Trading komplett ohne Kosten ist nicht möglich! Viele namhafte Broker werben damit, dass die Kunden ohne jede Gebühren und Kosten Geld an der Börse platzieren und damit riesige Gewinne machen können. Faktisch ist das so aber nicht möglich.
Broker haben genauso wie andere Unternehmen wirtschaftliche Beweggründe und wollen Einnahmen generieren. Wenn also von „Trading ohne Gebühren“ und provisionsfreiem Handel geredet wird, sind versteckte Kosten quasi garantiert.
Wichtigste Informationen zum Trading ohne Gebühren
- Komplett kostenloses Trading ist nicht möglich
- Typische Gebühren sind Kommissionen, Ordergebühren, Kontoführungsgebühren, Spreads, Inaktivitätsgebühren, Finanzierungskosten und Gebühren für Währungsumrechnungen
- Einige Broker bieten vergleichsweise geringe Gebühren
- XTB und Vantage Markets sind Beispiele für Broker mit relativ niedrigen Gebühren
- Versteckte Gebühren können in Form von Spreads oder Inaktivitätsgebühren auftreten
- Broker mit geringen Gebühren können Einschränkungen beim Kundenservice und den Assets haben
In diesem Artikel möchte ich kritischer auf die Behauptung eingehen, dass Trading ohne Gebühren möglich sei. Eine solche Werbung ist zu 100 Prozent falsch und meist sogar unlauter. Im Folgenden werde ich Ihnen erklären, warum komplett kostenloses Trading illusorisch ist.
Lassen sich Trading Gebühren komplett vermeiden?
Nein, Trading ohne Gebühren ist nicht möglich. Faktisch jeder Broker veranschlagt die eine oder andere Gebühr. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Kosten für den Trader auf der einen Seite die Einnahmequelle der Broker auf der anderen Seite sind. Ob es sich dabei allerdings um einen Spread, Ordergebühren, Kommissionen oder sonstige Gebühren handelt, ist jedem Broker selbst überlassen.
Unsere Empfehlung ist es daher, nicht dem Werberuf nach kostenlosem Trading zu folgen, sondern sich eher an Broker zu halten, die ihre Trading Gebühren fair gestalten und transparent präsentieren. Wo allzu aggressiv mit Trading ohne Gebühren geworben wird, könnte es sich um eine Mogelpackung handeln. Es gibt aber ausreichend Anbieter auf dem Markt, die ihre Gewinnerzielungsabsicht öffentlich machen und gleichzeitig eine niedrige Preisgestaltung verfolgen.
Unlautere Broker werben mit kostenfreiem Trading
Sie werden sicherlich bereits die Werbung von Brokern gesehen haben, die Ihnen eine hundertprozentige Erfolgsgarantie bei minimalen Gebühren und geringem Geldeinsatz versprechen. Machen Sie sich hier immer bewusst: Auch ein Broker muss Geld verdienen und kann Sie daher nicht vollkommen kostenlos handeln lassen. Bei solchen blumigen Versprechen muss also etwas faul sein.
Vergleichsweise normal ist heutzutage der Wegfall von Depotführungskosten. Die Plattformen erlauben es Ihnen, sich kostenlos anzumelden und die verschiedenen Funktionen zu nutzen. Das ist angesichts des Konkurrenzkampfes im Trading-Segment relativ normal. Ebenso verzichten viele der Broker mittlerweile auf die Provisionen. Diese werden dann aber auf andere Bereiche umgeschlagen – z. B. durch die Spreads.
Die meisten Einnahmen generieren die Broker vermutlich im CFD-Handel. Hier gehen Sie als Kunde quasi eine Wette mit dem Broker über das Steigen und Abfallen von Basiswerten ein. Echte Aktien, Währungen, Rohstoffe oder ähnliches kaufen Sie hier allerdings nicht. Falls Ihre Berechnung schiefgeht, müssen Sie die CFDs zu einem schlechteren Preis verkaufen und der Broker kann die Einnahmen komplett behalten.
Neben diesem für die Trader häufig riskanten, jedoch relativ transparenten Handel, erheben viele unlautere Broker versteckte Gebühren. Auf der Oberfläche erscheint das Trading zwar ohne Kosten abzulaufen, in Wirklichkeit fallen aber eventuell Nacht für Nacht hohe Zinsanpassungen an oder der Spread – also die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufspreis – wird für Sie zum ultimativen Problem.
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Versteckte Trading Gebühren
Bei vielen so genannten kostenlosen Anbietern wundern sich die Kunden, warum sie trotz wachsender Kurse auf keinen grünen Zweig kommen. Das hat in der Regel mit den versteckten Trading Gebühren zu tun. Im Folgenden zeige ich Ihnen einige Kosten, auf welche Sie achten sollten, wenn Broker zu offen mit kostenlosem Handel werben.
Die Sache mit den Spreads
Eine häufige Form der Werbung ist es, provisionsfreien Handel anzubieten. In diesem Fall können Sie Ihre Trades platzieren, ohne für diese Aktion Gebühren zu bezahlen. Normalerweise kostet das Einleiten eines Trades etwa 1 bis 3 USD/Euro. Fallen diese ohne weitere Erläuterung weg, sollten Sie sich unbedingt anschauen, wie groß die Differenz zwischen dem Ankaufs- und dem Verkaufspreis ist.
In der Praxis können die Unterschiede oft bei mehr als 0.5 Pips oder sogar über 1.0 Pips liegen. Dann werden Sie wesentlich mehr Mühe haben, im Longhandel über die Gewinnschwelle zu kommen. Nehmen wir einmal an, dass Sie mit Ihrem Trading 5 Euro Gewinn erzielt haben und die Position nun auflösen möchten. Aufgrund der Spreads, Steuern und Gebühren bleibt Ihnen aber am Ende nur 1 Euro übrig. Der Verkauf lohnt sich also nicht und sie müssen länger warten.
In der Zwischenzeit könnte sich der Wind am Markt bereits gedreht haben und der Basiswert wird immer schwächer. Letztlich kommt es zum Crash und Sie haben aufgrund der höheren Gewinnschwelle den richtigen Zeitpunkt für den Ausstieg verpasst. Ein hoher Spread und immense Nebenkosten können somit oft der Grund für Verluste im Handel sein.
Wichtig ist, dass Sie nicht einfach jeder Behauptung Glauben schenken. Viele Broker werben mit günstigem Trading ohne Provision und variablen Spreads ab 0.0 Pips. Die 0.0 Pips treffen meist aber nur auf bestimmte Aktien und ETFs zu. Im CFD-Handel liegen die Spannen dann deutlich höher.
Faire Broker bieten Ihnen meist eine Auswahl zwischen Standard- und Raw-Konten. Hier können Sie sich je nach Handelsstil für Trading mit Provisionen und Roh-Spreads oder Spreads ohne Provisionen entscheiden. Wenn Sie z. B. im Scalping auf kurzfristige, kleine Einnahmen abzielen, sind die Spreads enorm hinderlich und Sie sollten eher mit Provisionen traden. Bei langfristigen, diversifizierten Portfolios steht Ihnen eher die Provision als der Spread im Weg.
Keine Spreads, aber versteckte Provisionen
Ein weiterer Trick, der gerne von Brokern angewendet wird, ist die Werbung mit Spreads ab 0.0 Pips. Das hört sich auf den ersten Blick nach einem sehr positiven Versprechen an. In Wirklichkeit fallen diese variablen Spreads aber natürlich nicht auf alle Assets an.
Oft betrifft das eher beliebte Positionen, bei denen die Broker wenig Risiko für ihren eigenen Verlust sehen. Es ist quasi wie im Supermarkt, wo gewisse Produkte zu Werbezwecken günstiger angeboten werden, um die Kunden letztlich zu den teureren Waren zu locken.
Abgesehen davon wird häufig über die Provisionen und Kommissionen geschwiegen. Nachdem Sie sich bereits angemeldet und Ihr Geld überwiesen haben, bemerken Sie dann bei der ersten Order, dass es zwar keine Spreads gibt, Sie aber Gebühren pro Auftragserteilung bezahlen müssen.
Ganz ohne Spread geht es im offiziellen Aktienhandel ohnehin nicht. Die Broker eröffnen Ihnen hier immer den Zugang zu einer Börse, die ihrerseits Unterschiede zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis macht. 0.0 Pips würde hier nur bedeuten, dass Raw gehandelt wird, der Broker also keine zusätzlichen Spreads aufschlägt.
Payment for Orderflow
Beim Payment for Orderflow erhalten die Broker eine gewisse Provision dafür, dass sie Aufträge an einen bestimmten Market Maker mit sehr spezifischen Spreads weiterleiten. Dadurch kommt es u. U. zu einer Verzerrung bei der freien Auswahl der Börsen.
Die Kunden können sich hier nicht komplett eigenständig entscheiden, sondern werden immer zu den Market Makern verwiesen, welche die Broker am besten entlohnen. Aufgrund der dadurch entstehenden Marktverzerrung, ist das Payment for Order Flow (PFOF) ab 2026 auch innerhalb der EU verboten.
Es gibt aber immer noch ausreichend andere Broker, die ihren Sitz z. B. in Australien oder der Karibik haben und mit diesem Geschäftsmodell arbeiten können. Prinzipiell muss das aber nicht immer ein Nachteil sein. Gerade bei kleineren Aufträgen kommen die Kunden durch die PFOF manchmal günstiger weg. Bei größeren Handelsvolumen zeigen sich dagegen negative Effekte.
Unser Tipp: Trading ab 0,0 Pips zu niedrigen Kommissionen (3€/1 Lot) traden
Finanzierungs- und Übernachtgebühren
Die Unterscheidung zwischen echten Wertpapieren und CFDs zu kennen, ist enorm wichtig. Viele Plattformen, die mit Trading ohne Gebühren werben, beziehen sich sehr konkret auf Aktien und ETFs. Daneben besteht aber ein weitreichenderes Angebot an Derivaten. Hier werden Sie zwar möglicherweise auch keine Provisionen zahlen, müssen aber Nacht für Nacht mit Finanzierungskosten oder Zinsanpassungen rechnen.
Durch diese Übernacht-Gebühren wird vor allem der langfristige Handel zu einem enormen Problem. Wollen Sie ein diversifiziertes Portfolio mit Value Aktien aufbauen und dieses über mehrere Monate oder Jahre laufen lassen, ist das mit CFDs nicht rentabel. Die Swaps nach Börsenschluss mögen nämlich zunächst klein erscheinen, häufen sich aber Tag für Tag und Wochenende für Wochenende zu einem riesigen Kostenfaktor an.
Eines der größten Probleme ist es, dass der Broker nicht ausreichend deutlich macht, wenn es sich um einen CFD handelt. Anfänger denken oftmals, dass Sie so eine echte Aktie ohne weitere Gebühren kaufen. Tatsächlich haben sie aber CFDs im Portfolio und müssen damit jeden Tag nach Börsenschluss gewisse Abgaben leisten.
In der Praxis eignen sich solche CFDs deutlich besser für den kurzfristigen Handel. Daytrader, Scalper und Swing Trader werden sich so häufiger für CFDs entscheiden als Händler, die über einen längeren Zeitraum hinweg Vermögen aufbauen möchten.
Auszahlungsgebühren
Unlauteres Verhalten kann bei einigen Brokern vorkommen, die es Ihnen besonders schwer machen, Ihr Geld abzuheben. Sie haben vielleicht Gewinne erzielt und diese wurden auf Ihrem Konto gutgeschrieben. Beim Transfer auf das Bankkonto werden aber sehr hohe Bearbeitungsgebühren erhoben, so dass sich insgesamt wieder Verluste für Sie einstellen.
Auszahlungsgebühren sind wohlgemerkt keine Seltenheit. Wichtig ist es aber, dass sie fair und transparent kundgetan werden. So können pauschale Kosten von 5 bis 7 Euro durchaus als akzeptabel angesehen werden. Als Kunde sollten Sie dann aber möglichst selten und gleich höhere Summen auf einmal abheben. Manche Anbieter gewähren Ihnen dagegen einen kostenlosen Transfer pro Monat.
Inaktivitätsgebühren
Ebenfalls zu den eher versteckten Trading Gebühren zählen die Inaktivitätsgebühren. Viele Trader wissen gar nicht, dass und ab wann der Broker Kosten für ihre Inaktivität berechnet. Manche Broker hingegen gehen sehr transparent mit den Inaktivitätsgebühren um, wie zum Beispiel XTB. Dort wissen Trader sofort, dass sie ab einer Inaktivitätsdauer von 365 Tagen anschließend eine Gebühr in Höhe von zehn Dollar bezahlen müssen.
Fazit: Trading Gebühren sind niemals zu 100 % vermeidbar
Auch wenn es im Internet einige Beiträge gibt, in denen vom Trading ohne Gebühren gesprochen wird, so sind Trading Gebühren niemals zu 100 Prozent vermeidbar. Lediglich einige Leistungen sind bei vielen Brokern nicht (mehr) mit Kosten verbunden, insbesondere die Konto- und Depotführung sowie das Nutzen eines Demokontos.
Wo jedoch allzu direkt mit kostenlosem Trading geworben wird, stimmt meist etwas nicht. Da die Broker irgendwie selbst ihre Kosten decken und Gewinn erzielen wollen, müssen sie an der einen oder anderen Stelle Einnahmen generieren. Wer sich also mit Trading ohne Gebühren präsentiert, holt sich das Geld oftmals versteckt an anderer Stelle.
Für Sie als Trader ist es also wichtig, nicht sofort auf diese schillernden Anbieter zu springen und auf deren Tricks hereinzufallen. Halten Sie sich besser an Broker, die Ihre Gebühren klar und transparent kommunizieren. Ein Brokervergleich kann Ihnen dabei helfen. die besten Plattformen auf dem Markt zu sondieren.
Unser Tipp: Trading ab 0,0 Pips zu niedrigen Kommissionen (3€/1 Lot) traden
FAQ: Meistgestellte Fragen
Wo kann man kostenlos traden?
Komplett kostenlos traden können Sie bei keinem Broker. Der Grund ist einleuchtend, denn Ihre Kosten als Trader sind gleichzeitig die Einnahmequelle des Brokers. Würde ein Anbieter demnach komplett auf sämtliche Gebühren verzichten, würde er zwangsläufig Verluste erleiden. Allerdings können Sie bei einigen Leistungen und Services Broker wählen, die in dem Bereich keine Kosten veranschlagen. Das gilt für die Kontoführung, die Depotführung sowie die Nutzung eines Demokontos.
Wo ist der Spread als Kostenfaktor von Bedeutung?
Der Spread kommt in erster Linie sowohl beim CFD als auch beim Forex Trading zum Tragen. Dort nutzen die meisten Broker einen Spread, der dann in Pips angegeben wird. Beispielsweise beim Handel mit Devisen beginnen die günstigsten Spreads oft schon ab einem Pip. Manche Broker veranschlagen bei bestimmten Konten sogar keine Spreads, stellen dann allerdings in der Regel Kommissionen in Rechnung.
Welche Kosten gibt es beim Aktien Trading?
Welche Trading Gebühren anfallen, ist in erster Linie vom gehandelten Basiswert abhängig. Bei Aktien zum Beispiel sind Ordergebühren bzw. Transaktionskosten üblich. Hinzu kommen mitunter Börsenplatzentgelte, falls der Handel über die Wertpapierbörsen stattfindet. Insbesondere Banken veranschlagen zudem noch häufiger eine Depotgebühr, sodass Sie sich am besten für einen Broker entscheiden, der keine Kontoführungsgebühren und Depotgebühren in Rechnung stellt.
Wie hoch sind die Trading Gebühren?
Wie hoch die Trading Gebühren ausfallen, ist von mehreren Faktoren abhängig. Entscheidend ist häufig das Handelsvolumen, es sei denn, der Broker veranschlagt zum Beispiel fixe Kommissionen oder eine sogenannte Order Flat. Darüber hinaus ist die Höhe des Spreads oftmals davon abhängig, welche Art von Basiswert Sie handeln. Im Bereich Forex Trading veranschlagen Broker zum Beispiel für das Währungspaar US-Dollar/ Euro fast immer einen deutlich geringer Spread, als wenn Sie exotischere Währungen handeln, wie zum Beispiel den thailändischen Baht.