Smart Order Routing (SOR) ist ein automatisierter Prozess im Elektronischen Handel, der mithilfe definierter Parameter Liquidität am Markt sucht, um optimal zu handeln.
Anfänglich wurden die SORs nur als besondere Schlüsselqualifikation eingesetzt, mittlerweile haben sie sich jedoch auf den Handelsplattformen etabliert.
Smart Order Routing kurz zusammengefasst:
- Automatisch gestarteter Prozess im Online-Handel, um nach Liquidität am Markt zu suchen
- Vormals als Schlüsselqualifikation eingesetzt, jetzt ein wichtiges Instrument im Handel
- Dient zu Bekämpfung einer Liquiditätszerlegung
Was ist die Bedeutung des Smart Order Routing im Handel?
Da sich der Markt an Börsenplätzen und Multilateralen Handelssystemen (MTF) stets vergrößert, löst dies einen Anstieg der Verteilung der Liquidität aus.
Am besten versteht man dies an folgendem Beispiel: Wir haben die Aktie von der Firma XY, die plötzlich an mehreren Handelsplätzen gehandelt wird. Bei den verschiedenen Handelsplätzen wird die Aktie zu unterschiedlichen Preisen und Mengen gehandelt. Um diese sogenannte Zerlegung der Liquidität zu bekämpfen oder von ihr zu profitieren, werden die SORs immer mehr eingesetzt.
Was versteht man unter einem Smart Order Router?
Bei dem Smart Order Router handelt es sich um ein System, dass zur Analyse des Marktes entwickelt wurde. So untersucht das System den Zustand der Handelsplätze und gibt anhand fest vorgeschriebener Algorithmen Bestellungen auf. Man kann dies folgendermaßen verstehen. Anhand des Smart Order Routers wird der komplette Markt gescannt, um den Auftrag des Kunden in Bezug auf die Liquidität und den Preis bestmöglich auszuführen.
Welche Vorteile bzw. Nachteile bietet das Smart Order Routing?
Wie jedes System bieten SORs Vor- aber auch Nachteile. Diese will ich euch nun kurz vorstellen.
Vorteile von Smart Order Routing (SOR)
- Zugang zu verschiedenen Handelsplätzen
- Automatische Suche nach dem besten Preis
- Ermöglicht die Programmierung von Algorithmen
- Bietet Kontrolle über den Markt
- Auswertung von benötigten Statistiken
Nachteile von Smart Order Routing (SOR)
- Zeitverzögerung
- Hohe Komplexität
- Erhöhtes Verlust- bzw. Ausfallrisiko
- Möglichkeit der Verfolgung durch Dritte
Wie kann man sich das Smart Order Routing im Einsatz vorstellen?
Das Hauptprinzip des Smart Order Routings liegt darin, den Markt zu durchsuchen, um den bestmöglichen Ort zu finden, den Auftrag eines Kunden bezüglich seiner Preisvorstellung und vorhandenen Liquidität auszuführen. Ein SOR Vorgang kann daher verschiedene Stufen umfassen. Diese sehen folgendermaßen aus:
- Bestellungen werden über verschiedene Übertragungswege gesendet. Dieser kann beispielsweise ein FIX-Gateway sein oder sogar ein FIX-Gateway mit einem auf den Benutzer angepassten Protokoll. Es kann aber auch ein Front-End Kanal gewählt werden.
- Anschließend wird die Bestellung im SOR-System bearbeitet, dabei werden Merkmale wie beispielsweise die Veranstaltungsorte, angepasste Algorithmen, persönliche Präferenzen der verschiedenen Clients sowie der aktuelle Stand der Märkte und den vorhandenen Daten analysiert.
- Nach Auswertung aller Daten wird die Bestellung an einen oder mehrere Orte weitergeleitet. Dies erfolgt wiederum über einen FIX-Gateway oder ein auf die Benutzer angepasstes API-Gateway.
Algorithmischer Handel als Erweiterung des Smart Order Routings
Auch das Smart Order Routings unterliegt einem Wandel. So ist der algorithmische Handel die stetige Erweiterung des Smart Order Routings geworden. Beim algorithmischen Handel erfolgt die Auswahl eher durch synthetisches Verhalten. Dies kann man sich folgendermaßen vorstellen: Ein Auftrag wird in viele kleine Aufträge gespaltet, diese Aufträge werden dann zeitlich so abgestimmt, dass Auswirkungen des Marktes auf dem elektronischen Weg vermindert werden. Anhand von mathematischen Modellen und unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien wird die Größe des Auftrags sowie der perfekte Zeitpunkt für die Einreichung im Markt abgestimmt.
Fazit
Smart Order Routing gewinnt immer mehr an Bedeutung. Für die Auswahl der bestmöglichen Preise und der Verteilung von Aufträgen, um Liquidität zu erfassen, sind SORs perfekt ausgestattet. SORs werden immer dann eingesetzt, wenn die besten Ergebnisse erzielt werden sollen, unter der Berücksichtigung von zahlreichen Daten, Veranstaltungsorten und Attributen.
Die Auswahl der Ergebnisse werden durch SORs vereinfacht, auch dadurch, dass unheimlich viele Marktplätze und Angebote ausgewertet werden. Zusätzlich kann der Kunde eigene Präferenzen wie beispielsweise gewünschte Kosten, vorhandene Liquidität oder Auftragswahrscheinlichkeit für die Analyse angeben. Dies ermöglicht eine noch enger auf die Präferenzen angepasste Suche. Als Erweiterung von SORs gilt der algorithmische Handel, bei dem eher synthetisches Verhalten eingesetzt wird. Letztendlich bieten beide Verfahren bestmögliche Ergebnisse.