Zahlreiche Trader würden gerne intensiv mit Differenzkontrakten handeln. Oftmals fehlt es allerdings entweder an Wissen und Erfahrungen oder auch an Zeit, um sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen oder aktiv zu handeln.
Exakt unter diesen Voraussetzungen ist ein besonderer Service interessant, denn immer mehr CFD Broker bieten Managed CFD Accounts an. In unserem Beitrag möchten wir darauf eingehen, was Managed CFD Accounts sind, wie sie funktionieren und worin die Vor- und Nachteile bestehen.
Das Wichtigste im Überblick:
- Managed CFD-Konten bieten unerfahrenen oder vielbeschäftigten Tradern die Möglichkeit, ihr Konto von Experten verwalten zu lassen.
- Hierbei übernehmen professionelle Manager die Kontoverwaltung gegen eine Gebühr.
- Es ist nicht ratsam, sofort hohe Gewinne zu erwarten, da auch professionelle Manager Verluste erleiden können. Bevor man sich für einen Broker und einen Manager entscheidet, sollte man deren Qualifikationen vergleichen.
- Trotz der Unterstützung durch einen Manager ist eine gelegentliche Marktbeobachtung sinnvoll, um den Überblick zu behalten.
CFD Trading erklärt
Bevor wir explizit zu den Managed CFD Accounts kommen, möchten wir gerne auch Neulingen die Möglichkeit geben, sich etwas mehr zum CFD Trading zu informieren. CFDs sind Differenzkontrakte, welche die Kursdifferenz auf Grundlage eines Basiswertes wiedergeben, die sich aus dem Kaufkurs seitens des Traders zum einen und aus dem aktuellen Kurs ergibt.
Mit Contracts For Difference können Sie sowohl auf steigende als auch fallenden Kurse spekulieren. Ihnen stehen dazu – je nach CFD Broker – meistens mehrere Hundert Basiswerte zur Verfügung. Diese lassen sich in die folgenden Rubriken aufteilen:
- Indizes
- Aktien
- Rohstoffe
- Devisen
- Kryptowährungen
Der CFD Handel ist aufgrund seiner Transparenz und der Einfachheit beliebt. Hinzu kommt, dass jeder CFD Broker mit einem sogenannten Hebel arbeitet. Das bedeutet, dass der Broker Ihnen ein Vielfaches Ihres Eigenkapitals leiht, welches Sie zum Handel einsetzen möchten.
So besagt zum Beispiel ein Hebel von 10:1, dass Sie mit 2.000 Euro eigenem Kapitaleinsatz CFDs im Gegenwert von 20.000 Euro handeln können.
Ebenfalls wichtig ist beim CFD Trading die Bedeutung der Margin. Diese ist an den Hebel gebunden und stellt die Sicherheitsleistung dar, die Sie gegenüber dem Broker leisten müssen. Bei einem Hebel von 10:1 würde die Margin zehn Prozent betragen. Sie müssen dann also beispielsweise bei einem Handelsvolumen von 20.000 Euro mindestens 2.000 Euro auf Ihrem Handelskonto beim Broker hinterlegen.
Wer an CFD Trading teilnehmen möchte, der benötigt lediglich ein Konto beim CFD Broker. Darüber hinaus muss entsprechendes Guthaben vorhanden sein, sodass anschließend die Orders erteilt werden können.
Bei Differenzkontrakten handelt es sich in aller Regel um zeitlich unbefristete Finanzprodukte, was ein wesentlicher Unterschied zu Optionen, Futures und den meisten Zertifikaten darstellt. Der Handel ist bequem vom heimischen PC oder auch vom Smartphone aus möglich, sodass Sie jederzeit die Gelegenheit haben, Ihr Handelskonto zu überwachen und entsprechende Aufträge zu erteilen.
Was sind Managed CFD Accounts?
Nicht alle Trader haben ausreichend Zeit, das Wissen und die Erfahrungen, um selbst aktiv am CFD Trading teilnehmen zu können. Dann kann es eine sehr gute Option sein, sogenannte Managed CFD Accounts zu nutzen. Die wesentliche Eigenschaft besteht bei Managed CFD Accounts darin, dass Sie nicht selbst handeln, sondern eine professionelle Verwaltung Ihres CFD Kontos stattfindet.
Dies geschieht seitens Profi Tradern, die sich fortan um Ihr CFD Konto und damit auch um den CFD Handel kümmern. Die entsprechenden Profi Trader handeln in Ihrem Auftrag und natürlich auch mit Ihrem Geld, welches sich auf dem Handelskonto befindet.
Im Gegenzug zahlen Sie für die entsprechenden Managed CFD Accounts eine Provision an den Profi Trader, der auf gewisse Art und Weise als Vermögensverwalter fungiert. Die Aufgabe des professionellen Traders besteht fortan darin, mit Ihrem Geld möglichst (hohe) Gewinne zu erzielen. Aufgrund der Tatsache, dass bei einem Managed CFD Account ein erfahrene Trader die Handelsentscheidungen trifft, eignet sich diese „Betreuung“ vor allen Dingen für die folgenden Kundengruppen:
- Einsteiger beim CFD Trading
- Vielbeschäftigte
- Unerfahrene Trader
- Heavy Trader
Wer prinzipiell sehr viel handeln möchte, fehlt es allerdings in dem Zusammenhang an ausreichender Zeit. Dann sind Managed CFD Accounts ebenfalls bestens geeignet. Durch die meistens übliche Provision wird zudem gewährleistet, dass auch der Profi Trader einen gewissen Anreiz hat, um beim CFD Trading das möglichst beste Ergebnis für Sie zu erzielen.
Wie funktionieren Managed CFD Accounts?
Grundlage für die Funktionsweise der Managed CFD Accounts ist vor allem, dass die entsprechenden Profi Trader normalerweise zahlreiche Kunden gleichzeitig verwalten. Das wiederum führt dazu, dass die Experten normalerweise die entsprechenden CFD Konten nicht separat verwalten, sondern faktisch zahlreiche Kunden innerhalb ihres Systems als Einheit betrachten.
Das wiederum führt dazu, dass für die Mehrzahl aller CFD Konten, bei denen es sich um Managed CFD Accounts handelt, die gleichen oder zumindest sehr ähnliche Trades durchgeführt werden. Allerdings ist es je nach Art der Managed CFD Accounts auch möglich, das Trader Einschränkungen machen und somit eine Allokation seitens des professionellen Traders stattfinden muss.
Managed CFD Accounts in verschiedenen Varianten
Je nachdem, für welchen Broker mit Managed CFD Accounts Sie sich entscheiden möchten, gibt es am Markt zum Teil unterschiedliche Varianten dieser betreuten CFD Konten. Eine typische und recht häufig genutzte Version der Managed CFD Accounts besteht zum Beispiel darin, dass der Profi Trader seitens des Kunden volle Handlungsfreiheit erhält. Der Manager kann also eigenständig festlegen, welche CFDs in welchem Umfang und zu welchem Zeitpunkt gekauft oder verkauft werden.
In dem Fall hat der Trader kein Mitsprache- und Mitwirkungsrecht, sondern er verlässt sich in vollem Umfang auf den Profi Trader. Die zweite Variante der Managed CFD Accounts sieht etwas anders aus, denn hier hat der Trader zumindest die Möglichkeit, Vorgaben zu machen und einige Einschränkungen zu bestimmen. Die individuellen Vorgaben bei dieser Form der CFD Managed Accounts können zum Beispiel wie folgt aussehen:
- Investment lediglich in bestimmte Basiswerte
- Limits pro Woche oder pro Monat
- Umsetzen einer bestimmten Strategie
Grundsätzlich profitieren Trader auch bei dieser zweiten Variante von den meisten Vorteilen, die Managed CFD Accounts generell beinhalten. Das bedeutet, dass auch in dem Fall eine erhebliche Zeitersparnis vorhanden ist, weil sich eben der Profi Trader – wenn auch nach Vorgaben – um das CFD Trading und die Verwaltung des Managed CFD Accounts kümmert.
Vorteile
- Keine Vorkenntnisse nötig
- Kompetente Beratung möglich
- Vieltrader profitieren besonders von niedrigeren Provisionen
Nachteile
- Zusätzliche Kosten
- Mögliche Intransparenz
Nachteile von Managed CFD Accounts
Wie bei allen Angeboten der CFD Broker, so gibt es auch im Hinblick auf die Managed CFD Accounts nicht nur Vorteile, sondern ebenfalls Nachteile und Risiken. Zuerst möchten wir uns mit diesen Nachteilen beschäftigen, die es grundsätzlich bei Managed CFD Accounts geben kann.
Ein Risiko besteht darin, dass der Manager die falschen Entscheidungen trifft und so in der Summe Verluste entstehen. Der Trader muss sich in dem Fall vollständig auf Erfahrungen und die Kompetenz des Profi Traders verlassen, was – je nach Qualität des Managers – natürlich auch ein Nachteil sein kann.
Zusätzliche Kosten
Ein weiterer Nachteil der Managed CFD Accounts besteht darin, dass zusätzliche Kosten anfallen, wenn ein Vergleich zum Handel durch den Trader selbst gezogen wird. Der Managed Service hat also seinen Preis.
In den meisten Fällen sind erfolgsabhängige Provisionen zu zahlen, aber auch fixe Gebühren sind keine Seltenheit. Besonders negativ schlagen diese Kosten natürlich zu Buche, wenn es sich um vergleichsweise kleinere Managed CFD Accounts mit recht geringen Handelsvolumen handelt.
Mögliche Intransparenz
Ein dritter Nachteil der Managed CFD Accounts kann darin bestehen, dass das Management für den Trader etwas intransparent wirkt oder ist. Oft ist nicht unbedingt klar, warum der Profi Trader aus welchen Gründen diese oder jene CFD gekauft bzw. verkauft hat.
In der Summe sind es demnach vor allem die folgenden Nachteile, die in Verbindung mit Managed CFD Accounts auftreten können:
- Trader muss sich auf Kompetenz und Erfahrungen des Managers verlassen
- Höhere Kosten für den Managed Service
- Vorgehen zum Teil etwas intransparent
Vorteile von Managed CFD Accounts
Im direkten Vergleich gibt es bei den Managed CFD Accounts sicherlich mehr Vor- als Nachteile. Ein erster Vorzug besteht darin, dass der Trader bei einem Managed CFD Account natürlich eine erhebliche Ersparnis beim eigenen Zeitaufwand hat. Profi Trader sind teilweise den gesamten Tag mit dem CFD Trading beschäftigt, was für die meisten professionellen Trader gar nicht zu leisten wäre.
Keine Vorkenntnisse nötig
Ein weiterer Vorteil der Managed CFD Accounts besteht darin, dass Sie keine Vorkenntnisse beim CFD Trading haben müssen. Da der Profi Trader für Sie die Betreuung der CFD Accounts übernimmt, müssen Sie selbst nicht aktiv werden. Lediglich mit den Grundbegriffen sollten Sie sich allerdings beschäftigen, wie zum Beispiel mit dem Hebel und der Margin, um die Funktionsweise des CFD Trading zu verstehen.
Kompetente Beratung möglich
In einigen Fällen bieten die entsprechenden CFD Broker nicht nur die jeweiligen Managed CFD Accounts an, sondern zusätzlich auf Wunsch des Traders eine kompetente Beratung. Diese Leistung ist allerdings sehr abhängig von den jeweiligen Brokern, sodass Sie definitiv einen Vergleich der Anbieter durchführen sollten, falls Ihnen dieser Punkt sehr wichtig ist.
Vieltrader profitieren besonders von niedrigeren Provisionen
Besonders profitieren somit Vieltrader von den Managed CFD Accounts. Sie sparen nicht nur viel Zeit ein, sondern können häufiger auch von niedrigeren Provisionen profitieren. Diesbezüglich gibt es allerdings durchaus größere Unterschiede zwischen den CFD Brokern, die Managed CFD Accounts zur Verfügung stellen.
In der Übersicht sind es die folgenden Vorteile, durch die sich Managed CFD Accounts auszeichnen können:
- Nur ein geringer Zeitaufwand für den Trader
- Keine Vorkenntnisse notwendig
- Professionelle Beratung möglich
- Erhebliche Zeitersparnis
- Teilweise geringere Provisionen für Vieltrader
Tipps zur Nutzung der Managed CFD Accounts
Auch wenn Sie die Handelsgeschicke bei Managed CFD Accounts dem jeweiligen Profi Trader und Manager übertragen, gibt es noch einige Tipps, die Sie durchaus beachten sollten. Das gilt insbesondere unter der Voraussetzung, dass Sie dem jeweiligen Profi Trader nicht vollständig und blind vertrauen möchten. Aus dem Grund können die folgenden Tipps hilfreich sein.
Tipp 1: Sie sollten nicht unbedingt davon ausgehen, dass Sie aufgrund des Managed CFD Accounts sofort hohe Gewinne erzielen können. Das gilt auch aufgrund der Tatsache, dass ein professioneller Trader sich um Ihr Handelskonto kümmert. Auch Profis sind nicht vor Verlusten gefeit, insbesondere in den ersten Zeiten ab der Betreuung des CFD Kontos.
Tipp 2: Bevor Sie sich für einen CFD Broker entscheiden, sollten Sie einen Vergleich der Angebote durchführen. Ein wesentliches Augenmerk sollte dabei zum einen auf der Höhe der Provision liegen. Zum anderen sollten Sie sich allerdings – wenn möglich – auch über die Kompetenz und Erfahrungen des entsprechenden Profi Traders informiert. Hier gibt es allerdings durchaus das Problem, das entsprechende Informationen nicht frei zugänglich sind.
Tipp 3: Auch wenn Sie den professionellen Trader damit beauftragen, sich um Ihr CFD Konto zu kümmern, sollten Sie die Märkte dennoch hin und wieder beobachten. Das ist relativ einfach, indem Sie sich zum Beispiel Indizes oder einzelne Basiswerte betrachten, die oft den Gesamtmarkt repräsentieren. Dadurch lernen Sie nicht nur hinzu, sondern können so auf gewisse Art und Weise auch überprüfen, ob der Manager tatsächlich sehr professionell handelt und erfahren ist.
Die besten CFD Broker mit Managed CFD Accounts
Bisher ist es noch keine große Anzahl an CFD-Brokern, die einen Managed Account zur Verfügung stellen. Zwei CFD Broker sind aus unserer Sicht besonders geeignet und zählen zu den besten CFD Brokern mit Managed CFD Accounts. Dazu gehören auf der einen Seite RoboForex und auf der anderen Seite bietet auch IC Markets den Bereich Managed CFD Accounts an.
Der CFD Broker RoboForex ist international tätig und hat vor allen Dingen in den letzten Jahren zunehmend Kunden gewinnen können. Gearbeitet wird mit sogenannten RAMM Accounts. Diese stehen dafür, dass Trader die Möglichkeit haben, einige Selektionen vorzunehmen und Vorgaben zu machen. Gehandelt wird bei den Managed CFD Accounts insbesondere mittels der MT4 Trading Plattform. Eine Besonderheit besteht darin, dass Kunden auch den sogenannten Copy Trading Service in Anspruch nehmen können.
Ebenfalls im Bereich der Managed CFD Accounts ist der CFD Broker IC Markets unterwegs. Der in Australien ansässige Broker bietet sowohl PAMM- als auch MAM Konten an. Auch bei diesem Broker werden die Handelsaktivitäten in erster Linie über die MT4 Trading Plattform vorgenommen.
Fazit – Managed CFD Accounts sind sinnvoll für Anfänger
Managed CFD Accounts sind für einige Trader sehr interessant, insbesondere dann, wenn man sich entweder nicht intensiver mit dem CFD Trading beschäftigen möchte oder aus Zeitgründen nicht kann. Somit stellen Managed CFD Accounts vor allem für Anfänger und auch viel beschäftigte Trader eine sehr gute Option dar. Die entsprechenden CFD Konten werden dann von Profi Tradern verwaltet.
Mitunter kann der Trader Vorgaben machen, wie zum Beispiel, welche Basiswerte vorrangig gehandelt und welche Assets nicht vom Manager gehandelt werden sollen. Auch Limits können eventuell vorgegeben werden, aber meistens hat der entsprechende Manager vollen Handlungsspielraum.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Managed CFD Accounts:
Was sind Managed CFD Accounts?
Managed CFD Accounts sind Handelskonten, bei denen ein professioneller Trader die Trades für den Händler platziert und verwaltet. Der Manager oder die Firma nutzt ihr Fachwissen und ihre Erfahrung, um Trades auf Basis von Marktanalyse und -prognosen zu tätigen und das Risiko des Händlers zu minimieren.
Wie funktionieren Managed CFD Accounts?
Der Ablauf bei Managed CFD Accounts ist in der Regel strukturiert. Zunächst übergibt der Kunde dem Manager eine zuvor festgelegte Summe Geld, die als Kapital für den Handel dient. Mit diesem Kapital platziert und verwaltet der Manager die Trades im Namen des Kunden. Es ist nicht nur eine passive Investition für den Kunden, denn dieser erhält regelmäßige Berichte über die Leistung seines Handelskontos und eine Übersicht über die getätigten Trades.
Welche Vorteile bieten Managed CFD Accounts?
Einer der Hauptvorteile von Managed CFD Accounts ist der Zugang zu professioneller Expertise. Durch die Zusammenarbeit mit erfahrenen Managern oder Firmen können Händler von deren Marktkenntnissen profitieren. Ein weiterer Vorteil ist die Zeitersparnis. Da der Manager den Handel übernimmt, kann sich der Händler auf andere Aspekte seines Lebens oder Geschäfts konzentrieren. Zudem bieten Managed CFD Accounts die Möglichkeit, von den Chancen volatiler Märkte zu profitieren, ohne dass der Händler selbst aktiv werden und das damit verbundene Risiko tragen muss.
Welche Nachteile gibt es bei Managed CFD Accounts?
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige Nachteile bei Managed CFD Accounts. Oftmals sind diese Konten mit hohen Gebühren verbunden, die entweder in Form von Provisionen oder als Anteil am Handelsergebnis anfallen. Ein weiterer Nachteil ist der Mangel an Kontrolle. Da der Manager die Trades platziert, hat der Kunde keine direkte Einflussmöglichkeit und muss dem Urteilsvermögen des Managers vertrauen. Kommunikationsprobleme können ebenfalls auftreten, insbesondere wenn der Kunde Fragen hat oder Bedenken äußern möchte. Schließlich gibt es, wie bei allen Investitionen, keine Garantie für den Erfolg. Selbst die erfahrensten Manager können Verluste erleiden, weshalb immer ein gewisses Risiko besteht.