Eine Buy Limit Order ist eine limitierte Kauforder. Die Buy Limit Order wird im Trading genutzt, um ein Finanzinstrument nur dann zu kaufen, wenn dessen Preis einen vorher festgelegten Wert erreicht oder unterschreitet. Dieser Ordertyp wird häufig von Tradern eingesetzt, die zu einem maximal akzeptierten Preis oder günstiger in einen Markt einsteigen wollen, aber eben nicht zum aktuellen Marktpreis. 

Das Besondere an einer Buy Limit Order ist, dass sie nicht sofort ausgeführt wird, sondern im Orderbuch wartet, bis der Marktpreis das gesetzte Limit erreicht oder unterschreitet. Diese Order eignet sich besonders in Szenarien, in denen Sie mit einer Kurskorrektur rechnen oder sich gezielt auf Unterstützungsniveaus konzentrieren. 

Unseren Erfahrungen nach setzen viele Trader die Buy Limit Order beispielsweise unterhalb eines kurzfristigen Tiefs, in der Hoffnung, bei einem Rebound einzusteigen. Die Order kann auf allen gängigen Handelsplattformen platziert werden, egal ob beim Aktienhandel, beim Forex Trading oder im Krypto Bereich. Siehe hier auch unser Video zur Buy Limit Order:

Wie funktioniert eine Buy Limit Order?

Eine Buy Limit Order ist eine Anweisung, Wertpapiere wie Aktien zu einem bestimmten maximalen Preis oder darunter zu kaufen. Der Anleger legt den gewünschten Preis (Limit-Preis) fest und gibt die Buy Limit Order bei seinem Broker auf.

Der Kauf wird nur ausgeführt, wenn der Kurs des Wertpapiers auf das Limit oder darunter fällt. Falls der Kurs nicht sinkt, bleibt die Order offen und wird nicht ausgeführt. Diese Art von Order bietet Kontrolle über den Kaufpreis und mindert das Risiko eines überteuerten Kaufs bei steigenden oder volatilen Börsenkursen.

Beispiel einer Buy Limit Order bei MicroStrategy (MSTR)

Angenommen, der Kurs der MicroStrategy-Aktie (MSTR) liegt aktuell bei 394.65 USD. Ein Trader analysiert den Markt und kommt zu dem Schluss, dass die Aktie bei 393.33 USD eine starke Unterstützung hat und dort voraussichtlich wieder steigen wird. Statt nun sofort zum aktuellen Preis von 394.65 USD zu kaufen, platziert er eine Buy Limit Order bei 393.33 USD.

Das bedeutet: Die Order wird nur dann ausgeführt, wenn der Marktpreis auf 393.33 USD sinkt oder darunter. Fällt der Preis der Aktie beispielsweise auf 393.00 USD, wird die Order zum besten verfügbaren Preis bis maximal 393.33 USD ausgeführt. Bleibt der Kurs hingegen dauerhaft über 393.33 USD, bleibt die Order unerfüllt. Dieses Vorgehen gibt dem Trader mehr Kontrolle über den Einstieg und schützt vor dem Kauf zu einem aus seiner Sicht ungünstigen Preis.

Wird eine Buy Limit Order immer ausgeführt, wenn der Preis getradet wird?

Nicht unbedingt. Auch wenn der Marktpreis kurzzeitig das Limit einer Buy Limit Order erreicht, heißt das nicht automatisch, dass die Order ausgeführt wird. Entscheidend ist, ob ausreichend Verkaufsvolumen auf diesem Preisniveau vorhanden ist, um die Order vollständig abzuwickeln.

Wenn der Preis beispielsweise nur kurz auf 95 Euro „tickt“, aber keine Verkaufsorder auf diesem Niveau bereitliegt oder bereits andere Kauforders im Orderbuch vorrangig bedient werden müssen, dann bleibt die eigene Order unerfüllt. Erst wenn der Kurs darunter gehandelt wird bzw. ausreichend Liquidität auf dem gewünschten Niveau vorhanden ist, wird die Order ausgelöst.

Wir sind der Meinung, dass viele Trader diesen Punkt unterschätzen und davon ausgehen, eine Buy Limit Order sei automatisch eine Garantie für den Einstieg zum Wunschpreis. In Wahrheit spielen Marktmechanismen wie Priorität im Orderbuch, Volumen und Ausführungsbedingungen jedoch eine entscheidende Rolle.

Wann und wie wird eine Buy Limit Order eingesetzt?

Der Einsatz einer Buy Limit Order kann Tradern dabei helfen, gezielt zu einem gewünschten Preisniveau zu handeln und dabei das Risiko zu minimieren. Durch die Festlegung eines Limitpreises können unnötige Verluste vermieden und der Einstieg in den Markt optimiert werden.

Strategische Überlegungen beim Setzen eines Buy Limits 

Eine Buy Limit Order ermöglicht es Tradern und Anlegern, Wertpapiere nur zu einem bestimmten oder niedrigeren Ausführungspreis zu kaufen. Dies ist besonders nützlich in Situationen, in denen ein Anleger glaubt, dass der Kurs eines Wertpapiers zunächst fallen wird, bevor sich eine Kaufgelegenheit bietet.

Zu den strategischen Hauptüberlegungen gehört das Verständnis der Marktbedingungen. Ein Anleger muss den potenziellen Tiefpunkt eines Wertpapiers identifizieren, sodass der Limitpreis realistisch gesetzt wird. Ein zu hoher Limitpreis führt möglicherweise nicht zur konkreten Orderausführung, während ein zu niedriger Limitpreis das Risiko birgt, dass der Kurs den gesetzten Preis nie erreicht.

Risikomanagement durch Buy Limit Orders

Buy Limit Orders sind ein effektives Werkzeug im Risikomanagement. Der Vorteil ist, dass Trader ihre Käufe nur ausführen, wenn der Marktpreis auf oder unter den Limitpreis fällt. Das schützt vor überhöhten Kaufpreisen in volatilen Märkten.

Anleger bestimmen einen Limitpreis und minimieren damit das Risiko überhöhter Kaufpreise. Sie steigen gezielt in fallende Märkte ein und realisieren Gewinne, wenn der Kurs wieder steigt. Eine gut eingestellte Buy Limit Order verbessert das Risikomanagement und verhindert erhebliche Verluste in volatilen Märkten.

Was sind die Vor- und Nachteile der Buy Limit Order?

Die Nutzung einer Buy Limit Order bietet eine präzise Steuerung des Kaufpreises für Wertpapiere und trägt zur Risikominimierung bei. Dennoch gibt es sowohl positive und negative Aspekte, die es zu berücksichtigen gilt.

Vorteile:

  • Risikomanagement: Eine Buy Limit Order ermöglicht es Anlegern, den maximalen Preis für den Kauf eines Wertpapiers festzulegen. Dies ist besonders nützlich, um Risikomanagement zu betreiben und sicherzustellen, dass der Kauf nur durchgeführt wird, wenn der Kurs den gewünschten Wert erreicht oder unterschreitet.
  • Kostenkontrolle: Im Gegensatz zur Market Order, bei der der Kaufpreis nicht garantiert werden kann, bietet die Buy Limit Order die Sicherheit, dass nur zu einem vorher festgelegten Preis oder günstiger gekauft wird.
  • Zeitmanagement: Die Vormerkung des Limits erspart es dem Trader, permanent den Kurs eines Wertpapiers zu beobachten, um beim gewünschten Kurs einzusteigen.

Nachteile:

  • Verfügbarkeit: Wenn der Marktpreis nie den festgelegten Limitpreis erreicht, wird die Buy Limit Order nicht ausgeführt. Dies kann dazu führen, dass Anleger möglicherweise Gelegenheiten verpassen, von günstigen Marktentwicklungen zu profitieren.
  • Volatilität und Liquidität: Bei schwankenden Märkten können Volatilität und Liquidität dazu führen, dass Orders nicht ausgeführt werden, obwohl der Marktpreis kurzfristig den Limitpreis erreicht hat.

Kosten Buy Limit Orders zusätzlich Geld?

Grundsätzlich entstehen durch das Platzieren einer Buy Limit Order keine zusätzlichen Kosten, die über die normalen Handelsgebühren hinausgehen. Broker berechnen in der Regel keine Gebühr allein für das Einreichen einer Buy Limit Order. Die Kosten fallen erst bei der tatsächlichen Ausführung an, also wenn der Kurs das gesetzte Limit erreicht und der Kauf erfolgt. 

Einige Broker bieten sogar günstigere Konditionen für Limit Orders, da diese zur Liquidität beitragen. Dennoch ist es wichtig, das jeweilige Gebührenmodell des Brokers genau zu prüfen. Wir sind der Meinung, dass ein transparenter Gebührenvergleich für jeden Trader grundlegend ist, besonders bei häufiger Orderplatzierung.

Kann man andere Buy Limit Orders im Orderbuch erkennen?

Ja, andere Buy Limit Orders sind im sogenannten Orderbuch sichtbar, genauer gesagt in den Level 2 Daten. Dieses Tool zeigt nicht nur den besten Geld- und Briefkurs, sondern auch die dahinterliegenden Limit Orders mit Preis und Volumen. Trader erhalten dadurch einen detaillierten Einblick in das Marktgeschehen und können nachvollziehen, auf welchen Preisniveaus Kaufinteresse besteht. 

Besonders bei weniger liquiden Märkten ist es hilfreich zu sehen, wo sich große Limit Orders befinden, da diese das Kursgeschehen erheblich beeinflussen können. Unseren Erfahrungen nach nutzen viele fortgeschrittene Trader das Orderbuch mit den Level 2 Daten gezielt, um Ein- und Ausstiegspunkte besser zu planen oder kurzfristige Marktbewegungen zu antizipieren.

Was ist die Gültigkeit und der Ausführungspreis der Buy Limit Order?

Ein Buy Limit Order bleibt bis zur Ausführung oder zum Ablauf der festgelegten Gültigkeitsdauer gültig. Nachfolgend werden die wichtigen Aspekte der Bestimmung des Ausführungspreises und der verschiedenen Gültigkeiten einer Order erläutert.

Bestimmung des Ausführungspreises

Die Differenz zwischen dem aktuellen Marktpreis und dem Limitpreis wird als Spread bezeichnet. Ein kleiner Spread kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Order ausgeführt wird, während ein großer Spread diese Wahrscheinlichkeit verringert. Wichtig ist, dass der Trader den Limitpreis so setzt, dass er seine finanzielle Strategie und Risikotoleranz widerspiegelt.

Gültigkeitsdauer bei Buy Limit Orders

Bei Buy Limit Orders gibt es bezüglich der Gültigkeitsdauer verschiedene Optionen.

  • Tagesgültig (Day Orders) bleiben nur bis zum Ende des Handelstages aktiv. Wird der Limitpreis bis dahin nicht erreicht, verfällt die Order.
  • GTC (Good Till Cancelled Orders), auch bekannt als „Gültig bis Widerruf“, bleiben so lange aktiv, bis der Händler sie entweder manuell storniert oder bis sie ausgeführt werden.
  • Ultimo Orders sind bis zum letzten Handelstag des Monats aktiv. 

Was ist der Unterschied zwischen einer Buy Limit Order und einer Market Order?

Eine Buy Limit Order legt einen maximalen Kaufpreis fest, während eine Market Order sofort zum aktuellen Marktpreis ausgeführt wird.

Bei der Market Order kauft der Anleger Wertpapiere ohne Preislimit. Die Market Order ermöglicht bei ausreichender Liquidität in der Regel den sofortigen Kauf, führt in volatilen Märkten jedoch häufig zu höheren Kosten. Grund dafür sind schnelle Preisbewegungen und eine geringe Ordertiefe.

Die Buy Limit Order wird genutzt, um gezielt unter einem festgelegten Kursniveau zu kaufen. Der Hauptvorteil liegt in der präzisen Kontrolle über den Kaufpreis, was das Risiko reduziert, zu teuer in den Markt einzusteigen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Buy Limit Order und einer Buy Stop Order?

Buy Limit Order und Buy Stop Order unterscheiden sich in der Position zum aktuellen Marktpreis: die Buy Limit Order wird unterhalb, die Buy Stop Order oberhalb des aktuellen Kurses platziert. Bei einer Buy Limit Order möchte der Trader nur dann kaufen, wenn der Preis auf ein niedrigeres, von ihm festgelegtes Niveau fällt. Diese Orderart wird also verwendet, wenn man zu einem günstigeren Kurs einsteigen möchte.

Im Gegensatz dazu wird eine Buy Stop Order oberhalb des aktuellen Marktpreises platziert. Hier geht es darum, erst dann zu kaufen, wenn ein bestimmter, höherer Preis erreicht oder überschritten wird. Das wird häufig als Signal verstanden, dass ein Aufwärtstrend bestätigt ist. Die Buy Stop Order dient also dem prozyklischen Einstieg in den Markt. Unseren Erfahrungen nach neigen Anfänger dazu, diese beiden Orderarten zu verwechseln. Dabei erfüllen sie völlig unterschiedliche strategische Ziele.

In der folgenden Tabelle stellen wir zusammengefasst die wichtigsten Unterschiede zwischen der Buy Limit Order und der Buy Stop Order gegenüber.

MerkmalBuy Limit Order Buy Stop Order 
PlatzierungUnterhalb des aktuellen MarktpreisesOberhalb des aktuellen Marktpreises
ZielGünstiger kaufenIn laufenden Trend einsteigen
AusführungNur bei RücksetzerNur bei Ausbruch
Trading-StrategieAntizyklischProzyklisch
Einsatz beiUnterstützung, PreisrückgängenWiderstandsdurchbrüchen
Nutzen für TraderBesserer EinstiegspreisEinstieg nach Trendbestätigung
Häufige Nutzung beiLong-Positionen bei KorrekturenBreakout-Strategien
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