Der S&P 500 ist der größte amerikanische Aktienindex, der die Wertentwicklung von etwa 500 börsennotierten Unternehmen aus den USA abbildet und aufgrund seiner Marktkapitalisierungsgewichtung zu den weltweit am meisten beachteten Aktienindizes zählt.
S&P 500 kurz und knapp
- Eingeführt im März 1957 von der Rating-Gesellschaft Standard & Poor’s
- Amerikanischer Aktienindex
- Gelistet sind die Aktien von rund 500 börsennotierten Unternehmen aus Amerika
- Gewichtet nach der Marktkapitalisierung gehört der S&P 500 neben dem Dow-Jones-Index zu den meistbeachteten Aktienindexen weltweit
- Spiegelt die Wertentwicklung der Unternehmen wider
- Gilt als Indikator für die Entwicklung des amerikanischen Aktienmarktes
Was ist der Ursprung und die Bedeutung des S&P 500?
Der S&P 500 Aktienindex ist nach seinen Entwicklern Standard & Poor’s benannt, einer amerikanischen Rating-Gesellschaft, die Unternehmen auf Grundlage ihrer Bonität bewertet. Neben dem Dow-Jones-Index stellt der S&P 500 den wichtigsten Aktienindex am Markt dar. Er wurde im März 1957 eingeführt. Seine Vergangenheit geht allerdings bis ins Jahr 1950 zurück. Mit den Aktien der 500 größten amerikanischen Unternehmen listet dieser Aktienindex unter anderem Unternehmen aus der Finanzbranche, der Industrie und der Transportbranche.
Dabei ist der Wert des S&P 500 Aktienindex am Wert der umlaufenden Aktien der verschiedenen Gesellschaften ausgelegt. Rund ein Viertel der Unternehmen sind für etwa 60 Prozent des Indexes verantwortlich. Anders als beim Dow-Jones-Index, der als reiner preisgewichteter Index etwa 30 amerikanische Unternehmen listet. Der Aktienstand ermittelt sich dabei nur aus den Aktienkursen, ohne Bezugsrechte, Dividenden oder Sonderzahlungen. Der S&P 500 spiegelt somit die Wertentwicklung der Unternehmen wider und kann daher als Indikator für die Entwicklung des amerikanischen Aktienmarktes gesehen werden.
Die Geschichte des S&P 500
Die Geschichte des S&P 500 reicht bis ins Jahr 1923 zurück. Zwar wurde der Aktienindex erst im Jahr 1957 eingeführt, Standard and Poor’s fasste aber bereits im Jahr 1923 die Wertentwicklung bestimmter Aktien in einem Index zusammen. Dieser Composite Index wurde im Jahr 1926 einer breiten Masse zur Verfügung gestellt. In dem damaligen Index waren die Aktien von rund 90 Unternehmen gelistet, wobei 50 Unternehmen aus der Industrie stammten.
Der S&P 500 Index wurde am 27. Februar 1957 einer Gruppe von 35 Journalisten im Lawyers Club New York vorgestellt. Der damalige PR-Chef von Standard & Poor’s, Herr Lew Schellenbach, stellte den Journalisten zwischen Hauptgang und Nachtisch den S&P 500 vor und zeigte in seiner Präsentation die Vorteile des neuen Aktienindexes auf. Seine eigentliche Einführung erhielt der Aktienindex dann am 4. März 1957.
Die wichtigsten historischen Tage des S&P 500
- 15. März 1933 – an diesem Tag war der rechnerisch größte prozentuale Anstieg an einem Tag zu verzeichnen. Mit 16,61 Prozent ging der Tag in die Geschichte des Indexes ein.
- 19. Oktober 1987 – an diesem Tag war der größte prozentuale Rückgang an einem Tag zu verzeichnen, der sogenannte Schwarze Montag. An diesem Tag sank der Kurs auf 20,47 Prozent. Dieser „Börsenkrach“ breitete sich sehr schnell auf allen internationalen Handelsplätzen aus.
- 24. März 1995 – an diesem Tag endete der Aktienindex zum ersten Mal über der Grenze von 500 Punkten.
- 2. Februar 1998 – Aktienindex übersteigt die Grenze von 1500 Punkten.
- 24. März 2000 – Aktienindex endet mit Rekordstand von 1527,46 Punkten.
Wie bildet sich der S&P 500?
Der S&P 500 wird aus 500 Aktien der 500 größten Unternehmen Amerikas gebildet. Diese Unternehmen decken etwa 75 Prozent der kompletten Marktkapitalisierung des amerikanischen Marktes ab. Die enthaltenen Aktien sind dabei marktübergreifend, daher ist es nicht verwunderlich, dass die enthaltenen Aktien die größten Technologie-Stars des Marktes abbilden.
So tauchen hier die Aktien von Facebook, Apple, Goldman Sachs oder Microsoft auf. Anhand der Wertindex-Formel wird der S&Pm500 berechnet und nicht um Dividendenzahlungen bereinigt. Dabei haben Aktiensplits oder sonstige Kapitalmaßnahmen keinen Einfluss auf den Index. Ob ein Unternehmen im Index gelistet wird, entscheidet die Ratingagentur Standard & Poor’s. Während der NYSE-Handelszeit von 9:30 bis 16:00 Uhr wird die Berechnung jede Sekunde aktualisiert.
Welche verschiedenen Versionen des S&P 500 gibt es?
Beim S&P 500 Aktienindex handelt es sich wie bereits beschrieben um einen Preisindex. Was bedeutet dies genau? Die ausgeschütteten Dividenden fließen nicht in die Berechnung des Indexes ein. Allerdings gibt es verschiedene Versionen des S&P 500.
So wurde beispielsweise im Jahr 1987 der S&P 500 Total Return Index eingeführt. Der Unterschied liegt bei diesem Index darin, dass die ausgezahlten Dividenden in den Index eingerechnet werden. Somit ist der Index ein Performance-Index. Weiterhin existiert noch der S&P 500 Net Total Return Index. Bei diesem Index wird die 30 % Quellensteuer berücksichtigt.
Welche weiteren Aktienindizes gibt es in Amerika?
Neben dem S&P 500 gibt es in Amerika noch den Dow-Jones-Index, bei dem die 30 größten amerikanischen Aktiengesellschaften gelistet sind. Weiterhin findet sich am amerikanischen Markt noch der NYSE Composite (beinhaltet Unternehmen der NYSE), der Nasdaq Composite mit allen Unternehmen der NASDAQ, der NASDAQ-100, in dem die 100 größten Technologiefirmen des NASDAQ gelistet sind, den Russel 2000, den S&P 100 sowie den Wilshire 5000, bei dem alle US-Aktiengesellschaften geführt werden.
Welche Voraussetzungen müssen Unternehmen erfüllen, um im S&P 500 gelistet zu werden?
Damit ein Unternehmen im S&P 500 gelistet wird, muss es besondere Voraussetzungen erfüllen. Diese schauen wir uns nun genauer an:
- Die Marktkapitalisierung des Unternehmens muss bei mindestens 8 Milliarden Dollar liegen.
- Der Firmensitz muss in der USA liegen.
- Das Unternehmen muss über eine ausreichend hohe Aktienzahl im Streubesitz verfügen.
- Die Zahlen der letzten vier Quartale müssen positiv sein.
- Das Unternehmen muss einer Branche zugeordnet sein.
Wo kann man den S&P 500 handeln?
Die im S&P 500 gelisteten Unternehmen handeln an der New Yorker Börse und am NASDAQ. Trader bevorzugen es daher den S&P 500 Index in der NYSE-Handelszeit zwischen 9:30 und 16:00 Uhr zu handeln. Innerhalb dieser Zeitspanne werden den Tradern so engere Spreads und eine größere Liquidität geboten. Der Trader kann via Aktien beispielsweise langfristig in einen Fund investieren, er kann allerdings auch mittels sogenannter CFDs in das kurzfristige Trading investieren. Auch lässt sich das S&P500 Trading mittels Futures und anderen Derivaten wie Optionen gestalten.
Exkurs CFDs
- Unter CFDs versteht man hochspekulative Derivate. Diese Anlageform eignet sich allerdings nur für gut informierte Anleger, da hier zwar die Chancen sehr groß sind, damit aber auch große Risiken verbunden sind. Beim Trading kann es dann an einem einzigen Tag sehr schnell zu einem Gewinn kommen, im Gegensatz kann auch sehr schnell ein Verlust eintreten.
S&P 500 traden per CFD
Der Anleger hat beim CFD Trading besonderen Handlungsspielraum. So kann er an den Kursbewegungen des Indexes, den Währungen, Aktien oder Rohstoffen direkt Einfluss nehmen. Um dies zu verstehen, müssen wir uns das CFD genauer anschauen. Beim CFD wird die Kursdifferenz bei einem Differenzkontrakt zwischen dem Ein- und Ausstiegszeitpunkt gehandelt. Es handelt sich dabei um den sogenannten Spread. Den Anlegern ist es durch die CFDs möglich, von steigenden oder fallenden Kursen zu profitieren. Im Gegensatz zu beispielsweise klassischen Wertpapieren ist im CFD Trading nur ein geringer Kapitaleinsatz erforderlich.
Zusammenfassung des S&P 500
Mit dem Begriff S&P 500 wird ein amerikanischer Aktienindex bezeichnet. Hier werden die Aktien von rund 500 börsennotierten Unternehmen aus Amerika gelistet. Gewichtet nach der Marktkapitalisierung, gehört der S&P 500 zu den meistbeachteten Aktienindexen weltweit. Der S&P 500 Aktienindex ist nach seinen Entwicklern Standard & Poor’s benannt, einer amerikanischen Rating-Gesellschaft, die Unternehmen auf Grundlage ihrer Bonität bewertet. Eingeführt wurde er im März 1957. Ob ein Unternehmen im S&P 500 gelistet wird, entscheidet Standard & Poor’s. Dafür müssen die Unternehmen wichtige Voraussetzungen erfüllen.
Diese sind unter anderem eine Marktkapitalisierung von mindestens 8 Milliarden Dollar und einen Firmensitz in der USA. Die im S&P 500 gelisteten Unternehmen handeln an der New Yorker Börse und am NASDAQ. Trader bevorzugen es den S&P 500 Index in der NYSE-Handelszeit zwischen 9:30 und 16:00 Uhr zu handeln. Der Trader kann via Aktien beispielsweise langfristig in einen Fund investieren, er kann allerdings auch mittels sogenannter CFDs in das kurzfristige Trading investieren.