Der Handel mit Differenzkontrakten ist mittlerweile eine sehr beliebte Methode, wie spekulativ eingestellte Trader in kurzer Zeit möglichst hohe Gewinne erzielen können. Insbesondere bei preissensiblen Tradern sind natürlich auch beim CFD Trading die Kosten und Gebühren ein Thema.
Deshalb möchten wir uns im Beitrag damit beschäftigen, welche CFD Trading Gebühren es gibt und ob es grundsätzlich möglich ist, CFD Trading ohne Gebühren durchzuführen.
Das Wichtigste im Überblick:
- Hauptgebühren beim CFD Trading: Spread, Kommission, Finanzierungszinsen, Inaktivitätsgebühren, Ein- und Auszahlungsgebühren.
- Gebühren beeinflussen die Rendite von Trades. Je niedriger die Gebühren, desto besser für den Trader.
- CFD Trading ist in der Regel nicht komplett kostenfrei.
- Nahezu kein CFD Broker bietet Handel ohne jegliche Gebühren an, da dies ihre Einnahmequelle darstellt.
- Man sollte dennoch Gebührenmodelle vergleichen, um Kosten zu minimieren.
CFD Trading erklärt
Zu Beginn möchten wir kurz erläutern, worum es sich bei CFDs handelt und wie das CFD Trading funktioniert, denn dies ist natürlich nicht zwangsläufig allen Tradern von vornherein bekannt. CFD ist die Abkürzung für Contract For Difference, die sogenannten Differenzkontrakte. Sie schließen nämlich als Trader mit dem Broker einen Vertrag über eine Kursdifferenz, die der Broker Ihnen entweder auszahlen muss oder die Sie faktisch dem CFD Broker schulden.
Der gesamte CFD Handel funktioniert auf der Basis, dass Sie durch den Kauf der Differenzkontrakte auf die Kursentwicklung eines festgelegten Basiswertes spekulieren.
Daher bieten die CFD Broker die folgenden Basiswerte zur Auswahl an:
- Aktien
- Indizes
- Rohstoffe
- Devisen
- Kryptowährungen
Die entsprechenden CFDs bilden den Basiswert bzw. dessen Kursentwicklung im Verhältnis 1:1 ab. Steigt also beispielsweise der Kurs einer Aktie um fünf Prozent, dann gewinnt auch der entsprechende Differenzkontrakt fünf Prozent an Wert. Dass beim CFD Trading in kurzer Zeit hohe Gewinne möglich sind, liegt am Hebel. Worum handelt es sich dabei?
Hebel und Margin beim CFD Trading
Da die Transaktionsvolumen beim CFD Trading recht hoch sind, könnten vermutlich viele Trader nicht aktiv handeln, wenn sie die entsprechenden Differenzkontrakte vollständig aus Eigenmitteln zahlen müssten. Unter anderem deshalb arbeiten sämtliche CFD Broker mit einem Hebel.
Dabei handelt es sich faktisch um einen Kredit seitens des Brokers, der dem Trader zur Verfügung gestellt wird. Wenn der Broker beispielsweise einen Hebel von 10:1 anbietet, dann bedeutet das, dass Sie das Zehnfache Ihres eigenen Kapitaleinsatz geliehen bekommen.
Ein DAX CFD kostet momentan zum Beispiel rund 13.000 Euro. Würden Sie diesen Betrag alleine aus Eigenmitteln aufbringen können oder wollen? Viele Trader werden diese Frage definitiv mit nein beantworten.
Wenn Sie aber wissen, dass Sie bei einem Hebel von 20:1 nur 650 Euro Eigenkapital für diese Position aufwenden müssten, dann wird die Antwort vielleicht positiv ausfallen. Damit der Broker zumindest eine geringe Sicherheitsleistung für das an Sie verliehene Kapital hat, gibt es die Margin.
Diese Sicherheitsleistung ist verbunden mit dem Hebel und würde im Beispiel fünf Prozent betragen. Sie müssen dann – im Beispiel DAX CFD – von den 13.000 Euro Handelsvolumen selbst nur 650 Euro auf Ihrem Handelskonto als Sicherheitsleistung vorhalten. Unabhängig von Margin und Hebel funktioniert das CFD Trading ganz einfach, denn Sie spekulieren entweder auf fallende oder steigende Kurse des von Ihnen ausgewählten Basiswertes.
Sollte Ihre Sicherheitsleistung ausreichen, können Sie die Position durchaus auch über einen längeren Zeitraum halten. Allerdings sollten Sie diese Maßnahme genau abwägen, denn an der Stelle kommen zum ersten Mal die CFD Trading Gebühren ins Spiel.
CFD Trading Gebühren – Funktioniert das überhaupt?
Der Handel mit Differenzkontrakten ist für Sie als Trader nicht komplett kostenfrei, denn natürlich müssen auch die jeweiligen CFD Broker Einnahmen und im besten Fall Gewinne generieren. Ob allerdings CFD Trading ohne Gebühren trotzdem möglich sein kann, darauf werden wir im nächsten Abschnitt näher eingehen.
Zunächst einmal möchten wir Sie jedoch dazu informieren, welche CFD Trading Gebühren es in der Praxis überhaupt gibt und beim jeweiligen CFD Broker geben kann. Dabei handelt es sich in erster Linie um die folgenden Kosten, die im Zusammenhang mit dem CFD Trading auftreten können:
- Spread
- Kommission
- Finanzierungszinsen
- Inaktivitätsgebühren
- Ein- und Auszahlungsmethoden
Lassen Sie uns diese Einzelpositionen etwas näher betrachten und auch erläutern, wie hoch diese ausfallen und wie Dementsprechend die Differenz zu einem CFD Trading ohne Gebühren wäre.
Spread
Die typische CFD Trading Gebühr, die von den meisten CFD Brokern veranschlagt wird, ist der Spread. Beim Spread handelt es sich allerdings um eine indirekte Gebühr, denn dieser ist die Differenz zwischen dem vom Broker gestellten Kauf- und dem Verkaufskurs. Wie hoch diese Differenz ausfällt, ist allem von den gehandelten Basiswerten abhängig.
Bei DAX CFDs beträgt der Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufskurs zum Beispiel oft nur zwischen zwei und vier Punkten. Anders ausgedrückt heißt das, der Spread oftmals nicht einmal 0,1 Prozent – bezogen auf das Investitionskapital – ausmacht. Die Differenz zu einem CFD Trading ohne Gebühren wäre nur allein aufgrund des Spreads gar nicht einmal so groß.
Kommission
Manche Broker werben damit, dass Sie einen CFD Handel ohne Spreads anbieten. Ganz kostenlos handelt der Trader allerdings auch in dem Fall nicht, sondern stattdessen werden Handelsprovisionen oder Kommissionen vom Broker in Rechnung gestellt.
Die Kommission der CFD Broker ist normalerweise eine Festgebühr, beispielsweise sechs Euro je Trade. Ob die Kommission letztendlich teurer oder günstiger als ein vergleichbarer Spread ist, hängt natürlich von mehreren Faktoren ab, insbesondere:
- Höhe des Spreads bzw. der Kommission
- Handelsvolumen
- Hebel
Finanzierungskosten
Manchmal stellen die Finanzierungskosten beim CFD Trading sogar den größten Kostenfaktor dar. Das gilt insbesondere unter der Voraussetzung, dass Sie eine Position über einen längeren Zeitraum offen halten.
Finanzierungsgebühren sind streng genommen Finanzierungszinsen, die der Broker dafür veranschlagt, dass er Ihnen durch den Hebel Geld leiht. Allerdings fallen diese Finanzierungszinsen ausschließlich bei Long-Positionen an, wenn Sie also vorher CFDs gekauft haben.
Bei Short-Positionen ist es demgegenüber so, dass Sie vom Broker sogar eine Zinsgutschrift erhalten. Wie hoch die Finanzierungskosten ausfallen, ist vor allem von den aktuellen Marktzinsen abhängig. Hier nehmen die meisten CFD Broker einen bestimmten Referenzzins als Grundlage und schlagen dann noch einen eigenen Zins auf. Momentan bewegen sich die Finanzierungszinsen oftmals im Bereich zwischen 3,5 und 4,5 Prozent.
Inaktivitätsgebühr
Einen weiteren Kostenfaktor können beim CFD Trading die sogenannten Inaktivitätsgebühren ausmachen. Diese fallen allerdings nur unter der Voraussetzung an, dass Sie über einen längeren Zeitraum hinweg keinen Auftrag an den Broker erteilen.
Ab welchem Zeitraum dann die Inaktivitätsgebühr in Rechnung gestellt wird, ist je nach Broker unterschiedlich. Manche Zeiträume liegen zwischen drei bis sechs Monaten, nach denen ohne Auftrag eine entsprechende Inaktivitätsgebühr in Rechnung gestellt wird. Es handelt sich meistens um einen festen Betrag, zum Beispiel 10 Euro pro Monat der Inaktivität.
Ein- und Auszahlungsgebühren
Wenn Sie häufiger handeln, werden Sie auch öfter Einzahlungen und Auszahlungen auf bzw. von Ihrem Handelskonto vornehmen. Dann kommt ein weiterer Kostenfaktor in Form der CFD Trading Gebühren zum Tragen, nämlich Ein- und Auszahlungsgebühren.
Allerdings fallen diese nicht bei jedem CFD Broker und auch nicht bei jeder Ein- und Auszahlungsmethode an. Für gewöhnlich gibt es bei jedem CFD Broker mindestens eine Ein- und Auszahlungsmethode, die komplett kostenfrei ist. Daher sollten Sie durchaus bei häufigeren Transaktionen von Ihrem Cash Konto darauf achten, für welche Zahlungsmethode Sie sich entscheiden.
Gibt es CFD Broker ohne Gebühren?
Nachdem Sie nun sämtliche Gebühren und Kosten kennen, die grundsätzlich beim CFD Handel über einen Broker anfallen können, bleibt noch die zu Beginn gestellte Frage: Gibt es CFD Broker ohne Gebühren?
Tatsächlich ist es so, dass es im Grunde kein CFD Trading ohne Gebühren gibt, denn an „irgendeiner“ Stelle müssen Sie stets Kosten tragen. Das ist durchaus nachvollziehbar, denn wäre der komplette CFD Handel kostenfrei, würde der Broker keine Einnahmen erzielen.
CFD Gebühren auch ohne Spread
Wir bereits kurz erwähnt, werben zwar manche CFD Broker mit dem Slogan: „CFD Trading ohne Spreads“. Das trifft zwar zu, nur bedeutet es nicht, dass für Sie als Trader das CFD Trading dann kostenlos ist. Stattdessen veranschlagen die Broker dann Handelsprovisionen oder Kommissionen, die faktisch den Spread als Kostenfaktor ersetzen.
Aber nicht nur der Spread oder Kommissionen werden faktisch von jedem CFD Broker berechnet, sondern da alle Broker mit einem Hebel arbeiten, gibt es auch bei Long-Positionen immer Finanzierungszinsen. Somit können wir die Frage, ob es CFD Trading ohne Gebühren oder CFD Broker ohne Gebühren gibt, eindeutig mit nein beantworten.
Fazit zum CFD Trading ohne Gebühren
In der Praxis ist es nicht realisierbar, das CFD Trading ohne Gebühren durchzuführen. Das liegt daran, dass es bei jedem CFD Broker die einen oder anderen Kosten gibt, denn mindestens Finanzierungszinsen und Spreads bzw. eine Kommission fallen an. Trotzdem ist es auf der anderen Seite so, dass der Handel mit Differenzkontrakten von der Kostenseite her relativ günstig ist.
Nur dann, wenn Sie eine Long-Position über mehrere Wochen oder sogar Monate halten, können die Finanzierungszinsen deutlich zu Buche schlagen. Der Spread hingegen bewegt sich meistens unterhalb von 0,1 Prozent des Handelsgegenwertes und ist daher im Grunde als Kostenfaktor meistens zu vernachlässigen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum gebührenfreien CFD-Handel:
Gibt es CFD Trading ohne Gebühren?
Nein, es gibt keinen CFD Broker, der nicht auf die eine oder andere Weise Gebühren erhebt. Allerdings unterscheiden sich die Gebührenmodelle von Broker zu Broker und je nach Handelsstil können Trader bei bestimmten Brokern erhebliche Gebühreneinsparungen erzielen.
Welche Arten von Gebühren gibt es beim CFD Trading?
Es gibt verschiedene Arten von Gebühren beim CFD Trading, wie z.B. Spreads, die den Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufskursen darstellen, Finanzierungskosten für gehaltene Positionen über Nacht, Kommissionen für den Handel und Verwaltungsgebühren für das Konto.
Kann man CFD Trading Gebühren vermeiden oder reduzieren?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, CFD Trading Gebühren zu vermeiden oder zu reduzieren. Eine Möglichkeit ist, einen Broker mit niedrigen Spreads und geringen oder keinen Kommissionen zu wählen. Zudem kann man durch das Halten von Positionen über einen längeren Zeitraum Finanzierungskosten vermeiden.
Wie beeinflussen CFD Trading Gebühren die Rendite?
CFD Trading Gebühren können die Rendite beeinflussen, da sie von den erzielten Gewinnen abgezogen werden. Daher ist es wichtig, die Gebührenstruktur des Brokers sorgfältig zu prüfen und diese in die Handelsstrategie einzubeziehen.