Die Trefferquote (Win Rate oder auch Hit Rate) im Trading ist eine zentrale Kennzahl in Prozent, die angibt, wie viele Trades mit einem Gewinn abgeschlossen wurden. Sie hilft Tradern, die Effektivität ihrer Strategie zu bewerten und dient als Grundlage für die Analyse der Gesamtperformance eines Trading-Systems.
Die Trefferquote lässt sich mit einer einfachen mathematischen Formel berechnen und hat für Trader eine größere Bedeutung. Sie sagt aus, wie häufig man mit dem eigenen Handeln erfolgreich gewesen ist. Beim Beachten der Trefferquote hat das Chance-Risiko-Verhältnis eine Bedeutung als Hebel, der die Trefferquote „ausbalanciert“. Eine realistische Trefferquote liegt oft im Bereich zwischen 40 und 65 Prozent wobei diese für Anfänger zuerst nicht so stark relevant ist, da diese noch das Traden üben müssen.

Wie berechnet man die Trefferquote im Trading?
Die Trefferquote wird mit einer einfachen mathematischen Formel berechnet, die lautet:
Trefferquote: (Gewinnreiche Trades / Gesamtanzahl Trades) * 100 = XY %
Zum Verdeutlichen ein Beispiel: Angenommen, Sie haben in einem Monat 100 Trades durchgeführt, davon waren 56 mit Gewinn und 44 mit Verlust. Dann ergibt sich auf Grundlage der Berechnung die folgende Trefferquote:
Trefferquote = (58/100) * 100 = 58 Prozent
Trading Trefferquoten Rechner
Nutzen Sie unseren Trading Trefferquoten-Rechner für die einfache Berechnung der Winrate. Geben Sie zuerst die totale Anzahl der abgeschlossenen Trades ein und danach die Anzahl der Trades, die gewonnen wurden. Danach klicken Sie auf den Button und berechnen die Trefferquote.
Was ist die Bedeutung der Trefferquote für Trader?
Die Trefferquote hat für Trader zwar eine größere Bedeutung, ist jedoch nicht allein die entscheidende Größe im Trading. Sie sagt Ihnen, wie oft Sie mit Ihren Trades richtig liegen, aber nicht, wie viel Sie insgesamt gewinnen oder verlieren. Hier kommt das Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) ins Spiel, das zusammen mit der Trefferquote Ihre langfristige Profitabilität bestimmt.
Um Ihren Trading Erfolg richtig zu bewerten, brauchen Sie zwei zentrale Kennzahlen:
- Trefferquote (Win Rate)
- CRV (Chance-Risiko-Verhältnis)
Eine hohe Trefferquote kompensiert ein schlechtes CRV und umgekehrt. Unserer folgenden Tabelle entnimmst du einige Beispiele, wie die Win Rate und das CRV zusammenhängen. Den Berechnungen liegt die folgende Formel zugrunde:
Erwartungswert = (Gewinnhöhe × Trefferquote) − (Verlusthöhe × (1−Trefferquote))
Der Einsatz pro Trade liegt jeweils bei 100 Euro.
CRV: | Trefferquote: | Gewinn je Trade: |
---|---|---|
2 zu 1 | 40 Prozent | 20 Euro |
3 zu 1 | 50 Prozent | 100 Euro |
1 zu 1 | 60 Prozent | 20 Euro |
Im ersten Beispiel gewinnen Sie im Durchschnitt 20 Euro pro Trade, obwohl Sie nur bei 40 Prozent der Fälle richtig lagen. Das zeigt, dass eine geringe Trefferquote durch ein gutes CRV überkompensiert werden kann.
Welchen Einfluss hat das CRV beim Beachten der Trefferquote?
Je höher das Chance Risiko Verhältnis ist desto niedriger muss die Trefferquote sein, um profitabel zu traden. Andersherum muss die Trefferquote höher sein je niedriger das CRV ist, um langfristig gewinnbringend zu traden. Das Chance Risiko Verhältnis hat insoweit Einfluss beim Betrachten der Trefferquote, als dass es diese „ausbalancieren“ kann. Es beschreibt das Verhältnis zwischen dem möglichen Gewinn und dem eingegangenen Risiko pro Trade. Ein CRV von 2:1 bedeutet zum Beispiel, dass Sie 100 Euro riskieren, um 200 Euro zu gewinnen. Je besser das CRV, desto niedriger darf Ihre Trefferquote sein, um langfristig profitabel zu handeln.
Die folgende Tabelle zeigt, ab welches CRV und Trefferquote der Handel noch profitabel ist:
CRV/Trefferquote | 20 Prozent | 30 Prozent | 40 Prozent | 50 Prozent | 60 Prozent |
1 zu 1 | Nicht profitabel | Nicht profitabel | Nicht profitabel | Break Even | Profitabel |
2 zu 1 | Nicht profitabel | Nicht Profitabel | Profitabel | Profitabel | Profitabel |
3 zu 1 | Nicht Profitabel | Profitabel | Profitabel | Profitabel | Profitabel |
4 zu 1 | Break Even | Profitabel | Profitabel | Profitabel | Profitabel |
5 zu 1 | Profitabel | Profitabel | Profitabel | Profitabel | Profitabel |
Was ist die Breakeven Win-Rate?
Die Breakeven Win-Rate beschreibt die Rate an gewonnen Trades, die Sie benötigen, um keinen Profit oder Gewinn zu machen, sprich Breakeven zu sein. Die Trefferquote muss für einen Gewinn im Trading höher als die Break-Even Winrate sein. Haben Sie beispielsweise eine Breakeven Win-Rate von 33%, muss die Trefferquote mindestens 34% für einen Gewinn hoch sein.
Mit unserem Breakeven Win-Rate Rechner können Sie die Rate ganz einfach ausrechnen. Geben Sie dazu Risiko ein Einheiten und den Gewinn in Einheiten im Bezug auf den Trade ein.
Was ist eine realistische Trefferquote?
Eine realistisch Trefferquote ist auch abhängig von der Art des Tradings und bewegt sich oftmals zwischen 40 und 65 Prozent. Es gibt jedoch keine pauschale Trefferquote, die für alle Trader oder Strategien gilt. Dennoch lassen sich Erfahrungswerte nennen, die sich über Jahre hinweg in der Praxis bewährt haben:
- Scalping: 60 bis 80 Prozent
- Daytrading (Intraday): 50 bis 65 Prozent
- Swing Trading (mehrtägige Trades): 40 bis 60 Prozent
Diese Zahlen hängen stark davon ab, wie strikt Sie Ihre Strategie umsetzen, wie diszipliniert Sie Ihr Risiko managen und wie Sie mit Emotionen wie Gier oder Angst umgehen. Eine Trefferquote von über 80 Prozent ist höchst selten und oft mit einem sehr kleinem CRV verbunden. Das wiederum kann den Erfolg bei einem „Ausrutscher“ erheblich gefährden.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Trade klappt und wie kann man diese erhöhen?
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Trade „klappt“ liegt oft zwischen 40 bis 65 Prozent. Sie hängt davon ab, wie klar Ihre Setups definiert sind, wie gut Sie analysieren und wie diszipliniert Sie diese umsetzen. Die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Trade können Sie durch folgende Maßnahmen erhöhen:
- Backtesting der Strategien: Prüfen Sie die Setups an historischen Daten
- Statistik führen: Tracken Sie Trade und analysiere Fehlerquellen
- Risikomanagement: Begrenzen Sie Verluste, lassen Sie Gewinne laufen
- Psychologie kontrollieren: Vermeiden Sie emotionale Entscheidungen
- News & Volatilität berücksichtigen: Vermeiden Sie Trades in unberechenbaren Marktphasen
Wenn Sie zum Beispiel bemerken, dass Ihre Trades besser laufen, wenn sie mit dem übergeordneten Trend gehen, dann ist das ein Hinweis auf ein strukturelles Merkmal Ihre Strategie – und somit eine Möglichkeit zur Verbesserung Ihrer Trefferquote.
Welche Win Rate ist gut im Trading?
Eine Win Rate im Trading von 70 und mehr Prozent ist schon als sehr gut zu bezeichnen. Abhängig ist die Trefferquote jedoch von Ihrer Strategie, die Sie beim Trading verfolgen. In der Hinsicht geben die folgenden Zahlen einen Anhaltspunkt, was im Trading als gute Win Rate gilt:
- Scalping: 70 bis 80 Prozent
- Reversal Trading: 60 bis 70 Prozent
- Trendfolge Strategie: 50 bis 70 Prozent
- Breakout Strategie: 50 bis 70 Prozent
Meine Erfahrungen mit der Trefferquote: Warum Sie am Anfang nicht wichtig ist
In meiner Anfangszeit als Trader habe ich der Trefferquote viel zu viel Bedeutung beigemessen. Ich dachte: „Je mehr Trades ich gewinne, desto besser.“ Aber das führte dazu, dass ich zum Beispiel Gewinne zu früh mitnahm, Verluste aussitzen wollte und Trades veränderte, um häufiger „richtig“ zu liegen Das Ergebnis war jedoch, dass ich zwar einerseits eine hohe Trefferquote von teilweise 70 Prozent und mehr hatte. Andererseits war ich aber nicht profitabel, weil meine Verluste größer waren als meine Gewinne.
Erst als ich damit begann, das CRV zu optimieren, änderte sich das. Heute weiß ich, dass die Trefferquote ein optischer Wert, aber keinen Erfolg im Trading garantiert. Hier sind eine Reihe weiterer Faktoren ausschlaggebend, wie zum Beispiel eine gute Strategie, Wissen, Erfahrungen und eben ein optimiertes CRV.
Sie dir hier auch unsere Erfahrungen per Video an, warum eine hohe Trefferquote nicht wichtig ist:
Warum ist das Gewinn/Verlust Ratio wichtig im Trading?
Das Gewinn-Verlust-Ratio ist wichtig im Trading, weil es ein gesundes Verhältnis zwischen Risiko und möglichem Ertrag feststellt. Das wiederum ist eine wichtige Säule für erfolgreiches Trading. Das Gewinn-Verlust-Verhältnis sagt aus, wie viel man bei einem Gewinn verdient und wie viel man bei einem Verlust verliert. Die größere Bedeutung wird an folgenden Beispielen deutlich:
- Trader A hat eine Trefferquote von 80 %, verliert aber bei jedem Verlust 3x so viel, wie er bei einem Gewinn gewinnt → Langfristig verliert der Trader Geld
- Trader B hat nur eine Trefferquote von 40 %, aber seine erfolgreichen Trades bringen im Schnitt das Dreifache seiner Verluste → Langfristig macht der Trader Gewinne
Diese Beispiele zeigen die Wichtigkeit, sich nicht nur auf die Trefferquote zu fokussieren, sondern auch auf ein gesundes Verhältnis zwischen Risiko und möglichem Ertrag. Erfolgreiche Trader finden eine Balance zwischen Trefferquote und Gewinn/Verlust-Ratio, die zu ihrem Stil passt
Welche Trading Strategie hat eine hohe Trefferquote?
Strategien mit hoher Trefferquote sind zum Beispiel die Trendfolge Strategie oder auch das Scalping. Sie zeichnen sich oft dadurch aus, dass sie kleinere Gewinne bei hoher Eintrittswahrscheinlichkeit realisieren. Ein klassisches Beispiel ist das Scalping. Diese Strategie basiert auf vielen kleinen Trades mit minimalem Kursziel.
Trader versuchen, kleine Kursbewegungen auszunutzen, oft innerhalb weniger Minuten. Die Trefferquote kann hier bei 70 bis 80 Prozent liegen, da die Kursziele sehr eng gesteckt sind. Allerdings sind die Einzelgewinne klein und ein verlustreicher Trade kann mehrere erfolgreiche Trades zunichtemachen, wenn das Risikomanagement nicht konsequent ist.
Weitere Strategien mit hoher Trefferquote sind:
- Range-Trading: Hier wird in klar definierten Seitwärtsmärkten gekauft am unteren Rand der Range und verkauft am oberen (bzw. umgekehrt).
- Reversions-Strategien: Diese Strategien gehen davon aus, dass der Kurs nach einer Übertreibung zu einem Mittelwert zurückkehrt (z. B. Mean Reversion bei Bollinger Bands).
Hohe Trefferquoten einer Trading Strategie bedeuten allerdings nicht automatisch hohe Gewinne! Ohne gute Positionsgrößenkontrolle und ein durchdachtes Risiko-Management können auch sie in den Verlust führen.