Der Verkaufspreis ist der Preis, zu dem ein Trader einen zugrunde liegenden Vermögenswert an einen Broker oder Market-Maker verkaufen kann. Aus Sicht der Market-Maker ist der Verkaufspreis jener Preis, zu dem sie bereit sind, diesen Vermögenswert vom Trader zu erwerben.
Zusammengefasst stellt der Verkaufspreis im Trading also die Bezeichnung für die Preise dar, die während der Börsenzeit festgestellt werden. Der Verkaufspreis liegt immer leicht unter dem Marktpreis, währenddessen sich der Kaufpreis immer leicht darüber befindet.
Gemeint ist das Ergebnis vom Zusammenführen von Kaufaufträgen und Verkaufsaufträgen. Die Angaben der Börsenpreise bestehen aus der Prozentangabe des Nominalwerts, der Preisangabe (in €) und aus dem zum Wert gehandelten Volumen und zur Zeit der Ermittlung des Preises zusammen. Es wird also der ganze Börsenhandel im Markt erfasst und bewertet. Der Verkaufspreis, der in einer Auktion gehandelt wird, nennt sich indikativer Preis.
Wie wird der Verkaufspreis einer Aktie generiert?
Im Börsengesetzbuch (kurz: BörsG) werden die Preise der Aktien definiert, die während der Börsenzeit festzustellen sind. Die Preise haben ordnungsgemäß zustande zu kommen und der tatsächlichen Marktlage des aktuellen Börsenhandels zu entsprechen. Das bedeutet, die Handelsteilnehmer brauchen genug Informationen, um Chancengleichheit und Transparenz zu gewährleisten.
Für die Feststellung des Verkaufspreises ist es nicht von Bedeutung, ob der Preis im elektronischen Handel oder vonseiten eines Börsenmaklers festgestellt wurde. Der Verkaufspreis einer Aktie erfolgt zentral über das sogenannte Orderbuch, in dem an der Börse für jede Position Kauf- und Verkaufsangebote gegenübergestellt werden. Jede Position verfügt über ein eigenes Orderbuch. Die Preise werden nach Regeln festgestellt. Es kommt also der Preis zustande, zu dem die meisten Positionen den Besitzer wechseln können. In diesem Zusammenhang ist von Angebot und Nachfrage zu sprechen.
Ein Orderbuch ist übersichtlich aufgebaut. Auf der linken Seite stehen die Kaufangebote, jeweils mit der dazugehörigen Preisvorstellung und einem genannten Limit. Diese Spalte wird in der Praxis „Bid“ oder „Geld“ genannt. Hierbei stehen die höchsten gegebenen Limits an erster Stelle. Auf der rechten Seite stehen die Verkaufsangebote. Hierbei handelt es sich um die Preise, zu denen die Marktteilnehmer bereit sind, ihre Aktie zu verkaufen. Diese Spalte wird in der Praxis „Ask“ oder „Brief“ genannt. Dort stehen die niedrigsten gegebenen Limits an erster Stelle.
Die Differenz zwischen dem Verkaufspreis und dem Kaufpreis wird als Spread bezeichnet. Sie meint im Umkehrschluss die Kosten, die einem Trader für die Eröffnung einer Position entstehen.
Börsenpreisarten
An der Börse werden folgende Arten von Preisen unterschieden:
- Einheitskurs: Der Einheitskurs wird so bestimmt, dass bei einem möglichst hohen Ausgleich von allen vorliegenden Aufträgen der größte Umsatz stattfindet. Die Berechnung erfolgt für wenige liquide Mittel, welche keine Teilnahme am fortlaufenden Handel aufweisen.
- Eröffnungs- sowie Schlusskurs: Die Ermittlung geschieht für fortlaufende Werte innerhalb des elektronischen Handels bei Auktionen nach dem Einheitskurs-Prinzip.
- Variable Kurse: Variable Kurse sind die sich durch ein ständiges Zusammenführen von Nachfrage und Angebot entwickelnden Preise.
Wie funktioniert der Aufbau einer Aktienanzeige?
Innerhalb einer Aktienanzeige können beispielsweise folgende Informationen entnommen werden:
- Der Börsenplatz
- Der aktuelle Kurs
- Die Veränderung des Kurses (in Zahlen)
- Die Veränderung des Kurses (in %)
- Das aktuelle Datum sowie die aktuelle Zeit
- Der Bid
- Der Ask
Der Börsenplatz bezeichnet den Ort, an dem die Börse existiert. Beispielsweise gibt es in Deutschland acht Börsenplätze (Düsseldorf, Berlin, Hamburg, Frankfurt, München, Hannover sowie Stuttgart). Dort wird zu unterschiedlichsten Börsenzeiten gehandelt. Der größte und bedeutendste Börsenplatz in Deutschland befindet sich in Frankfurt am Main. Die global wichtigsten Börsenplätze belaufen sich auf London, New York, Hongkong und Tokio. Der Bid, auch Bid-Preis oder Geldkurs genannt, bezeichnet den aktuellen Verkaufspreis der Aktie. In das Deutsche übersetzt bedeutet „Bid“ Angebot.
Der Ask, auch Ask-Preis oder Briefkurs genannt, bezeichnet den aktuellen Kaufpreis der Aktie. Auf Deutsch bedeutet „ask“ Fragen und sinngemäß „kaufen“. Genauso wie der Spread (Differenz zwischen Verkaufspreis und dem Kaufpreis), schwankt auch der Verkaufspreis an der Börse. Dies kommt durch die veränderbaren und vergrößerten Werte der Spreads zustande, welche sich wie folgt ermitteln lassen: Wir gehen davon aus, dass es an der Börse nur einen einzigen Marktteilnehmer gibt.
- Der Spread beträgt aktuell 7,00 €. Aktien, die dem laufenden Handel angehören und ein großes Volumen besitzen, haben mehr Liquidität und führen zu einem schnelleren Ausgleich beider Positionen (Angebot und Nachfrage). Dadurch sinkt der Spread beispielsweise auf nur noch 1,00 € oder sogar auf 0,00 €. Das heißt schlussendlich, dass es keinen Unterschied mehr zwischen dem Verkaufspreis und dem Kaufpreis gibt.
- Im Umkehrschluss führt diese bei Aktien mit einem geringeren Volumen und demnach einer ebenfalls geringeren Liquidität zu einem langsamen Ausgleich beider Positionen. Dadurch steigt der Spread beispielsweise von den ursprünglichen 7,00 € auf 9,00 €, was letzten Endes eine höhere Differenz zwischen Verkaufspreis und Kaufpreis herbeiführt.
Fazit zum Verkaufspreis
Der Verkaufspreis im Trading zeigt nichts anderes als den Preis, zu dem eine Aktie bzw. ein Wertpapier aktuell an der Börse gehandelt wird. Während der Handelszeiten wird dieser Preis nach Angebot und Nachfrage von den Kursmaklern festgestellt und bekannt gegeben. Als Kursmakler bezeichnet man übrigens Makler, die vereidigt sind und die Kurse in ihrem amtlichen Handel betreuen, Wertpapiere auf der Grundlage von Verkaufs- und Kaufaufträgen ermitteln sowie Käufe und Verkäufe für fremde und eigene Rechnung durchführen.
Sie haben nun einen guten Überblick über die einzelnen Begrifflichkeiten erhalten, die Sie beim Trading berücksichtigen sollten. Das erfolgreiche Handeln mit Aktien und der Umgang mit den Verkaufspreisen ist zwar kein Kinderspiel, lässt sich jedoch durch eine gute Diversifikation, ein Selbststudium und eine geeignete Anlagestrategie (Stichwort: Absicherung) deutlich vereinfachen, sodass am Ende fast gar nichts mehr schiefgehen kann.
Weiterführende Links