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Die FED steht für Federal Reserve Board und ist die Zentralbank der USA. Sie steuert Geldpolitik, reguliert Banken und fördert die wirtschaftliche Stabilität des Landes.

Was ist das Federal Reserve System?

Das Federal Reserve System, auch als „The Fed“ bezeichnet, ist die nationale Zentralbank der Vereinigten Staaten von Amerika und umfasst mehrere wichtige Institutionen und Gremien, die gemeinsam die Aufgaben der Zentralbank erfüllen.

Anders als in vielen Ländern der Welt, in denen die Zentralbanken vollständig im Besitz des jeweiligen Staates sind, ist das Federal Reserve System in den Vereinigten Staaten in privater Hand.

Board of Governors (Gouverneursrat)

Der Board of Governors bzw. Gouverneursrat ist das oberste Entscheidungsgremium der FED und besteht aus sieben Mitgliedern. Diese werden vom Präsidenten der Vereinigten Staaten nominiert und vom US-Senat bestätigt. Die Amtszeit der Mitglieder beträgt 14 Jahre. Jerome Powell ist der derzeitige Vorsitzende des Board of Governors des Federal Reserve System.

Federal Open Market Committee (FOMC)

Das Federal Open Market Committee, kurz FOMC, ist für die Steuerung der Geldpolitik verantwortlich. Es setzt sich aus den sieben Mitgliedern des Board of Governors sowie fünf der zwölf Präsidenten der regionalen Federal-Reserve-Banken zusammen.

Dieses Komitee trifft sich achtmal im Jahr und analysiert Daten wie Arbeitslosenquoten, Inflationsraten oder Produktionsraten, um Zielzinssätze für die USA festzulegen. Diese Sitzungen sind auch unter den Namen „FOMC-Sitzungen“ bekannt. 

Die FOMC-Sitzungen sind nicht nur von nationaler Bedeutung, sondern werden auch weltweit aufmerksam verfolgt, da die Entscheidungen der FED erhebliche Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte haben. Die FED veröffentlicht die Protokolle ihrer Sitzungen, um einen besseren Einblick in ihren Entscheidungsprozessen zu erhalten, was für die Transparenz und Rechenschaftspflicht wichtig ist.

Federal-Reserve-Banken

Die zwölf regionalen Federal-Reserve-Banken, auch Distrikt-Notenbanken genannt, bilden das Rückgrat des Federal Reserve Systems. Diese Banken sind in den zwölf Bankbezirken der USA angesiedelt und unterhalten insgesamt 25 Zweigstellen. Jede dieser Banken wird von einem Vorstand geleitet, der sich aus neun Mitgliedern zusammensetzt. Sechs dieser Mitglieder werden von den Mitgliedsbanken gewählt, während die übrigen drei, einschließlich des Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden, vom Board of Governors ernannt werden.

Geschichte des Federal Reserve Systems

Gründung und frühe Jahre

Die FED wurde am 23. Dezember 1913 als Reaktion auf eine Reihe von Finanzkrisen gegründet, als Präsident Woodrow Wilson den Federal Reserve Act in Kraft setzte. Dies geschah als Folge der Finanzkrise von 1907. Zu dieser Zeit gab es in den Vereinigten Staaten keine Zentralbank und das Bankensystem war stark dezentralisiert. Dies führte dazu, dass man sich nicht immer darauf verlassen konnte, dass die Banken in wirtschaftlich angespannten Zeiten Kredite gewähren konnten. Die Gründung der FED trug dazu bei, dieses Problem zu entschärfen, indem sie als Kreditgeber der letzten Instanz fungierte.

Herausforderungen während der Weltwirtschaftskrise

Die FED geriet während der Weltwirtschaftskrise in den1930er Jahren aufgrund ihrer damaligen Struktur und Entscheidungsprozesse unter starke Kritik, wie auch an der Wirtschaftspolitik von Präsident Herbert Hoover. Ursprünglich waren die Leiter der Regionalbanken befugt, Entscheidungen zu treffen, ohne die Beiträge des Gouverneursrates zu berücksichtigen, was zu Konflikten innerhalb des Systems und einer unkoordinierten Geldpolitik führte, die die wirtschaftlichen Probleme verschärfte.

Als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise änderte die FED ihre Geldpolitik, indem sie verschiedene Maßnahmen, wie die Senkung der Zinssätze, den Kauf von Wertpapieren und die Erhöhung der Geldmenge einführte. Marriner S. Eccles, der von 1934 bis 1948 Vorsitzender des Board of Governors war, spielte eine Schlüsselrolle bei diesen Reformen.

Banking Act 1935 und Zweiter Weltkrieg

Das Bankengesetz von 1935 hatte dem Gouverneursrat größere Befugnisse zur Überwachung der Banken gegeben. Es wurde im März 1935 nach dem Emergency Banking Act verabschiedet.

Auch während des Zweiten Weltkriegs spielte die FED eine große Rolle. Dazu gehörte, die Zinssätze niedrig zu halten und Kriegsschulden mit Unternehmens- und Staatsanleihen zu finanzieren.

Federal Reserve Act 1977 sowie Humphrey-Hawkins Act 1978

Der Act von 1977 stärkte die Beziehung zwischen der FED und dem Kongress. Es folgte der Humphrey-Hawkins Full Employment Act, der im Oktober vom damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter unterzeichnet wurde. Nach der Verabschiedung dieser beiden Gesetze wurde die Unabhängigkeit der FED stark eingeschränkt. Nun war sie verpflichtet, zweimal im Jahr einen verbindlichen Bericht über Pläne für verschiedene Geldaggregate vorzulegen.

Federal Banking Agency Audit Act von 1978

Bis 1978 unterstand die FED nicht der Finanzkontrolle des amerikanischen Rechnungshofs. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden lediglich die Tätigkeiten der FED hinsichtlich der Staatsfinanzierungen geprüft. Seit dem Jahr 1978 darf der Rechnungshof, 1978 Ausnahmen, alles prüfen.

Monetary Control Act von 1980

Der Monetary Control Act von 1980 gewährte der Federal Reserve die Befugnis, sowohl US-Staatsanleihen als auch ausländische Staatsanleihen zu kaufen.

Aufgaben der FED

Im Laufe der Zeit hat sich die FED weiterentwickelt und ihre Aufgaben haben sich erweitert. Zusätzlich zu ihrer Aufgabe, die Finanzstabilität zu gewährleisten, hat die FED jetzt auch den Auftrag, ein Maximum an Beschäftigung und Preisstabilität zu fördern. Eines der wichtigsten Instrumente ist die Festlegung der Zinssätze. Durch Anhebung oder Senkung der Zinssätze kann die FED die Wirtschaftstätigkeit beeinflussen.

Die Vereinigten Staaten legen die Zinssätze mit dem Ziel fest, ihre angestrebte Inflationsrate von 2 Prozent zu erreichen.

Zu den Hauptaufgaben der FED zählen folgende:

  • Wahrung der Preisstabilität: Um die Preisstabilität zu gewährleisten, legt die FED die Zinssätze fest. Durch Anhebung oder Senkung der Zinssätze kann die FED die Wirtschaftstätigkeit beeinflussen. Wenn die FED die Zinssätze senkt, wird das Ausleihen von Geld billiger und die Unternehmen werden eher bereit sein, zu expandieren. Dies führt unter Umständen zu einem höheren Wirtschaftswachstum. Wenn die Zinssätze jedoch zu lange zu niedrig bleiben, kann dies zur Inflation führen.
  • Sicherstellen, dass die langfristigen Zinssätze auf einem Zielniveau bleiben
  • Regulierung der Geldmenge: Die FED legt nicht nur die Zinssätze fest, sondern reguliert auch die Geldmenge. Sie hat die Möglichkeit, Geld zu drucken und damit Staatsanleihen von Banken zu kaufen. Auf diese Weise erhöht die FED die Geldmenge und senkt die Zinssätze. Verkauft die FED Staatsanleihen an Banken zurück, so verringert sich die Geldmenge und die Zinsen steigen.
  • Aufrechterhaltung der Stabilität des Finanzsystems: Das Federal Reserve System ist ein wichtiger Bestandteil des amerikanischen Finanzsystems und spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Stabilität.
  • Förderung des Wirtschaftswachstums
  • Kreditgeber der letzten Instanz für Banken in finanziellen Notfällen
  • Verwalten von Wechselkursen

Bedeutung der FED auf globaler Ebene

Die Entscheidungen der FED sind in den USA und weltweit bedeutsam, weil sie große Auswirkungen auf die Finanzmärkte, die Weltwirtschaft und die einzelnen Länder haben können. Insbesondere die Zinspolitik beeinflusst die globalen Finanzmärkte und Wechselkurse, was ebenso große Auswirkungen auf Staaten haben kann, die stark vom Außenhandel abhängig sind.

Eine Zinserhöhung durch die FED kann zum Beispiel zu einer Aufwertung des US-Dollars führen, was Importe in die USA verbilligt, aber Exporte verteuert. Umgekehrt kann eine Zinssenkung zu einer Abwertung des Dollars führen, was den Export fördert, aber Importe verteuert.

Wie beeinflusst die FED das Trading?

Die FED beeinflusst das Trading durch ihre Entscheidungen zu Zinssätzen und Geldmenge

Zum einen beeinflusst die FED das Trading, indem sie die Zinsen erhöht oder die Geldmenge verringert. Steigende Zinsen haben zu Folge, dass Kredite teurer werden. Dies führt dazu, dass Anleger weniger Geld ausgeben und das Wachstum von Unternehmen gebremst wird. Außerdem führt es dazu, dass weniger Geld für Investitionen in Aktien oder andere Finanzprodukte zur Verfügung steht. In der Regel führen höhere Zinsen und weniger Liquidität zu sinkenden Aktienkursen. 

Wenn die FED die jedoch die Zinssätze senkt, wird das Ausleihen von Geld günstiger. Das bedeutet, dass Verbraucher und Unternehmen weniger Zinsen zahlen müssen, was zu mehr Ausgaben führt. Für Investoren bedeutet das oft, dass Aktienkurse steigen, da niedrigere Zinssätze die Kosten für Unternehmen senken und deren Gewinne steigern können.

Achtung!
Zu niedrige Zinssätze können auch zu Inflation oder anderen wirtschaftlichen Problemen führen.
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