Risikomanagement im Trading bezeichnet die gezielte Beeinflussung von potenziellen Verlustrisiken, die mit dem Handel von Aktien, Rohstoffen, Forex und anderen Assets verbunden sind. Trader können vorhandene Marktrisiken durch verschiedene Strategien reduzieren und auf diesem Weg ihren Erfolg an den Finanzmärkten optimieren. Nicht nur vor der Eröffnung einer neuen Position werden Maßnahmen zur Verlustbegrenzung ergriffen, auch eine laufende Überwachung von Trades ist unerlässlich.
Ein ausgeklügeltes Risikomanagement hilft dabei, sich vor Verlusten im Trading zu schützen und nicht nur lang anhaltende Verlustserien, sondern auch größere Verluste einzelner Positionen zu begrenzen. In diesem Artikel erklären wir dir Risikomanagement im Trading und zeigen dir die 15 besten Tipps dafür.

Wichtigste Key Facts zum Risikomanagement im Überblick:
- Trader optimieren das Verhältnis von potenziellen Gewinnen zu Verlusten durch effektives Risikomanagement.
- Auf persönlicher Ebene bedeutet Risikomanagement, die eigenen Bedürfnisse zu verstehen, die Risikobereitschaft zu definieren und das Know-how kontinuierlich zu erweitern, um emotionale Entscheidungen zu vermeiden.
- Mikro- und Makrofaktoren werden im Rahmen eines ausgewogenen Risikomanagements diszipliniert überwacht, um profitable Trades zu maximieren.
- Vor Eröffnung neuer Positionen setzen Trader Stop-Loss- und Take-Profit-Orders sowie Positionsgrößen und Hebelwirkungen gezielt ein.
- Im Gegensatz zum reinen Money Management betrachtet Risikomanagement das gesamte Risikoverhältnis des Handelns und orientiert sich an einer vorher festgelegten Handelsstrategie.
Bedeutung des Risikomanagements in Bezug auf Trading Verluste:
Schlägt beispielsweise ein Trade mit einem Verlust von 50 % zu Buche, muss der Kurs des dazugehörigen Assets aus aktueller Sicht um 100 % steigen, damit die Position ohne Verlust geschlossen werden kann. Das Risikomanagement soll dabei helfen höhere Verluste zu vermeiden, sodass keine enorm hohen Kurszuwächse benötigt werden, um einen Profit nach dem Verlust zu machen. Ein allgemeiner Überblick in der folgenden Tabelle verschafft Klarheit:
Aktueller Verlust | Erforderlicher Kurszuwachs, um Position ohne Verlust zu schließen |
---|---|
10 % | 11 % |
25 % | 33 % |
30 % | 42 % |
50 % | 100 % |
75 % | 300 % |
90 % | 900 % |
Beispiel
Trader A hält in seinem Depot zehn Volkswagen-Aktien, die er im Jahr 2025 zu einem Preis von 200 Euro je Aktie gekauft hat. Aktuell liegt der Kurs der Aktie bei nur noch 100 Euro, der Verlust beläuft sich auf rund 50 %. Aus heutiger Perspektive muss der Kurs der Volkswagen-Aktie allerdings um ganze 100 % zulegen, damit Trader A seine Position ohne Verlust schließen kann. Ob und wann solch ein Kursanstieg eintritt, ist ungewiss – das Kapital des Traders ist unter Umständen für einen sehr langen Zeitraum gebunden.
Wenn Trader mit fallenden Kursen umgehen müssen, sind sie nicht selten dazu bereit, mit dem restlichen Kapital ein noch höheres Risiko einzugehen, um übermäßige Verluste zu kompensieren – eine Negativ- oder Abwärtsspirale entsteht. Ein aktives Risikomanagement trägt dazu bei, Risiken rechtzeitig zu erkennen und Verluste auf ein gewisses Niveau zu begrenzen.
Die 15 besten Tipps zum Risikomanagement im Trading:
Hier verraten wir die 15 besten Tipps zum optimalen Risikomanagement, die sich insbesondere Anfänger einprägen sollten, aber auch von fortgeschrittenen Tradern weiter vertieft werden können:
1. Eigene Risikobereitschaft definieren
Im Rahmen eines aktiven Risikomanagements steht es an erster Stelle, die eigene Risikobereitschaft zu definieren. Damit wird wiedergegeben, welchen Verlust Trader aus psychologischer Sicht zu ertragen bereit sind. Die Ergebnisse eines solchen Stresstests können äußerst unterschiedlich ausfallen. Während konservative Investoren schon bei einem Verlust von wenigen Prozentpunkten nicht mehr ruhig schlafen können, können spekulative Trader auch Verluste im zweistelligen Prozentbereich problemlos verkraften.
2. Tradingkapital festlegen
Bevor Trader mit dem Handel verschiedener Assets beginnen, sollten sie festlegen, welches Startkapital sie dafür aufwenden möchten. Dabei solltest du beachten, ausschließlich Geld einzusetzen, das nicht bereits für kommende Investitionen verplant ist oder als Rücklage dient – schließlich kann ein Verlust niemals vollständig ausgeschlossen werden. Auch der zeitliche Rahmen spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn dein eigenes Vermögen sollte gleichmäßig auf kurz-, mittel- und langfristige Trading- und Investitionszwecke verteilt werden.
3. Erstellen eines Handelsplans
Lege einen möglichst passenden Handelsplan fest. Dieser ist anschließend die Grundlage für sämtliche Aktivitäten, die es im Handelsbereich gibt. Im ersten Schritt steckst du im Rahmen des Handelsplans deine Ziele ab, die du mit dem Trading erreichen möchtest. Achte darauf, dass die Ziele zum einen eindeutig, zum anderen allerdings ebenfalls realistisch und auch messbar sind.
Mögliche Ziele mit dem Handel sind eine bestimmte Mindestrendite und über welchen Zeitraum hinweg du diese erreichen möchtest. Ebenfalls sollte der Handelsplan neben deinen Trading Zielen auch deinen Trading Stil abbilden. Dieser wiederum sollte zu deiner Persönlichkeit, deiner bevorzugten Handelsweise und darüber hinaus zu dem Zeitrahmen passen, den du für das Trading aufwenden kannst.
In Verbindung mit dem Trading Stil legst du innerhalb des Handelsplans unter anderem fest, welche Art von Trading du nutzen möchtest. Dabei hilft die Orientierung an den vier wesentlichen Trading Arten, nämlich:
- Scalping
- Daytrading
- Swing Trading
- Positionstrading
Die entsprechenden Handelsstile unterscheiden sich vor allem danach, welcher Zeitraum zwischen Kauf und Verkauf, also dem Eröffnen und dem Schließen einer Position vergeht. Beim Scalping sind das meistens nur wenige Minuten oder gar Sekunden, beim Daytrading einige Minuten bis Stunden, beim Swing Trading mehrere Tage bis Wochen und beim Positionstrading bis zu mehreren Jahren.
4. Limit, Stop Loss und Take Profit Orders nutzen
Ein sehr aktiver Teil von Risikomanagement Strategien, den jeder Trader nutzen sollte, sind verschiedene Orders wie Stop Loss und Take Profits. Diese dienen entweder zur Risikominimierung, zum Begrenzen von Verlusten oder der Gewinnsicherung. Mit die wichtigste Technik des gesamten Risikomanagements überhaupt ist das Setzen einer Stop Loss Marke. Dadurch legst du fest, dass du maximal einen Verlust von beispielsweise 10 oder 20 Prozent bei der Position tolerierst.
Erreicht der Kurs des Basiswertes eine bestimmte Schwelle, findet automatisch ein Verkauf statt. Der positive Nebeneffekt einer Stop Loss Order ist zudem, dass du die Märkte nicht ständig überwachen musst, um den geeigneten Verkaufszeitpunkt zu finden. Neben der Stop Loss Order gibt es noch andere Orderarten, die ebenfalls wichtiger Teil eines Risikomanagements sein können. Das sind vor allem die Take Profit und ebenso die Limit Order.
Die Take Profit Order nutzt du in erster Linie, um erzielte, aber noch nicht realisierte Gewinne zu sichern. Mit der Limit Order verhinderst du, dass die Käufe und Verkäufe zu einem aus deiner Sicht zu hohen (Kauf) oder zu niedrigen Kurs (Verkauf) stattfinden, sodass du mehr Geld einsetzen oder weniger Kapital herausbekommen würdest, als du eigentlich geplant hast.
5. Begrenzung der Positionsgröße via Money Management
Ein wichtiger Teil des Risikomanagements, der auf keinen Fall fehlen sollte, ist das Money Management. Dort wiederum ist es vorrangig das Bestimmen der optimalen Positionsgröße, die definitiv eine wichtige Grundlage zur Risikoreduzierung beim Trading darstellt. Wenn du etwa festlegst, dass du pro Trade nicht mehr als ein Prozent deines Gesamtkapitals für den Handel nutzt, begrenzt du damit dein Risiko für jeden Trade auf maximal dieses eine Prozent.
Auf dieser Grundlage nutzen vor allem professionelle Trader häufig diese sogenannte 1-Prozent-Regel. Diese besagt, dass die jeweilige Größe einer Position auf ein Prozent deines Gesamtkapital begrenzt ist. Du müsstest in diesem Fall theoretisch 100 Trades hintereinander mit einem Totalverlust abschließen, um dein Gesamtkapital zu verlieren. Das ist sehr unwahrscheinlich, sodass die Positionsgrößenbegrenzung definitiv zur Reduzierung des Risikos beiträgt.
Wenn du zum Beispiel insgesamt 20.000 Euro im Handel einsetzen möchtest und eine Positionsgröße von maximal einem Prozent festlegst, kannst du pro Trade nie mehr als 200 Euro verlieren. Durch den Hebel kannst du dennoch beim CFD oder Forex Trading damit nicht geringe Gegenwerte von zum Beispiel 4.000 Euro (bei Hebel von 1:20) handeln.
6. Kontrolle der Emotionen
Öfter etwas vernachlässigt, aber dennoch ein sehr wichtiger Teil im Risikomanagement beim Trading ist es, dass du deine Emotionen unter Kontrolle hast. Der Handel mit Emotionen ist nachweislich mit hohen und vor allem eigentlich völlig unnötigen Verlusten verbunden, als wenn du ausschließlich auf Grundlage einer Strategie und demnach ohne Emotionen tradest.
Das Problem an den Emotionen beim Handel ist, dass diese zu impulsiven und somit unüberlegten Aktivitäten verfügen können. Typische Gefühle, die beim Trading schädlich sind, sind vor allem:
- Gier
- Angst und Panik
- Aggressionen
- Frust
- Selbstüberschätzung
Wenn du hingegen deine Emotionen kontrollierst und tatsächlich ausschließlich auf einer sachlichen Grundlage, nämlich deiner Handelsstrategie, am Markt aktiv bist, ist das ein wichtiger Teil eines erfolgreichen Risikomanagements.
7. Diversifiziere dein Trading Portfolio
Ebenfalls ein nicht unwichtiger Teil beim Risikomanagement im Trading ist das Diversifizieren. Allerdings darfst du die Diversifikation nicht mit der Begrenzung der Positionsgröße verwechseln, auch wenn der Charakter relativ ähnlich ist. Die Diversifikation bezieht sich nicht unbedingt auf einen festgelegten Maximalanteil deines Kapitals, welches du pro Trade aufwenden darfst.
Stattdessen geht es vielmehr darum, dass du einen nicht zu großen Teil deines Gesamtkapitals in ähnliche oder gar gleiche Basiswerte mit dem jeweiligen Trade investierst. Diversifikation beim Trading bedeutet somit, dass du bei deinen Positionen darauf achtest, dass diese möglichst aus unterschiedlichen Kategorien bei den Basiswerten stammen. Wenn wir zum Beispiel bei durchschnittlich 50 Trades eine Diversifikation vornehmen, könnte diese wie folgt aussehen:
- 10 Trades im Bereich Forex
- 10 Trades in der Sparte Rohstoffe (CFDs)
- 10 Trades in Aktien
- 10 Trades in Edelmetalle (CFDs)
- 10 Trades in Kryptos
In diesem Fall hättest du eine gute Diversifikation. Laufen beispielsweise in einer Woche Aktien nicht so gut, dafür jedoch bestimmte Rohstoffe, hättest du damit bereits statistisch das Risiko von Verlusten durch die Verteilung deines Kapitals reduziert.
Diversifizieren mit Hedging Strategien
Ein weiterer bekannter Ansatz für das Diversifizieren sind Hedging Strategien. Dabei werden bestimmte Märkte zur Absicherung des Portfolios gewählt. Fallen die globalen Aktienmärkte, ist ein Anstieg des US Dollars (sicherer Hafen) wahrscheinlich. Die Aktienpositionen könnten mit einem Dollar-Long gehedget werden.
8. Hebel richtig einsetzen
Beim Hebel im Trading denken die meisten Trader vor allem daran, dass damit das Maximieren von Gewinnen möglich ist. Wenn du zum Beispiel eigenes Kapital in Höhe von 500 Euro einsetzt, kannst du mit einem Hebel von beispielsweise 1:20 immerhin 10.000 Euro an Gegenwert handeln. Der dann erzielbare Gewinn ist potenziert zu deinem Kapitaleinsatz demnach um ein Vielfaches höher.
Je höher der Hebel ausfällt, umso schneller kann es passieren, dass deine Margin für den Handel nicht mehr ausreichend ist. Die Folge wäre, dass der Broker die Position schließen muss und du mit dem Trade einen Totalverlust erleidest. Exakt aus dem Grund solltest du mit Hebeln vorsichtig agieren und diese gemäß deiner Strategie richtig wählen.
Bei einer etwas konservativen Strategie ist es sinnvoll, zum Beispiel statt eines Hebels von 20:1 einen Hebel von 5:1 zu wählen. Das hätte die Auswirkung, dass du bei einem Hebel von 5:1 eine Margin von 20 Prozent benötigst. Der Kurs müsste also erst einmal mindestens 20 Prozent in die „falsche“ Richtung laufen, bevor der Broker die Position schließen müsste. Bei einem Hebel von 20:1 hingegen würde das Schließen schon bei einer negativen Kursentwicklung in Höhe von nur fünf Prozent erfolgen.
9. Stetige Überwachung der Märkte
Ein gutes Risikomanagement setzt sich aus eher aktiven und mehr passiven Maßnahmen zusammen. Unter die aktiven Maßnahmen fallen zum Beispiel die bereits erwähnten Stop Loss und Limit Orders sowie das Begrenzen der maximalen Positionsgröße. Zu den passiven Maßnahmen, die allerdings ebenfalls wichtig sind, zählt unter anderem das möglichst stetige Überwachen der Märkte.
Durch das Scannen der Märkte oder spezieller Basiswerte erhältst du wichtige Details sowie Informationen, beispielsweise zu Kursverläufen, aber auch zu Nachrichten und sonstigen Informationen. Diese wiederum lassen sich zu einem Gesamtbild zusammensetzen und führen letztendlich zu der Entscheidung, wann du eventuell welchen Basiswert kaufen oder verkaufen möchten.
Glücklicherweise gibt es mittlerweile für die durchgängige Überwachung der Märkte mehrere Tools und Hilfsmittel, die dir viel Arbeit abnehmen. Das sind unter anderem:
- Nachrichtendienste der Broker
- Kurs- und Preisalarme
- Expert Advisors
- Externe Programme
- Indikatoren mit Handelssignalen
10. Realistische Gewinnerwartungen haben
Ebenfalls zu einem guten Risikomanagement gehört, dass du als Trader möglichst realistische Gewinnerwartungen hast. Steckst du dir hingegen ein kaum erreichbares Ziel, kann das die Gefahr des emotionalen Handelns deutlich erhöhen. Deshalb ist es wichtig, sich im Hinblick auf die erzielbaren Renditen an realistischen Zielen zu orientieren.
Wenn du als Trader zum Beispiel einen monatlichen Gewinn von 30 Prozent im Auge hast, ist das ein nur selten erreichbares Ziel. Dann kommt es schnell zu Frust und gegebenenfalls weichst du deshalb von deiner Strategie ab. Stattdessen sind Renditeziele von beispielsweise fünf bis zehn Prozent monatlich deutlich realistischer und erreichbarer, was letztendlich die Gefahr von Verlusten dadurch reduziert, dass du dich an deine Handelsstrategie häötst.
11. Risikotoleranz bestimmen
Eine weitere Maßnahme im Zuge eines guten Risikomanagements ist es, die eigene Risikotoleranz bestimmen. Darauf basierend setzt du zum Beispiel an bestimmten Stellen eine Stop Loss Order, die dann deinen maximal tolerierten Verlust darstellt. Dafür allerdings musst du zunächst deine Risikotoleranz kennen, also wie viel Prozent Verlust du bei einem Trade bereit bist, in Kauf zu nehmen.
In der Praxis hängt deine Risikotoleranz eng mit dem Bestimmen der Positionsgröße zusammen und vor allem mit den Marken für das Stop Loss. Wenn du zum Beispiel pro Trade maximal einen Verlust von drei Prozent duldest, kannst du nicht eine Positionsgröße von fünf Prozent wählen. Zudem muss dann die Stop Loss Marke passen, die du in dem Fall eben bei drei Prozent unterhalb des Kaufkurses setzen würdes.
12. Grenze für Gesamtverluste einer Handelsstrategie festlegen
Innerhalb des Risikomanagements solltest du mit einer Handelsstrategie arbeiten. Die meisten Trader nutzen sogar nebeneinander mehrere Strategien. Dann ist es sinnvoll, sich eine Art Obergrenze für Gesamtverluste zu setzen, die sich auf eine bestimmte Strategie beziehen. Auf diese Weise kannst du schnell solche Strategien aussortieren, mit denen du zu hohe Verluste erzielst. Du findest auf diese Weise nach und nach die Strategien, die effizienter sind und mit denen du geringe Verluste erleidest.
13. Empfehlungen mit Vorsicht genießen
Nicht nur der eigene Tradingerfolg, sondern auch das dazugehörige Risikomanagement kann optimiert werden, indem man das eigene Handelsverhalten sauber dokumentiert und die richtigen Schlüsse daraus zieht. Wer beispielsweise ein Trading-Tagebuch führt und die Wertentwicklung seiner Trades im Nachgang umfassend analysiert, kann bereits begangene Fehler in der Zukunft vermeiden und neue Positionen von Beginn an besser ausrichten.
Wir von trading.de haben für dich eine Trading-Tagebuch-Vorlage erstellt, die du kostenlos downloaden kannst. Um die Vorlage für dein Trading-Tagebuch herunterzuladen, klicke einfach auf den Button unten.
14. Fachwissen aneignen
Wer das Risiko seiner Trades aktiv begrenzen möchte, muss dazu in der Lage sein, die Märkte zu verstehen. Deshalb ist es besonders wichtig, sich fortlaufend neues Fachwissen anzueignen und sich mit den preisverändernden Faktoren verschiedener Assets auseinanderzusetzen. Angehende Trader können sich dazu hilfreiche Lektüre in Form von Büchern beschaffen oder online an verschiedenen Kursen und Webinaren teilnehmen.
15. Druck reduzieren
Mit der Entscheidung, an den Finanzmärkten zu handeln, sollten Trader vor allem Spaß und Freunde empfinden. Wer sich zu stark unter Druck setzt und die eigenen Bedürfnisse umgeht, wird schnell an seine Grenzen stoßen und unter Umständen Entscheidungen treffen, die nicht im Sinne des eigentlichen Risikomanagements sind. Hier lohnt es sich, den Druck zu reduzieren und alle Schritte im eigenen Tempo abzuhandeln.
Welche Risiken gibt es im Trading zu managen?
Im Trading wird ein einwandfreies Risikomanagement verfolgt, um sich vor dem Verlust des eigenen Kapitals zu schützen. Dabei gibt es verschiedene Risiken, die berücksichtigt werden müssen:
Marktrisiko
Der Preis von Aktien, Rohstoffen und anderen Assets wird im Sekundentakt durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Nicht nur aktuelle Geschäftsberichte können für steigende oder fallende Kurse sorgen, auch Veränderungen am Leitzins oder das Wechselkursrisiko spielen hier eine entscheidende Rolle. Geprägt werden die aktuellen Marktpreise auch vom konjunkturellen Wachstum einer Wirtschaftszone.
Emittentenrisiko
Wertpapiere wie Aktien oder Staats- und Unternehmensanleihen werden von verschiedenen Emittenten herausgegeben. Meldet der dazugehörige Emittent – also beispielsweise ein Aktienunternehmen, ein Broker oder eine Bank – Insolvenz an, ist das Wertpapier in nahezu allen Fällen wertlos.
Liquiditätsrisiko
Wenn ein Wertpapier nur von wenigen Handelsteilnehmern angeboten oder nachgefragt wird, müssen Trader mit einem Liquiditätsrisiko rechnen. Das ist besonders tückisch, wenn man eine offene Position schließen möchte, der Auftrag aufgrund einer geringen Liquidität jedoch nicht ausgeführt wird. Auch ungünstige Kurssprünge sind möglich.
Was ist der Unterschied: Risikomanagement vs. Money Management?
Während Risikomanagement alle Maßnahmen bezeichnet, die dazu dienen, Risiken zu identifizieren und zu reduzieren, meint das Money Management ausschließlich spezielle Maßnahmen, die dazu dienen, das Risiko eines größeren Verlustes zu reduzieren. Das ist insbesondere das Bestimmen der richtigen Positionsgröße, damit du mit einem einzelnen Trade nicht zu hohe Verluste generierst.
Häufig nutzen Trader die Begriffe Risikomanagement und Money Management dennoch synonym. Tatsächlich gibt es allerdings den beschriebenen Unterschied zwischen dem Risikomanagement und dem Money Management.
Wie berechne ich das Risiko vor einem Trade?
Um das Risiko vor einem Trade zu verrechnen, nutze ma besten das Chance-Risiko-Verhältnis (CRV), das das tatsächliche Verhältnis zwischen Chance und Risiko in Zahlen greifbar macht. Es gehört zu jedem gelungenen Risikomanagement, sich bereits vor der Eröffnung eines neuen Trades mit der eigentlichen Höhe des Risikos auseinanderzusetzen.
Beispiel zur Berechnung des Chance-Risiko-Verhältnisses (CRV):
Trader A positioniert sich zu einem aktuellen Kurs von 100 Euro long auf die Volkswagen-Aktie. Während er seine Stop-Loss-Order zu einem Kurs von 90 Euro platziert, legt er eine Take-Profit-Order bei einem Kurs von 120 Euro fest. Das maximale Risiko liegt bei 10 Euro und damit bei der Hälfte des eigentlichen Gewinnziels von 20 Euro – das Chance-Risiko-Verhältnis liegt bei 2:1.
Wer nach einem CRV von 2:1 handelt, kann mit einem erfolgreichen Trade also zwei potenzielle Verlust-Trades abdecken. In der Praxis liegt das Chance-Risiko-Verhältnis in der Regel bei 2:1, 3:1 oder 4:1. Ein neutrales oder negatives Verhältnis ist kaum lohnenswert, da die potenziellen Verlustrisiken zu hoch ausfallen.
Risikomanagement-Rechner auf Trading.de
Auf Trading.de findest du – natürlich kostenfrei – mehrere Trading-Tools, zu denen unter anderem auch der Risikomanagement-Rechner zählt. Du musst dort zunächst lediglich zwei Eingaben machen, nämlich:
- Guthaben auf deinem Handelskonto
- Risiko des Money Management in Prozent
Als Ergebnis erhältst du das Risiko, welches du individuell eingehst. Befindet sich auf deinem Handelskonto zum Beispiel ein Guthaben in Höhe von 5.000 Euro und soll das Risiko des Money Managements maximal 1 Prozent des Gesamtguthabens pro Trade betragen, würde das zu einem Risiko je Trade von maximal 50 Euro führen.
Risikomanagement in der Trading.de Ausbildung lernen
Wer als Anfänger mit einem passenden Risikomanagement durchstarten möchte, fühlt sich bei der Menge an relevanten Informationen schnell überfordert. Mit der Trading.de Ausbildung nehmen wir angehende Trader an die Hand und teilen ein praxisorientiertes Ausbildungskonzept, das alle wichtigen Schritte rund um den erfolgreichen Einstieg ins Trading beinhaltet.
Mit einer Markterfahrung von über 15 Jahren haben wir als echte Tradingexperten einen umfassenden Online-Kurs erstellt, der nicht nur die Funktionsweise der erfolgreichsten Handelsstrategien enthüllt, sondern auch weitere wichtige Themenfelder wie Trading Mindset, Software und Praxisanalysen behandelt. Im nächsten Schritt starten wir mit motivierten Teilnehmern im Rahmen einer persönlichen Betreuung durch und stellen verschiedene Aufgaben, die individuell auf den Trader abgestimmt werden – inklusive anschließender Analyse durch unsere Experten.
Alle Vorteile der Trading.de Ausbildung im Überblick:
- Erstellt von echten Experten mit 15+ Jahren Trading-Erfahrung
- Einsteigerkurs mit sieben Modulen – auf alle Märkte anwendbar
- Persönlicher Kontakt & individuelle Betreuung
- Austausch mit anderen Tradern im eigenen Discord-Channel
- Trading mit Plan erlernen & in die lokale Unabhängigkeit starten
Fazit: Risikomanagement ist im Tradingprozess unerlässlich
Obwohl ein funktionierendes Risikomanagement allein noch kein Garant für einen Erfolg im Trading ist, können Trader damit potenzielle Risiken auf ein gewisses Maß begrenzen und sich einen besseren Überblick über das Chance-Risiko-Verhältnis verschaffen. Nicht nur persönliche Präferenzen wie die eigene Risikobereitschaft oder die Höhe des Tradingkapitals fließen in die Betrachtung ein, auch verschiedene Orderarten wie Stop-Loss und Take-Profit sowie die Begrenzung der Positionsgröße gehören zum Risikomanagement dazu.
Das passende Risikomanagement ist insbesondere für Anfänger wichtig, die dazu neigen, emotionale Entscheidungen zu treffen und Verluste unkontrolliert auszusitzen. Mithilfe unserer Trading.de Ausbildung können angehende Trader von der Expertise echter Trading-Profis profitieren und nicht nur auf einen hilfreichen Starterkurs mit sieben Modulen zurückgreifen, sondern auch auf eine persönliche und individuelle Betreuung vertrauen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema:
Welche Risiken gibt es beim Trading?
Die erste Aufgabe des Risikomanagements besteht darin, die vorhandenen Risiken zu identifizieren. Generell gibt es stets mehrere Risiken, insbesondere das Marktrisiko, das Ertragsrisiko, das Liquiditätsrisiko und das Emittentenrisiko. Oftmals schaffst du es mit einem guten Risikomanagement, die einzelnen Risiken zu verringern.
Was ist das Risikomanagement im Trading?
Das Risikomanagement im Trading ist ein Oberbegriff für verschiedene Strategien und Maßnahmen, die in Kombination dazu dienen, Verluste zu reduzieren und auf der anderen Seite somit Chancen auf Gewinne zu maximieren. Ein Risikomanagement sollte mehrere Bausteine beinhalten, wie zum Beispiel die Nutzung der Stop Loss Order, das Scannen der Märkte und der richtige Umgang mit Hebeln.
Warum ist Risikomanagement im Trading wichtig?
Risikomanagement im Trading ist deshalb wichtig, weil du so die Möglichkeit hast, die Gefahr von Verlusten zu reduzieren. Darüber hinaus hilft ein gutes Risikomanagement dabei, den Handel systematisch zu gestalten, diszipliniert zu sein und möglichst Entscheidungen zu verhindern, die ausschließlich auf emotionalem Handeln basieren.
Kann ich das Risiko im Trading vollständig ausschalten?
Auf der einen Seite ist das Risikomanagement zwar eine sehr gute Hilfe, um die Risiken beim Handel zu reduzieren. Auf der anderen Seite ist es allerdings auch mit einem noch optimalen Risikomanagement nicht möglich, das Risiko im Trading vollständig zu eliminieren. Deshalb kann es nur das Ziel eines guten Risikomanagements sein, die Risiken – statistisch betrachtet – zu reduzieren, nicht jedoch vollständig auszuschalten.
Wie beeinflusst die Hebelwirkung das Risiko im Trading?
Zu den wichtigen Bausteinen des Risikomanagements sollte auch der optimale Umgang mit Hebeln gehören. Die Hebelwirkung beeinflusst nämlich das Risiko, denn umso höher der Hebel ausfällt, desto größer ist die Gefahr von Verlusten bis hin zum Totalverlust. Das liegt daran, dass mit einem höheren Hebel die Anforderungen an die Margin sinken. So kann es schnell passieren, dass deine Margin nicht mehr ausreicht und der Broker die Position schließen muss.
Wie viel Risiko sollte man pro Trade eingehen?
In der Regel wird die 1-%-Regel angewendet. Das bedeutet, dass Trader nicht mehr als ein Prozent des ihnen zur Verfügung stehenden Tradingkapitals auf eine Position setzen sollten. Erfahrene Trader erweitern die Regel auf einen Wert von zwei bis drei Prozent ihres Tradingkapitals.