Mit dem Orderzusatz billigst signalisiert der Auftraggeber seine Bereitschaft, ein Wertpapier zum niedrigst verfügbaren Preis sofort zu kaufen. Dabei spielt es keine Rolle, wie hoch der Preis bei Ausführung der Order ist. Da der zum Zeitpunkt der Ausführung gültige Marktpreis gilt, wird bei dieser Orderart auch von Market Order gesprochen.
Wie funktioniert die Ausführung bei einer Billigst-Order?
Platziert ein Anleger eine Order mit dem Zusatz billigst, wird diese in das System der Börse eingepflegt. Anschließend sucht der Broker den günstigsten verfügbaren Preis, um die Order auszuführen.
Das kann bedeuten:
- Der Kauf erfolgt zum niedrigsten Angebot im Orderbuch.
- Mehrere Verkaufsangebote werden ausgeführt, um die vollständige angeforderte Menge zu kaufen.
Grundlagen von Kaufaufträgen
Um ein besseres Verständnis für den Orderzusatz billigst zu bekommen, nachstehend die wesentlichen Orderarten beim Kauf von Wertpapieren und ihre Unterscheidung:
- Limit Order: Auftrag, bei dem ein spezifischer Preis als Limit gesetzt wird. Der Kauf wird nur zu diesem Preis oder besser ausgeführt.
- Market Order: Ein Auftrag, der zum bestmöglichen aktuellen Marktpreis sofort ausgeführt wird. Die Order ist mit dem Zusatz billigst gekennzeichnet.
- Stop Order: Eine Order, die zu einer Market Order wird, wenn der Preis des Wertpapiers ein bestimmtes Niveau erreicht.
Was sind die Vorteile und Nachteile von Billigst Ordern?
Bei der Entscheidung, eine Order billigst zu platzieren, sollten Händler die folgenden Vorteile und Nachteile abwägen:
Vorteile
- Sofortige Ausführung: Der größte Vorteil von Billigst-Ordern ist die sofortige Ausführung. Wenn Trader Wert auf eine schnelle Transaktion legen, bietet diese Methode die Gewissheit, dass die Order zum nächsten verfügbaren Preis ausgeführt wird.
- Einfachheit: Die Beauftragung von Order als billigst ist einfach und erfordert keine komplexen Anweisungen. Dies macht sie besonders attraktiv für Anleger, die keine spezifischen Preisziele haben oder sich nicht mit limitierten Aufträgen befassen möchten.
- Schnelle Reaktion auf Marktschwankungen: In volatilen Märkten kann die Verwendung von Billigst-Ordern dazu beitragen, schnell auf plötzliche Preisänderungen zu reagieren. Trader verlieren keine Zeit mit der Festlegung eines bestimmten Preises.
- Niedrige Kosten: Da Billigst-Ordern einfach sind und keine spezifischen Preisgrenzen festgelegt werden, fallen in der Regel niedrigere Transaktionskosten an.
Nachteile
- Schlechterer Preis: Der offensichtlichste Nachteil von Billigst-Order ist, möglicherweise nicht den optimalen Preis für die Transaktion zu erhalten. Dies gilt insbesondere in volatilen Märkten oder bei großen Preisunterschieden zwischen den Angeboten.
- Slippage: Von Slippage wird gesprochen, wenn der tatsächliche Ausführungskurs einer Order von dem Preis abweicht, mit dem der Auftraggeber gerechnet hat. Bei Ordern, die billigst beauftragt werden, besteht ein höheres Risiko für Slippage, insbesondere wenn sich der Markt schnell bewegt oder das Handelsvolumen hoch ist.
- Mangelnde Kontrolle: Bei Verwendung von Billigst-Order haben Anleger weniger Kontrolle über den Ausführungspreis. Dies kann problematisch sein, wenn bestimmte Preisniveaus erreicht werden sollen.
- Potenzielle Ausnutzung: Market Maker oder Hochfrequenzhändler können versuchen, von Billigst-Ordern zu profitieren. Sie passen dazu die Preise zu ihren Gunsten an, was zu einem ungünstigeren Ausführungspreis für den Anleger führt.
Worauf Trader beim Einsatz von Billigst-Ordern achten sollten
Traden erfordert Strategie und Vernunft, besonders wenn es um Market Ordern geht. Wesentliche Punkte, die bei Billigst-Ordern berücksichtigt werden sollten:
- Marktliquidität: Billigst-Ordern sollten vorzugsweise bei Wertpapieren mit hoher Liquidität eingesetzt werden, um Slippage zu minimieren.
- Volatilitätsbewusstsein: Bei erwarteten oder aktuellen starken Marktschwankungen sind Ordern mit dem Zusatz billigst zu meiden.
- Überwachung: Nach der Ordererteilung müssen die Marktbewegungen genau beobachtet werden, um sicherzustellen, dass die Order wie gewünscht ausgeführt wird.
Fazit
Zusammenfassend ist billigst ein Ausdruck, der im Trading einen Kaufauftrag ohne festgelegten Preis kennzeichnet. Während solche Orders für eine schnelle Marktpositionierung von Vorteil sind, bringen sie auch Risiken mit sich. Erfahrene Trader machen daher den Einsatz von Billigst-Ordern von der Marktsituation und der spezifischen Handelsstrategie abhängig.