Die Eröffnung eines Echtgeld Kontos bei einem Online Broker ist ohne die Angabe persönlicher Daten nicht möglich. Grund hierfür sind gesetzliche Bestimmungen, die Finanzleister dazu verpflichten, die Identität ihrer Kunden zu legitimieren. Dies beugt Geldwäsche und Betrugsfällen im Netz vor.
Welche Informationen ein Broker erhebt und warum Sie diese angeben müssen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Persönliche Daten an einen Broker herausgeben: Das müssen Sie wissen
- Finanzdienstleister wie Broker sind verpflichtet, persönliche Daten abzufragen. Ohne sie ist ein Handel nicht möglich.
- Die Datenabfrage minimiert Geldwäsche, Identitätsdiebstahl und weitere illegale Aktivitäten im Netz
- Broker unterstehen der Informationspflicht, weshalb Sie Fragen zu Ihrem Erfahrungsniveau im Trading erhalten.
- Die Abfrage von Daten erfolgt in der Regel im Rahmen des Know-Your-Customer-Verfahrens.
Darum müssen Broker nach persönlichen Informationen fragen:
Die Sicherheit an den Finanzmärkten ist von der Nachvollziehbarkeit der Transaktionen abhängig. Wie andere Finanzdienstleister (zum Beispiel Banken) ist auch ein Broker dazu verpflichtet, die Identität eines neuen Kunden zu prüfen. Dafür ist die Angabe persönlicher Daten verpflichtend. Ohne diese kann der Broker nicht feststellen, ob Sie tatsächlich im eigenen Namen handeln. Somit schützt die Angabe von Daten vor allem Sie selbst. Identitätsdiebstahl wird so unterbunden.
Die Abfrage persönlicher Daten ist immer dann erforderlich, wenn Sie ein Echtgeldkonto eröffnen. Für ein Demokonto müssen Sie neben Kontaktdaten wie E-Mail, Telefonnummer und Namen in der Regel keine Daten angeben.
Welche Daten werden vom Broker abgefragt?
Die Abfrage von Daten erfolgt im Rahmen der Kontoeröffnung. Fortfolgend können Sie in Ihrem Broker Konto direkt persönliche Kontaktdaten ändern, sofern sie sich über die Zeit verändern. Die Datenabfrage folgt einem ähnlichen Muster und das unabhängig vom gewählten Broker.
Broker sind verpflichtet, folgende Daten von Ihnen zu sammeln:
Persönliche Kontaktdaten
Persönliche Kontaktdaten verifizieren Ihre Identität. Dabei reicht es selten aus, nur die Daten in eine Registrierungsmaske einzugeben. Wichtige Ausweisdokumente wie etwa ein Reisepass oder Personalausweis müssen je nach Verfahren entweder in der Broker App gescannt werden oder Sie müssen einen Video Call zur Prüfung durchlaufen. In diesem zeigen Sie Ihr Gesicht und den Reisepass zeitgleich in die Kamera. So wird sichergestellt, dass es sich tatsächlich um Sie handelt.
Persönliche Angaben sind hier weitreichend. Denn der Broker benötigt sowohl Kontaktdaten, um Sie über Kursverläufe, Vertragsänderungen oder andere für Sie relevante Ereignisse zu informieren. Er benötigt die Daten jedoch auch, um die Sicherheit der Kontonutzung zu gewährleisten.
Diese Angaben müssen Anleger bei einem Broker tätigen:
- Vor- und Nachname, ggf. auch Zweit- und Drittnamen (analog zum Ausweisdokument)
- E-Mail Adresse und Telefonnummer für Kontaktwege
- Wohnanschrift und Steueridentifikationsnummer
- Staatsbürgerschaft, Geburtsdatum und Geburtsort
- Angaben zum hinterlegten Konto (notwendig, um Überweisungen zu tätigen)
Erfahrungsniveau im Börsenhandel
Erforderliche Informationen beziehen sich auch auf Ihr Erfahrungslevel im Trading. Broker obliegen gemäß geltender Gesetze der Transparenz- und Informationspflicht. Organisationen wie die ESMA setzen diesbezügliche Maßnahmen durch, um das Brokerage für Trader sicherer zu gestalten. Als Finanzdienstleister ist ein Broker beispielsweise dazu verpflichtet, das Risikoniveau eines Anlegers einzuschätzen.
Im Rahmen der Anmeldung müssen Sie Fragen darüber beantworten, in welchen Anlageklassen Sie bereits Erfahrung mitbringen, wie Ihr Risikoprofil aussieht und welche Werte Sie vorhaben zu handeln. Bei vielen Brokern müssen Sie in diesem Zuge Wissenstests bestehen. Nur ein erfolgreicher Test schaltet Ihnen dann komplexe Anlageklassen wie etwa Optionen frei. Dieser Prozess dient Ihrer Sicherheit und ist gleichzeitig für den Broker verpflichtend – genauso wie Ihnen eine Mitteilung über Kursveränderungen über 10 % zu senden. Bereits dafür benötigt der Broker Kontakten von Ihnen.
Finanzielle Daten
Weitere Abfragen beziehen sich auf Ihre Finanzen. Hierzu fordert der Broker Sie auf, Informationen zur Herkunft Ihrer Finanzmittel zu tätigen. Beispielsweise dient ein Einkommensnachweis, oder eine eingehende Zahlung auf einem Bankauszug (alles andere bitte schwärzen) als Beweis. Zusätzliche Fragen richten sich beispielsweise an die Höhe der Gelder, die Sie im Broker Konto investieren möchten.
Steuernummer
Zuletzt ist die Angabe einer Steuernummer bei Brokern aus Deutschland für deutsche Kunden verbindlich. Auf Trading Gewinne fallen Kapitalertragssteuern an. Diese führen deutsche Broker für ihre Kunden direkt ab. Im Ausland oder für ausländische Kunden ist dies nicht der Fall. Häufig wird dennoch nach der Steuernummer gefragt. Dies hängt mit geltenden Gesetzesregelungen zusammen. Auch ist so Ihre Steuernummer direkt auf den Jahresreports sichtbar, die Sie vom Broker erhalten. Diese dienen Ihnen als Grundlage für die Bemessung der Steuer.
Was machen Broker mit den eigenen Daten?
Die angegebenen Daten dienen Broker lediglich zur Legitimierung Ihrer Daten und Kontaktmöglichkeit. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nur in dem Rahmen, in dem es für die Nutzung von Handelsplattformen, segregierten Konten oder Ähnliches notwendig ist. Zu keinem Zeitpunkt missbraucht ein seriöser Broker Ihre Daten zweckentfremdet.
Aufzeichnungen über Ihre Daten fragen beispielsweise Regulierungsbehörden wie die BaFin an. Dies dient Ihrer eigenen Sicherheit. Es liegt jedoch in Ihrer Sorgfaltspflicht, diese Daten aktuell zu halten. Das bedeutet, dass Sie die Daten im Broker Konto zu jederzeit aktuell und richtig hinterlegt haben müssen. Ändert sich also beispielsweise Ihr Name durch eine Heirat oder Sie ziehen um, müssen Sie die Daten auch beim Broker aktualisieren. Dies gelingt in der Regel unkompliziert in wenigen Sekunden im Broker Konto.
Abfrage im Rahmen des Know-Your-Customer-Verfahren:
Die Abfrage der persönlichen Daten erfolgt im Rahmen des Know-Your-Customer-Verfahrens. Es dient der Vorbeugung von Wirtschaftskriminalität, Terrorismus und Geldwäsche im Netz. Know Your Customer sagt bereits aus, worum es geht: Finanzdienstleister müssen ihre Kunden kennen. Und dafür ist die Angabe persönlicher Daten erforderlich.
Das Know-Your-Customer-Verfahren setzt klare Standards, wie die Überprüfung von Daten erfolgen muss. Sie durchlaufen das Verfahren immer, wenn Sie sich bei einem Finanzdienstleister registrieren. Alle Fragen werden auf Basis dieser Standards gestellt.
Der Know-Your-Customer-Prozess sieht so aus:
- Fragen des Verfahrens stellen sicher, dass Sie tatsächlich die Person sind, für die Sie sich ausgeben
- Im Falle von juristischen Personen sind alle Vertretungsorgane anzugeben
- Fragen zu Einkommens- und Vermögensstrukturen dienen der Abklärung der Eigentums- und Kontrollstrukturen
- Um Risikofaktoren zu identifizieren und zu managen, benötigen Broker Informationen über Ihr Risikoniveau, Erfahrungslevel und Vorhaben im Trading
- Zuletzt dokumentieren Broker die Daten revisionssicher.
Fazit: Die Datenabfrage ist für Broker Pflicht
Vor Datenabfragen bei Brokern müssen Sie keine Angst haben. Es ist ein verpflichtender Schritt, den Broker tätigen, um geltenden Gesetzen und Ihrer Pflicht als Finanzdienstleister nachzukommen. Ihre Daten sind sicher aufgehoben.
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Häufige Fragen und Antworten zur Informationspflicht von Brokern:
Sind meine Daten bei einem Broker sicher?
Sofern es sich um einen seriösen Broker handelt, sind Ihre Daten nach dem Know-Your-Customer-Verfahren und gesetzlichen Standards sicher verwahrt.
Wann muss ich keine Daten beim Broker angeben?
Eine Angabe von Daten entfällt bei einem Broker nur, wenn Sie am grauen Kapitalmarkt handeln oder ein Demokonto nutzen.
Welche Daten darf ein Broker nicht erheben?
Ein Broker darf nur Daten erheben, die benötigt werden, um gesetzliche Standards, Richtlinien und Informationspflichten nachkommen zu können. Daten zu Ihren Kindern oder Ihrem Gesundheitszustand sind nicht erlaubt.
Warum benötigt ein Broker meine Steuernummer?
Steuergesetze verpflichten Broker, die Steuernummern ihrer Kunden auszuweisen. Deutsche Broker führen die Steuern deutscher Kunden direkt ab.