Das Wort Performance bedeutet Leistung und bei einem Wertpapier wie einer Aktie steht der Begriff für ein Maß des Profits für den Investor. Im engeren Sinn bezeichnet Performance den gesamten Ertrag einer Aktie aus Kursgewinn und Gewinnausschüttungen. Anwendbar ist das Konzept auch auf eine ganze Gruppe von Aktien.
Definition Performance
Es gibt zwei Methoden der Messung des Ertrags von Aktien. In der einen Art der Berechnung werden die Dividenden oder Gewinnausschüttungen berücksichtigt, in der anderen nicht. Diese Unterscheidung trägt dem unterschiedlichen Verhalten von Investoren Rechnung. Manche Anleger investieren ihre Gewinne, andere geben sie aus oder verwenden sie anderweitig.
Performance ist ein Maß für die Wertentwicklung, das die Dividenden berücksichtigt. Das ist besonders bei der Betrachtung von Aktienindizes wichtig. Diese sind nur dann vergleichbar, wenn man den Unterschied zwischen Performance- und Kursindizes berücksichtigt.
Die Ermittlung der Performance einer Aktie
Die Performance ist die prozentuale Veränderung des Wertes einer Aktie über einen bestimmten Zeitraum, wenn angenommen wird, dass die Gewinnausschüttungen wieder in dieselbe Aktie investiert werden. Verwendet werden also die Kursgewinne, die als Verluste auch negativ sein können und die Ausschüttungen. Die Performance kann daher positiv oder negativ sein. Für die Rechnung muss noch festgelegt werden, wann genau der jeweils gültige Kurs erhoben wird. Das ist oft der Schlusskurs an bestimmten Tagen.
Wovon kann eine Performance bestimmt werden?
Am einfachsten ist diese Bestimmung für eine einzelne Aktie. Die Performance kann aber auch für ein Portfolio, also für einen nach beliebigen Kriterien ausgesuchten Aktienkorb berechnet werden. Die Aufgabe des Portfoliomanagers ist es, die Aktien auszuwählen. Der Erfolg wird dann durch die Performance des ganzen Aktienkorbs gemessen.
Die Performance kann auch für einen Aktienindex oder sogar den Gesamtmarkt, also für alle an einem bestimmten Markt gehandelten Aktien bestimmt werden.
Performance von Fonds
Für die Berechnung der Performance eines Fonds müssen noch einige Festlegungen getroffen werden. Der BVI oder Bundesverband deutscher Investmentgesellschaften empfiehlt beispielsweise, die Ausgabeaufschläge von Fonds nicht in die Berechnung einzubeziehen, obwohl sie für den Anleger natürlich wichtig sind. Sie werden trotzdem in der nach dem BVI bestimmten Performance nicht berücksichtigt, um verschiedene Fonds vergleichen zu können.
Ein Beispiel wäre der Vanguard Real Estate ETF, der in börsengehandelte Immobilienunternehmen (REITs) investiert.
Der Ausgabeaufschlag ist ein Marketinginstrument und hat nichts mit der Wertentwicklung der Wertpapiere zu tun. Die Kosten auf Fondsebene werden hingegen berücksichtigt, weil sie notwendigerweise anfallen und auch zumindest für sorgfältig agierende Anleger nicht sehr stark voneinander abweichen.
Performance von Indizes
Für die Berechnung der Performance eines Index müssen noch Entscheidungen über die Gewichtung der einzelnen Aktien getroffen werden. Man kann die Kurse zusammenzählen und damit den Aktien mit höherem Kurs mehr Gewicht zumessen. Alternativ lassen sich die Aktien nach der Marktkapitalisierung berücksichtigen. Mit dieser Methode haben die Kurse der größeren Aktiengesellschaften mehr Einfluss auf den Index und seine Performance.
Ein Beispiel wäre der Nikkei 225, ein Performanceindex, der die Entwicklung von 225 führenden Unternehmen an der Tokioter Börse in Japan verfolgt. Die Performance dieses Index wird durch die Kursentwicklung dieser ausgewählten japanischen Aktien bestimmt.
Grundsätzlich ist es wichtig, zwischen Kurs- und Performanceindizes zu unterscheiden. Diese sind nur untereinander vergleichbar.
Bedeutung der Performance
Performance wird für Aktien auch mit Wertentwicklung oder Total Return bezeichnet, was offensichtlich Bedeutung für jeden Investor besitzt.
Für eine einzelne Aktie wird die Performance oft im Verhältnis zu einer Benchmark oder einem Bezugswert gesehen. So lässt sich die Aktie mit anderen Aktien und mit dem Gesamtmarkt vergleichen. Der Ertrag eines Unternehmens hängt schließlich nicht nur von der eigenen Leistung, sondern auch vom Marktumfeld ab. Ist die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung schlecht, kann schon eine Werterhaltung und damit eine Performance von null eine vergleichsweise gute Leistung darstellen. Ist die allgemeine Entwicklung aber stark positiv, wäre genau dieselbe Performance ein Grund für den Verkauf dieser Aktie.
Unterschiede zwischen Performance und Nettoertrag für Anleger
Hält man als Anleger eine bestimmte Aktie, erreicht man die angegebene Performance nur mit einer Reinvestition aller Erträge. Wenn keine größeren Beträge investiert sind, können dafür hohe Gebühren anfallen. Außerdem muss für den Nettoertrag die steuerliche Belastung berücksichtigt werden.
Beispiele
Der DAX ist traditionell ein Performance-Index. Alternativ wird aber auch der Kursindex der im DAX enthaltenen Aktien berechnet. Für beide Typen von Indizes gibt es Fonds, die den Index mit beziehungsweise ohne Reinvestition abbilden.
Ausländische Indizes sind in den meisten Fällen Kursindizes. Dazu gehören die New Yorker Indizes S&P 500 und der Dow Jones sowie der Londoner FTSE 100.
Der MSCI World ist ein weltweiter Index, dessen Abbildung sich für Anleger mit nicht sehr viel Kapital anbietet. Dieser Index ist in beiden Versionen verfügbar.