All Time Low bedeutet ins Deutsche übersetzt Allzeittief. Damit ist der in der Vergangenheit historisch niedrigste Kurs eines Basiswertes gemeint, zum Beispiel einer Aktie. Die Abkürzung ATL steht somit dafür, dass der Kurs bzw. Preis des Basiswertes noch nie so niedrig wie zu diesem Zeitpunkt war. Für Trader stellt das All Time Low durchaus eine wichtige Basis dar, um wichtige Handelsentscheidungen zu treffen.
Key Facts
- Mit dem All Time Low wird der niedrigste Kurs bzw. Preis eines Basiswertes bezeichnet, der in der Historie notiert wurde
- Die Bestimmung des ATL ist einfach, indem die vergangenen Preise betrachtet werden
- Trader haben mehrere Möglichkeiten, auf Grundlage des All Time Low zu handeln
Wie funktionieren All Time Lows?
Per Definition handelt es sich beim All Time Low um den niedrigsten Kurs, der jemals in der Vergangenheit für den Basiswert notiert wurde. Je nach Finanzinstrument und Notierung kann es sich dabei entweder um den niedrigsten Schlusskurs oder um den niedrigsten fortlaufenden Kurs handeln. Jeder Trader hat einfach die Möglichkeit, sich über das historische All Time Low zu informieren. Informationsquellen sind in erster Linie:
- Webseiten
- Börsennachrichten
- Statistiken
- Charts
Eine Option besteht darin, sich das ATL im Chart anzeigen zu lassen, der zum Beispiel über die Handelsplattform des Brokers abrufbar ist. Im Folgenden ist das Allzeittief von Meta Platforms über die Plattform XTB zu sehen.
Zuverlässig von seiner Funktionsweise her ist das All Time Low allerdings als Indikator nicht. Das liegt daran, dass eine Reihe weiterer Faktoren Einfluss auf die Kurse haben. Dazu gehören zum Beispiel die wirtschaftliche Situation, politische Ereignisse, Entwicklung in der Branche sowie die Börsenstimmung.
Beispiel für das All Time Low
Das All Time Low lässt sich leicht an einem Beispiel verdeutlichen. Nehmen wir an, dass eine Aktie zum ersten Mal am 26. Juli 2018 an der Börse notiert wurde. Der Emissionskurs belief sich damals auf 35 Euro. In den folgenden Wochen und Monaten steigt der Kurs in der Spitze bis auf 45,20 Euro an, um anschließend deutlich zu fallen. Im Jahre 2021 notiert die Aktie so niedrig wie nie zuvor, nämlich bei einem Kurs von 29,80 Euro. Im Beispiel ist das gleichzeitig das All Time Low, also das Allzeittief. Der Kurs von 45,20 Euro wäre hingegen das All Time High im Beispiel.
Wie kann man ein All Time Low am besten traden?
Trader können das All Time Low in mehrerlei Hinsicht nutzen, um gezielt auf der Grundlage eine Transaktion auszuführen. Bildet sich zum Beispiel binnen eines relativ geringen Zeitraums mehrmals hintereinander jeweils ein neues All Time Low? Dann deutet das auf einen stärkeren Abwärtstrend hin. Trader können in dem Fall eine Short-Position eingehen oder im Bestand befindliche Basiswerte veräußern.
Sie können das All Time Low allerdings ebenso exakt in die gegenteilige Richtung handeln. Sollte plötzlich ein neues ATL erreicht sein, könnte sich eine Art Boden an diesem Punkt und damit eine Unterstützung bilden. Das bedeutet, dass anschließend eher mit steigenden Kursen zu rechnen ist. Diese Annahme ist vor allem unter der Bedingung wahrscheinlich, dass der Kurs des Basiswertes in der jüngeren Vergangenheit zum einen überraschend schnell und zum anderen stark gefallen ist.
Gefahr von Bullen- und Bärenfallen beim All Time Low
Mit einer Bullenfalle ist gemeint, dass Trader von steigenden Kursen ausgehen, die Preise allerdings fallen. Wird zum Beispiel bei einem Wertpapier ein neuer Tiefpunkt erreicht, rechnen viele Trader mit einer Gegenbewegung und somit steigenden Kursen. Dementsprechend kann das All Time Low in der Praxis häufiger zu einer echten Bullenfalle werden.
Erreicht zum Beispiel eine Aktie ihren bisherigen Tiefstwert, liegt die Vermutung nahe, dass es sich an dem Punkt zukünftig um eine Unterstützung handeln wird. Trader würden in dem Fall von steigenden Kursen ausgehen. Es kann jedoch leicht passieren, dass in der Folge nach und nach weitere neue Tiefpunkte erreicht werden. In dem Fall wäre das All Time Low zu einer klassischen Bullenfalle geworden.
Auf der anderen Seite kann ein All Time Low allerdings ebenfalls zu einer Bärenfalle werden. Wenn die Kurse in jüngerer Vergangenheit deutlich gefallen sind, wird eventuell ein neues ATL erreicht. Manche Trader gehen davon aus, dass die Preise innerhalb des Abwärtstrends weiter fallen. Tritt dann jedoch eine Gegenbewegung ein, die sogar in einem Aufwärtstrend mündet? Das wäre eine typische Bärenfalle, in die Trader tappen könnten.
Fazit zum All Time Low
Mit dem All Time Low (kurz ATL) wird das historische Allzeittief eines Kurses bezeichnet. In der Vergangenheit lag der Preis bzw. Kurs des Basiswertes nie geringer als das ATL zeigt. Auf der einen Seite nutzen manche Trader das All Time Low als Entscheidungskriterium, um in den Handel einzusteigen.
Auf der anderen Seite gibt das ATL niemals eine Garantie, dass die Kurse entweder weiter fallen oder es eine Trendwende gibt. Unseren Erfahrungen nach ist es sinnvoll, ein All Time Low mit Vorsicht zu traden. Manchmal ist es die bessere Alternative, zunächst abzuwarten, wie sich der Basiswert nach dem Erreichen des ATL weiter entwickelt.