Beim Austrian Traded Index (ATX) handelt es sich um den Leitindex in Österreich. Er stellt auf einen Blick die Entwicklung des Aktienmarktes dar. Abgebildet werden über den ATX Index die 20 größten Unternehmen aus Österreich, die mit ihren Aktien an der Börse notiert werden. Diese haben in der Regel ebenso die größte Kapitalisierung am Markt.
Die eventuelle Anpassung im ATX findet zweimal pro Jahr statt, in den Monaten März und September. Es wird geprüft, ob eine andere Zusammensetzung des Leitindex notwendig ist. Im Unterschied zum Deutschen Aktienindex sind im ATX Index keine Dividenden und sonstigen Kapitalmaßnahmen enthalten. Damit handelt es sich beim ATX um einen sogenannten Kursindex.
Key Facts
- Der Austrian Traded Index, kurz ATX, ist der Leitindex in Österreich
- Der ATX repräsentiert die Aktien der 20 größten Unternehmen aus Österreich
- Unter anderem sind die Erste Group Bank AG, die OMV AG sowie die Österreichische Post AG im ATX vertreten
- Die Gründung des ATX geht auf den Januar 1991 zurück
Was sind die Bestandteile des ATX?
Der Austrian Traded Index besteht aus den 20 größten Unternehmen in Österreich, die an der Börse notiert werden. Das bedeutet, dass der ATX mit seinem Punktestand die Veränderung dieser Aktienkurse angezeigt. Es findet eine Gewichtung der Aktienwerte im Index statt, und zwar auf Grundlage des Börsenwertes des Streubesitzes.
Die größte Gewichtung innerhalb des ATX hat seit einiger Zeit die Erste Group Bank AG, bei der sich der Streubesitz auf etwa 12,3 Milliarden Euro beläuft. Das führt zu einer Gewichtung von fast 20 Prozent. Zweitgrößter Wert im Austrian Traded Index ist die OMV AG mit einer Gewichtung von knapp 15 Prozent. Neben diesen Unternehmen sind ferner folgende Aktiengesellschaften Bestandteil des ATX:
- Verbund AG
- BAWAG Group AG
- Andritz AG
- Voestalpine AG
- Wienerberger AG
- Raiffeisen Bank INternational AG
- Mayr-Melnhof Karton AG
- CA Immobilien Anlagen AG
- EVN AG
- Österreichische Post AG
- Vienna Insurance Group
- Uniqa Insurance Group AG
- Austria Technologie & Systemtechnik AG
- Lenzig AG
- Strabag SE
- Do & Co
- Immofinanz AG
- Schoeller-Bleckmann Oildfeld Equipment AG
Wie kann man den ATX traden?
Wenn Sie den ATX traden möchten, gehen Sie wie folgt vor:
- Broker vergleichen und auswählen
- Konto beim Broker eröffnen
- Geld auf Ihr Handelskonto einzahlen
- Analyse der Kursentwicklung
- ATX handeln
Im ersten Schritt vergleichen Sie die Broker am Markt, da Sie einen solchen Finanzdienstleister zum Traden des ATX benötigen. Nachdem Sie sich für einen Broker entschieden haben, eröffnen Sie dort ein Handelskonto. Das dauert heutzutage meistens nicht mehr als 15 Minuten, bis die Registrierung abgeschlossen ist. Der ATX kann bei folgenden Anbietern gehandelt werden:
- Wiener Börse: Direkter Handel über die Börse in Wien.
- Interactive Brokers: Bietet direkten Zugang zum ATX.
- XTB: Handel über CFDs, einschließlich des AUT20 CFD.
- Flatex: Investitionen in Einzelaktien, Index-Zertifikate oder ETFs, die den ATX nachbilden.
- Plus500: Handel mit Futures CFDs auf den österreichischen Index.
Im nächsten Schritt zahlen Sie Geld auf Ihr Handelskonto ein, nachdem Sie sich legitimiert haben. Dazu stellen Ihnen nahezu alle Broker mehrere Zahlungsmethoden zur Verfügung, wie zum Beispiel Banküberweisung, Kreditkarte und PayPal. Nach der Einzahlung des Geldes sollten Sie die Kursentwicklung des ATX analysieren. Das ist eine wichtige Basis dafür, um anschließend den Austrian Traded Index erfolgreich zu handeln.
Achten Sie insbesondere auf Widerstands- und Unterstützungsniveaus sowie Durchbrüche in der Vergangenheit. Nachdem die Analyse abgeschlossen ist, können Sie den ATX handeln. Sie eröffnen entsprechend einen Trade, indem Sie zum Beispiel ATX CFDs kaufen. Grundsätzlich können Sie den ATX über folgende Finanzprodukte handeln:
- Optionen
- Futures
- CFDs
- ETFs
- Zertifikate
- Optionsscheine
Was ist die Historie des ATX?
Seit Januar 1991 handelt es sich beim ATX um den Leitindex der Börse in Wien. Damit löste der Austrian Traded Index zur damaligen Zeit den Wiener Börsekammer Index ab. Die Rückrechnung des ATX wurde bis zum 31. Dezember 1985 vorgenommen. Seit seiner Gründung gab es in der Historie des ATX Index eine Reihe von Anstiegen, Rückgängen und markanten Punkten. Einige davon waren:
- Währungskrise Südostasien: Rückgang der Kurse im Oktober 1997 um über acht Prozent
- Erstmaliger Anstieg auf über 4.000 Punkte: Ende Januar 2006
- Einbruch im Mai 2006 um knapp 7,5 Prozent
- Allzeithoch am 9. Juli 2007 mit 4.981,87 Punkten
- 27. Oktober 2008 größter Tagesverlust von knapp zehn Prozent
Aktuell (Ende September 2024) notiert der ATX bei rund 3.600 Punkten.
Fazit zum ATX
Beim ATX handelt sich um den Leitindex der Wiener Börse und damit für den österreichischen Aktienmarkt. Er ist ein wichtiger Gradmesser, wie sich die Aktien im Land der Alpen entwickeln. Enthalten im Austrian Traded Index sind die 20 größten Unternehmen des Landes nach Kapitalisierung.
Eine Kritik am ATX ist die nicht begrenzte Gewichtung einzelner Werte. So nimmt zum Beispiel die Erste Group Bank AG einen Anteil von fast 20 Prozent am Index ein. Es handelt sich beim Austrian Traded Index um einen Kursindex, da Kapitalmaßnahmen wie Dividenden nicht eingerechnet werden.
FAQ: Meist gestellte Fragen
Kann ich als Trader in den ATX investieren?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Sie als Trader den ATX handeln können. Sie brauchen lediglich einen Broker, über den Sie die entsprechenden Aufträge erteilen. Typische Produkte, über die Sie den Austrian Traded Index handeln können, sind Optionen und Futures, Optionsscheine, Zertifikate, CFDs und ETFs.
Was ist der historische Höchststand beim ATX?
Seinen historischen Höchststand erreichte der ATX am 9. Juli 2007 mit 4.981,87 Punkten. Dieser Hochpunkt gilt bis heute. Nach der Gründung und Rückrechnung bis 1985 startete der Leitindex in Österreich mit exakt 1.000 Punkten.
Welches Unternehmen zahlt die beste Dividende im ATX?
Eine Reihe der 20 Unternehmen aus dem ATX zahlt den Aktionären eine Dividende. Die nominal höchsten Dividenden schütten (Stand Juli 2024) zum einen die OMV AG mit 5,05 Euro und zum anderen die BAWAG Group AG mit 5,00 Euro aus. Das bedeutet allerdings nicht, dass es sich zwangsläufig um die besten Dividendenrenditen handelt, da der Aktienkurs dann mit einbezogen werden müsste.