Was ist ein Basket Trade? Definition, Erklärung und Beispiele

Basket Trade ist ein Begriff für den Kauf einer Gruppe von Wertpapieren – den Basket. So erklärt sich die Übersetzung aus dem Englischen: Basket = Korb. Der Basket besteht häufig aus Aktien. Basket Trades werden jedoch ebenso bei anderen Finanzinstrumenten wie Anleihen, Rohstoffen, Devisen betrieben. Ferner ist eine Kombination aus mehreren Wertpapierarten vorstellbar. Der Kurswert des gesamten Korbs passt sich entsprechend der Kurse der in ihm enthaltenen Wertpapiere an.

Wie funktionieren Basket Trades?

Basket Trades werden vor allem von institutionellen Anlegern sowie Investmentfonds durchgeführt, da sie auf diese Weise Wertpapiere in einem hohen Umfang effizient handeln. Ferner können institutionelle Anleger und Fondsmanager durch die Bündelung von Wertpapieren in einem Korb große Mengen an Titeln handeln, ohne den Markt übermäßig zu beeinflussen.

Ein entscheidender Faktor bei der Durchführung eines Basket Trades ist die Gewichtung der verschiedenen Bestandteile im Korb. Dies kann auf der Grundlage verschiedener Faktoren bestimmt werden, etwa der Marktkapitalisierung des Unternehmens, der erwarteten Rendite des Wertpapiers oder der strategischen Bedeutung des Wertpapiers für das Gesamtportfolio des Investors.

Was sind Beispiele von Basket Trades?

Nachstehend zwei einfache Beispiele, welche die praktische Umsetzung eines Basket Trades veranschaulichen:

Beispiel Aktien

Ein institutioneller Investor möchte einen Korb von Aktien aus dem Technologie-Sektor kaufen. Der Korb soll Aktien der Unternehmen Apple, Microsoft, Google, Meta und Amazon enthalten. Nach einer eingehenden Analyse soll im Korb Apple dominieren. Die anderen Werte sollen etwa gleich stark vertreten sein.

Der Investor veranlasst daher folgenden Basket Trade:

• Kauf von Apple Aktien (für 40 Prozent des Gesamtkapitals)
• Kauf von Microsoft Aktien (für 15 Prozent des Gesamtkapitals)
• Kauf von Google Aktien (für 15 Prozent des Gesamtkapitals)
• Kauf von Meta Aktien (für 15 Prozent des Gesamtkapitals)
• Kauf von Nvidia Aktien (für 15 Prozent des Gesamtkapitals)

Beispiel Anleihen

Ein Fondsmanager legt einen Fonds auf, der Unternehmensanleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten und Ratings enthalten soll. Der Korb soll sich aus Anleihen von Unternehmen wie IBM, General Electric, AT&T oder Verizon zusammensetzen. 

In diesem Fall bestimmt der Fondsmanager die Gewichtung der einzelnen Anleihen im Korb auf der Grundlage von Faktoren wie 

• der erwarteten Rendite, 
• dem Rating der Anleihe und 
• der Laufzeit der Anleihe.

Was sind Vorteile und Nachteile von Basket Trades?

Wesentliche Vorteile von Basket Trades sind:

Gezielte Investitionen in Marktsegmente

Investoren können gezielt in bestimmte aussichtsreiche Sektoren investieren. Dabei diversifizieren sie gleichzeitig ihr Portfolio, indem sie nicht nur auf ein einzelnes Unternehmen setzen.

Geringere Volatilität

Eine geringere Volatilität kann das Volatilitätsrisiko deutlich reduzieren. Der Kursverlust einer einzelnen Aktie fällt nicht sonderlich stark ins Gewicht. Auch durch eine Kombination, etwa aus Aktien, Rohstoffen und Währungen, wird das Volatilitätsrisiko gemindert.

Einfache Allokation

Die Aufteilung auf mehrere Wertpapiere ist mit Basket Trades einfach umsetzbar. Durch prozentuale Gewichtungen kann die Anzahl an Aktien schnell ermittelt werden.

Umsetzung von Strategien

Basket Trades ermöglichen die Umsetzung gezielter Investmentstrategien. Trader, die beispielsweise auf Erträge aus Dividenden setzen möchten, stellen einen Korb mit Aktien zusammen, welche historisch hohe Dividenden zahlen.

Je nach Situation können Basket Trades mit folgenden Nachteilen verbunden sein:

Aufwand

Basket Trades können komplex und damit schwierig zu verwalten sein. Die Erstellung und Verwaltung eines Korbs von Wertpapieren erfordert eine sorgfältige Planung und Überwachung. Institutionelle Anleger und Fondsmanager müssen die Performance jedes einzelnen Bestandteils im Korb überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.

Überdiversifikation

Je nach Umfang bringen Basket Trades das Risiko einer Überdiversifikation mit sich. Während Diversifikation in der Regel als eine gute Strategie zur Risikominderung angesehen wird, kann eine übermäßige Diversifikation dazu führen, dass die Renditen verwässert werden. Wenn ein Korb zu viele verschiedene Vermögenswerte enthält, ist es schwierig, eine ordentliche Rendite zu erzielen.

Kursbeeinflussung

Basket Trades haben das Risiko einer erhöhten Marktbeeinflussung. Wenn ein großer institutioneller Investor oder Fondsmanager einen großen Korb von Wertpapieren kauft oder verkauft, kann dies den Markt beeinflussen und die Preise der Wertpapiere im Korb verändern. Dies ist besonders problematisch, wenn der Korb illiquide Wertpapiere enthält.

Warum nutzen institutionelle Anleger und andere Großanleger Basket Trades?

Institutionelle Anleger und andere Großanleger nutzen Basket Trades aus verschiedenen Gründen:

Portfoliomanagement

Basket Trades sind für institutionelle Anleger und Investmentfonds unerlässlich, die in großem Umfang Wertpapiere in festgelegten Proportionen halten müssen. Wenn Geld in den Fonds fließt oder abfließt, müssen auf einen Schlag umfangreiche Wertpapierkörbe gekauft oder verkauft werden. Dies ist erforderlich, damit die Bewegungen für jedes Wertpapier zu keiner Veränderung der Portfolioallokation führen.

Anpassungsfähigkeit

Basket Trades können an spezifische Anlageziele und Anlagestrategien angepasst werden. Anleger können eine Mischung aus verschiedenen Wertpapieren wie Aktien, Rohstoffen und Futures-Kontrakten in ihre Basket Trades aufnehmen.

Diversifizierung

Investmentfonds investieren typischerweise in eine Vielzahl von Wertpapieren, um ihr Risiko zu streuen. Mit Basket Trades können Fondsmanager schnell und effizient ein breites Portfolio aufbauen oder anpassen. Anstatt jedes Wertpapier einzeln zu handeln, können sie eine große Anzahl von Aktien oder Anleihen gleichzeitig kaufen oder verkaufen.

Günstige Transaktionskosten

Indem sie mehrere Wertpapiere in einem Basket Trade bündeln, können Investmentfonds die Transaktionskosten senken. Das bedeutet, dass sie von niedrigeren Gebühren und Spreads profitieren, was langfristig zu höheren Renditen für die Anleger führt.

Effizienzsteigerung

Basket Trades ermöglichen es Fondsmanagern, ihre Handelsaktivitäten zu optimieren und den Zeitaufwand für den Kauf und Verkauf von einzelnen Wertpapieren zu reduzieren. Durch den Einsatz von fortschrittlichen Algorithmen und Handelssystemen können Investmentfonds große Order schneller und effizienter ausführen.