängersicht klassische Investments bevorzugt, kann in ETFs oder Aktien investieren, die direkt oder indirekt an der Preisentwicklung von Öl partizipieren. Diese Finanzprodukte sind allerdings nur sinnvoll, wenn Trader von steigenden Ölpreisen ausgehen.
Bei einem Kauf von ETF-Anteilen können Anleger zwischen zahlreichen Varianten wählen, die dem Energiesektor entspringen. Bekannte Beispiele dafür sind der iShares Oil & Gas Exploration & Production UCITS ETF (WKN: A1JKQL) oder der VanEck Oil Service UCITS ETF A (WKN: A3D42Y). Wer den Kauf einzelner Aktien bevorzugt, kann sich mit den folgenden Titeln auseinandersetzen:
Aktie | ISIN | Marktkapitalisierung | Performance (12M) |
---|---|---|---|
Exxon Mobil | US30231G1022 | 401 Mrd. EUR | – 0,5 % |
Chevron | US1667641005 | 281 Mrd. EUR | – 11,2 % |
Shell | GB00BP6MXD84 | 184 Mrd. EUR | – 0,7 % |
TotalEnergies | FR0000120271 | 139 Mrd. EUR | + 6,0 % |
BP | GB0007980591 | 94 Mrd. EUR | + 2,4 % |
Bei zahlreichen Brokern ist der Kauf von ETFs oder Aktien schon mit kleinen Beträgen möglich und eine monatliche Sparrate kann in der Regel eingerichtet werden. Wer sich für Öl-Aktien mit Dividendenausschüttungen entscheidet, kann von zusätzlichen Passiveinkünften profitieren.
Warum Öl-Aktien oder -ETFs handeln?
- ✅ Sowohl als einmaliger Kauf als auch als Sparplan möglich
- ✅ Passive Einkünfte beim Kauf von Dividendentiteln
- ✅ ETFs bieten zusätzlich eine breitere Streuung von Risiken
Echtes Erdöl kaufen und handeln
Öl ist ein physischer Rohstoff, der uns stetig im Alltag begegnet. Nicht nur Zuhause benötigen wir Öl, um zu heizen, auch an der Tankstelle wird uns tagtäglich die Preisentwicklung von Öl bewusst. Was wäre also, wenn man echtes Öl kauft und damit handelt?
Fünf Strategien zum Öl Trading
Bevor man mit dem Öl Trading beginnt, ist die Ausarbeitung einer eigenen Handelsstrategie essenziell für den künftigen Erfolg. Ob man mit dem Ölhandel Gewinne erzielt, hängt davon ab, inwieweit man klare Regeln aufgestellt hat und diese befolgt – emotionale Entscheidungen sind an den Märkten tabu.
Wir haben die besten fünf Tradingstrategien analysiert und die Unterschiede im Detail beleuchtet:
Scalping
Beim Scalping liegt der Fokus des Traders auf kleinen Preisveränderungen. Es werden zahlreiche Positionen eröffnet und Gewinne schon nach wenigen Sekunden oder Minuten realisiert. Hier müssen Trader besonders diszipliniert vorgehen, da ihr Erfolg nicht nur von einzelnen Sekunden, sondern auch von einer klugen Strategie abhängt. Trader, die Scalping betreiben, müssen über ein definiertes Risikomanagement verfügen, damit nicht ein höherer Verlust alle Tagesgewinne zunichtemacht.
Da es beim Scalping auf eine große Anzahl an Trades ankommt, sollte man im Vorfeld einen Broker auswählen, der nur geringe oder keine Handelsgebühren verlangt. Da wenige Sekunden zwischen Erfolg und Misserfolg unterscheiden, sollte auch die Orderausführung schnell vonstattengehen.
Daytrading
Beim Daytrading dreht es sich um eine Handelsstrategie, die vom Akteur nicht selten in Vollzeit ausgeübt wird. Über den Handelstag verteilt analysiert ein Daytrader neue Nachrichten, wichtige Fundamentaldaten und die vergangene Kursentwicklung eines Assets, um mit Hilfe dieser Anhaltspunkte passende Ein- und Ausstiegszeitpunkte zu finden. In der Regel werden eröffnete Positionen am selben Handelstag geschlossen, was der Entstehung von Overnight-Gebühren beim CFD Trading vorbeugt.
Da es sich bei Erdöl um ein volatiles Asset handelt, bietet sich das Daytrading als passende Handelsstrategie an. Anfänger, die mit wenig Vorkenntnissen einsteigen, sollten sich zunächst nur einem Markt widmen, um nicht den Überblick zu verlieren. Die Verwendung von Stop-Loss- und Take-Profit-Orders kann dabei helfen, das eigene Risikomanagement zu verbessern.
Swing Trading
Im Gegensatz zum Daytrading konzentriert man sich beim Swing Trading nicht auf einen einzelnen Handelstag, sondern auf deutlich längere Zeiträume. Trader eröffnen ihre Positionen mit einem langfristigen Horizont von mehreren Tagen, Wochen oder gar Monaten.
Hier steht die Analyse von Trendkanälen, Widerständen und Unterstützungen im Vordergrund, die verraten, ob sich ein Asset in einem Kauf- oder Verkaufstrend befindet. Deshalb ist es wichtig, einen Broker mit den passenden Chart- und Analysetools auszuwählen oder sogar eine passende Software wie MetaTrader 4 zu nutzen.
Swing Trading kann eine ratsame Alternative für alle Trader sein, die durch Familie, Job und Alltag eingespannt sind und nicht die nötige Zeit für umfassende Recherchen aufwenden können. Swing Trader können ihre Analysen in Ruhe am Abend durchführen und die Entwicklung ihrer Positionen in regelmäßigen Abständen überprüfen. Durch den zyklischen Charakter der Ölpreise, ist Swing Trading besonders gut in diesem Bereich geeignet.
Fundamentalanalyse
Die Fundamentalanalyse erfreut sich vor allem unter Einsteigern großer Beliebtheit, denn diese Handelsstrategie folgt festen Regeln und kann vergleichsweise schnell erlernt werden. Während im Rahmen einer fundamentalen Aktienanalyse verschiedene Kennziffern wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis, die Eigenkapitalquote oder die Dividendenrendite analysiert werden, konzentriert man sich bei der fundamentalen Betrachtung von Erdöl auf andere Kriterien.
Hier kommt das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ins Spiel, das nicht nur am aktuellen Produktionsstand, sondern auch am Wachstum der Weltwirtschaft erkennbar ist. Auch aktuelle Nachrichten zu Produktionsveränderungen, Krisenherden und zur Lage der Konjunktur sollten verfolgt werden.
Technische Analyse
Die technische Analyse ist ebenfalls eine geeignete Handelsstrategie für Anfänger, die festen Regeln folgt. Hier fokussiert man sich auf die vergangene Preisentwicklung von Öl oder anderen Assets, denn daraus lassen sich Rückschlüsse auf kommende Preisänderungen ziehen.
Im Rahmen der technischen Analyse kann man gleitende Durchschnitte bestimmen oder den Trendkanal eines Assets definieren. Gewissermaßen geht die technische Analyse in andere Handelsstrategien über, denn auch beim Scalping, Daytrading oder Swing Trading werden verschiedene Chart-Tools eingesetzt.
Vor- und Nachteile des Öl Tradings
Sollte man Öl traden? Wer sich als Einsteiger noch nicht sicher ist, ob der Ölhandel tatsächlich den eigenen Bedürfnissen entspricht, findet hier eine Übersicht über die wichtigsten Vor- und Nachteile:
Vorteile des Öl Tradings:
- Dank einer hohen Volatilität können Gewinne vergleichsweise schnell erzielt werden
- Öl zählt zu den Rohstoffen und stellt damit eine Alternative zur Diversifizierung des eigenen Portfolios dar
- Für das Trading von Öl sind zahlreiche Handelsstrategien bestens geeignet
- Öl kann mit Hilfe von CFDs auch unkompliziert von Anfängern gehandelt werden
Nachteile des Öl Tradings:
- Die hohe Volatilität kann ebenso zu unvorhersehbaren Verlusten führen
- Die Preisentwicklung von Öl ist stark von geopolitischen Gegebenheiten abhängig
Gebühren und Kosten beim Öl Trading
Beim Trading von Öl kommt es nicht nur auf die Marktkenntnis und die eigene Handelsstrategie an, sondern auch auf die Gebühren, die der ausgewählte Broker vereinnahmt. Fallen die Kosten zu hoch aus, leidet die Gesamtrendite darunter. In unserem Tutorial für Anfänger haben wir bereits verraten, welche Broker für den Ölhandel empfehlenswert sind. Für eine bessere Gesamtübersicht haben wir hier deren Gebühren aufgelistet:
Capital.com | eToro | XTB | |
---|---|---|---|
Einzahlungen | Kostenlos | Kostenlos | Kostenlos |
Provision | Keine | Keine | Keine |
Spread | Variabel, ab 0,2 % | Variabel, ab 0,7 Pips | Variabel, ab 0,9 Pips |
Swap-Gebühren | Variabel, ab 0,01 % | Variabel, ab 0,02 % | Variabel, ab 0,02 % |
Auszahlungen | Kostenlos | 5 USD je Vorgang | Kostenlos |
Erfreulich ist, dass alle Broker auf Gebühren bei Einzahlungen und auch auf Provisionen für den Handel von Öl-CFDs verzichten. Bei der Höhe des Spreads kommt es zu geringfügigen Abweichungen, die allerdings immer von der Uhrzeit, dem Handelsvolumen und weiteren Faktoren abhängig sind. Während Auszahlungen bei Capital.com und XTB kostenlos verarbeitet werden, fällt beim Social-Trading-Broker eToro eine Gebühr von 5 US-Dollar je Vorgang an.
Handelszeiten von Brent und WTI
Die Handelszeiten von Öl unterscheiden sich von denen anderer Assets, denn der Handel wird vorrangig an der New York Mercantile Exchange, kurz NYMEX, vorgenommen. Hier handeln Marktteilnehmer den Rohstoff von Sonntag um 17:00 Uhr (CST) bis Freitag um 16:00 Uhr (CST). Deutsche Anleger können hierzulande also von Sonntag um 22:00 Uhr bis Freitag um 21:00 Uhr traden. Täglich wird um 21:00 Uhr eine einstündige Pause eingelegt.
Wer sich für den Ölhandel beim CFD-Broker Capital.com entscheidet, kann den Rohstoff in US-Dollar zu folgenden Zeiten handeln:
Wochentag | Handelszeiten |
---|---|
Montag bis Donnerstag | 0:00 Uhr bis 21:00 Uhr und 22:05 Uhr bis 0:00 Uhr |
Freitag | 0.00 Uhr bis 21:00 Uhr |
Sonntag | 22:05 Uhr bis 0:00 Uhr |
Öl Trading Steuern: So werden Erträge im D-A-CH-Raum versteuert
Wer mit dem Trading von Öl Gewinne erzielt, darf sich freuen. Allerdings nicht zu früh, denn in vielen Fällen möchte auch der Fiskus an diesen Erträgen beteiligt werden. Je nachdem, wo Trader steuerlich ansässig sind, müssen die Gewinne in der Steuererklärung angegeben und auch versteuert werden.
Wir blicken in der folgenden Übersicht nicht nur auf deutsche Steuerregelungen, sondern auch auf die Nachbarländer Österreich und die Schweiz:
Land | Steuerabgaben | Gilt für |
---|---|---|
🇩🇪 Deutschland | 25 % Abgeltungsteuer zzgl. Soli + ggf. Kirchensteuer | Aktien, CFDs, ETFs |
🇦🇹 Österreich | 27,5 % Kapitalertragsteuer | Aktien, CFDs, ETFs |
🇨🇭 Schweiz | Steuerfrei bei privatem Trading | Aktien, CFDs, ETFs |
Deutsche Steuerzahler können ihren Freistellungsauftrag (1.000 Euro ledig/2.000 verheiratet) dazu nutzen, um ihre Steuerlast zu mindern. Da sich steuerliche Vorgaben teils rasant ändern können, sollten Trader im Zweifelsfall ihren Steuerberater nach Rat fragen. Um Rückfragen des Finanzamts zu vermeiden, sind alle Abrechnungen und Kontoauszüge ausnahmslos aufzubewahren.
Fazit: Dank CFDs können auch Anfänger schnell und unkompliziert Öl traden
Öl ist ein Rohstoff, der nicht erst seit der Ukraine-Krise eine erhöhte Aufmerksamkeit zahlreicher Investoren erfährt. Dank einer hohen Volatilität ergibt sich vor allem beim Intraday-Trading die Chance, vergleichsweise schnell hohe Gewinne zu erzielen. Wie sich der Ölpreis in Zukunft entwickelt, hängt nicht nur von Angebot und Nachfrage, sondern besonders stark von geopolitischen Gegebenheiten ab.
Anfänger, die gerade in das Trading von Öl und anderen Rohstoffen einsteigen, können mit CFDs unkompliziert am Marktgeschehen teilhaben. Schon mit kleinen Summen hinterlegen sie eine Margin, die vom Broker um den jeweiligen Hebel aufgestockt wird. Da es nicht nur zu zufriedenstellenden Gewinnen, sondern auch zu Verlusten kommen kann, sollten Anfänger das Trading von Öl-CFDs vorab gründlich mit einem Demokonto testen.
Risikofrei üben können Einsteiger beispielsweise bei Capital.com. Der Broker überzeugt im Test mit einem exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis und einer großen Auswahl an Features für angehende Trader und echte Profis. Einsteiger können die Funktionen schon mit einer Mindesteinzahlung von 20 Euro nutzen, einen telefonischen Service kontaktieren und enge Spreads genießen.
Häufige Fragen und Antworten (FAQs) zum Öl Trading:
Wie kann man mit Öl handeln?
Der physische Handel mit Öl ist nicht empfehlenswert, da Privatanleger kaum die Kapazität haben, mehrere Barrel Öl aufzubewahren. Wer Öl traden möchte, kann auf CFDs und Futures, aber auch Aktien und ETFs, die am Ölpreis partizipieren, setzen.
Wo kann man Öl handeln?
Das Trading von Öl-CFDs ist für Anfänger unkompliziert möglich und wird von vielen Brokern angeboten. Während in unserem Test Capital.com mit einem herausragenden Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt hat, kann sich eToro vor allem als führende Social-Trading-Plattform mit Mehrwert behaupten. Bei XTB profitieren Trader von einer führenden Technologie und einem deutschen Kundensupport.
Wird der Ölpreis sinken?
Ob der Ölpreis sinkt oder vielleicht sogar weiter steigt, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Nicht nur Angebot und Nachfrage haben einen direkten Einfluss auf den Preis des Rohstoffs, auch geopolitische Gegebenheiten wie Sanktionen, Konflikte oder gar Kriege werden den Ölpreis in den nächsten Jahren maßgeblich bewegen. Da es sich weitgehend um eine zyklische Preisentwicklung handelt, ist ein Absinken und folgendes Ansteigen in der Zukunft sicher.
Lohnt sich Öl Trading noch?
Ob sich Öl Trading lohnt, hängt ganz von den Bedürfnissen eines Traders ab. Dank einer hohen Volatilität kann man in vergleichsweise kurzer Zeit hohe Gewinne erzielen. Durch unvorhersehbare Wertschwankungen kann es aber auch zu immensen Verlusten kommen, die konservative Anleger beunruhigen dürften. In jedem Fall sollte man vorab seine Risikobereitschaft und einen Anlagehorizont definieren sowie eine eigene Handelsstrategie mit festen Regeln erarbeiten.