Ein Swap ist einerseits ein Handelsgeschäft, anderseits als Gebühr beim Trading von Relevanz. Wir erläutern in unserem Beitrag unter anderem, worum es sich bei Swaps handelt und was Trader in dem Zusammenhang beachten sollten, auch bei der Wahl des Brokers.
Das Wichtigste in Kürze
- Einerseits handelt es sich bei einem Swap um einen Vertrag zu einem Tauschgeschäft
- Im Handelsbereich bezeichnet der Swap ebenso eine Gebühr für geliehenes Geld
- Beim Trading nimmt der Swap eine Art Zins ein, den Trader unter Umständen zahlen müssen
- Beim Handel mit Devisen (Forex) kann es sogar einen positiven Swap geben
- Ein Swap als Gebühr fällt ausschließlich an, wenn Positionen über Nacht gehalten werden
Direkte Definition: Was ist ein Swap?
Bei einem Swap handelt es sich um ein Tauschgeschäft in Form eines nicht standardisierten Kontraktes. Diese Swap Kontrakte werden nicht an der Börse gehandelt, sondern wechseln im außergerichtlichen Bereich die entsprechenden Inhaber. Zustande kommen Swaps durch eine Vereinbarung von zwei Parteien, welche jeweils die Bedingungen des Tauschgeschäftes aushandeln. Typisch für Swaps ist, dass sowohl die Vorteile als auch Risiken innerhalb der zwei Parteien getauscht werden.
Im Handelsbereich ist die Definition des Swaps eine etwas andere. Dort handelt es sich nämlich um Gebühren, die Zinsen ähnlich sind. Per Definition handelt es sich in dem Fall beim Swap um den Preis, der für das Weiterführen einer Position (Rollover) veranschlagt wird, die über Nacht gehalten wird. Somit stellt der Swap für manche Trader einen nicht zu vernachlässigen Kostenfaktor dar.
Verschiedene Typen vom Swap
Wenn wir die allgemeine Definition eines Swaps nehmen, also die eines Tauschgeschäftes, dann gibt es unterschiedliche Arten. Diese differenzieren sich danach, welche Zahlungen bzw. Vermögenswerte durch den Kontrakt getauscht werden. Danach werden unter anderem die folgenden Swap Typen unterschieden:
- Zinsswaps
- Währungsswaps (Devisen Swaps)
- Rohstoffswaps
Bei einem Zinsswap zum Beispiel werden im Grunde Zahlungsströme getauscht, die jeweils mit einem bestimmten Zinssatz verbunden sind. Beim Rohstoffswap geht es um das Tauschen von Rohstoffen (gegen Geld) und bei einem Währungsswap werden zwei unterschiedliche Devisen unter den zwei beteiligten Parteien ausgetauscht. Wenn wir bei den Devisen Swaps bleiben, dann gibt es in diesem Bereich zwei Haupttypen, nämlich:
- Feste gegen feste Währung
- Variable gegen variable Währung
Beim Tausch von festen Währungen untereinander werden innerhalb des Swaps feste Beträge getauscht, allerdings mit abweichenden Währungen. Ebenfalls fest steht der Wechselkurs, sodass solche Währungsswaps in erster Linie genutzt werden, um sich gegen Wechselkursrisiken abzusichern.
Wenn es um den Tausch zweier variabler Währungen geht, dann sind dementsprechend auch die Beträge variabel und der Tausch basiert auf abweichenden Zinssätzen. Auf diese Weise findet kein Absichern von Wechselkursrisiken statt, sondern stattdessen profitieren die Parteien von Zinsunterschieden bei den Währungen.
Swap als Gebühren für Trader
Wenn es nun um einen Swap als Kostenfaktor geht, dann wird zwischen einem Zins und einem Punkte Swaps differenziert. Beim Swap findet dann die Berechnung entweder über den Zins oder Punkte statt, was von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich sein kann.
Swap Kosten vs. Swap Geschäfte
Wie Sie unseren bisherigen Ausführungen bereits entnehmen konnten, wird der Begriff Swap öfter unterschiedlich verwendet. Zum einen gibt es die erläuterten Swap Geschäfte, also zum Beispiel einen Swap Kontrakt für den Tausch von Geldern in Verbindung mit Zinsen. Zum anderen handelt es sich beim Swaps um Kosten, die Trader eventuell tragen müssen.
Wenn es um den Swap als Kostenfaktor geht, dann findet die Erhebung der Gebühren beim Swap Trading je nach Broker auf unterschiedliche Arten statt, nämlich:
- Swap in Pips
- Swap in der Basiswährung
- Swap nach jährlichem Zinssatz
Wie hoch die Kosten sind, wird von jedem Broker individuell festgelegt. Darauf gehen wir im weiteren Verlauf unseres Beitrages noch näher ein. Wichtig für Sie ist vor allem, dass Sie Swap Geschäfte nicht mit den Swap Kosten verwechseln, die zum Beispiel beim Swap Trading anfallen können.
Positive Swaps im Forex Trading möglich
Beim Swap Trading muss es nicht zwangsläufig zu Kosten kommen, wenn Sie eine Position über Nacht offenhalten. Meistens wird das zwar der Fall sein, aber es gibt auch durchaus Situationen, in denen der Swap positiv ist. Das ist in erster Linie beim Forex Trading, also dem Handel mit verschiedenen Währungen, möglich.
Während Sie als Trader einen negativen Swap bezahlen müssen, bedeutet stattdessen ein positiver Swap, dass Sie eine Gutschrift erhalten. Diese findet entweder in Form von Punkten oder einem Betrag statt. In diesem Fall müssen Sie entsprechend keinen Zins zahlen, sondern Ihnen würde ein Zins gutgeschrieben.
Der Grund dafür, dass es überhaupt positive Swaps beim Forex Trading geben kann, besteht darin, dass mit zwei Währungen gehandelt wird. Diese haben jede für gewöhnlich unterschiedliche Zinssätze, eben je nach Land und/oder Währungsregion. Da Sie auf der einen Seite die eine Währung kaufen, auf der anderen Seite die zweite Währung verkaufen, kann es aufgrund dieser Zinsunterschiede zu einem positiven Swap kommen.
Beispiel für positiven Swap
Häufig gibt es solche positiven Swaps, auf denen das Swap Trading basieren kann, bei Währungen aus dem Bereich der Schwellenländer. Hier wiederum ist unter anderem die türkische Lira ein klassisches Beispiel. Der Zinssatz bewegt sich in solchen Ländern, zum Beispiel in der Türkei, häufig bei mehr als sechs Prozent. Das wiederum ist eine gute Grundlage für das Swap Trading, denn die Händler spekulieren in dem Fall auf einen positiven Swap.
Ein Beispiel für ein klassisches Swap Trading könnte somit folgt aussehen:
- Türkische Lira: 6,5 % Zinsen
- Euro: 3,2 % Zinsen
- Kauf türkischer Lira → Verkauf Euro
- Swap Differenz: 3,3 %
In dem Fall würde es für Sie als Trader einen positiven Swap ergeben, der eine Gutschrift bedeuten würde. Beachten Sie allerdings, dass Sie den Spread in die Kalkulation mit einbeziehen müssen und dass das Swap Trading auch nur bei vergleichsweise geringer Volatilität an den Märkten interessant ist.
Broker mit niedrigen Swap Kosten
Als Trader sollten Sie nicht nur die Spreads der Broker vergleichen, welche die klassischen Handelsgebühren darstellen. Darüber hinaus sind ebenfalls Swap Kosten relevant, zumindest dann, wenn Sie eine Position über Nacht offenhalten oder beispielsweise als sogenannter Swing Trader Positionen sogar mehrere Wochen nicht schließen wollen.
In diesem Fall kann es durchaus zu beachtenswerten Kosten durch den Swap Rollover kommen. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, dass Sie bei einem Brokervergleich unter anderem neben dem Spread ebenso auf die Höhe des Swaps achten. Unseren Erfahrungen nach handeln Sie unter anderem bei GBE Brokers sowie XTB zu relativ günstigen Swaps. Daher möchten wir Ihnen diese zwei Broker etwas näher vorstellen.
GBE Brokers
Die Gründung von GBE Brokers geht auf das Jahr 2015 zurück. Der Broker hat unter anderem eine Niederlassung in Deutschland, sodass eine Beaufsichtigung durch die BaFin stattfindet. Der Hauptsitz befindet sich auf Zypern, sodass GBE Brokers dort durch die zuständige Aufsichtsbehörde CySEC reguliert wird. Positiv ist bei GBE Brokers auch unseren Erfahrungen nach ein großes Handelsangebot und günstige Konditionen, zu denen auch vergleichsweise geringe Swap Kosten gehören.
In der Summe kann sich der Broker unserer Ansicht nach durch die folgenden Vorzüge auszeichnen:
- Niedrige Swaps
- Mehrfache Regulierung
- Gut erreichbarer Kundenservice
- Großes Angebot an Handelsinstrumenten
- Einlagensicherung 100.000 Euro
XTB
Ebenfalls nach unseren Erfahrungen ist XTB ein Broker, der vergleichsweise niedrige Swaps veranschlagt. Der Online-Broker wurde vor über 20 Jahren gegründet und zählt zu den bekanntesten Forex und CFD Brokern überhaupt. Mittlerweile hat XTB Niederlassungen in mehr als zehn Ländern Europas, wobei sich der Hauptsitz in Warschau befindet.
Aufgrund der Niederlassung in Deutschland findet auch hierzulande eine Regulierung durch die BaFin statt. Es gibt nach unseren Erfahrungen einige Vorteile, von denen Sie beim Broker XTB profitieren:
- Mehrfache Regulierung
- Relativ niedrige Swaps
- Über 5.800 Finanzinstrumente zum Handel
- Einlagensicherungsfonds
- Deutschsprachiger Support
Ist Trading ohne Swap möglich?
In den meisten Fällen ist ein Trading ohne Swap nicht möglich. Eine Ausnahme sind lediglich muslimische Kunden mit islamischem Glauben, denn für diese gibt es bei manchen Brokern ein sogenanntes islamisches Handelskonto. Die Grundlage ist, dass es für strenggläubigen Muslimen ein Zinsverbot gibt. Das bedeutet, dass weder Zinsen gezahlt noch gutgeschrieben werden. Deshalb werden im Zusammenhang mit einem islamischen Handelskonto auch keine Swap Gebühren berechnet.
Wann fallen Swap Kosten an?
Swap Kosten fallen praktisch bei jedem Broker an, über den Sie mit entsprechenden Assets handeln. Berechnet wird der Swap Betrag normalerweise auf Grundlage des Zinssatzes für das entsprechende Devisenpaar. Derjenige Zins, der beim entsprechenden Währungspaar höher als der Zinssatz bei der anderen Währung ist, muss anschließend entweder vom Broker an den Trader gezahlt werden oder umgekehrt.
Wichtig zu beachten ist allerdings, dass Swap Kosten nur unter der Voraussetzung entstehen, dass eine Position über Nacht offen ist. Das führt dazu, dass im Prinzip sowohl Scalper als auch klassische Daytrader nichts mit entsprechenden Swaps in Form von Kosten oder Guthaben zu tun haben. Der Grund ist, dass Positionen sowohl beim Scalping als auch beim Daytrading nicht über Nacht offen bleiben. Es sei denn, die Trader möchte im Swap Trading aktiv sein und von positiven Swaps profitieren.
Fazit zum Swap Trading
Swaps sind auf der einen Seite Finanzkontrakte, die ein Tauschgeschäft zwischen zwei Parteien darstellen. Auf der anderen Seite wird die Bezeichnung Swap ebenfalls für Handelsgebühren genutzt, die vorrangig sowohl beim CFD als auch beim Forex Trading üblich sind. Der Grund besteht darin, dass es sich um gehebelte Derivate handelt, bei denen der Broker seinen Kunden Geld leiht. Wird die Position über Nacht gehalten, möchte er dafür eine Finanzierungszins haben, eben den entsprechenden Swap.
Grundsätzlich ist der Swap abhängig von der Positionsgröße, den gehandelten Assets sowie dem jeweiligen Broker. Daher ist es sinnvoll, einen Vergleich der Broker vorzunehmen und sich für einen Anbieter zu entscheiden, der vergleichsweise geringe Swaps veranschlagt. Das ist natürlich nur dann notwendig, wenn Sie als Trader öfter Position über Nacht offenhalten.
FAQs – Meist gestellte Fragen
Was ist ein Swap?
Grundsätzlich ist ein Swap ein Tauschgeschäft, welches zwischen zwei Parteien stattfindet. Es gibt beispielsweise Zins-, Rohstoff- und Devisenswaps. Darüber hinaus handelt es sich beim Swap ebenfalls um eine Gebühr im Trading. Diese fällt an, wenn Sie eine Forex oder CFD Position über Nacht halten und wird entweder vom Broker veranschlagt oder Ihnen bei positiven Swaps gutgeschrieben.
Was ist die Swap Gebühr beim Trading?
Bei der Swap Gebühr handelt es sich um Finanzierungskosten, die unter der Voraussetzung anfallen, dass der Broker mit einem Hebel arbeitet. Dann leiht er Ihnen faktisch Geld für den Handel. Wird die Position über Nacht nicht geschlossen, berechnen faktisch alle Broker die entsprechende Swaps.
Welchen Nutzen hat ein Swap?
Swaps sind oft Absicherungsgeschäfte, die in Form der Kontrakte zwischen zwei Parteien durchgeführt werden. Dadurch können Sie sich beispielsweise durch einen Devisen Swap gegen spezielle Währungsrisiken absichern. Darüber hinaus sind Swaps ebenfalls Preise für Spekulationsgeschäfte, beispielsweise mittels des Forex Trading, um von Änderungen bei den Wechselkursen zu profitieren.
Wie hoch sind die Swap Kosten?
Welche Finanzierungsgebühren in Form der Swaps die Broker veranschlagen, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Sie sollten deshalb einen Vergleich der Forex und CFD Broker durchführen, wenn Sie häufiger Positionen über Nacht offenhalten. Nur dann sind die Swaps als Kosten relevant, weil Sie innerhalb des Tageshandels nicht berechnet werden, sollten Sie zum Beispiel eine Position morgens eröffnen und abends vor Handelsschluss bereits wieder schließen.
Weiterführende Links
- Schwellenland – Bundeszentrale für politische Bildung