Im Social-Trading-Bereich hat sich eToro die vergangenen Jahre einen Namen gemacht. Der Broker macht es leicht, Trading Strategien anderer Händler zu kopieren und von Renditen zu profitieren. Doch nicht für jeden Trader sind die offerierten Angebote von eToro geeignet. Aggressive Marketingkampagnen und steigende Kosten schüren Skepsis gegenüber dem durchaus seriösen Online Broker.
In diesem Beitrag zeigen wir die neun größten Nachteile des Anbieters und welche Alternativen geeignet sein könnten.
Liste der größten 9 Nachteile beim Handel mit eToro
eToro ist zweifelsohne ein seriöser Online Broker, der für die eigene Nische ein überzeugendes Angebot liefert. Sowohl der Handel von echten Kryptowährungen als auch der Social-Trading-Ansatz zählen zu den USPs des Neo Brokers. Im Vergleich zu anderen Brokern ist eToro in Teilbereichen jedoch weniger gut aufgestellt. Dies betrifft sowohl die Handelskonditionen und -möglichkeiten, als auch den Faktor Sicherheit.
1. Keine deutsche Regulierung
Vorweg: Bei eToro handelt es sich unserer Erfahrung nach um einen seriösen Anbieter. Allerdings verfügt dieser über keine deutsche Regulierung der BaFin. Sofern dieser Faktor bei der Broker Auswahl von Relevanz ist, fällt eToro bereits aus der Auswahl möglicher Online Broker heraus. Dies könnte besonders für Anleger wichtig sein, die auf Basis deutscher Gesetzesanforderungen handeln möchten. eToro ist jedoch von der zypriotischen CySec lizenziert und untersteht somit den Anforderungen des EU-Rechts.
2. eToro erhebt vergleichsweise hohe Gebühren
Trotz Status als Neo Broker kommen immer wieder Fälle auf, in denen sich Trader über zu hohe Gebühren bei eToro beschweren. Auch unsere Erfahrungen mit Echtgeld-Trades zeigen, dass die Gebühren an der ein oder anderen Stelle günstiger ausfallen könnten. Darunter befinden sich auch versteckte Kosten. Beispielsweise wirbt eToro mit 0 % Kommissionen auf Aktien und Teilstücke von Aktien. Diese Aussage ist auch richtig. Spreads fallen dennoch an und können, je nach Geld- und Briefspanne, normale Kommissionsgebühren sogar übertreffen. Anleger sind bei der 0 Euro Kommissionsregel also nicht immer im Vorteil.
3. Supportleistungen sind ausbaufähig
Augenscheinlich wirkt der Support bei eToro überzeugend. Die Plattform verfügt über ein großes Hilfecenter und Supportanfragen können sowohl von Besuchern als auch Nutzern von eToro abgegeben werden. Bewertungen zeigen jedoch, dass die Supportleistungen nicht nutzerfreundlich sind. So beschweren sich vermehrt Personen darüber, dass der Erstkontakt mit eToro über einen Bot erfolgt. Zudem ist ein telefonisches Erreichen des Supports kaum möglich. Auf wichtige Fragen erhalten Nutzer teilweise nur generisch generierte Antworten, die zu hoher Frustration führen.
4. Anfallende Kosten bei Auszahlungen
Trading Gewinne werden bei eToro durch Auszahlungsgebühren geschmälert. Pro Auszahlung erhebt der Online Broker unabhängig der Höhe eine Gebühr von 5 USD. Dies führt gleichermaßen dazu, dass Anleger teilweise länger warten, bis sie Auszahlungen durchführen. Dies wird zusätzlich dadurch begünstigt, dass die Mindestauszahlungssumme 30 USD beträgt.
5. Beschränkte Auswahl an Handelsinstrumenten
Der Handel über eToro ist diversifiziert. Provisionsfreie Aktien, CFDs, Kryptowährungen und viele weitere Werte stehen Anlegern zur Auswahl. Allerdings ist auch hier die Auswahl gewissermaßen beschränkt. Unter anderem stehen für den Handel nur wenige internationale Börsen bereit. So sind auch die Handelszeiten bei eToro eingeschränkt. Im Vergleich zu anderen Brokern wie IG ist beispielsweise auch kein Handel am Wochenende möglich. Anlageklassen wie Futures werden gar nicht angeboten.
6. Keine Sparplanausführung möglich
Anleger investieren vermehrt mit Sparplänen, um von Wertentwicklungen eines Vermögenswertes über die Zeit zu partizipieren. Einige Broker bieten dies sogar kostenlos an. Bei eToro ist die Ausübung von Sparplänen gänzlich unmöglich. Lediglich das Kopieren ganzer Portfolios ist möglich und erinnert an den Sparplan-Charakter. Doch auch hier sind nur Investitionen mit Einzelsummen möglich.
7. Begrenzte Möglichkeiten für die technische Analyse
Das Charting von eToro ist durchaus ausgereift. Trader beschweren sich jedoch immer wieder darüber, dass die Möglichkeiten der technischen Analyse zu begrenzt sind – insbesondere für kurzfristige Daytrades mit CFDs. Da eToro nur eine begrenzte Anzahl an Indikatoren und Zeichenwerkzeugen zur Verfügung stellt, müssen Trader teilweise auf weitere Plattformen für Chart-Analysen zurückgreifen. Auch eine Anbindung an bewährte Charting-Tools wie TradingView gibt es nicht.
8. eToro Wallet ist nicht universell nutzbar
eToro ist einer von wenigen Brokern weltweit, die Merkmale einer Kryptowährungsbörse mit jenen des Online Brokerages verbinden. Kryptowährungen lassen sich bei eToro entweder als CFD oder als echten Wert handeln. Hier bietet eToro ein umfangreiches Angebot an, was jedoch durchaus noch größer sein könnte. Gespeichert werden die Krypto-Coins bei Bedarf im eToro Wallet. Dort sind sie sicher verwahrt. Universell verwendbar ist das Wallet jedoch nicht. So speichert es nur Coins, die auch bei eToro erworben werden.
9. Nur USD als Kontowährung verfügbar
Einzahlungen und Auszahlungen bei eToro können Sie problemlos in der Euro-Währung handhaben. Die Basiswährung der Plattform selbst ist jedoch der US-Dollar. Je nach Umrechnungskurs kann dies negativ für Trader sein. So wird jede geleistete Zahlung in Euro zunächst von eToro in US-Dollar umgewandelt. Auch die Trades werden in US-Dollar umgesetzt. Das begrenzt nicht nur die Währungsflexibilität, sondern könnte auch den eigenen Geldeinsatz im Wert schwächen.
XTB als Alternative zu eToro
Der Handel über eToro ist insbesondere für Social Trader und Krypto-Liebhaber höchst empfehlenswert. Um klassische Anlageinstrumente zu handeln oder auf CFDs zu setzen, gibt es weitere Broker, die ggf. bessere Rahmenbedingungen offerieren. Suchen Anleger nach einem Anbieter, der eine noch größere Auswahl an Assets offeriert, sind sie bei XTB gut aufgehoben. Der Broker bietet über 6.000 Finanzinstrumente für den Handel an. Spezialisiert ist XTB vor allem auf den Aktienhandel, im Vergleich zu eToro überzeugt der Anbieter zusätzlich mit einem großen Angebot an handelbaren Währungspaaren.
Zusätzlich ist der Handel bei XTB in der Währung Euro möglich, ein Demokonto steht wie bei eToro zur Verfügung und der Kundenservice ist ebenfalls in deutscher Sprache erreichbar. Sicherheitsfaktoren liegen für Trader der DACH-Region bei XTB zudem höher: Der Broker ist von der deutschen BaFin lizenziert.
Fazit: eToros Nischenangebot ist nicht für die breite Masse
Mit eToro erhalten Trader einen seriösen Anbieter, der sich auf Social Trading spezialisiert hat und viele Angebote für verschiedenste Anlagestile offeriert. Gerade mit Blick auf die Gebühren und Handelsstrukturen mit Währungen sind andere Broker dem Neo Broker unserer Meinung nach vorzuziehen. Im Devisenhandel überzeugt XTB beispielsweise. Ob die Vor- oder Nachteile bei eToro überwiegen, hängt letztlich vom Anlagestil und den Wünschen an die Trading-Umgebung ab.
Häufige Fragen und Antworten:
Kann ich eToro telefonisch erreichen?
eToro ist via Live-Chat oder per Ticket zu erreichen. Somit erhalten Trader zunächst nur schriftliche Support-Möglichkeiten an die Hand. Eine Telefonnummer gibt es prinzipiell nicht. Je nach Ermessen des Supportes könnte dieser bei Problemen jedoch eigenhändig telefonisch unterstützen. Nutzererfahrungen in diesem Bereich liegen nicht vor.
Wie kann ich andere Trader bei eToro kopieren?
Bei eToro kopieren Trader ganze Musterportfolios und somit alle Trades, die ein Signalgeber tätigt. Es ist nicht möglich, manuell zu entscheiden, welchen Trade man mitgeht und welchen nicht. So müssen sich Trader auf die Schwarmintelligenz im Social Trading verlassen. Ihr Handlungsspielraum begrenzt sich auf das Kaufen und Verkaufen.
Fallen bei eToro Gebühren auf Ein- und Auszahlungen an?
Einzahlungen bei eToro sind kostenlos. Fallen dennoch Gebühren an, werden diese vom Zahlungsdienstleister erhoben. Für Auszahlungen erhebt eToro pro Auszahlung eine Pauschalgebühr von 5 USD.