Daytrading ist in Deutschland, Österreich oder der Schweiz und 99 % der Länder weltweit komplett legal. Zahlreiche Trader stellen sich, bevor sie mit dem Tageshandel beginnen die Frage, ob Daytrading erlaubt ist oder nicht. Dies hat den Hintergrund, dass Daytrading von einigen immer noch mit Glücksspiel oder Zockerei assoziiert wird.
In diesem Artikel verraten wir, was Daytrader bezüglich Steuern und Selbständigkeit beachten sollten und welche relevanten Gesetztesartikel es in Deutschland zum Daytrading gibt.
Ist Daytrading generell legal oder nicht?
Daytrading ist in 99,9 % aller Länder ohne größere Einschränkungen erlaubt. Dafür gibt es eine relativ einfache Begründung. Der Tageshandel ist nichts anderes als ein schneller Handel. Er kennzeichnet sich dadurch, dass zwischen dem Kauf und dem Verkauf der Finanzprodukte nicht mehr als ein Handelstag vergeht. Das bezieht sich auf sämtliche Finanzinstrumente, die Daytrader handeln können, wie zum Beispiel:
- Devisen (Forex)
- CFDs
- Aktien
- Kryptowährungen
Nehmen wir das Beispiel Aktien. Zahlreiche Anleger sind dort langfristig orientiert, sodass zum Beispiel zwischen dem Kauf und dem Verkauf eines Aktienwertes teilweise mehrere Jahre vergehen. Von den Grundlagen her ist ein solches Aktien Investment jedoch identisch mit dem Handel dieser Wertpapiere, also auch mit dem Daytrading. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Daytrader Wertpapiere beim Tageshandel nur sehr kurzfristig halten.
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Warum könnte der Tageshandel verboten sein?
Europäische Aufsichtsbehörden stufen den Tageshandel weder als Kapitalanlage noch als Investment ein, sondern eher als eine spezielle Variante der Spekulation. Das wiederum könnte eine Grundlage dafür sein, dass das Daytrading eventuell nicht erlaubt ist. Wie wir allerdings im vorherigen Abschnitt bereits ausführlich erläutert haben, trifft das auf Deutschland und die weitaus meisten anderen Ländern nicht zu, denn dort ist Daytrading erlaubt, meist ohne jede Einschränkung. Manche Kritiker sprechen beim Daytrading nicht einmal vom Handel, sondern nutzen insbesondere folgende Begriffe:
- Wette
- Glücksspiel
- Zockerei
Diese Bezeichnungen sind negativ behaftet.
Wie gestaltet sich die Rechtslage in Deutschland?
In Deutschland ist Daytrading schon seit über 20 Jahren vollkommen legal. Ein Grund der Legalisierung war damals, dass auch Privatpersonen einen Zugang zu spekulativen Märkten erhalten sollten, der davor ausschließlich institutionellen Tradern und Unternehmen sowie Banken vorbehalten war.
Relevant sind insbesondere die Vorschriften des Wertpapierhandelsgesetzes wie zum Beispiel folgende Paragraphen:
§§ 63 bis 96
§ 31
§ 32
In den zwei zuletzt genannten Paragraphen ist zum Beispiel festgelegt, dass Finanzdienstleister wie Broker ihre Daytrading Kunden aufklären müssen, welche Risiken im Zusammenhang mit dem Tageshandel bestehen. Darüber hinaus gibt es im Zuge der ESMA-Richtlinien weitere Vorschriften, die auch für den Tageshandel sowie alle anderen Handelsarten gelten. Einige dieser Vorgaben beziehen sich insbesondere auf Forex und CFD Broker, die mit einem Hebel arbeiten.
In dem Fall ist innerhalb der EU festgelegt, dass für folgende Finanzprodukte maximalen Hebel gelten:
- Devisenpaare (Majors) mit 30:1
- Hauptindizes mit 20:1
- Aktien mit 5:1
- Kryptowährungen mit 2:1
An diesen Beispielen erkennst du, dass Daytrading erlaubt ist. Es gibt jedoch einige Vorschriften, welche insbesondere Broker erfüllen müssen. Sollen diese Einschränkungen für dich nicht gelten, müsstest du dich als professioneller Trader einstufen lassen. Das wiederum setzt voraus, dass du mindestens zwei der folgenden drei Anforderungen erfüllst:
- Deine Vermögenswerte belaufen sich auf eine halbe Million Euro oder mehr
- Du kannst einen Sachkundenachweis erbringen
- Du kannst zehn oder mehr Daytrading Positionen im letzten Quartal des Vorjahres nachweisen
Diese Voraussetzungen sind für zahlreiche Trader nicht zu erfüllen, zumal mindestens zwei der Punkte abgehakt sein müssen. Das eventuelle Vermögen von mindestens 500.000 Euro musst du übrigens nachweisen. Es muss entweder aus Investments oder Bankguthaben bestehen.
Darüber hinaus muss der Sachkundenachweis mit Derivaten zu tun haben. Der Nachweis selbst besteht insbesondere darin, mindestens zwölf Monate bei einem Finanzdienstleister angestellt gewesen zu sein. Die dritte Anforderung besteht darin, dass du im dem letzten Quartal des Vorjahres mindestens zehn größere Daytradings Positionen hattest.
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Regulierungen weltweit: Ist Daytrading erlaubt?
Wenn es um die Frage geht, ob Daytrading erlaubt ist oder nicht, spielt auch die Regulierung eine nicht unwesentliche Rolle. In Deutschland ist es so, dass Finanzdienstleister, die auch den Tageshandel anbieten, reguliert sind. Das gilt in gleichem Umfang für sämtliche Banken, Broker und andere Finanzdienstleister, die innerhalb der Europäischen Union ansässig sind. Die Regulierung beinhaltet nicht nur die Umsetzung der zuvor genannten Vorschriften –beispielsweise der ESMA-Richtlinien. Darüber hinaus gelten weitere Vorgaben.
Sollten Finanzdienstleister wie Broker gegen Auflagen verstoßen oder negativ bei einer Kontrolle auffallen, kann es unter Umständen dazu kommen, dass die Erlaubnis für bestimmte Geschäfte entzogen wird. Davon kann letztendlich auch das Daytrading betroffen sein. Allerdings gab es in Europa in der Historie äußerst wenige Fälle, wo ein solcher Lizenzentzug stattgefunden hat. Deshalb ist davon ausgehen, dass Daytrading auch aufgrund der stattfindenden Regulierung völlig legal und damit erlaubt ist. Dafür spricht auch, dass Finanzdienstleister von Brokern in ihrer Geschäftstätigkeit von Regulierungsbehörden überwacht werden.
Was ist bei der Versteuerung von Daytrading Gewinnen und Verlusten erlaubt und vorgeschrieben?
Beim Daytrading fallen sämtliche Erträge, die du im Handel generierst in den Bereich der Abgeltungssteuer. Gewinne aus dem Tageshandel sind demnach zu versteuern – vorausgesetzt die Gewinne überschreiten den Sparer-Pauschbetrag in Höhe von 1.000 Euro. Liegen die jährlichen Daytrading Gewinne unter 1000 Euro, fällt keine Abgeltungssteuer auf die Gewinne an.
Über einen Freistellungsauftrag können deutsche Finanzdienstleister vom automatischen Abzug der Abgeltungssteuer absehen, solange die Erträge den freigestellten Betrag nicht überschreiten. Im Ausland funktioniert das übrigens nicht, denn dort sind die Finanzdienstleister ohnehin nicht zur Abfuhr der Abgeltungssteuer verpflichtet. Daher hat ein Freistellungsauftrag dort keine Relevanz. Dennoch und gerade deshalb musst du selbstverständlich sämtliche Gewinne beim Tageshandel, auch wenn du sie bei bei ausländischen Brokern erzielst, gegenüber den deutschen Finanzbehörden angeben.
Höhere Gewinne steuerfrei: Grundfreibetrag nutzen?
Deutlich höhere Gewinne können unter der Voraussetzung steuerfrei sein, dass der Tageshandel deine einzige Einkunftsart ist. In dem Fall greift der Grundfreibetrag, der mittlerweile bei 11.784 Euro liegt. Daytrader können demnach knapp 11.000 Euro Gewinne Jahr mit dem Tageshandel erzielen, ohne dass sie Steuern zahlen zu müssen. Falls sie jedoch angestellt sind oder andere Einkünfte erzielen, würde der Grundfreibetrag vermutlich nicht mehr reichen und/ oder durch die anderen Einkünfte bereits ausgeschöpft sein.
Das wichtigsten Punkte hinsichtlich Versteuerung von Gewinnen aus dem Daytrading:
- Gewinne aus dem Tageshandel sind grundsätzlich zu versteuern
- Pro Person gilt der Sparer-Pauschbetrag von 1.000 Euro pro Jahr
- Daytrader können deutschen Finanzdienstleistern einen Freistellungsauftrag erteilen
Ist Daytrading als Selbstständiger erlaubt?
Die Mehrzahl aller Daytrader sind nebenberuflich aktiv, oftmals in ihrer Freizeit. Ein kleinerer Prozentsatz von Händlern sind tatsächlich mit dem Daytrading selbstständig. In dem Fall stellt sich wiederum mancher Trader die Frage: Ist Daytrading erlaubt oder nicht? Wir können an der Stelle alle Trader beruhigen, die entweder bereits mit dem Tageshandel ihr Haupteinkommen erzielen oder dies planen: Für selbstständige ist der tägliche Handel ebenfalls vollkommen legal und somit erlaubt.
Daytrader müssen sich allerdings an einige Regeln halten bzw. Formalitäten beachten, wie es auch beim Thema Steuern der Fall ist. Bist du ein hauptberuflicher Trader? Dann profitierest du grundsätzlich von einigen Vorteilen, welche die Selbstständigkeit in Deutschland mit sich bringt.
Das sind unter anderem:
- Abschreibung von Arbeitsmaterial wie Computer
- Persönlicher Grundfreibetrag von 11.784 Euro (Steuern)
- Freie Einteilung der Arbeitszeit
- Kleinunternehmerregelung bis zu bestimmten Einnahmen
Im Zusammenhang mit der hauptberuflichen Tätigkeit als Daytrader solltest du dich am besten beim zuständigen Finanzamt informieren, ob die Anmeldung eines Gewerbes notwendig ist oder nicht. In den meisten Fällen wirst du als hauptberuflicher Trader ein Gewerbe benötigen. Dabei handelt es sich allerdings in der Regel um eine reine Formalität, die für gewöhnlich schnell erledigt ist.
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Ist Daytrading in der Schweiz erlaubt?
Unseren Recherchen zufolge ist der Tageshandel in der Schweiz ebenfalls vollkommen legal und es gibt keine gesetzlichen Einschränkungen. Das bedeutet, Daytrader aus Deutschland können im Land der Eidgenossen über einen entsprechenden Broker oder eine Bank genauso Käufe und Verkäufe von Aktien und anderen Wertpapieren innerhalb eines Tages durchführen, wie es in Deutschland der Fall ist.
Ist Daytrading in Österreich erlaubt?
Der Tageshandel ist in Österreich vollkommen legal und es gibt keine Einschränkungen zu beachten. Trotzdem solltest du selbstverständlich daran denken, dich möglichst für einen registrierten und renommierten Anbieter zu entscheiden, um Daytrades ausführen zu können.
Fazit: Daytrading ist erlaubt und im DACH-Raum vollkommen legal
Falls du bislang unsicher warst, ob das Daytrading in Deutschland, der Schweiz und Österreich erlaubt ist, kannst du beruhigt sein. Zwar fällt das Daytrading in den Bereich der Spekulationen, ist allerdings dennoch vollkommen legal und nicht mit speziellen Einschränkungen verbunden. Aktien, Devisen, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte innerhalb eines Tages zu kaufen und verkaufen ist völlig legal. Daytrader können dementsprechend genauso frei agieren, wie bei langfristigen Investitionen.
Lediglich der Finanzdienstleister, in der Regel der Broker, muss sich an allgemeine Auflagen und Vorschriften halten. Diese beziehen sich jedoch nicht speziell auf das Daytrading, sondern gelten seitens der Aufsichtsbehörde für alle Arten von Finanzgeschäften.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema:
Ist Daytrading in Deutschland legal?
Ja, Daytrading ist in Deutschland und in den meisten anderen Ländern völlig legal.
Welche Regulierungen gelten für Daytrader in Deutschland?
In Deutschland müssen Daytrader bestimmte Regeln und Vorschriften einhalten, die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) festgelegt wurden. Dazu können Kapitalanforderungen, Berichtspflichten und Steuerzahlungen gehören.