Professionelles Trading bedeutet, dass ein Trader lizenziert ist und die nötigen Abschlüsse besitzt, um Kundengelder oder Unternehmensgelder handeln zu dürfen. Professionelle Trader finden sich in verschiedenen Umgebungen, darunter Investmentbanken, Hedgefonds und Asset Management-Unternehmen.

Was handeln professionelle Trader?
Professionelle Trader handeln mit Anlageklassen wie Aktien, Bonds, Forex oder Futures. Diese Anlageklassen bieten unterschiedliche Chancen und Herausforderungen, je nach Marktbedingungen, Liquidität und Volatilität. Zusammengefasst sind das die wichtigsten Anlageklassen, mit denen professionelle Trader arbeiten:
- Aktien: Professionelle Trader investieren in Unternehmensanteile von börsennotierten Firmen, um von Kursgewinnen oder Dividendenzahlungen zu profitieren.
- Anleihen (Bonds): Professionelle Trader kaufen Schuldverschreibungen, bei denen die Trader Zinsen erhalten und den Nennwert bei Fälligkeit zurückerhalten.
- Rohstoffe: Professionelle Trader handeln mit physischen Gütern wie Gold, Öl oder landwirtschaftlichen Produkten.
- Devisen (Forex): Professionelle Trader nutzen Währungsschwankungen, wobei der Fokus auf der Spekulation über die Kursbewegungen von Währungspaaren liegt.
- Optionen: Professionelle Trader erwerben Rechte auf den Handel mit Aktien oder anderen Finanzinstrumenten zu einem festgelegten Preis innerhalb eines bestimmten Zeitraums.
- Futures: Professionelle Trader kaufen oder verkaufen einen Basiswert zu einem zukünftigen Zeitpunkt und zu einem im Voraus festgelegten Preis.
- Kryptowährungen: Professionelle Trader spekulieren mit digitalen Währungen wie Bitcoin, Ethereum und anderen Altcoins, die aufgrund ihrer Volatilität und ihres Potenzials für hohe Renditen attraktiv sind.
Wo arbeiten Profi Trader?
Professionelle Trader arbeiten in der Regel bei Finanzunternehmen wie Investmentbanken oder Hedgefonds ist Finanzzentren wie New York, Chicago, Hongkong, London oder Frankfurt am Main.
Arbeitsumgebungen für professionelle Trader sind etwa:
- Investmentbanken: Investmentbanken beschäftigen Trader, um ihre eigenen Gelder sowie Kundengelder zu verwalten und Gewinne zu erzielen.
- Hedgefonds: Hedgefonds sind Investmentfonds, die oft aggressive Handelsstrategien verfolgen und hohe Renditen für ihre Anleger anstreben.
- Asset-Management-Unternehmen: Assset-Management-Unternehmen verwalten Portfolios für institutionelle Anleger und vermögende Privatpersonen.
- Proprietary-Trading-Firmen: Proprietary-Trading-Firmen handeln mit eigenem Kapital und nutzen oft algorithmische Handelsstrategien, auch Prop Trading genannt. Der Professionelle Trader erhält dabei Gewinnbeteiligungen und ein fixes Gehalt.
Welche Jobs gibt es für professionelle Trader?
Jobprofile professioneller Trader sind zum Beispiel Hedgefonds-Manager, Propietary Trader oder Investmentbanker. Das sind übliche Jobds, in denen professionelle Trader arbeiten:
- Eigenkapital-Trader (Proprietary Trader): handeln mit dem eigenen Kapital einer Finanzinstitution oder einer spezialisierten Handelsfirma und erzielen Gewinne durch kurzfristige Marktbewegungen
- Hedgefonds-Manager: arbeiten an der Entwicklung und Umsetzung von Handelsstrategien, um das Kapital ihrer Kunden zu maximieren
- Futures-Trader: spezialisieren sich auf den Handel von Futures-Kontrakten, meist in Rohstoffen, Finanzinstrumenten oder Währungen.
- Forex-Trader: handeln mit Währungspaaren auf den Devisenmärkten, um von den Schwankungen der Wechselkurse zu profitieren.
- Quantitative Analysten (Quants): entwickeln mathematische Modelle und Algorithmen, um den Handel zu automatisieren und Strategien auf der Grundlage von Daten und Marktanalysen zu erstellen
- Investmentbanker: arbeiten mit großen Handelsgeschäften und Investitionen in Aktien, Anleihen und andere Finanzprodukte.
Was sind die Aufgaben eines professionellen Traders?
Zu den wichtigsten Aufgaben von professionellen Tradern zählen die Marktforschung- und Analyse, Entwicklung von Handelsstrategien, Ausführung von Trades, Risikomanagement, Portfoliomanagement sowie psychologisches Management.
- Marktforschung und Analyse: Charts, wirtschaftliche Indikatoren, Nachrichten und andere Faktoren studieren, um Handelsmöglichkeiten zu identifizieren.
- Handelsstrategien entwickeln: komplexe Handelsstrategien zu entwickeln, die auf gründlicher Analyse von Markttrends, Fundamentaldaten und technischen Indikatoren basieren.
- Ausführung von Trades: Trading in Sekundenbruchteilen unter Einsatz von Handelsalgortihmen je nach Strategie, da die Märkte sich ständig bewegen.
- Risikomanagement: müssen die Risiken und potenziellen Verluste genau einschätzen und Strategien entwickeln, um sie zu begrenzen – dazu gehören das Setzen von Stop-Loss-Order, die Diversifikation von Handelspositionen und die Verwendung von Absicherungen
- Portfolio-Management: Portfolios erstellen und anpassen, um an Kunden zu reporten
- Psychologisches Management: Die Fähigkeit, Emotionen wie Gier und Angst zu kontrollieren, ist entscheidend. Professionelle Trader bleiben diszipliniert und rational, auch wenn die Märkte volatil sind.
Was verdient ein professioneller Trader?
Professionelle Trader verdienen durchschnittlich zwischen 70.000 bis 90.000 Euro brutto im Jahr – abhängig von ihrer Berufserfahrung, ihres Arbeitgebers, Standortes und Jobprofils. Dabei setzt sich das Gehalt oftmals aus einem Grundgehalt und ausgeschütteter Boni zusammen. Meist machen Boni rund 20 Prozent des Gesamtgehaltes aus.
So unterscheiden sich die Gehälter für professionelle Trader nach Berufserfahrung:
- Junior Trader: 60 bis 65.000 Euro Jahresbruttogehalt
- Erfahrener Trader: 65.000 bis 70.000 Euro Jahresbruttogehalt
- Senior Trader: 70.000 Euro Jahresbruttogehalt und mehr
Wichtig: Gehälter für professionelle Trader sind nach oben unbegrenzt und können in Einzelfällen sogar siebenstellig sein.
Welche Zertifikate gibt es für professionelle Trader?
Renommierte Zertifikate für professionelle Trader sind zum Beispiel die Zertifizierung als CFD (Chartered Financial Analyst) oder CQF (Certificate in Quantitative Finance). Institutionen wie Broker, Banken oder Hedgefonds fordern Zertifizierungen wie diese teilweise ein.
- CFA (Chartered Financial Analyst)
- FRM (Financial Risk Manager)
- CMT (Chartered Market Technician)
- CIIA (Certified International Investment Analyst)
- CTA (Commodity Trading Advisor)
- CQF (Certificate in Quantitative Finance)
- Securities Industry Essentials (SIE)
Was ist das professionelle Handelskonto in Europa?
Ein professionelles Handelskonto bei einem EU-Broker ist eine spezielle Kontovariante, die erfahrenen und gut kapitalisierten Händlern oder institutionellen Anlegern zur Verfügung steht. Im Gegensatz zu regulären Handelskonten bietet ein professionelles Konto oft erweiterte Funktionen und spezielle Konditionen.
Das sind Merkmale von professionellen Handelskonten innerhalb der EU:
Höhere Hebel: Professionelle Handelskonten bieten oft deutlich höhere Hebel als normale private Konten. Dadurch können Händler mit einem geringeren Kapitaleinsatz größere Handelspositionen eröffnen, was das Gewinnpotenzial erhöht, aber auch das Verlustrisiko steigert.
Niedrige Handelskosten: Im Gegensatz zu regulären Konten profitieren professionelle Trader von reduzierten Handelskosten, wie niedrigeren Spreads oder Provisionen. Dies ermöglicht es ihnen, die Transaktionskosten zu minimieren und potenzielle Gewinne zu maximieren.
Erweiterter Zugang zu Finanzinstrumenten: Professionelle Konten bieten oft eine weitgehende Auswahl von Finanzinstrumenten, einschließlich exotischer Märkte, Aktienoptionen und anderen Derivaten. Dadurch erhalten Händler mehr Chancen auf Diversifikation und können von unterschiedlichen Marktbewegungen profitieren.
Exklusive Marktnachrichten und Analysen: Broker bieten professionellen Kontoinhabern häufig Zugang zu exklusiven Marktnachrichten, Analysen und Research. Diese zusätzlichen Informationen können bei fundierten Handelsentscheidungen und einer umfassenden Analyse unterstützen.
Regulatorische Lockerungen: Professionelle Handelskonten unterliegen oft weniger strengen regulatorischen Bestimmungen als private Konten. Dies bedeutet jedoch auch, dass sie möglicherweise weniger Schutz genießen, da regulatorische Maßnahmen wie die European Securities and Markets Authority (ESMA) Beschränkungen für Privatkunden festlegen, um diese zu schützen. Diese gelten nicht für professionelle Handelskonten.
Was sind Kriterien, um sich für ein professionelles Handelskonto zu zertifizieren?
Grundlegende Kriterien für eine EU-Einstufung als professioneller Trader sind:
- Qualifikationskriterien: Diese orientieren sich am getätigten Handelsvolumen, welches in den letzten vier Quartalen mindestens zehn Trades pro Quartal mit einem erheblichen Volumen betragen sollte. Ferner gilt ein Portfolio von mindestens 500.000 Euro als Mindestkriterium.
- Erfahrung im Finanzsektor: Auch wer über ausreichende Erfahrung im Finanzsektor verfügt, kann sich für die Einstufung als professioneller Kunde qualifizieren. Hierzu sollten Trader mindestens ein Jahr in einer beruflichen Position im Finanzsektor tätig gewesen sein, die spezifische Kenntnisse der Handelsaktivitäten und Finanzprodukte erfordert.
- Finanzielle Ressourcen: Für eine Einstufung als professioneller Trader müssen ausreichende finanzielle Ressourcen nachgewiesen werden.
Für die EU hat die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) Richtlinien und Kriterien für die Einstufung von Privatkunden, professionellen Kunden und geeigneten Gegenparteien im Rahmen der MiFID II-Richtlinie (Markets in Financial Instruments Directive II) festgelegt. Die Entscheidung, ob eine Person ein professioneller Trader ist, liegt allerdings letztlich beim Broker. Der Broker kann die ESMA-Richtlinien als Leitfaden verwenden, um festzustellen, ob Trader die Kriterien erfüllen.
Folgende Broker bieten Profi Trading Konten an:
1.000+ Märkte
- Streng regulierter Broker
- Hebel bis 1:30 & Spreads ab 0,0 Pips
- TradingView verfügbar
- Kostenloses Demokonto
- Zuverlässiger Kundensupport
- Einlagensicherung bis 100.000 EUR
- Negativsaldoschutz
7.500+ Märkte
- Unter BaFin Aufsicht und Regulierung durch KNF/CySEC/FSC/DFSA
- Sehr nutzerfreundlich für Anfänger
- Mehr als 7.500 Finanzinstrumente
- Dax unter 1 Punkt Spread
- Kostenloses Übungskonto
- 2,80% Zinsen auf Guthaben
17.000+ Märkte
- Große Auswahl an Märkten (17.000+)
- Enge Spreads und niedrige Margin
- Zuverlässiger Support
- Regulierung bei der BaFin
- Verschiedene Software verfügbar
Risiko bewerten: Lohnt sich ein professionelles Handelskonto?
Das Risiko eines professionellen Handelskontos lohnt sich nur bedingt, da Händler zwar Zugang zu höheren Hebeln und größeren Handelspositionen haben, aber auch höhrere Risiken tragen – in Bezug auf den Hebel, aber auch entfallende Schutzmaßnahmen von Brokerseite. Aufgrund der erhöhten Hebelwirkung können selbst kleine Marktbewegungen erhebliche Auswirkungen auf das Kapital haben.
Somit ist es für Händler von entscheidender Bedeutung, ein angemessenes Risikomanagement zu implementieren und Positionen mit Stop-Loss-Orders zu sichern, um Verluste zu begrenzen. Obgleich auch die Stop-Loss-Order kein Allheilmittel ist und in bestimmten Marktphasen keinen adäquaten Schutz bietet. Als professioneller Trader verzichtet man häufig auf bestimmte Schutzmaßnahmen, die für Privatkunden gelten, wie beispielsweise einen Schutz vor negativen Konten. Einige Broker können auch die Einlagensicherung für professionelle Konten reduzieren.
Vorteile eines professionellen Handelskontos
- Höhere Hebel ermöglichen größeres Gewinnpotenzial
- Niedrige Handelskosten durch reduzierte Spreads und Provisionen
- Breiterer Zugang zu Finanzinstrumenten und Märkten für bessere Diversifikation
- Exklusiver Zugang zu Marktnachrichten und Analysen für fundierte Entscheidungen
- Individuelle Kontofunktionen
- Persönlicher Kundenservice für professionelle Händler
Nachteile eines professionellen Handelskontos
- Erhöhtes Verlustrisiko aufgrund der höheren Hebelwirkung
- Weniger regulatorischer Schutz im Vergleich zu privaten Konten
- Erfahrung und Kapitalanforderungen sind exklusiv
- Komplexere Handelsbedingungen
Professionelles Handelskonto für Privatanleger: Geht das?
Die Möglichkeit, als Privatanleger ein professionelles Handelskonto zu erhalten, ist grundsätzlich je nach Bedingungen des Brokters möglich – zum Beispiel wenn Mindestkapitalanforderungen, Handelsvolumina oder Erfahrungslevel vorhanden sind. Meist müssen diese Kriterien erfüllt sein, um als professioneller Trader anerkannt zu werden:
- Erfahrung: Der Trader muss nachweisen, dass er über ausreichende Erfahrung im Handel mit Finanzinstrumenten verfügt
- Handelsvolumen: Ein bestimmtes Handelsvolumen über einen festgelegten Zeitraum ist mitunter erforderlich, um als professioneller Trader qualifiziert zu werden
- Kapital: Ein Broker kann eine Mindestkapitalanforderung festlegen, die der Trader erfüllen muss
- Finanzielle Kenntnisse: Der Antragsteller muss möglicherweise nachweisen, dass er über ausreichende Kenntnisse und Erfahrungen im Finanzbereich verfügt
Was ist der Unterschied zwischen einem professionellen Trader und Retail Trader?
Während professionelle Trader in der Regel im Namen von Kunden oder Unternehmen handeln, handeln Retail Trader (Privatanleger) für ihr eigenes Konto und Risiko.
Der Hauptunterschied zwischen professionellen und Retail Tradern liegt in ihrem Ansatz, ihren Ressourcen und ihren Zielen:
- Zugang zu Kapital: Professionelle Trader haben oft Zugang zu erheblich mehr Kapital als Retail Trader. Dies ermöglicht es ihnen, größere Positionen einzugehen und von geringen Handelskosten zu profitieren. Retail Trader haben hingegen begrenzten Zugang zu Ressourcen und müssen mit traditionellen Online-Handelsplattformen arbeiten. Sie haben in der Regel geringere Handelsvolumina und somit weniger Einfluss auf den Markt.
- Berufliche Erfahrung: Professionelle Trader verfügen in der Regel über umfangreiche Erfahrungen und Ausbildungen in den Finanzmärkten. Sie haben oft eine akademische Ausbildung oder Berufserfahrung in verwandten Bereichen wie Finanzwesen oder Wirtschaft.
- Zugang zu Ressourcen: Die Profis arbeiten in Umgebungen mit fortgeschrittener Technologie, Forschung, Datenanalysen und anderen Ressourcen, die Retail Tradern oft nicht zur Verfügung stehen. Sie haben auch oft Zugang zu zusätzlichen Informationen wie Insider-Informationen oder Analystenberichten, die ihnen helfen, fundierte Handelsentscheidungen zu treffen.
- Handelsstrategien: Professionelle Trader verwenden oft komplexere Handelsstrategien, einschließlich algorithmischen Handel und Hochfrequenzhandel, um von kurzfristigen Marktbewegungen zu profitieren.
- Zielsetzung: Während Retail Trader oft darauf abzielen, ihr Einkommen aufzubessern oder langfristige Investitionen zu tätigen, ist das Hauptziel professioneller Trader oft die Maximierung von Gewinnen für sich selbst oder ihre Kunden.
Fazit – Professionelle Trader vefügen über mehr Kapital und Ressourcen
Professionelles Trading setzt eine äußerst disziplinierte und zielorientierte Art des Handels voraus. Um Trading als Hauptberuf ausüben zu können, ist es wichtig über umfassende Marktkenntnisse und strategische Analysfähigkeiten zu verfügen. Zudem ist eine solide Ausbildung unabdingbar. Professionelle Trader verfügen im Gegensatz zu Retail Trader über wesentlich größerers Kapital und Ressourcen. Zudem verfügen sie meist über mehr Erfahrung.