Ein Swap im Trading ist eine Gebühr für die Aufrechterhaltung einer gehebelten Position. Im Finanzbereich wird der Begriff als ein Tauschgeschäft zwischen zwei Parteien verstanden.

In unserem Beitrag erfahren Sie, was ein Swap bedeutet, wie er im Finanzwesen eingesetzt wird und welche Rolle Swap Gebühren im Trading spielen. Wir sind aus unseren Erfahrungen heraus der Meinung, dass ein klares Verständnis dieses Themas entscheidend ist, um Kosten und Cashflow beim Handel richtig einzuschätzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Einerseits handelt es sich bei einem Swap um einen Vertrag zu einem Tauschgeschäft
- Im Handelsbereich bezeichnet der Swap ebenso eine Gebühr für geliehenes Geld
- Beim Trading nimmt der Swap eine Art Zins ein, den Trader unter Umständen zahlen müssen
- Beim Handel mit Devisen (Forex) kann es einen positiven Swap geben
- Ein Swap als Gebühr fällt ausschließlich an, wenn Positionen über Nacht gehalten werden
Was ist ein Swap?
Ein Swap im Finanzbereich ist ein vertragliches Tauschgeschäft zwischen zwei Parteien, bei dem Zahlungsströme oder Vermögenswerte ausgetauscht werden. Das Ziel eines Swaps ist es, finanzielle Vorteile zu erzielen, Risiken abzusichern oder Liquidität zu steuern.
Welche Arten von Swaps gibt es?
Es gibt drei Hauptarten von Swaps:
- Zinsswaps
- Währungsswaps (Devisen Swaps)
- Rohstoffswaps

Der bekannteste Typ ist der Zinsswap, bei dem feste gegen variable Zinszahlungen getauscht werden. Dadurch sichern sich Unternehmen gegen Zinsänderungsrisiken ab. Währungsswaps dienen hingegen dem Austausch von Zahlungen in verschiedenen Währungen. Ein Unternehmen mit Einnahmen in US-Dollar kann etwa einen Swap nutzen, um Zahlungen in Euro zu leisten, ohne Wechselkursrisiken zu tragen. Rohstoffswaps ermöglichen den Tausch von Zahlungen, die an Rohstoffpreise gekoppelt sind, beispielsweise an den Ölpreis.
Diese Formen von Swaps werden oft genutzt, um langfristige Verbindlichkeiten zu steuern und die finanzielle Planung zu optimieren. Unseren Erfahrungen nach sind Swaps im institutionellen Bereich ein wesentliches Instrument des Risikomanagements.
Was ist ein Swap im Trading?
Ein Swap im Trading ist keine klassische Tauschvereinbarung, sondern eine Gebühr zur Aufrechterhaltung eines Trades. Diese fällt an, wenn ein Trader eine gehebelte Position über Nacht offen hält. Diese Swap Gebühren entstehen, weil bei jedem gehebelten Handel Kapital geliehen wird, auf das Zinsen anfallen. In der Praxis wird der Swap in Pips, Punkten oder fixer Prozentzahl des Positionswertes berechnet.
Beispiel: Ein Trader hält eine Long-Position im EUR/USD über Nacht. Liegt der Swap bei –3 Punkten, werden diese vom Gewinn abgezogen. Einige Broker berechnen den Swap in der Basiswährung des Handelskontos. Hat ein Konto die Basiswährung Euro, wird der Swap am Ende des Handelstages automatisch in Euro umgerechnet und gutgeschrieben oder abgezogen.
Eine weitere Variante ist der Swap nach jährlichem Zins, bei dem die Kosten auf Basis eines jährlichen Zinssatzes berechnet und anteilig pro Tag verrechnet werden. Beispiel: Liegt der jährliche Zins bei 3 Prozent, zahlt der Trader anteilig 0,0082 Prozent pro Tag auf seine Position. Diese Methode sorgt für eine genaue, tägliche Zinsanpassung. Swaps im Trading beeinflussen langfristig den Cashflow eines Traders und können über Rentabilität oder Verlust entscheiden.
Ist Trading ohne Swap möglich?
In den meisten Fällen ist ein Trading ohne Swap nicht möglich. Eine Ausnahme sind lediglich muslimische Kunden mit islamischem Glauben, denn für diese gibt es bei manchen Brokern ein sogenanntes islamisches Handelskonto. Die Grundlage ist, dass es für strenggläubige Muslime ein Zinsverbot gibt. Das bedeutet, dass weder Zinsen gezahlt noch gutgeschrieben werden. Deshalb werden im Zusammenhang mit einem islamischen Handelskonto auch keine Swap Gebühren berechnet.
Was sind Swap Gebühren?
Swap Gebühren im Trading sind Zinskosten und entstehen, wenn Positionen über Nacht gehalten werden. Sie spiegeln den Zinsunterschied zwischen den beiden gehandelten Währungen oder Finanzinstrumenten wider. Wenn ein Trader beispielsweise ein Währungspaar handelt, bei dem die eine Währung einen höheren Zinssatz hat als die andere, wird je nach Position entweder eine Gebühr gezahlt oder gutgeschrieben.

Diese Zinsgebühren entstehen durch den sogenannten Overnight Prozess, bei dem offene Positionen automatisch in den nächsten Handelstag übertragen werden. Trader zahlen dabei die Differenz der Zinssätze, die sich aus den jeweiligen Marktbedingungen ergibt. Hohe Swap Gebühren können langfristig die Rentabilität verringern. Das gilt unseren Erfahrungen nach insbesondere bei Strategien, bei denen Sie Positionen über mehrere Tage halten.
Daher achten erfahrene Trader darauf, die Swap Punkte und den Zinsunterschied regelmäßig zu überprüfen. Wir halten es für entscheidend, Swap Kosten in jede Handelsstrategie einzubeziehen, um Verbindlichkeiten und Cashflow im Griff zu behalten.
Wann fallen Swap Kosten an?
Swap Kosten fallen praktisch bei jedem Broker an, über den Sie mit entsprechenden Assets handeln. Berechnet wird der Swap Betrag normalerweise auf Grundlage des Zinssatzes für das entsprechende Devisenpaar. Derjenige Zins, der beim entsprechenden Währungspaar höher als der Zinssatz bei der anderen Währung ist, muss anschließend entweder vom Broker an den Trader gezahlt werden oder umgekehrt.
Wichtig zu beachten ist allerdings, dass Swap Kosten nur unter der Voraussetzung entstehen, dass eine Position über Nacht offen ist. Das führt dazu, dass im Prinzip sowohl Scalper als auch klassische Daytrader nichts mit entsprechenden Swaps in Form von Kosten oder Guthaben zu tun haben. Der Grund ist, dass Positionen sowohl beim Scalping als auch beim Daytrading nicht über Nacht offen bleiben. Es sei denn, die Trader möchte im Swap Trading aktiv sein und von positiven Swaps profitieren.
Positive Swaps sind im Forex Trading möglich
Ein positiver Swap im Forex Trading entsteht, wenn beim Halten einer Forex Position über Nacht aufgrund unterschiedlicher Zinssätze der gehandelten Währungen eine Gutschrift erfolgt. Die Gutschrift erfolgt entweder in Form von Punkten oder einem Betrag. In diesem Fall zahlst du keinen Zins, sondern erhältst eine Zinsgutschrift.
Der Grund dafür, dass es positive Swaps im Forex Trading gibt, liegt im Handel zweier Währungen. Diese besitzen unterschiedliche Zinssätze, je nach Land oder Währungsregion. Da du auf der einen Seite eine Währung kaufst und auf der anderen Seite die zweite Währung verkaufst, entsteht aufgrund dieser Zinsunterschiede ein positiver Swap.
Beispiel für positiven Swap
Häufig gibt es positive Swaps bei Währungen aus dem Bereich der Schwellenländer. Hier ist unter anderem die türkische Lira ein klassisches Beispiel. Der Zinssatz bewegt sich in solchen Ländern, zum Beispiel in der Türkei, häufig bei mehr als sechs Prozent. Das wiederum ist eine gute Grundlage für das Swap Trading, denn die Händler spekulieren in dem Fall auf einen positiven Swap.
Ein Beispiel für ein klassisches Swap Trading sieht somit wie folgt aus:
- Türkische Lira: 6,5 % Zinsen
- Euro: 3,2 % Zinsen
- Kauf türkischer Lira → Verkauf Euro
- Swap Differenz: 3,3 %

In dem Fall ergibt es für Sie als Trader einen positiven Swap, der eine Gutschrift bedeutet. Beachten Sie allerdings, dass Sie den Spread in die Kalkulation einbeziehen und dass das Swap Trading auch nur bei vergleichsweise geringer Volatilität an den Märkten interessant ist.
Broker mit niedrigen Swap Kosten
Als Trader sollten Sie nicht nur die Spreads der Broker vergleichen, sondern auch die Swap Kosten beachten. Diese fallen an, wenn Sie eine Position über Nacht offenhalten oder beispielsweise als sogenannter Swing Trader Positionen sogar mehrere Wochen halten.
In diesem Fall kann es zu beachtenswerten Kosten durch den Swap Rollover kommen. Unseren Erfahrungen nach handeln Sie bei Capital.com, Skilling und STARTRADER zu relativ günstigen Swaps. Daher möchten wir Ihnen diese drei Broker näher vorstellen.
- Sehr nutzerfreundliche Plattform
- Großes Angebot an 3.000+ CFDs auf Anlageklassen
- 24/7 Deutscher-Kundenservice
- Konkurrenzfähige Spreads
- 0% Provision (andere Gebühren fallen an)
- Vielfältiges Weiterbildungsangebot
- TradingView, MT4 & mehr
- Reguliert und lizenziert
- Große Auswahl an Handelsinstrumenten (1.000+)
- Ausgezeichnete Plattformen
- Breite Palette an Zahlungsmethoden
- Zuverlässiger Kundensupport
- Kostenloses Demokonto
- Mehrfache Regulierung
- Große Auswahl an handelbaren Instrumenten
- Copy Trading möglich
- Enge Spreads ab 0.0 Pips
- Hebel bis 1:1000
- Kostenloses Demokonto
- Deutschsprachiger Kundensupport
Capital.com
Capital.com bietet niedrige Swaps und sogar die Möglichkeit, komplett Swap-frei zu handeln. Die Kosten sind abhängig vom Asset, der Position (Long/Short) und dem Hebel. Die tägliche Gebühr von Capital.com beträgt pauschal 4 % pro Jahr. Umgerechnet auf den Tag sind das 0,01096 % für Währungen wie GBP/CAD/SGD (4 % / 365) oder 0,01111 % für USD/EUR/CHF/JPY (4 % / 360).

CFD Positionen mit einem 1:1-Hebel (d. h. ohne Hebel) verursachen bei Capital.com sogar keine Swap Kosten. Nur wenige Ausnahmen wie Erdgas, US-Kakao, der Volatilitätsindex (VIX) und Forex-Paare mit der Türkischen Lira können dennoch eine Anpassung der Übernachtfinanzierung auslösen. Aus eigener Erfahrung schätzen wir bei Capital.com die transparente Kostenstruktur, da die voraussichtlichen Swap Kosten vor der Trade Eröffnung und im Trading Ticket einsehbar sind.
Skilling
Skilling erhebt am Ende eines jeden Handelstages (22:00 Uhr GMT) für Positionen, die über Nacht gehalten werden, eine tägliche Swap Gebühr oder Gutschrift. Die genauen Swap Kosten variieren je nach Asset, Richtung der Position (Long oder Short) und aktuellen Marktbedingungen bzw. Zinssätzen.
Jeden Mittwoch fallen dreimal Swap Gebühr an, um das Wochenende abzudecken. Die Swap Gebühr wird automatisch berechnet und in die Währung umgerechnet, auf die Ihr Konto lautet.

Für Krypto CFDs ohne Hebel (1:1) bietet Skilling für 30 Tage swapfreie Konten an. Skilling bietet zudem Konten ohne Swap für religiöse Zwecke an. Es können jedoch Gebühren anfallen, sobald Trades mit bestimmten Instrumenten für eine bestimmte Anzahl von Tagen geöffnet sind. Unsere Experten von Trading.de empfehlen, die Swap Kosten bei Skilling vor jedem Trade zu prüfen, da es keinen festen pauschalen Swap-Satz gibt.
STARTRADER
Bei STARTRADER liegen die Swap Kosten für ECN-Konten je nach Asset und geltendem Zinssatz bei etwa 0,5 bis 3 Punkten. Die Swaps können sowohl positiv sein, wodurch Zinsen gutgeschrieben werden, als auch negativ, sodass Zinsen anfallen. Positionen, die über das Wochenende gehalten werden, unterliegen in der Regel einer dreifachen Swap-Berechnung, welche mittwochs stattfindet.

Für Trader, die aus religiösen Gründen keine Zinsen zahlen oder erhalten dürfen, bietet der Broker zudem Swap-freie Konten (auch als islamische Konten bekannt) an. Für Futures CFDs werden bei STARTRADER weder Swap Kosten veranschlagt noch Swap Gutschriften gewährt.
Fazit zum Swap Trading
Swaps sind auf der einen Seite Finanzkontrakte, die ein Tauschgeschäft zwischen zwei Parteien darstellen. Auf der anderen Seite wird die Bezeichnung Swap ebenfalls für Handelsgebühren genutzt, die vorrangig sowohl beim CFD als auch beim Forex Trading üblich sind. Der Grund besteht darin, dass es sich um gehebelte Derivate handelt, bei denen der Broker seinen Kunden Geld leiht. Wird die Position über Nacht gehalten, möchte er dafür einen Finanzierungszins haben, eben den entsprechenden Swap.
Grundsätzlich ist der Swap abhängig von der Positionsgröße, den gehandelten Assets sowie dem jeweiligen Broker. Daher ist es sinnvoll, einen Vergleich der Broker vorzunehmen und sich für einen Anbieter zu entscheiden, der vergleichsweise geringe Swaps veranschlagt. Das ist natürlich nur dann notwendig, wenn Sie als Trader öfter Positionen über Nacht offenhalten.
FAQs – Meist gestellte Fragen
Was ist die Swap Gebühr beim Trading?
Bei der Swap Gebühr handelt es sich um Finanzierungskosten, die unter der Voraussetzung anfallen, dass der Broker mit einem Hebel arbeitet. Dann leiht er Ihnen faktisch Geld für den Handel. Wird die Position über Nacht nicht geschlossen, berechnen faktisch alle Broker die entsprechenden Swaps.
Welchen Nutzen hat ein Swap?
Swaps sind oft Absicherungsgeschäfte, die in Form von Kontrakten zwischen zwei Parteien durchgeführt werden. Dadurch können Sie sich beispielsweise durch einen Devisen Swap gegen spezielle Währungsrisiken absichern. Darüber hinaus sind Swaps ebenfalls Preise für Spekulationsgeschäfte, beispielsweise mittels des Forex-Tradings, um von Änderungen bei den Wechselkursen zu profitieren.
Wie hoch sind die Swap Kosten?
Welche Finanzierungsgebühren in Form der Swaps die Broker veranschlagen, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Sie sollten deshalb einen Vergleich der Forex- und CFD-Broker durchführen, wenn Sie häufiger Positionen über Nacht offenhalten. Nur dann sind die Swaps als Kosten relevant, weil sie innerhalb des Tageshandels nicht berechnet werden, sollten Sie zum Beispiel eine Position morgens eröffnen und abends vor Handelsschluss bereits wieder schließen.

