Zahlreiche Trader stellen sich, bevor sie mit dem Tageshandel beginnen die Frage, ob Daytrading erlaubt ist oder nicht. Das sollten Sie selbstverständlich wissen, denn Sie möchten sicherlich nicht mit illegalen Handelsaktivitäten starten. Eins vorweg: In Deutschland ist das Daytrading vollkommen legal und dementsprechend erlaubt. Wir möchten in unserem Beitrag näher darauf eingehen, ob Daytrading erlaubt ist oder nicht.
Ferner erläutern wir, warum man auf den Gedanken kommen könnte, dass das Daytrading eventuell verboten ist. Darüber hinaus erläutern wir die Rechtslage in Deutschland und geben Ihnen Hinweise, was Sie im Zusammenhang mit dem Tageshandel in punkto Steuern und Selbstständigkeit beachten sollten. Die Regulierung wird ebenfalls ein Thema unseres Beitrages sein.
Ist Daytrading generell legal oder nicht?
Ist Daytrading in Deutschland erlaubt? Diese Frage können wir eindeutig mit ja beantworten. Dafür gibt es eine relativ einfache Begründung. Der Tageshandel ist nichts anderes als ein schneller Handel. Er ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Kauf und dem Verkauf der Finanzprodukte nicht mehr als ein Handelstag vergeht. Das bezieht sich auf sämtliche Finanzinstrumente, die Sie handeln können, wie zum Beispiel:
- Devisen (Forex)
- CFDs
- Aktien
- Kryptowährungen
Nehmen wir das Beispiel Aktien. Zahlreiche Anleger sind dort langfristig orientiert, sodass zum Beispiel zwischen dem Kauf und dem Verkauf eines Aktienwertes teilweise mehrere Jahre vergehen. Von den Grundlagen her ist ein solches Aktien Investment jedoch identisch mit dem Handel dieser Wertpapiere, also auch mit dem Daytrading. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Sie die Wertpapiere beim Tageshandel nur sehr kurzfristig halten.
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Warum könnte der Tageshandel verboten sein?
Durchaus viele Trader stellen sich zu Beginn die Frage: ist Daytrading erlaubt oder nicht? Diese Frage hat einen Grund, nämlich dass manche Händler davon ausgehen, dass es sich beim Daytrading eventuell um eine illegale Tätigkeit handeln könnte. Das wiederum ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die entsprechenden Basiswerte nur sehr kurz gehalten werden. Von einer Anlage oder einem Investment im engeren Sinne kein also nicht die Rede sein. Manche Kritiker sprechen beim Daytrading nicht einmal vom Handel, sondern nutzen insbesondere folgende Begriffe:
- Wette
- Glücksspiel
- Zockerei
Diese Bezeichnungen sind relativ negativ behaftet. Tatsächlich ist es sogar so, dass europäische Aufsichtsbehörden den Tageshandel weder als Kapitalanlage noch Investment ansehen, sondern als eine spezielle Variante der Spekulation. Das wiederum könnte eine Grundlage dafür sein, dass das Daytrading eventuell nicht erlaubt ist. Wie wir allerdings im vorherigen Abschnitt bereits ausführlich erläutert haben, trifft das auf Deutschland und die weitaus meisten anderen Ländern nicht zu, denn dort ist Daytrading erlaubt, meistens ohne jede Einschränkung.
Wie gestaltet sich die Rechtslage in Deutschland?
Werfen wir zunächst kurz einen Blick auf die Vereinigten Staaten, die auch beim Trading Maßstäbe setzen. Dort wurde das Daytrading für Privatpersonen schon vor der Jahrtausendwende erlaubt, nämlich im Jahre 1996. Nur zwei Jahre darauf kam die damalige deutsche Regierung zu der Erkenntnis, dass nichts dagegen sprechen würde, den Tageshandel hierzulande ebenfalls zu gestatten. Anders ausgedrückt: In Deutschland ist Daytrading schon seit über 20 Jahren vollkommen legal. Ein Grund der Legalisierung bei damals, dass auch Privatpersonen einen Zugang zu spekulativen Märkten erhalten sollten, der davor ausschließlich institutionellen Tradern und Unternehmen sowie Banken vorbehalten gewesen ist.
Relevant sind insbesondere die Vorschriften des Wertpapierhandelsgesetzes, wie zum Beispiel folgende Paragraphen:
§§ 63 bis 96
§ 31
§ 32
In den zwei zuletzt genannten Paragraphen ist zum Beispiel festgelegt, dass Finanzdienstleister wie Broker ihre Daytrading Kunden aufklären müssen, welche Risiken im Zusammenhang mit dem Tageshandel bestehen. Darüber hinaus gibt es im Zuge der ESMA-Richtlinien weitere Vorschriften, die auch für den Tageshandel sowie alle anderen Handelsarten gelten. Einige dieser Vorgaben beziehen sich insbesondere auf Foex und CFD Broker, die mit einem Hebel arbeiten.
In dem Fall ist innerhalb der EU festgelegt, dass für folgende Finanzprodukte maximalen Hebel gelten:
- Devisenpaare (Majors) mit 30:1
- Hauptindizes mit 20:1
- Aktien mit 5:1
- Kryptowährungen mit 2:1
An diesen Beispielen erkennen Sie, dass Daytrading erlaubt ist. Es gibt jedoch einige Vorschriften, welche insbesondere Broker erfüllen müssen. Sollen diese Einschränkungen für Sie nicht gelten, müssten Sie sich als professioneller Trader einstufen lassen. Das wiederum setzt voraus, dass Sie mindestens zwei der folgenden drei Anforderungen erfüllen können:
- Ihre Vermögenswerte belaufen sich auf eine halbe Million Euro oder mehr
- Sie können einen Sachkundenachweis erbringen
- Sie können zehn oder mehr Daytrading Positionen im letzten Quartal des Vorjahres nachweisen
Diese Voraussetzungen sind für zahlreiche Trader nicht zu erfüllen, zumal – wie erwähnt – mindestens zwei der Punkte abgehakt sein müssen. Das eventuelle Vermögen von mindestens 500.000 Euro müssen Sie nachweisen und es muss entweder aus Investments oder Bankguthaben bestehen.
Darüber hinaus müssen Sie einen Sachkundenachweis erbringen, der insbesondere darin besteht, dass Sie mindestens zwölf Monate bei einem Finanzdienstleister angestellt waren. Dieser muss zudem mit Derivaten zu tun haben. Die dritte Anforderung besteht darin, dass Sie im dem letzten Quartal des Vorjahres mindestens zehn größere Daytradings Positionen hatten.
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Regulierungen weltweit: Ist Daytrading erlaubt?
Wenn es um die Frage geht, ob Daytrading erlaubt ist oder nicht, spielt auch die Regulierung eine nicht unwesentliche Rolle. In Deutschland ist es so, dass Finanzdienstleister, die auch den Tageshandel anbieten, reguliert sind. Das gilt in gleichem Umfang für sämtliche Banken, Broker und andere Finanzdienstleister, die innerhalb der Europäischen Union ansässig sind. Die Regulierung beinhaltet nicht nur die Umsetzung der zuvor genannten Vorschriften, beispielsweise der ESMA-Richtlinien. Darüber hinaus gelten weitere Vorgaben und die Finanzdienstleister werden von der Regulierungsbehörde überwacht.
Sollten Finanzdienstleister wie Broker gegen Auflagen verstoßen oder negativ bei einer Kontrolle auffallen, kann es unter Umständen dazu kommen, dass die Erlaubnis für bestimmte Geschäfte entzogen wird. Davon kann letztendlich auch das Daytrading betroffen sein. Allerdings gab es in Europa in der Historie äußerst wenige Fälle, wo ein solcher Lizenzentzug stattgefunden hat. Deshalb können Sie davon ausgehen, dass Daytrading auch aufgrund der stattfindenden Regulierung völlig legal und damit erlaubt ist.
Was ist bei der Versteuerung erlaubt und vorgeschrieben?
Es geht beim Tageshandel nicht nur um die Frage: Ist Daytrading in Deutschland erlaubt? Darüber hinaus ist die Versteuerung der Gewinne ein ebenfalls wichtiges Thema. Zwar wird das Daytrading von europäischen Regulierungsbehörden meistens als Spekulation eingestuft. Trotzdem greift bei Gewinnen, die aus dem Tageshandel resultieren, nicht eine eventuelle Spekulationssteuer, wie es sie bei privaten Veräußerungsgeschäften noch gibt.
Stattdessen fallen sämtliche Erträge, die Sie mit dem Daytrading generieren, in den Bereich der Abgeltungssteuer. Sie müssen demnach Ihre Gewinne aus dem Tageshandel versteuern, falls diese Ihren Sparer-Pauschbetrag in Höhe von 1.000 Euro pro Person überschreiten. Sollte das nicht der Fall sein, kann der Abzug der Abgeltungssteuer verhindert werden. Zu diesem Zweck können Sie deutschen Banken und Brokern einen Freistellungsauftrag erteilen.
Der Finanzdienstleister kann in dem Fall der Abfuhr der Abgeltungssteuer absehen, sollten die Erträge den freigestellten Betrag nicht überschreiten. Im Ausland funktioniert das übrigens nicht, denn dort sind die Finanzdienstleister ohnehin nicht zur Abfuhr der Abgeltungssteuer verpflichtet. Daher hat ein Freistellungsauftrag dort keine Relevanz. Dennoch und gerade deshalb müssen Sie selbstverständlich sämtliche Gewinne beim Tageshandel, die Sie zum Beispiel bei ausländischen Brokern erzielen, gegenüber den deutschen Finanzbehörden angeben.
Höhere Gewinne steuerfrei: Grundfreibetrag nutzen?
Deutlich höhere Gewinne können unter der Voraussetzung steuerfrei sein, dass der Tageshandel Ihre einzige Einkunftsart ist. In dem Fall greift der Grundfreibetrag, der mittlerweile bei 10.908 Euro liegt. Sie können demnach als Daytrader knapp 11.000 Euro Gewinne Jahr mit dem Tageshandel erzielen, ohne dass Sie Steuern zahlen zu müssen. Falls Sie jedoch angestellt sind oder andere Einkünfte erzielen, würde der Grundfreibetrag vermutlich nicht mehr reichen und/oder durch die anderen Einkünfte bereits ausgeschöpft sein.
Zusammenfassend sollten Sie im Hinblick auf die Verteuerung von Gewinnen aus dem Daytrading folgende Punkte beachten:
- Gewinne aus dem Tageshandel sind grundsätzlich zu versteuern
- Sie haben einen Sparer-Pauschbetrag von 1.000 Euro pro Jahr
- Deutschen Finanzdienstleistern können Sie einen Freistellungsauftrag erteilen
- Liegen Ihre jährlichen Gesamteinkünfte mitsamt Daytrading Gewinnen unter knapp 11.000 Euro, sind diese komplett steuerfrei
Ist Daytrading als Selbstständiger erlaubt?
Die Mehrzahl aller Daytrader sind nebenberuflich aktiv, oftmals in ihrer Freizeit. Es gibt allerdings ebenso einen kleineren Prozentsatz von Händlern, die mit dem Daytrading selbstständig sind. In dem Fall stellt sich wiederum mancher Trader die Frage: Ist Daytrading erlaubt oder nicht? Wir können an der Stelle alle Trader beruhigen, die entweder bereits mit dem Tageshandel ihr Haupteinkommen erzielen oder dies planen: Für selbstständige ist der tägliche Handel ebenfalls vollkommen legal und somit erlaubt.
Sie müssen sich allerdings an einige Regeln halten bzw. Formalitäten beachten, wie es auch beim Thema Steuern der Fall ist. Sind Sie ein hauptberuflicher Trader? Dann profitieren Sie grundsätzlich von einigen Vorteilen, welche die Selbstständigkeit in Deutschland mit sich bringt.
Das sind unter anderem:
- Abschreibung von Arbeitsmaterial wie Computer
- Persönlicher Grundfreibetrag von rund 11.000 Euro (Steuern)
- Freie Einteilung der Arbeitszeit
- Kleinunternehmerregelung bis zu bestimmten Einnahmen
Im Zusammenhang mit der hauptberuflichen Tätigkeit als Daytrader sollten Sie sich am besten beim zuständigen Finanzamt informieren, ob die Anmeldung eines Gewerbes notwendig ist oder nicht. In den meisten Fällen wird das so sein, sodass Sie als hauptberuflicher Trader ein Gewerbe anmelden müssten. Dabei handelt es sich allerdings in der Regel um eine reine Formalität, die für gewöhnlich schnell erledigt ist.
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Ist Daytrading in der Schweiz erlaubt?
Kommen wir noch kurz auf die zwei anderen Länder zu sprechen, die sich neben Deutschland in der sogenannten DACH-Region befinden. Es handelt sich dabei zum einen um die Schweiz und zum anderen um Österreich. Selbstverständlich stellen sich Trader aus der Schweiz die gleiche Frage wie deutsche Händler, nämlich ob Daytrading erlaubt ist oder nicht.
Unseren Recherchen zufolge ist der Tageshandel in der Schweiz ebenfalls vollkommen legal und es gibt keine gesetzlichen Einschränkungen. Das bedeutet, Sie können im Land der Eidgenossen über einen entsprechenden Broker oder eine Bank genauso Käufe und Verkäufe von Aktien und anderen Wertpapieren innerhalb eines Tages durchführen, wie es in Deutschland der Fall ist.
Ist Daytrading in Österreich erlaubt?
Machen wir’s kurz: Der Tageshandel ist auch in Österreich vollkommen legal und es gibt keine Einschränkungen zu beachten. Trotzdem sollten Sie selbstverständlich daran denken, dass Sie sich möglichst für einen registrierten und renommierten Anbieter entscheiden, über den Sie den Tageshandel durchführen können.
Wie stellt sich die Situation in den Vereinigten Staaten dar?
In den meisten anderen Ländern ist der Tageshandel ebenso erlaubt, unterliegt aber zum Teil strengeren Auflagen als in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich. Ein Beispiel ist die USA. Dort gibt es ein spezielles Gesetz, welches sich mit dem Tageshandel beschäftigt. Die speziellen Vorschriften sind unter dem Namen „ Pattern Day Trader“ bekannt. Eine mögliche Auflage, welche die nationale Organisation FINRA machen kann, besteht in einem Mindestguthaben. Dies muss ich auf 25.000 US-Dollar belaufen, wenn Sie als Daytrader gelten.
Fazit: Daytrading ist erlaubt und im DACH-Raum vollkommen legal
Falls Sie sich bisher nicht sicher waren, ob das Daytrading in Deutschland, der Schweiz und Österreich erlaubt ist, können Sie beruhigt sein. Sie dürfen Aktien, Devisen, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte problemlos innerhalb eines Tages kaufen und verkaufen, somit den klassischen Tageshandel durchführen. Sie können dementsprechend beim Daytrading genauso frei agieren, als wenn Sie sich für ein langfristiges Investment in Wertpapiere entscheiden.
Lediglich der Finanzdienstleister, in der Regel der Broker, muss sich an allgemeine Auflagen und Vorschriften handeln. Diese beziehen sich jedoch nicht speziell auf das Daytrading, sondern gelten seitens der Aufsichtsbehörde für alle Arten von Finanzgeschäften. Zwar fällt das Daytrading in den Bereich der Spekulationen, ist allerdings dennoch vollkommen legal und nicht mit speziellen Einschränkungen verbunden.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema, ob Daytrading legal ist oder nicht
Ist Daytrading in Deutschland legal?
Ja, Daytrading ist in Deutschland und in den meisten anderen Ländern völlig legal.
Welche Regulierungen gelten für Daytrader in Deutschland?
In Deutschland müssen Daytrader bestimmte Regeln und Vorschriften einhalten, die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) festgelegt wurden. Dazu können Kapitalanforderungen, Berichtspflichten und Steuerzahlungen gehören.