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Dreifacher Hexensabbat, auch Triple Witching Day im Englischen genannt, bezeichnet einen besonderen Verfallstermin, der in vier Monaten des Börsenjahres – März, Juni, September und Dezember – am dritten Freitag des Monats stattfindet. An diesem Tag fallen die Verfallstermine von Terminkontrakten zusammen, was häufig zu hektischen Kursbewegungen führt.

Insbesondere sind diese Kursbewegungen spürbar, wenn sich die Preise nahe der als Wette vereinbarten Kurse bewegen. Das gleichzeitige Auftreten mehrerer Verfallstage geschieht weltweit an den Terminbörsen. Weil die Kursbewegungen bis zur Feststellung des endgültigen Preises andauern, wird für die letzte Stunde des Handels eine weitere Analogie aus der Welt der Märchen benutzt – die „Geisterstunde“.

Diese Geschäfte auf Futures und Optionen werden für Deutschland und die Schweiz an der Terminbörse EUREX gehandelt. Bei den Basiswerten handelt es sich um die STOXX-Indizes, DAX und TecDAX, MDAX und ausgewählte Aktien. Am Verfallstag werden von der Börse die Preise festgestellt, zu denen die gehandelten Terminkontrakte abgerechnet werden.

Key Facts zum dreifachen Hexensabbat

  • Der Triple Witching Day, ist ein Quartalsverfallstag, an dem Futures und Optionen auf Aktien und Indizes gleichzeitig verfallen.
  • Dieses Ereignis findet viermal jährlich am dritten Freitag in den Monaten März, Juni, September und Dezember statt.
  • Verschiedene Finanzprodukte verfallen zu unterschiedlichen Zeiten, z.B. Einzelaktien um 17:30 Uhr, Indizes wie DAX um 13:00 Uhr.

Wann findet der dreifache Hexensabbat statt?

Der Dreifache Hexensabbat tritt jährlich zu den Quartalsabschlüssen und dementsprechend viermal im Jahr auf. Dies geschieht in den Monaten März, Juni, September und Dezember. Der Einfluss dieses Tages auf die Kursbewegungen ist oft stärker als erwartet, da er die Liquidität und die Handelsvolumina erhöht. An diesen Tagen verfallen Futures und Optionen auf Einzelaktien sowie Indizes, was zu erheblichen Schwankungen führen kann.

Für das Jahr 2025 fallen die Verfallstage auf folgende Daten:

  • 21. März 2025
  • 20. Juni 2025
  • 19. September 2025
  • 19. Dezember 2025

Im Jahr 2026 sieht es wie folgt aus:

  • 20. März 2026
  • 19. Juni 2026
  • 18. September. 2026
  • 18. Dezember 2026

Zu den jeweiligen Verfallstagen sind die Uhrzeiten entscheidend. Diese variieren je nach Markt und Art des Finanzinstruments. Einzelaktien verfallen am Hexensabbat beispielsweise um 17:30 Uhr, während die Verfallstermine an den Terminbörsen wie DAX und TecDAX um 13:00 Uhr stattfinden.

Hier sind die wichtigsten Uhrzeiten, die Anleger am Hexensabbat beachten sollten:

  • 12:00 Uhr – STOXX-Familie
  • 13:00 Uhr – DAX und TecDAX
  • 13:05 Uhr – MDAX
  • 17:30 Uhr – Einzelaktien XETRA

Absicherungsmöglichkeiten durch Optionen und Futures

Optionen und Futures schützen Wertpapierdepots vor großen Verlusten. Der Sicherungsgedanke spielt jedoch oft keine Rolle, wenn auf kurzfristigen Gewinn ausgerichtete Akteure am Markt spekulieren. Diese Spekulanten sind vor allem institutionelle Anleger, die mit niedrigen Einsätzen große Kursgewinne erzielen wollen. Auch Kleinanleger können auf fallende oder steigende Kurse setzen. Dies setzt jedoch voraus, dass ihre Depot haltende Bank Zugang zur EUREX hat und sie ausreichend über die Risiken informiert wurden.

Der Kauf einer Verkaufsoption sichert ein Depot gegen fallende Kurse ab, während eine Kaufoption bei steigenden Kursen überproportional hohe Gewinne ermöglicht. Anders als bei Optionen, bei denen eine Wahlmöglichkeit besteht, sind die Bedingungen bei Abschluss eines Future Kontraktes festgelegt. Bei Optionen geht nur der Verkäufer eine Verpflichtung ein, den Basiswert zu liefern oder abzunehmen. Bei Futures sind beide Beteiligte verpflichtet, entweder den Basiswert zu liefern oder abzunehmen. Die Basiswerte dieser beiden Spekulationsformen können Aktien, Indizes, Zinsen, Währungen, Metalle, Rohstoffe oder landwirtschaftliche Güter wie Weizen sein.

Die Bedeutung des Dreifachen Hexensabbats für den Handel mit Wertpapieren

Mit geringem Kapitaleinsatz kann man den zukünftigen Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers sichern. Bei Futures leistet man lediglich eine Anzahlung als Sicherheitsleistung. Der volle Kaufpreis wird erst nach Auslaufen des Kontraktes am Verfallstag fällig. Da Verkäufer sich in der Regel nicht auf unbestimmte Zeit binden möchten, ist die Laufzeit gewöhnlich auf ein oder drei Monate begrenzt. Diese Handelstage zählen häufig zu den umsatzstärksten eines Jahres.

Für Emittenten und Halter eines Kontraktes kann es sinnvoll sein, den Basispreis am Verfallstag zu beeinflussen. Durch die mathematische Hebelwirkung führen bereits kleine Schwankungen beim Basiskurs zu hohen Gewinnen oder Verlusten. Daher steigen an Verfallstagen die Umsätze an den Börsen, weil alle Beteiligten versuchen, den Basiskurs durch Handelsaktivitäten in eine bestimmte Richtung zu lenken.

Im Optionshandel auf Aktien geben zudem Kauforders den Markt frei, wenn der Optionsscheininhaber sein Recht auf Lieferung ausüben möchte und der Emittent die Aktie noch gar nicht hat. Diese Handelsaktivitäten erfolgen blitzschnell durch Computerprogramme und müssen an anderen Börsen ebenfalls berücksichtigt werden, wo die gegenseitigen Verpflichtungen durch den Kauf oder Verkauf von Basisprodukten wie Aktien oder Anleihen erfüllt werden müssen.

Die Risiken des Handels am Dreifachen Hexensabbat

Für Kleinanleger birgt der Handel mit Terminkontrakten große Risiken. Durch die Hebelwirkung können selbst bei geringem Einsatz am Verfallstag hohe Summen abgerechnet werden. Weitere Risiken entstehen durch die Unübersichtlichkeit der Märkte und den technischen Ablauf, mit dem die Kontrakte abgerechnet werden. Kleinanleger haben aufgrund ihres geringen Handelsvolumens kaum Einfluss auf die Kursentwicklung und sind dem Marktgeschehen an der EUREX weitgehend ausgeliefert.

Vorsicht vor Marktmanipulationen

Am Dreifachen Hexensabbat ist die Wahrscheinlichkeit von Marktmanipulationen und Überreaktionen höher, da viele Anleger große Summen bewegen, um ihre Positionen zu schließen oder abzusichern. Daher ist es ratsam, auf schnelle Kursausschläge nicht zu emotional zu reagieren. Um klare Entscheidungen zu treffen, ist hier eine gründliche Analyse notwendig. 

Trading Strategien für den Handel am Dreifachen Hexensabbat

Straddle Strategie

Eine der beliebtesten Strategien für den Handel am dreifachen Hexensabbat ist die Straddle-Strategie. Trader kaufen dabei gleichzeitig eine Call- und eine Put-Option auf dieselbe Aktie oder denselben Index, jeweils zum gleichen Strike-Preis. Das funktioniert gut, wenn starke Kursschwankungen erwartet werden. Der Vorteil: Egal in welche Richtung sich der Kurs bewegt, eine der beiden Positionen kann im Wert steigen und potenzielle Gewinne bringen. Beliebte Aktienindizes für diese Strategie sind der DAX oder der S&P500.

Positionen glattstellen

Das „Glattstellen“ von Positionen eignet sich für Anleger, die sich nicht für spekulative Marktentwicklungen interessieren, sondern ihre bestehenden Positionen absichern möchten. Besonders Investoren in Derivaten schließen ihre Positionen oft vor dem Hexensabbat, um sich gegen unerwartete Preisbewegungen abzusichern. Dadurch reduzieren Sie das Risiko und stellen sicher, dass die Positionen zu festgelegten Preisen abgerechnet werden.

Scalping

An diesem Tag sorgt die hohe Liquidität für optimale Voraussetzungen für Scalping Trading. Trader nutzen die schnellen Preisbewegungen, um kleine Gewinne zu erzielen. Mit dem erhöhten Handelsvolumen ist es möglich, in Sekundenschnelle mehrfach zu kaufen und zu verkaufen, was sich schnell summieren kann. Achte darauf, dass die Gebühren die Gewinne nicht übersteigen, da diese Strategie oft eine hohe Frequenz an Transaktionen verlangt.

Gap-Trades

Während am Dreifachen Hexensabbat viele große Investoren ihre Positionen anpassen, entstehen oft Kurslücken (Gaps). Diese Lücken entstehen aus einer erhöhten Kauf- oder Verkaufsaktivität. Besonders zum Handelsende können diese Gaps auftauchen, wenn institutionelle Händler in letzter Minute Positionen anpassen oder glattstellen. Trader, die auf Gap-Trades setzen, können bei starkem Verkaufsdruck in kurzfristige Short-Positionen oder bei Kaufdruck in Long-Positionen gehen. 

Stop-Loss und Take-Profit

Das Setzen von Stop-Losses und Take-Profit ist an einem solch chaotisch, volatilen Tage wie dem Hexensabbat essenziell. Stop-Losses helfen, Verluste zu begrenzen, indem sie automatisch verkaufen, wenn der Kurs eine bestimmte Grenze erreicht oder unterschreitet. Take-Profit ist das Pandon zum Stop-Loss. Hier werden Gewinne reallsiert, sobald eine bestimmte Preisgrenze erreicht wird. Mit diesen beiden Techniken lassen sich also Verluste automatisch eingrenzen und Gewinne sicherstellen.

Fazit – Dreifacher Hexensabbat: Ein Balanceakt zwischen Chancen und Risiken

Die Metapher der Hexe, die auf einem Besen über das Parkett fliegt, um Sternenstaub zu verstreuen, lässt sich gut auf die Situation am Verfallstag anwenden. Sie verdeutlicht die hektische Aktivität, die an solchen Handelstagen herrscht, und die Herausforderungen, denen sich alle Beteiligten stellen müssen.

Der Handel mit diesen komplizierten Wetten auf den zukünftigen Kursverlauf von Basiswerten erfordert nicht nur gute Nerven und viel Kapital. Vor allem braucht es hochqualifiziertes Personal, unterstützt durch effektiv funktionierende Computerprogramme und eine Börsenaufsicht, die jederzeit den Überblick über die Milliarden gehandelten Euros behält.

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