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Alles Wissenswerte zum Trading auf Kredit

  • Kreditaufnahme für Trading birgt hohe Risiken, sollte sorgfältig überlegt werden, wir empfehlen es nicht
  • Leverage-Effekt (Hebel) kann Gewinne verstärken, aber auch zu hohen Schulden führen
  • Zinsen für Kredite reduzieren potenzielle Gewinne, erhöhen Druck auf höhere Renditen
  • Verlustrisiko steigt, besonders bei Verwendung von Hebelprodukten
  • Marktvolatilität kann bei Trading mit Kredit schnell große Verluste verursachen

Beim Aufnehmen eines Kredits für das Trading sollte stets sorgfältig überlegt werden, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Denn der Handel mit Fremdkapital bringt Leverage, das sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Hier ist es besonders wichtig, die eigenen finanziellen Möglichkeiten und das Risikomanagement zu verstehen. 

Im folgenden Artikel schauen wir uns an, warum Trader einen Kredit fürs Trading aufnehmen, welche Risiken es gibt und ob nicht bessere Alternativen existieren. 

Kann man einen Kredit aufnehmen zum Trading?

Natürlich ist es grundsätzlich möglich, einen Kredit aufzunehmen, um in das Trading zu investieren. Jedoch birgt dies bedeutende Risiken und sollte sorgfältig überlegt werden. Die konkrete Ausgestaltung des Kredits hängt von der eigenen finanziellen Reputation ab. Mit entsprechender Bonität bekommen Trader einen Kredit mit freier Verwendung, den sie dann für das Trading nutzen können. Dennoch erhöht ein Kredit das finanzielle Risiko zusätzlich, da unabhängig vom Erfolg beim Trading eine Rückzahlungsverpflichtung besteht. Sollte der Markt gegen einen laufen oder die eigene Strategie auf einmal unprofitabel sein, stehen die verschuldeten Trader vor einem Problem. 

Swissquote Privatkredite

Beim Trading mit einem Kredit entsteht ein Leverage-Effekt: Gewinne können potenziell verstärkt werden, aber ebenso können Verluste schnell das eingesetzte Kapital übersteigen. Dies kann zu einer Schuldenfalle führen, insbesondere wenn keine ausreichenden Risikomanagement-Strategien implementiert sind.

Außerdem reduzieren die Zinssätze für Kredite natürlich die potenziellen Gewinne aus dem Trading. Dies macht es notwendig, eine noch höhere Rendite zu erzielen, um profitabel zu sein. Dies dürfte für die meisten Trader jedoch nicht das Problem sein. Die Spanne zwischen Rendite und Zinsen wird zum neuen Maßstab. 

Schätzen Sie Ihre Fähigkeiten realistisch ein
Somit ist es wichtig, vor der Aufnahme eines Kredits für Trading-Zwecke eine umfassende finanzielle Analyse durchzuführen und die eigenen Trading-Fähigkeiten realistisch einzuschätzen. Trading sollte niemals als schneller Weg zu Reichtum betrachtet werden, besonders nicht mit geliehenem Geld. Somit gibt es gute Argumente, warum das Traden und Investieren mit einem Kredit eher nicht empfehlenswert ist – mehr dazu später. 

Risiken bei Trading auf Kredit im Überblick 

Das Aufnehmen eines Kredits zum Trading birgt eine Vielzahl von Risiken. Dieses Vorgehen sollte daher gründlich überdacht sein. Primäre Risiken sind die Kreditzinsen, das inhärente Verlustrisiko des Tradings oder auch die Volatilität der Märkte.

1. Kreditzinsen

Das Trading mit einem Kredit bedeutet, dass zusätzlich zu den üblichen Trading-Risiken auch die Kosten des Kredits berücksichtigt werden müssen. Kreditzinsen können mitunter erheblich sein und mindern die Rentabilität des Tradings. Selbst wenn das Trading erfolgreich ist, müssen die erzielten Gewinne hoch genug sein, um die Zinskosten zu decken und einen Nettoertrag zu erzielen. Dies erhöht den Druck, höhere Gewinne zu erzielen. 

Kreditzinsen

Wer beispielsweise vor zwei Jahren einen Kredit mit flexiblen Zinsen aufgenommen hätte, steht aufgrund gestiegener Zinsen heute vor einem deutlich veränderten Schuldenberg. Präventiv sind auch fixe Zinsen möglich. 

2. Verlustrisiko

Das Verlustrisiko ist im Trading immer präsent, wird aber durch die Verwendung von geliehenem Geld noch verstärkt. Verluste können das eingesetzte Kapital übersteigen, insbesondere wenn Hebelprodukte verwendet werden. Dies kann nun dazu führen, dass Trader nicht nur ihr eigenes Kapital verlieren, sondern auch zusätzliche Schulden durch den Kredit aufbauen. Ein Verlust kann somit weitreichende finanzielle Konsequenzen haben als beim Trading mit eigenem Kapital. Das Verlustrisiko bekommt somit als dem Trading immanente Komponente eine neue Tragkraft. 

3. Volatilität

Die Volatilität der Märkte ist ein weiteres Risiko beim Trading mit Kredit. Diese Schwankungen sind schwer vorhersehbar und können insbesondere bei kurzfristigen Trades zu signifikanten Verlusten führen. Kein Portfolio – auch nicht bei einer profitablen Strategie – bewegt sich linear nach oben. Stets gibt es einen gewissen Drawdown. Bei der Nutzung von Krediten für das Trading kann die Volatilität die Risiken vervielfachen, da schnelle und große Verluste möglich sind, die sofortige Liquiditätsprobleme verursachen können. Wenn beispielsweise eine Kreditzahlung ansteht und das Portfolio gerade ins Minus rutscht, kann es problematisch werden. 

4. Psychologischer Druck

Das Trading mit einem Kredit kann einen erhöhten psychologischen Druck erzeugen. Die Sorge um die Rückzahlung des Kredits bedingt möglicherweise emotionale Entscheidungen, die nicht auf rationalen Überlegungen oder einer soliden Trading-Strategie basieren. Angst und Gier wirken beim Handel mit einem Kredit noch intensiver. 

Lesen Sie hier die wichtigsten Aspekte der Trading Psychologie.

5. Risiko der Überschuldung

Das Verlustrisiko beim Trading mit geliehenem Kapital kann zur Überschuldung führen. Dies ist besonders problematisch, wenn keine weiteren finanziellen Rücklagen vorhanden sind. Der Wunsch beim Trading mit Kredit ist meistens die finanzielle Freiheit. Bei falschem Vorgehen kann das Trading mit Kredit dann genau das Gegenteil bewirken. 

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Alternativen zum Trading auf Kredit: Ein Überblick 

Unsere Alternativen zum Trading mit einem Kredit bieten verschiedene Möglichkeiten, die für einige Händler ideal sein können. Jedoch hängt die Eignung stark von den individuellen Bedürfnissen, Zielen und Risikobereitschaft der Trader ab. Zwei Alternativen sind das Prop Trading und das Margin Trading.

1. Prop Trading (Proprietary Trading)

Das Prop Trading ist eher eine Option für erfahrene Trader, die ohne eigenes Kapital handeln möchten. Hierbei handelt der Trader mit dem Kapital eines Unternehmens, typischerweise einer Bank oder eines spezialisierten Trading-Unternehmens. Die Gewinne werden zwischen dem Trader und dem Unternehmen geteilt.

Prop Trading Definition

Der Trader erhält somit einen Anteil der Gewinne, obgleich ihm das Risiko nicht mit dem eigenen Kapital obliegt. Diese Vorgehensweise ähnelt dem Trading auf Kredit – allerdings ist es eher schwierig, eine Stelle als Prop Trader zu erhalten und für Anfänger nicht geeignet.

Vorteile

  • kein Einsatz eigenen Kapitals nötig
  • persönliches Risiko sinkt
  • Zugang zu fortgeschrittenen Tools und Ressourcen
  • professionelle Umgebung
  • Weiterbildung & Optimierung 

Nachteile

  • hoher Wettbewerb 
  • strenge Anforderungen für die Aufnahme 
  • nicht der volle Gewinn an den Trader
  • strenge Handelsrichtlinien und -strategien

2. Margin Trading

Das Margin Trading ermöglicht es Tradern, Positionen mit einem größeren Wert als dem tatsächlich verfügbaren Kapital zu eröffnen, indem sie sich Geld von ihrem Broker leihen. Dies erhöht das Potenzial für höhere Gewinne, birgt aber auch größere Risiken. Auch das Margin Trading ist somit eine Art Trading mit Kredit – allerdings wird hier alles beim Broker intern abgewickelt und gewisse Risikomechanismen schützen die Trader in Deutschland vor hoher Verschuldung. 

Margin Trading

Vorteile

  • größere Positionen eröffnen und potenziell höhere Gewinne
  • Trader sind nicht auf ihr eigenes Kapital beschränkt 
  • viele Broker bieten Margin-Konten an – schnelle Verfügbarkeit 

Nachteile

  • erhöhtes Risiko, da Verluste das eigene Kapital schnell übersteigen können
  • zusätzliche Kosten in Form von Zinsen für das geliehene Kapital (Swap-Fees)
  • eventuell Margin Calls, bei denen der Trader zusätzliches Kapital hinterlegen muss

Sowohl das Prop Trading als auch das Margin Trading sind Alternativen zum Trading mit einem Kredit. Beide haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Während Prop Trading das persönliche Risiko reduziert und Zugang zu professionellen Ressourcen bietet, erfordert es auch ein hohes Maß an Expertise. Nur die wenigsten Trader haben die Chance, als Prop-Händler zu agieren. Margin Trading hingegen bietet mehr Flexibilität und Potenzial für hohe Gewinne, aber mit einem deutlich erhöhten Risiko. 

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Trading auf Kredit: So können Händler vorgehen 

Das Trading auf Kredit kann ein komplexes und risikoreiches Unterfangen sein. Für Händler, die diesen Weg wählen, sind Information und Disziplin unabdingbar. Doch wie können Trader mit einem Handel auf Kredit anfangen? Obgleich wir das Trading mit Kredit eher skeptisch sehen, gibt es hier eine Anleitung, falls Trader dennoch diesen Schritt wagen wollen. 

1. Trading lernen

Bevor Trader überhaupt in Betracht ziehen, mit geliehenem Geld zu traden, müssen sie die Grundlagen des Tradings lernen und verstehen. Für Anfänger ist das Trading auf Kredit niemals geeignet. Die Ausbildung umfasst das Erlernen von Marktanalyse, Handelsstrategien, Risikomanagement und das Verständnis der finanziellen Instrumente, mit denen gehandelt wird.

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Während sich viele Trader selbst ausbilden und probieren, kann eine professionelle Trading Ausbildung mittelfristig den Unterschied machen. Bei Trading.de erhalten die Trader einen Zugang zu umfangreichen Online-Ressourcen und können an Webinaren teilnehmen. Zugleich wird großer Wert auf den Austausch mit erfahrenen Tradern gelegt, um neue profitable Händler auszubilden. Wer sich für das Trading interessiert, sollte den Fokus auf die Ausbildung legen. 

2. Demokonto nutzen

Bevor man mit echtem Geld oder gar einem Kredit tradet, sollte man ausgiebig mit einem Demokonto üben. Dies ermöglicht es, Handelsstrategien in einer risikofreien Umgebung zu testen und Erfahrungen zu sammeln, ohne echtes Geld zu riskieren. Später wird das Demokonto für das Backtesting verwendet. 

Nutzen Sie einen seriösen und regulierten Broker
Zunächst steht die Einrichtung eines Demokontos bei einem vertrauenswürdigen Broker an. Dadurch wird die Simulation von Handelsstrategien unter realen Marktbedingungen möglich. Händler können ein Gefühl für Marktvolatilität entwickeln und finden sich zugleich mit der Handelsplattform zurecht. 

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3. Trading Kredit beantragen

Nachdem man ausreichend Erfahrung gesammelt hat, könnte der nächste Schritt das Beantragen eines Kredits sein. Dies sollte jedoch nur nach gründlicher Überlegung und Risikobewertung erfolgen. Dafür setzen die Händler auf einen sorgfältigen Vergleich verschiedener Kreditangebote, bei denen Zinssätze und Rückzahlungsbedingungen evaluiert werden. Zahlreiche Banken bieten sogar die Möglichkeit einer Auszahlung in kürzester Zeit. 

4. Geld einzahlen

Nachdem der Kredit genehmigt wurde, wird das Geld auf das Handelskonto eingezahlt. Dafür sollten Anleger zunächst den besten Broker für ihre Strategie gefunden haben und ggf. ein neues Broker-Konto eröffnen. Denn das Trading auf Kredit kann dann auch als eine Art Neuanfang interpretiert werden. 

5. Mit echtem Geld traden

Nun beginnt das eigentliche Trading mit echtem Geld. Händler bleiben diszipliniert und folgen den vorher festgelegten Strategien. Dazu gehören die strenge Einhaltung von Money- und Risikomanagement sowie die Vermeidung emotionaler Entscheidungen.

6. Trading Tagebuch führen

Ein Trading-Tagebuch ist ein wichtiges Werkzeug, um den eigenen Handel und die getroffenen Entscheidungen zu reflektieren. Dies dient der Aufzeichnung von Details jedes Trades. Im Anschluss werden die regelmäßige Überprüfung und Analyse der Handelsaktivitäten möglich. 

7. Backtesting & Optimierung

Das Backtesting ist das Durchspielen von Handelsstrategien anhand historischer Daten, um deren Wirksamkeit zu bewerten. Dies hilft, Strategien zu verfeinern und anzupassen. Stillstand darf es beim Trading nicht geben. Gerade beim Trading auf Kredit sollten Händler ihre Strategien fortlaufend bewerten und optimieren. 

Fazit: Besser nicht auf Kredit traden

Das Trading auf Kredit ist eine riskante Strategie, die nicht ohne gründliche Überlegung und Vorbereitung angegangen werden sollte. Während es theoretisch die Möglichkeit bietet, mit größeren Summen zu handeln und potenziell höhere Gewinne zu erzielen, vervielfacht es auch das Risiko erheblicher Verluste. Deshalb halten wir das Trading mit Kredit für grundsätzlich nicht empfehlenswert. Wer sich dennoch eigenverantwortlich für die Verwendung von Leverage beim Trading entscheidet, muss zunächst umfassendes Wissen über die Märkte und Handelsstrategien erwerben, die Fähigkeiten mit Demokonten unter Beweis stellen und ein solides Verständnis für Risikomanagement entwickeln. 

Dennoch bleibt das Risiko, mehr zu verlieren als nur das eingesetzte Kapital. Daher sollte das Trading auf Kredit nur von erfahrenen Händlern überhaupt in Betracht gezogen werden, die sich der möglichen finanziellen Konsequenzen vollständig bewusst sind.

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Meistgestellte Fragen:

Was bedeutet Trading auf Kredit?

Trading auf Kredit bezieht sich auf den Handel mit Fremdkapital, das von einem Broker oder einer Bank geliehen wird. Das ermöglicht es Ihnen als Trader, größere Positionen einzugehen, als es ihr eigenes Kapital erlauben würde – gleichzeitig erhöht es aber auch das Risiko deutlich.

Gibt es Risiken beim Traden auf Kredit?

Ja. Das Hauptrisiko des Tradings auf Kredit ist der potenzielle Verlust von mehr Geld, als Sie tatsächlich besitzen. Im Falle einer ungünstigen Marktbewegung, die Sie nicht vorhergesehen haben, kann der Verlust das eigene Kapital übersteigen. Das führt zu hohen Schulden – daher sollten Sie niemals auf Kredit traden.

Für wen ist das Trading auf Kredit geeignet?

Grundsätzlich raten wir davon ab, auf Kredit zu traden. Falls Sie doch mit dem Gedanken spielen: Trading auf Kredit ist in der Regel nur für erfahrene Trader geeignet, die ein tiefes Verständnis der Märkte haben und das Risiko eines Totalverlustes ihres Kapitals und das Eingehen von Schulden verantwortungsbewusst managen können. Gerade für Anfänger ist es zwar verlockend, mit Fremdkapital zu handeln – oft geht das aber schief.

Wie funktioniert die Hebelwirkung beim Trading auf Kredit?

Die Hebelwirkung beim Trading auf Kredit ermöglicht es, mit einem Vielfachen des eigenen Kapitals zu handeln. Ein Hebel von 10:1 bedeutet beispielsweise, dass Sie mit dem Zehnfachen des eigenen Einsatzes handeln. Wichtig: Das betrifft sowohl die Gewinn- als eben auch die Verlustmöglichkeiten!

Welche Alternativen gibt es zum Trading auf Kredit?

Als Alternativen zum Trading auf Kredit können Sie entweder mit Ihrem eigenen Kapital handeln oder Strategien mit geringerem Risiko wählen. Dazu zählen beispielsweise Investments in ETFs.

Quellen und weiterführende Links:

Andre Witzel
Andre Witzel ist selbstständiger Trader und der Gründer von Trading.de. Er teilt seine Strategien und Methoden mit seinen Lesern. Er weiß genau welche Fehler Anfänger machen und kann ihnen die besten Tipps geben. Lernen Sie von seinen Erlebnissen auf Trading.de.
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