Return on Investment (ROI) (Synonym: Kapitalrendite, Anlagenrentabilität, Anlagenverzinsung, Anlagenrendite oder Kapitalverzinsung) ist eine zentrale Kennzahl zur Bewertung der Rentabilität einer Investition. Der ROI wird als Verhältnis zwischen den erzielten Gewinnen und den eingesetzten finanziellen Mitteln berechnet und in der Regel in Prozent ausgedrückt.
Anhand der ROI können Investoren und Unternehmen die Effizienz einer Investition bewerten und verschiedene Investitionsmöglichkeiten miteinander vergleichen. Wenn der ROI höher ist, bedeutet dies eine bessere Rentabilität, während ein niedriger ROI auf eine geringere Gewinnspanne im Verhältnis zum investierten Kapital hinweist.
ROI: die Entstehungsgeschichte
Der ROI wurde von Donaldson Brown (1885-1965) entwickelt, einem Ingenieur, der für die Firma Du Pont de Numerours arbeitet. Er machte den ROI zu einer Kennzahl des DU-Pont-Schemas. Hierbei handelt es sich um eines der bekanntesten und vor allem ältesten Kennzahlensysteme der wesentlichen Welt. Mithilfe dieses Schemas können viele Zusammenhänge verstanden werden, denn der ROI wird neben dem Kapitalumschlag und der Umsatzrentabilität auch noch von vielen anderen Kennzahlen beeinflusst.
Berechnung des ROI
Für die Ermittlung des Return on Investment wird grundsätzlich das Gesamtkapital herangezogen. Dieses besteht aus dem Eigenkapital sowie dem Fremdkapital.
Die Formel für die Berechnung des ROI lautet:
Zur Berechnung müssen also zunächst die Umsatzrendite sowie der Kapitalumschlag ermittelt werden.
Umsatzrendite
Unter Umsatzrendite oder Umsatzrentabilität ist das Verhältnis von Gewinn und Umsatz innerhalb einer Periode zu verstehen. Damit ist die Höhe des prozentualen Gewinns im Verhältnis zum Umsatz gemeint. Eine Umsatzrendite von neun Prozent bedeutet beispielsweise, dass jeder umgesetzte Euro neun Cent Gewinn erzielt.
Die Umsatzrendite wird mit folgender Formel errechnet:
Kapitalumschlag
Der Kapitalumschlag ist das Verhältnis vom eingesetzten Eigenkapital (je nach Fall auch Gesamtkapital) zum Umsatz. Zur Berechnung wird dabei auf das durchschnittliche Gesamtkapital und auf die Umsätze einer Geschäftsperiode zurückgegriffen. Mit der Kennzahl wird verdeutlicht, welcher Umsatz innerhalb eines Zeitraums mit einer bestimmten Kapitalhöhe erzielt wurde.
Die Formel, um den Kapitalumschlag zu berechnen, lautet:
Berechnung des Return on Investment: Beispiel
Die XY AG hat ein Gesamtkapital von 50 Millionen Euro. Das Unternehmen erzielt in einem Geschäftsjahr einen Umsatz von 40 Millionen Euro und generiert daraus einen Gewinn von 4 Millionen Euro.
Die komplette Berechnung des ROI gemäß den obigen Formeln lautet:
Der Return on Investment (ROI) beträgt 8%, was darauf hinweist, dass das Unternehmen XY AG im betrachteten Geschäftsjahr einen Gewinn von 8 % des Gesamtkapitals erzielt hat. Dies deutet darauf hin, dass das Unternehmen effektiv in der Lage war, aus seinem eingesetzten Kapital einen Gewinn zu generieren
Anwendung des ROI bei der Bewertung von Investitionen
Der ROI kann bei der Bewertung verschiedener Investitionsmöglichkeiten als Orientierungshilfe dienen. Wenn beispielsweise mehrere Projekte oder Anlageoptionen in Betracht gezogen werden sollen, kann der ROI einen Hinweis darauf liefern, welche die höchste Rentabilität verspricht.
Return on Investment für Einzelinvestition berechnen
Der ROI lässt sich auch für einzelne Investitionen ermitteln. Hierfür wird folgende Formel verwendet:
Beispiel
In einer Firma wird eine Produktionsmaschine von 25.000 Euro gekauft und diese bringt im nachfolgenden Geschäftsjahr 5.000 Euro Gewinn ein.
Das Ergebnis von 20 % bedeutet, dass die Produktionsmaschine im Verhältnis zum Kapitaleinsatz einen Gewinnanteil von 20 % generiert hat. Es zeigt die Effizienz der Investition und gibt an, wie viel Gewinn pro investiertem Euro erwirtschaftet wurde. In diesem Fall hat die Investition zu einem positiven ROI von 20 % geführt.
Grenzen des ROI
Obwohl der ROI eine nützliche Kennzahl zur Beurteilung der Rentabilität einer Investition ist, hat er auch seine Grenzen. Einige der wichtigsten Einschränkungen des ROI sind:
- Vernachlässigung von Zeitfaktoren: Der ROI berücksichtigt nicht die Dauer einer Investition. Zwei Projekte mit dem gleichen ROI können unterschiedliche Renditen haben, je nachdem, wie lange es dauert, um den Gewinn zu erzielen.
- Unzureichende Berücksichtigung von Risiken: Der ROI gibt keine Auskunft über das Risiko einer Investition. Eine Investition mit einem hohen ROI kann riskanter sein als eine mit einem niedrigeren ROI. Daher sollte auch die Risikotoleranz des Anlegers bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden.
- Vergleichbarkeit: Der ROI kann je nach Branche und Anlageform unterschiedlich ausfallen. Daher ist es schwierig, Investitionen aus verschiedenen Branchen oder Anlageklassen ausschließlich auf Basis des ROI miteinander zu vergleichen.
Return on Investment (ROI): In Verbindung mit weiteren Faktoren eine wichtige Kennzahl
Der Return on Investment (ROI) kann dabei helfen, verschiedene Investitionsmöglichkeiten miteinander zu vergleichen und eine fundierte Entscheidung über die Auswahl der besten Option zu treffen. Allerdings sollte der ROI nicht als alleinige Kennzahl zur Entscheidungsfindung herangezogen werden, da er auch seine Grenzen hat. Es ist wichtig, auch andere Faktoren wie Risiko, Kapitalbedarf, Laufzeit und Liquidität bei der Bewertung von Investitionen zu berücksichtigen.