
Peter Lynch (geboren 09.01.1944) ist ein durch den Erfolg des Magellan Fonds berühmt gewordener Fondsmanager, der auf Growth- und Value-Aktien in seinem Portfolio setzte. Durch seine ausgeklügelte Investmentstrategie schaffte es Lynch, den Wert des Magellan Fonds innerhalb von 13 Jahren von 20 Millionen auf 14 Milliarden USD aufzustocken. Heute ist Peter Lynch kein aktiver Fondsmanager mehr, verfügt aber noch über ein geschätztes Vermögen von 450 Millionen US-Dollar.
Geboren: | 19. Januar 1944 in Newton |
Beruf: | Fondsmanager |
Erfolge: | Magellan Fonds |
Strategie: | Value- und Growth-Strategie |
Geschätztes Vermögen: | 450 Millionen USD |
Kritik an Peter Lynch: | Einige Anleger halten den Ansatz von Lynch nach dem Grundsatz „Kaufe nur, was du auch kennst“ als zu restriktiv. |
Geschätztes Anfangskapital: | 20 Millionen US-Dollar verwaltetes Anfangskapital im Magellan Fond |
Was ist der Werdegang von Peter Lynch?
Peter Lynchs Werdegang kurz skizziert:
Ausbildung | B.A. in Finanzen am Boston College (1965) M.B.A. an der Wharton School, University of Pennsylvania (1968) |
Karrierebeginn | Fidelty Investments (ab 1966) |
Fondsmanager des Magellan Fund | Lynch verwaltete Vermögen von 18 Millionen auf über 14 Milliarden US-Dollar mit einer jährlichen Durchschnittsrendite von 29 %. |
Rückzug | 1990 zog sich Lynch aus dem aktiven Fondsmanagement zurück und blieb Berater für Fidelity. |
Angefangen hat alles an einem Golfplatz, an dem Peter Lynch als Caddie arbeitete und den Unternehmer George Sullivan kennenlernte, dem das Unternehmen Fidelity zu diesem Zeitpunkt gehörte. Nachdem er sein Studium an der Wharton Business School abgeschlossen hatte, kam er auch gerade durch diesen an das Unternehmen Fidelity heran, was ihm in späterer Folge ebenso Zugriff auf den Magellan Fonds verschaffte. Mit bereits 46 Jahren zog sich Peter Lynch in den Ruhestand zurück.
Genauso wie Benjamin Graham oder Warren Buffett, war auch Peter Lynch davon überzeugt, dass kurzfristige Kursbewegungen niemals eine außergewöhnliche Rendite mit sich bringen würden und betrachtete Aktien daher lieber für einen längeren Zeitraum.
Ebenso sah er in ihnen den inneren Wert des Unternehmens, dessen Kurs entweder darunter oder darüber liegen kann. Langfristige Analysen des Unternehmens selbst sowie des markttechnischen Wandels wurden dabei in den Fokus gerückt.
Wie hoch ist das Vermögen von Peter Lynch?
Peter Lynchs Vermögen wird aktuell auf 450 US-Dollar geschätzt. Letzte genaue Angaben lieferte das Boston Magazine 2006, als es Peter Lynch zum 33. reichsten Mann Bostons ernannt hat. Damals belief sich sein Vermögen aber auf grade mal 352 Millionen USD.
Zu dieser Zeit soll Lynch bereits rund 100 Millionen US-Dollar an Organisationen gespendet haben. In all die Organisationen sollen bereits 100 Millionen USD seinerseits geflossen sein. Dazu zählen unter anderem die Non Profit Organisationen AmeriCares, sowie die Stiftung City Year. Auch Lynchs ehemalige Universität, das Boston College, erhielt von ihm eine immense Summe.
Wie wurde Peter Lynch reich?
Peter Lynch wurde reich, indem er den Fidelity Magellan Fund zu einem der erfolgreichsten Investmentfonds der Geschichte machte. Das Fondsvolumen stieg in Lynchs Zeit von 18 Millionen auf über 14 Milliarden US-Dollar. Diese außergewöhnliche Performance brachte Lynch ein hohes Gehalt, Boni und langfristige Beteiligungen. rs lassen Sie uns die Kriterien beachten, auf welche bei einem Unternehmen, laut Lynch, gezielt geschaut werden muss. Auch nach seinem Rücktritt blieb Lynch Senior Advisor bei Fidelity Investments, was mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Vergütung und Kapitalbeteiligungen bedeutete.
Was war Peter Lynchs Trading Strategie?
Peter Lynchs Trading Strategie umfasst sowohl Growth-Investing als auch Value-Investing. Lynchs Investment Strategie war demnach nicht vom kurzfristigen Handel geprägt. Vielmehr verfolgte Lynch eine langfristige und wachstumsorientierte Anlagestrategie, die unter anderem auf der fundamentalen Unternehmensanalyse basierte.
Das sind Kernprinzipien von Peter Lynchs Trading Strategie:
- Buy what you know: Lynch war ein Verfechter der Idee, in Unternehmen zu investieren, deren Produkte oder Dienstleistungen man selbst nutzt oder versteht.
- Fundamentalanalyse: Lynch betonte, wie wichtig es sei, die Geschäftsmodelle, Wachstumsraten, Verschuldung und das Management eines Unternehmens zu analysieren – bevor investiert wird.
- Langfristiger Anlagehorizont: Lynch suchte fundamental starke Unternehmen, die er oft über mehrere Jahre hielt.
- PEG-Ratio: Lynch bevorzugte Unternehmen mit einem niedrigen PEG-Verhältnis.
Was sind Anhaltspunkte für Lynch bei der Unternehmensanalyse?
Besonders reizvoll empfand Lynch ein Unternehmen, wenn es folgende Umstände erfüllte:
- Die Produktion einfacher und leicht verständlicher Produkte
- Einfallslose Firmennamen
- Negative Schlagzeilen
- Vorliegen einer Beschäftigung innerhalb einer deprimierenden Industrie
- Ganz wenig innerbetrieblichen sowie externen Aufstieg
- Nischenunternehmen mit sehr wenig Konkurrenz
- Produktion von Gütern, welche ständig benötigt werden
- Im Unternehmen kaufen Insider eigene Aktien
- Wenn es sich um ein gewöhnliches, aber noch unbekanntes Unternehmen handelt
Was ist die Fair Value Formel nach Peter Lynch?
Die Fair Value Formel, auch bekannt als Lynch Fair Value oder PEG-Fair-Value, ist ein Bewertungsmodell das bestimmt, ob eine Aktie unterbewertet, fair bewertet oder überbewertet ist. Es basiert auf dem Verhältnis von KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zu Gewinnwachstum.
PEG | Bedeutung für die Aktienanalyse |
---|---|
PEG < 1 | Aktie ist unterbewertet |
PEG ≈ 1 | Aktie ist fair bewertet |
PEG > 1 | Aktie ist überbewertet |
Laut Peter Lynch sind Aktien mit einem PEG unter 0,5 ideal, da sie beste Chancen für einen hohen Gewinn bei geringem Mitteleinsatz bieten.
Wie investiert Peter Lynch in Aktien?
Diese Kriterien setzt Peter Lynch für Invesititonen in Aktien:
- PEG-Ratio: Je geringer die PEG-Ratio, desto besser.
- Lagerumschlagshäufigkeit: Das Verhältnis darf 5 Prozentpunkte nicht übersteigen.
- Geringer Verschuldungsgrad: Idealerweise liegt der Verschuldungsgrad bei 0,5, maximal bei 0,8.
- Eigenkapitelquote: Das Eigenkapital sollte mehr als 5 % der gesamten Vermögenswerte ausmachen
- KGV: Bei einem Umsatz von über 1 Milliarde USD darf kein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 40 vorliegen und der Gewinn um 50% steigen
Wie sah Peter Lynchs Portfolio aus?
Peter Lynch war bekannt für seine aktive Diversifikation – er hielt zeitweise über 1.000 Aktien gleichzeitig im Magellan Fund und somit im Portfolio. Aktien unterteilte Lynch in Slow Growers, Stalwarts, Fast Growers, Cyclicals, Turnarounds und Asset Players. Teil des Portfolios waren Fast Growers, Turnarounds, stabile Konsumwerte, Cyclicals und Asset Players.
Folgende Unternehmen waren zeitweise Teil von Peter Lynchs Portfolio:
- Dunkin’ Donuts
- Ford
- Taco Bell
- Fannie Mae
- Lowe’s
- General Electric
- PepsiCo
Tenbagger Aktien waren übrigens immer Teil von Peter Lynchs Portfolio. . Lynch suchte gezielt nach Unternehmen, deren Kurs sich verzehnfachen konnte. Sein berühmtester Satz dazu:„The best stock to buy may be the one you already own.“
Welchen Markteinfluss hatte Peter Lynch?
Peter Lynch hatte nie einen großen Markteinfluss, seine Käufe konnten lediglich kleinere Kurseffekte auslösen – vor allem bei Nebenwerten. Allerdings hatte Peter Lynch großen Einfluss auf das Anlageverhalten von Privatinvestoren, die seine Investmentphilosophien übernahmen. Zusammengefasst war Peter Lynch kein Marktmaniplator, sondern wurde aufgrund seiner Performance im Magellan Fund und seiner Analysefähigkeiten unter Tradern und branchenweit respektiert.
Was sind Bücher von Peter Lynch?
Eine Auflistung von Peter Lynch berühmtesten und signifikantesten Werke:
Buchtitel | Erscheinungsjahr | Preisrange |
---|---|---|
Lynch III: Der Weg zum Börsenerfolg | 2020 | ca. 15,99 – 35,00 € |
Aktien für alle – Neuauflage: So verdienen Privatanleger an der Börse | 2019 | ca. 15,99 – 19,89 € |
Der Börse einen Schritt voraus – Neuauflage: Wie auch Sie mit Aktien verdienen können! | 2017 | ca. 15,99 – 17,00 € |
One Up On Wall Street: How To Use What You Already Know To Make Money In The Market | 2000 | ca. 12,99 € |
Learn to Earn: A Beginner’s Guide to the Basics of Investing and Business | 1996 | ca. 14,83 – 42,10 € |
Beating the Street | 1994 | ca. 13,70 – 39,31 € |
Folgende Bücher, in denen Peter Lynchs Theorien ebenfalls vorkommen, die aber nicht von ihm selbst verfasst wurden, erweisen sich ebenso als gutes Lesematerial für Trader:
- The Psychology of Money (Morgan Housel): Hier wird vor allem darauf Bezug genommen, auf welcher psychologischen Basis Investitionsentscheidungen erfolgen. Lynchs Theorien finden bei diesem Thema natürlich rege Anwendung.
- Millionaire Traders (Kathy Lien): Dieses Buch soll anhand von Interviews erfolgreicher Investoren Ihnen bei Ihrer eigenen Tradinglaufbahn als Hilfestellung fungieren.
- A Random Walk Down Wall Street (Burton G. Malkiel): Auch dieser Investment-Guide soll Ihnen dabei helfen, am Kapitalmarkt gut zu performen. Analysen, nach dem Stil Lynch, lassen sich auch hier wiederfinden.
Was sind Zitate von Peter Lynch?
Dass sich Peter Lynch viel mit Aktien beschäftigt hat wiederspiegelt sich auch in seinen bekanntesten Zitaten wieder.
Eine Aktie, die stark gefallen ist, kann auch noch weiter fallen. Eine Aktie, die stark gestiegen ist, kann auch noch weiter steigen.
aktienwelt360.de
Es ist keine Schande, mit einer Aktie Geld zu verlieren. Jeder macht das. Schändlich ist es jedoch, an einer Aktie festzuhalten oder, schlimmer noch, mehr davon zu kaufen, wenn sich die Ausgangslage verschlechtert.
traderlion.com
Was können Trader von Peter Lynch lernen?
Trader können bis heute von Peter Lynchs Tradingphilosophie lernen, dass beim Aktienhandel Verstehen, Geduld, Analyse und Disziplin die wichtigsten Prinzipien sind. In diesem Zuge prägte Lynch das berühmte Motto: „Buy what you know.“ – eine Erinnerung daran, dass man nur in Märkte, Branchen oder Produkte investieren sollte, die man nachvollziehen kann. Und: Für Lynch war psychologische Stabilität entscheidend – genau wie im Trading: Wer impulsiv reagiert, verliert oft Kapital.
Neben all der Gewinnmaximierung und Strategien vermittelt Peter Lynch uns noch eine weitere wichtige Botschaft: Bildung ist unentbehrlich, denn es ist der Antrieb hinter dem Fortschritt. Aus diesen Gründen sollten Trader im Hinblick darauf niemals Einsparungen machen.
Weitere erfolgreiche Trader und Investoren
FAQ: Meist gestellte Fragen zu Peter Lynch
Besteht das Unternehmen Fidelity noch?
Ja, die Fidelity GmbH ist nach wie vor ein Unternehmen für Asset Management und hat Niederlassungen in Asien, Australien, Europa, Süd- und Nordamerika.
Ließ sich Peter Lynch in seinen Ideen von Benjamin Graham inspirieren?
Peter Lynch kannte Benjamin Graham bestimmt, verfügt über ähnliches Gedankengut wie er (Bevorzugung langfristiger Geschäfte, starke Analyse von Unternehmen), dennoch ließen sich keine Beweise finden, dass er sich den Wirtschaftswissenschaftler als Vorbild nahm.