Die Bank of England (BoE) mit Sitz in London ist das führende Finanzinstitut des Vereinigten Königreichs und fungiert als zentraler Broker im britischen Finanzsystem. Ihre primären Zuständigkeiten erstrecken sich über die Steuerung der Geldpolitik des Landes sowie die Ausgabe der nationalen Währung. Darüber hinaus übernimmt sie eine entscheidende Rolle als Aufsichtsbehörde für Banken, Finanzinstitute und Zahlungssysteme.
Bank of England kurz und knapp
- Die Bank of England ist das führende Finanzinstitut des Vereinigten Königreichs und hat ihren Sitz in London.
- Sie wurde im Jahr 1688 gegründet, um die finanziellen Bedürfnisse des Staates zu decken.
- Der Staat ist der alleinige Besitzer der Bank, deren Führung vom Gouverneur geleitet wird.
- Die Bank überwacht Broker durch Zusammenarbeit mit der PRA und der FCA für Finanzdienstleister.
Hintergründe und Historie
Im Jahr 1688 bestiegen Königin Maria II. und König Wilhelm III. den Thron. Damals gab es eine Zerrüttung des Geld- sowie Kreditsystems. Gleiches galt für die Finanzen der Öffentlichkeit. Es gab große Verluste der Handelsflotte Englands, als der Smyrna-Konvois im Jahr 1693 überfallen wurde. Das führte zu einer Welle von Konkursen unter Kaufleuten sowie Versicherern Londons. Weil die königliche Marine dringend ausgebaut werden musste, um den Seehandel zu schützen, war kein Geld vorhanden. Es wurde dann eine Emissionsbank mit der Aktiengesellschaft-Rechtsform unter dem Namen „The Governor and Company of the Bank of England“ gegründet.
Ein Aktienkapital von 1,2 Mio. £ ist dem Staat in Form eines Darlehens zu einem Zinssatz von 8 % garantiert worden. Der Zinssatz für das Darlehen fiel für damalige Verhältnisse eher niedrig aus. Die Bank of England bekam das Recht, Banknoten, die so hoch waren, wie der Darlehensbetrag, auszugeben sowie Bankgeschäfte umzusetzen. Untersagt wurde es ihr, ohne die Parlaments-Zustimmung Kredite an eine Regierung abzugeben. Das Gründen der Bank of England stand in direkter Verbindung mit den finanziellen Unterschieden des Königs Wilhelm III., der unbedingt Geld für den Krieg gegen das Land Frankreich sowie den gestürzten König Jakob II. benötigte. Die Bank of England hatte immer gute Beziehungen zur Krone, sodass sich ihr Einfluss im Zeitverlauf ausweiten konnte.
Erste Büros der Bank of England befanden sich innerhalb der „Mercers‘ und Grocers‘ Halls“. Das waren die Häuser der Seidenhändler- und Lebensmittelhändlerzunft. Damals gab es zwei Pförtner und 17 Angestellte. Die Bank of England ist vorab für zahlreiche Zentralbankgründungen innerhalb Europas gewesen. 1697 erhöhte die Bank das Geld auf eine Summe von 2.201.171. Sie konnte ihre Banknoten nicht einlösen und akzeptierte entwertete Staatsschatzbriefe als Kapitaleinlagen. Hierbei wurde ihr zugesichert, dass es vonseiten des Staates zu keiner Erlassung von Gesetzen zur Schaffung einer zweiten Bank kommen würde. Gleichzeitig erfuhr das Privileg bis zum Jahr 1710 eine Verlängerung. Am 18. Mai des Jahres 2006 kam es zur Einführung neuer Werkzeuge, um den Geldmarkt zu verwalten.
Das wichtigste neue Werkzeug war das Einführen einer Mindestreserve, die verzinsbar war. Darüber hinaus kam es zur Einführung zweier neuer ständiger Zinssätze, zu denen die Bank jederzeit die Bereitschaft für eine Annahme oder ein Verleihen von Geld zeigte. Wichtig waren die Einlagefazilität sowie die Fazilität der Spitzenrefinanzierung. Es gab den „One Planet Summit“ im Jahr 2017. Dabei gehörte die Bank of England zu den acht Gründungsmitgliedern des „Network for Greening the Financial System“. Ziel davon war es, das Risikomanagement innerhalb des Finanzsektors in Bezug auf Risiken, die Umwelt betreffend, sowie die Folgen der weltweiten Erwärmung fortzuentwickeln. Weiter galt es Mittel für das Übergehen zu einer langfristig guten Wirtschaft im Sinne einer grünen Finanzierung bereitzustellen.
Aufgaben
Die Bank of England übernimmt sämtliche Funktionen, die in den Bereich einer Zentralbank fallen, um eine Preisstabilität zu gewährleisten. Auf diese Weise hilft die Bank bei der Regierungswirtschaftspolitik. Die Bank verfügt über das Monopol für die Ausgabe von Banknoten innerhalb Wales und Englands. Wichtige Aufgaben sind:
- Die Bank of England ist die Bank des Staates sowie der Zentralbank. Weiter ist sie die Bank für andere Banken.
- Die Verwaltung der Devisen- und Goldreserven
- Die Führung eines Vermögensverzeichnisses und die Verantwortung für den Regierungsvermögenshaushalt
- Die Regulierung und Überwachung des Bankensektors, bis diese Befugnis 1998 auf die Financial Services Authority übertragen wurde
- Die Festlegung der offiziellen Leitzinsen durch den Ausschuss für Kredit- und Geldpolitik seit 1997
- Nordirische sowie schottische Banken dürfen ihre eigenen Banknoten ausgeben, die jedoch im Verhältnis von 1:1 durch Bank-Einlagen zu decken waren, mit Ausnahme von Banknoten im Wert von einigen Millionen Pfund, welche schon im Jahr 1845 in Umlauf waren.
Wem gehört die Bank of England?
Der Staat ist der 100%ige Besitzer der Bank of England. Daher wurde sie von deren Gouverneur geführt. Ab März des Jahres 2020 übernimmt die Führung Andrew Bailey.
Struktur der Bank of Egnland
Das Bankengesetz des Jahres 1998 hat die Struktur des Verwaltungsrats der Bank von Grund auf verändert. Das Gesetz sieht vor, dass der Verwaltungsrat vom Gouverneur der Bank, zwei stellvertretenden Gouverneuren sowie 16 Direktoren besteht. Die Ausschussmitglieder erfahren eine Nennung auf den Premierminister-Vorschlag vonseiten der Krone eine Ernennung. Hauptamtliche Direktoren nennen sich geschäftsführende Direktoren. Die nicht geschäftsführenden Direktoren arbeiten im Industrie-, Banken- sowie Gewerkschaftssektor und vertreten ökonomische sowie soziale Interessen.
Reguliert die Bank of England Broker?
Ja, die Bank of England reguliert Broker, insbesondere durch ihre Zusammenarbeit mit der PRA (Prudential Regulation Authority) und der FCA (Financial Conduct Authority). Die Prudential Regulation Authority (PRA) ist eine Abteilung der Bank of England, die für die Aufsicht über Banken, Versicherungsunternehmen und andere Finanzdienstleister in Großbritannien zuständig ist. Die Financial Conduct Authority (FCA) ist die wichtigste Finanzregulierungsbehörde des Vereinigten Königreichs, die für die Regulierung und Überwachung von Finanzdienstleistungsunternehmen, einschließlich Trading Broker, zuständig ist.
Weiterführende Links
- Bank of England Act 1998 (Englisch)
- Bank of England – History and Functions (Englisch)