Zwischen Europa und den Vereinigten Staaten gibt es einige Unterschiede, was zum Beispiel Regeln für das Trading und im Speziellen für das Daytrading anbetrifft. In Deutschland zum Beispiel gibt es nahezu keine Beschränkungen, wer als Daytrader aktiv sein darf. Demgegenüber existiert in den USA die sogenannte Pattern Daytrading Rule.
In unserem Beitrag möchten wir darauf eingehen, worum es sich bei der Pattern Daytrading Rule handelt. Wir nennen ferner die Grundlagen und wer als Trader unter diese Regelung fällt. Darüber hinaus erläutern wir, was passiert, wenn Sie als Trader gegen die Pattern Daytrading Rule verstoßen.
Das Wichtigste im Überblick:
- Es gibt Unterschiede zwischen Europa und den USA bezüglich Daytrading-Regeln.
- In den USA gibt es die „Pattern Daytrading Rule“ (PDT), herausgegeben von der FINRA.
- Die FINRA ist für die Selbstregulation der Märkte zuständig und wird von der SEC überwacht.
- Die PDT definiert, wer als Daytrader gilt: Bei vier Trades innerhalb von fünf Arbeitstagen gilt man als Daytrader.
- Daytrader müssen ein Mindestguthaben von 25.000 US-Dollar auf ihrem Handelskonto haben.
- Das Guthaben kann nicht über verschiedene Konten summiert werden und kann auch in anderen Währungen vorhanden sein.
- Bei Verstoß gegen die PDT: Handelsbeschränkungen und Maßnahmen wie Warnungen, Alarme und Sperrungen durch Broker.
- Die PDT gilt nicht nur für US-Bürger, sondern auch für deutsche Trader am US-Aktienmarkt, aber nicht für Handel mit Futures, Optionen, Kryptowährungen und CFDs
Was ist die Pattern Daytrading Rule?
Die Pattern Daytrading Rule wird auch kurz als PDT bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine bedeutende Regel, die von der Financial Industry Regulatory Authority, kurz FINRA, stammt. Dabei handelt es sich um eine Organisation aus den Vereinigten Staaten, deren Aufgabe allem darin besteht, sich um die Selbstregulation der Märkte sowie der Finanzdienstleister zu kümmern. Dazu wird die FINRA seitens der amerikanischen Wertpapieraufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) überwacht.
Die wesentliche Aufgabe der Pattern Daytrading Rule besteht darin, eine Definition zu geben, wer als Daytrader gilt. Das bezieht sich auf die FINRA Rule 4210. Sollte bei einem Trader ein spezielles Muster vorhanden sein, würde dieser als Daytrader gelten und dementsprechend unter die die PDR verfallen. Das hat die Konsequenz, dass ab diesem Zeitpunkt auf dem Handelskonto des Brokers ein sogenannter Nettoliquidierungswert von 25.000 US-Dollar oder mehr existieren muss. Dieser Wert kann sowohl aus Guthaben als auch aus Wertpapieren bestehen.
Zusammenfassend beinhaltet die Pattern Daytrading Rule folgende Merkmale:
- Daytrader müssen ein Mindestguthaben von 25.000 Euro in Cash oder Wertpapieren haben
- Der Gegenwert muss nicht zwingend in US-Dollar vorhanden sein, auch andere Währungen sind möglich
- Guthaben muss sich auf dem einen Handelskonto befinden
Zu beachten ist, dass die Pattern Daytrading Rule nicht nur für amerikanische Staatsbürger gilt, sondern beispielsweise ebenso für deutsche Trader, die an den US-Märkten aktiv sind und dort handeln.
Was sind die Grundlagen der Pattern Daytrading Rule?
Der Name „Pattern Daytrading Rule“ stammt von der Financial Industry Regulatory Authority (FINRA). Diese hat vor geraumer Zeit verlasst, dass andere Regeln für bestimmte Daytrader gelten müssen. In erster Linie wird so ein Daytrader danach definiert, welche Anzahl von Trades er innerhalb einer bestimmten Periode ausführt. Fällt der Trader dann unter die Pattern Daytrading Rule, muss ein Guthaben nebst Wertpapieren auf seinem Handelskonto von mindestens 25.000 Dollar existieren.
Bei der von der FINRA festgelegten Pattern Daytrading Rule handelt es sich um einen festen Standard. Trotzdem haben einzelne Broker die Möglichkeit, diese Regeln noch strenger auszulegen. Wann ein Trader unter die Pattern Daytrading Rule fällt, wird allerdings für gewöhnlich automatisiert durch den jeweiligen Broker festgelegt.
Wer fällt konkret unter die PDR?
Wie bereits erwähnt, hängt es von der Anzahl der Trades innerhalb eines bestimmten Zeitraums ab, ab wann es sich um einen sogenannten Pattern Trader handelt. Das ist unter der Voraussetzung der Fall, dass innerhalb eines Zeitraums von fünf Arbeitstagen vier Trades oder darüber hinaus ausgeführt werden. Das bedeutet, im Schnitt muss es sich um lediglich knapp einen Trade am Tag handeln, den die Handelsaktivitäten innerhalb des Zeitraums ausmachen würden.
Wichtig zu wissen ist, dass als ein Trade zusammengenommen sowohl der Kauf als auch der Verkauf des gleichen Handelsinstrumentes innerhalb des Handelstages gelten. In den Geltungsbereich der Pattern Daytrading Rule fällt ausschließlich der US-amerikanische Aktienmarkt.
Das wiederum bedeutet, dass folgenden Märkte nicht von der PDR betroffen sind:
- Futures
- Optionen
- Kryptowährungen
- CFDs
Wer also als deutscher Daytrader zum Beispiel mit Differenzkontrakten über den Broker handelt, für den ist die PDR nicht von Bedeutung.
Was passiert bei einem Verstoß gegen die Pattern Daytrading Rule?
In der Praxis kommt es häufiger vor, das Trader gegen die Pattern Daytrading Rule – wissentlich oder unwissentlich – verstoßen. Das ist unter der Voraussetzung der Fall, dass das geforderte Minimum von 25.000 Dollar nicht mehr vorhanden ist bzw. unterschritten wird. Die Folge besteht darin, dass die betroffenen Trader keine weiteren Trades mehr durchführen lassen dürfen. Es ist lediglich noch erlaubt, existierende Positionen zu schließen. Das Eröffnen neuer Trades ist hingegen nicht mehr möglich.
In vielen Fällen haben die Daytrading Broker allerdings Maßnahmen ergriffen, damit Daytrader nicht unabsichtlich unter das geforderte Limit von 25.000 Dollar fallen können.
– Automatische Alarme in der Nähe der Mindestkontogröße
– Sperrungen
In der Praxis sorgt daher oft die Trading Software dafür, dass die Mindestkontogröße von 25.000 Dollar nicht unterschritten werden kann. Sollte dies dennoch einmal passieren, hat der Trader einen Zeitraum von fünf Werktagen Zeit, um eine Einzahlung auf das Konto vorzunehmen, damit mindestens wieder 25.000 Dollar vorhanden sind. Sollte das allerdings nicht geschehen, findet eine Beschränkung des Handelskontos für einen Zeitraum von 90 Tagen statt.
Fazit zur Pattern Daytrading Rule
Relevant ist die Pattern Daytrading Rule ausschließlich für Trader, die am amerikanischen Aktienmarkt handeln. Das gilt nicht nur für US-Bürger, sondern ebenso auch für deutsche Daytrader. Wer allerdings beispielsweise mit CFDs handelt, für den ist die Regel nicht relevant. Für die meisten Daytrader aus Deutschland ist die Pattern Daytrading Rule daher nicht zu beachten. Wenn allerdings doch, dann muss das Mindestkontoguthaben sich auf 25.000 Dollar belaufen.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Pattern Day Trader Rule (PTD):
Was ist die Pattern Daytrading Rule (PDT) einfach erklärt?
Die Pattern Daytrading Rule (PDT) ist eine Regelung der US-amerikanischen Finanzaufsichtsbehörde FINRA (Financial Industry Regulatory Authority), die sich auf den Handel mit Wertpapieren bezieht. Sie wurde eingeführt, um Anleger vor übermäßigen Risiken zu schützen, die mit häufigem Daytrading verbunden sind.
Einfach erklärt, besagt die PDT-Regel, dass ein Anleger, der innerhalb von fünf Geschäftstagen vier oder mehr Daytrades durchführt, als „Pattern Daytrader“ eingestuft wird. Ein Daytrade ist dabei definiert als das Kaufen und Verkaufen desselben Wertpapiers am selben Tag.
Wenn ein Anleger als Pattern Daytrader eingestuft wird, muss er ein Mindestguthaben von 25.000 US-Dollar auf seinem Handelskonto halten. Dieses Guthaben muss erhalten bleiben, solange der Anleger weiterhin Daytrading betreibt. Wenn das Konto unter diesen Betrag fällt, wird der Handel eingeschränkt, bis das Konto wieder aufgefüllt ist.
Welche Finanzinstrumente sind von der Pattern Day Trading Rule ausgenommen?
Die PDT gilt nur für den US-Aktienmarkt. Andere Finanzinstrumente wie Futures, Optionen, Kryptowährungen und CFDs sind nicht betroffen.
Was passiert, wenn ein Trader gegen die Pattern Daytrading Rule verstößt?
Bei einem Verstoß gegen die PDT darf der Trader keine neuen Geschäfte mehr abschließen, sondern nur noch bestehende Positionen schließen. Warnungen, automatische Alarme und Sperren können Verstöße verhindern.
Wie lange hat ein Trader Zeit, eine Einzahlung zu tätigen, wenn das Mindestguthaben von 25.000 Dollar unterschritten wird?
Wenn das Mindestguthaben von 25.000 Dollar unterschritten wird, hat der Trader fünf Werktage Zeit, es durch eine Einzahlung wiederherzustellen.