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Die Leitwährung oder auch Reserve Currency betitelt die international gültige Währung, die als internationales Zahlungsmittel oder Reservemittel weltweit verwendet wird. Egal ob am Rohstoffmarkt, am Devisen- oder auch am Kapitalmarkt, die Leitwährung ist die Währung, an der sich andere Länder in Bezug auf geld- oder währungspolitischen Maßnahmen orientieren.

Man kennt die Leitwährung auch unter dem Begriff Ankerwährung, da sie maßgeblich für die Wechselkurse anderer Länderwährungen steht. Die Kurse der Länderwährungen halten sich stabil zur Leitwährung. Aus diesem Grund gilt die Leitwährung auch als Berechnungskurs für die Wertebestimmung von anderen Währungen.

Leitwährung (Reserve Currency) kurz zusammengefasst

  • Leitwährung gilt als Maßstab für andere Währungen, da sich ihre Wechselkurse an der Leitwährung orientieren.
  • Als international gültiges Zahlungs- und Reservemittel bekannt.
  • Im internationalen Handel werden Rechnungen in der Leitwährung ausgestellt. 

Wie funktioniert eine Leitwährung?

Die Leitwährung hat im Staat eine wichtige Funktion, da sie als sogenannte Ankerwährung gilt. Was bedeutet dies genau? Die Währung spielt auf globaler Ebene eine tragende Rolle. So können die Währungen beispielsweise durch eine gemeinsame Währungspolitik in einem festgelegten Austauschverhältnis parallel zur Leitwährung gehalten werden. Der US-Dollar, die derzeitige Leitwährung Nr. 1 dient bereits seit vielen Jahren als Transaktionswährung für Finanz- und Gütergeschäfte. Außerdem wird von den meisten Zentralbanken eine Währungsreserve in US-Dollar gehalten. 

Welche Leitwährungen gibt es aktuell?

Die Leitwährung ist die Währung mit einem besonderen Stellungswert am Markt. Denn an ihr richten sich die Kurse anderer Währungen und sie gilt als international gültiges Zahlungs- und Reservemittel. Derzeit ist die maßgebliche Leitwährung der US-Dollar. Manch ein Experte bezeichnet den US-Dollar dabei auch als Weltwährung. Die zweite Leitwährung am weltweiten Markt ist der Euro. Bereits seit 1999 als Buchwährung, seit 2002 auch als Bargeld auf dem Markt, stellt der Euro neben dem US-Dollar die zweitwichtigste Leitwährung im internationalen Markt dar. Vor der Einführung des Euros teilten sich gleich zwei andere Währungen den zweiten Platz, nämlich der Yen und das britische Pfund. Beide Währungen sind jetzt auf dem dritten Platz vertreten.  

Leitwährung Dollar
Leitwährung „Dollar“ – Bild

Welche Leitwährungen gab es in der Vergangenheit?

Schauen wir uns noch kurz an, welche Leitwährungen in der Vergangenheit zum Einsatz kamen. Es gab die folgenden:

  • Niederländische Gulden
  • Islamische Dinar (im Mittelalter)
  • Chinesische Liang
  • Rheinische Gulden (im Mittelalter)
  • Venezianische Dukaten
  • Römische Denarius
  • Indische Silbermünzen
  • Griechische Drachme

Welche Leitwährungen gibt es im Forex Trading?

Einige Währungen spielen beim Forex Trading eine wichtige Rolle, da sie weltweit die wichtigsten Währungen sind und den größten Anteil am Forex Markt ausmachen. Diese sogenannten Leitwährungen sind besonders liquide und werden häufig gehandelt. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Leitwährungen im Forex Trading:

WährungSymbolBesonderheiten
US-DollarUSDDie weltweit wichtigste Leitwährung bildet die Grundlage für viele Währungspaare. Rund 58,36 % (2023) der offiziellen Devisenreserven werden in USD gehalten.
EuroEURZweithöchster Anteil an internationalen Devisenreserven nach dem USD. Spielt eine zentrale Rolle im europäischen Handel.
Japanischer YenJPYWichtige Rolle im asiatischen Handel, Teil des IMF-SDR-Währungskorbs.
Britisches PfundGBPHistorische Bedeutung im Welthandel, bedeutender Anteil an den Reserven trotz Rückgang nach den Weltkriegen.
Schweizer FrankenCHFAls stabil und sicher betrachtet, attraktiv in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten. Wichtige Rolle im täglichen Handel.

Vorteile von Leitwährungen im Forex Trading

Beim Forex Trading spielen Leitwähurngen, wie der US-Dollar oder der Euro, eine zentrale Rolle und bieten eine Vielzahl von stabilisierenden und kostensenkenden Vorteilen.

Stabilität und Vertrauen

Leitwährungen wie der US-Dollar oder der Euro zeichnen sich durch größere Stabilität aus, was das Vertrauen der Marktteilnehmer stärkt. Währungsschwankungen werden dadurch verringert und Wechselkursrisiken minimiert, was zu stabileren Handelspreisen führt.

Geringere Transaktionskosten

Die Transaktionskosten beim Handel sind aufgrund des häufigeren Handels mit führenden Währungen niedriger. Inländische Händler haben außerdem keine Kosten für den Währungsumtausch zu tragen, was den Handel insgesamt günstiger macht und die Rentabilität der Trades verbessert.

Hohe Liquidität

Leitwährungen sind die liquidesten Währungen auf dem Forex-Markt, was bedeutet, dass sie leicht gekauft und verkauft werden können. Daraus resultieren engere Spreads und bessere Handelspreise, da die Nachfrage hoch ist und die Märkte effizienter sind.

Bleibt der US-Dollar als Leitwährung stabil?

Ob der US-Dollar als Leitwährung noch auf längere Sicht den ersten Platz halten kann, ist fraglich. Denn am Markt verliert die Bedeutung von Industrieländern immer mehr, besonders der USA. Es lässt sich immer mehr ein neuer Trend feststellen, in dem unter anderem der Anteil Chinas immer mehr zunimmt.

Derzeit kann der US-Dollar jedoch noch die Voraussetzungen für eine Leitwährung erfüllen. So kommt der US-Dollar als Reserve und bei Transaktionen als Leitwährung bei den Zentralbanken zum Einsatz. Wie lange dies noch der Fall ist und welche Leitwährung den Platz des US-Dollars einnehmen kann, ist derzeit daher noch fraglich.

Schauen Sie sich den chinesischen und amerikanischen Wechselkurs an:

Welche Bedeutung hat die Leitwährung am internationalen Markt?

Neben dem Einsatz im weltweiten Handel kommt der Leitwährung eine wichtige besondere Aufgabe im internationalen Markt zu. So können Länder die Leitwährung auch dazu benutzen, das Vertrauen in das Wirtschaftswachstum des eigenen Landes zu verwenden. Wie kann man sich dies am besten vorstellen? Ein Schwellenland kann zum Beispiel den eigenen Währungskurs an der Leitwährung ausrichten. Wird die Leitwährung beispielsweise zu Transaktions- oder Wertaufbewahrungszwecken genutzt, kann dies weiterhin von Vorteil für das Land sein. Die dazugewonnenen Vorteile sind unter anderem:

  • Die Wechselkursunsicherheit vermindert sich.
  • Die Transaktionskosten vermindern sich. 
  • Der Geldschöpfungsgewinn, auch als Seigniorage bekannt, erhöht sich, d.h. der von der Zentralbank erwirtschaftete Gewinn.

Welche Vorteile haben Leitwährungen für das Land?

Der Staat profitiert natürlich, wenn die eigene Währung als Leitwährung für den weltweiten Handel dient. Gerade wenn die Währung häufig für Transaktionen genutzt wird oder als Wertaufbewahrung dient. Für das Land ist besonders der Geldschöpfungsgewinn, also die Seigniorage-Einnahme, der erwirtschaftete Gewinn der Zentralbank ein wichtiger Vorteil. Die Zentralbank hat damit die Möglichkeit, den erwirtschafteten Gewinn gegen Gegenleistungen zu tauschen.

Man kann sich die Seigniorage-Einnahme folgendermaßen vorstellen. Sie bezeichnet die Differenz zwischen Bereitstellungs- und Herstellungskosten des physischen Geldes und dem entsprechenden Nennwert. Ein weiterer Vorteil ist es, dass beispielsweise die USA durch den US-Dollar als Leitwährung unbegrenzte Möglichkeiten haben, Kredite zu erhalten. Für andere Länder gestaltet sich die Kreditvergabe deutlich schwieriger, da sie über den internationalen Finanzmarkt einen Kredit aufnehmen müssen. 

Weitere Vorteile kurz zusammengefasst:

  • Der Staat hat die Möglichkeit auf politische Entscheidungen Einfluss zu nehmen, da die Leitwährung im internationalen Handel einen besonderen Stellenwert besitzt. 
  • Der besondere Status der Leitwährung erzeugt auch ein besonderes Vertrauen in die Währung. Die Währung ist stabil und es kommt nur selten zu Wechselkursunsicherheiten. 
  • Für Unternehmen und Bürger des Landes fallen die Transaktionskosten, d.h. die Kosten werden hier geringer, da viele Transaktionen sofort durchgeführt werden und aufgrund ihrer Häufigkeit die Kosten dafür sinken. 

Welche Nachteile haben Leitwährungen für das Land?

Die Nachteile, die einem Land entstehen, wenn es die Leitwährung im weltweiten Handel stellt, sind im Vergleich zu den Vorteilen kaum erwähnenswert. Hier lässt sich eigentlich nur erwähnen, dass es durch die hohe Nachfrage nach der Währung zu einer Aufwertung der Währung kommen kann. Diese Aufwertung kann dann Nachteile auf den Export des Landes haben. Dieser Aufwertung kann allerdings mittels geldpolitischer Maßnahmen entgegen gegriffen werden.  

Welche Voraussetzungen muss eine Leitwährung erfüllen?

Damit eine Währung als Leitwährung gelten kann, muss sie verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört beispielsweise, dass die Währung ein hohes Vertrauen genießen muss. Dieses Vertrauen zeichnet sich durch eine leistungsstarke Volkswirtschaft aus. Die Währung selbst ist äußerst stabil am Markt und nur wenigen bis keinen Schwankungen ausgesetzt.

Eine weitere Voraussetzung ist die Tatsache, dass die Währung für Transaktionszwecke und als Reservemittel dienen muss. Gerade für Zentral- und Notenbanken ist diese Reserveposition besonders wichtig, denn sie halten unter anderem Fremdwährungen in ihrem Portfolio, um am Devisenmarkt agieren und Defizite im Außenhandel finanzieren zu können. In Bezug auf Transaktionszwecke darf die Währung nicht den üblichen Umfang übersteigen, der sonst vom Staat im Welthandel für internationale Geschäfte erbracht wird. Übrigens, Wirtschaftswissenschaftler unterscheiden bei der Nutzung von Transaktionswährungen zwei verschiedene Arten. Diese schauen wir uns nun einmal näher an. 

Zwei Arten von Transaktionswährungen

  • Der Anteil der Finanztransaktionen wird im Anteil der Transaktionen der entsprechenden Währung an den Devisenmärkten. Es gilt: Je häufiger eine Währung im Umlauf ist und getauscht wird, umso wichtiger ist ihre Bedeutung im Handel. Ein weiterer Anhaltspunkt ist das Thema Anleihen. Hier kann man davon ausgehen, dass sie auf die Währung besonders häufig ausfallen, wenn Anleger sie oft nutzen. 
  • Den größten Transaktionsnutzen haben Währungen allerdings bei den Rohstoffen. Hier ist der US-Dollar immer noch weltweit führend. 

Zusammenfassung aller wichtigen Fakten über die Leitwährung (Reserve Currency):

Die Leitwährung oder auch Reserve Currency bezeichnet die Währung, die am internationalen Markt eine besondere Stellung innehat. Sie stellt eine international gültige Währung dar, die als internationales Zahlungsmittel oder Reservemittel weltweit verwendet wird. Man kennt die Leitwährung auch unter dem Begriff Ankerwährung, da sie maßgeblich für die Wechselkurse anderer Länderwährungen steht. Ankerwährung bedeutet dabei, dass die Währung auf globaler Ebene eine tragende Rolle spielt.

So können die Währungen beispielsweise durch eine gemeinsame Währungspolitik in einem festgelegten Austauschverhältnis parallel zur Leitwährung gehalten werden. Die Leitwährung gilt als Maßstab für andere Währungen, da sich ihre Wechselkurse an der Leitwährung orientieren. Im Auslandshandelsverkehr werden Rechnungen in der Leitwährung ausgestellt. Derzeit ist die maßgebliche Leitwährung der US-Dollar. Manch ein Experte bezeichnet den US-Dollar dabei auch als Weltwährung. Die zweite Leitwährung am weltweiten Markt ist der Euro. Bereits seit 1999 als Buchwährung, seit 2002 auch als Bargeld auf dem Markt, stellt der Euro neben dem US-Dollar die zweitwichtigste Leitwährung im internationalen Markt dar. 

Fazit

Die Leitwährung ist wichtig für alle internationalen Handelsgeschäfte und Landeswährungen, da sie der Maßstab für sämtliche Währungen darstellt. Neben der Reserveposition und der Aufgabe für Transaktionszwecke, übt die Leitwährung eine tragende Rolle für geldpolitische Maßnahmen des Staates aus. Außerdem stellt sie eine international gültige Währung dar, die als internationales Zahlungsmittel oder Reservemittel weltweit verwendet wird. 

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