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Ein Trading Algorithmus ist ein computergestütztes Programm, das automatisch Handelsentscheidungen auf den Finanzmärkten trifft. Er ist die Grundlage für Algo-Trading, das bei Tradern auf der ganzen Welt immer mehr an Bedeutung gewinnt. In diesem Artikel schauen wir uns an, was hinter Algo-Trading steckt, wie der algorithmische Handel funktioniert und welche Strategien es dabei gibt.

Wissenswertes zum Algo-Trading

  • Algo-Trading nutzt computerbasierte Programme für automatische Handelsentscheidungen
  • Algorithmen analysieren Marktdaten in Echtzeit, verwenden mathematische Modelle und statistische Analysen
  • Algo-Trading eignet sich für Anfänger, Anleger mit wenig Zeit und diejenigen, die nicht detailliert Börsenstrategien studieren möchten
  • Vorteile: Effizienz, Disziplin, Backtesting und Diversifikation
  • Zwei Möglichkeiten: Robo-Advisor oder eigene Trading-Algorithmen programmieren
  • Strategien im Algo-Trading: Kursbewegungsstrategie, technische Analyse und Kombinationsstrategie
Algo-Trading - Algorithmischer Handel erklärt

Definition: Was ist Algo Trading?

Algo-Trading beschreibt den Einsatz von Codes, Computerprogrammen und künstlicher Intelligenz, um Trades nach zuvor definierten Kriterien automatisch eröffnen und schließen zu lassen. Das spart Ihnen als Trader Zeit und kann – funktionierende Algorithmen vorausgesetzt – zu automatisiertem Trading führen.

Der Algorithmus nutzt dabei mathematische Modelle, statistische Analysen und historische Daten, um Handelssignale zu erstellen und Trades zu platzieren. Dabei werden verschiedene Parameter wie Preisbewegungen, Volumen und andere Indikatoren berücksichtigt, um potenzielle Einstiegs- und Ausstiegspunkte zu identifizieren. 

Mithilfe des Trading Algorithmus lassen sich verschiedene Arten von Strategien umsetzen, angefangen von einfachen regelbasierten Ansätzen bis hin zu komplexen Machine-Learning-Modellen. Durch die Automatisierung des Handelsprozesses ermöglicht der Algorithmus eine schnelle und präzise Ausführung von Trades und minimiert menschliche Emotionen und Fehler. 

Die Funktionalität eines Trading-Algorithmus basiert auf einer kontinuierlichen Analyse der Marktdaten in Echtzeit. Der Algorithmus reagiert schnell auf Marktveränderungen und passt die Handelsstrategie automatisch an. Mit einem gut durchdachten Algorithmus lassen sich potenzielle Gewinnchancen erkennen und Risiken effizient verwalten. 

Algo Trading im Detail erklärt

Algo-Trading, auch algorithmischer Handel oder automatisierter Handel genannt, beschreibt die Anwendung von computergestützten Algorithmen zur Durchführung von Finanztransaktionen. Algorithmen ermöglichen eine schnelle und effiziente Ausführung von Trades, da sie in der Lage sind, große Datenmengen in Echtzeit zu verarbeiten und Marktchancen zu identifizieren. Diese Vorgehensweise bietet Vorteile wie höhere Geschwindigkeit, bessere Preise und Risikokontrolle.

Algo Trading
Algo-Trading

Professionelle Händler, institutionelle Anleger und Hedgefonds nutzen Algo Trading, um ihre Handelsstrategien zu optimieren und sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.

Für wen eignet sich das Algo-Trading an der Börse?

Viele Anfänger, die sich in die Dynamiken der Börsen einlesen, arbeiten hauptberuflich und haben somit wenig Zeit, sich mit Daten von Unternehmen auseinanderzusetzen. Dadurch ist das Risiko hoch, dass man sich an der Börse verschätzt und Geld mit Aktien verliert.

Algorithmen bieten hier eine gute Alternative, um passives Einkommen zu erzeugen und sein Kapital im Handel mit Aktien schrittweise aufzubauen. Wächst das Vermögen kontinuierlich, kann man allmählich damit anfangen, selbst Einblick in die Details zu erhalten. Die Rendite lässt sich so z. B. mit Hebelwirkung reinvestieren und man holt einen höheren Gewinn aus dem Markt heraus.

Achtung vor Gebühren
Für die Analysearbeit der jeweiligen Händler und Experten bezahlen Sie also eine gewisse Gebühr, welche Ihnen aber den Einstieg in das Trading erleichtert. Man sollte jedoch sehr genau darauf achten, dass die Kosten für den Service fair sind und sich auf Dauer rechnen.

Generell sind die Gebühren für Algo-Trading aber immer günstiger als bei menschlichen Beratern, so z. B. dem Bankmanager. Die Kosten sind für den Anbieter schlichtweg niedriger, weil weniger für Personal und Immobilien ausgegeben werden muss. Und da selbst die Bankmanager Computer für ihre Berechnung der besten Trades verwenden, sind Sie mit rein technischen Lösungen oft mindestens genauso gut beraten.

Algorithmen sind empfehlenswert für:

  • Anfänger im Long-Trading
  • Anleger mit wenig Zeit
  • Alle, die sich nicht eingehend mit den Details und Strategien an der Börse beschäftigen möchten
  • Investoren, die langfristig Gewinne erzielen möchten

Welche Vorteile haben Trading-Algorithmen?

Algo-Trading und der Einsatz von Trading-Algorithmen haben einige Vorteile, die Sie sich als Trader zunutze machen können. Wir gehen auf jeden Vorteil nach der Übersicht im Detail ein.

Vorteile von Trading-Algorithmen

  • Effizienz
  • Disziplin
  • Backtesting
  • Diversifikation
  1. Effizienz: Automatisierte Handelsentscheidungen ermöglichen eine schnellere Reaktion auf Marktbewegungen. 
  2. Disziplin: Der Algorithmus arbeitet streng nach vordefinierten Regeln und schließt emotionale Entscheidungen aus. 
  3. Backtesting: Mithilfe historischer Daten lässt sich die Leistung des Algorithmus analysieren und optimieren. 
  4. Diversifikation: Trading-Algorithmen können verschiedene Märkte und Anlageklassen abdecken, um das Risiko zu streuen. 

Nachteile vom Algo Trading

Leider hat das Algo Trading auch enorme Nachteile für Trader! Handel mit Algorithmen klingt zwar auf den ersten Blick immer vielversprechend, doch gerade Anfänger vergessen, dass Finanzmärkte dynamisch sind und Algos sich nicht anpassen können.

Nachteile von Trading-Algorithmen

  • Algorithmen können sich schwer oder gar nicht an Marktphasen anpassen. Ändert sich der Markt, kann der Algo unprofitabel werden
  • Nahezu 99% der angebotenen Algo Trading System funktionieren langzeittechnisch nicht und locken Anfänger in eine Falle. Nur der Verkäufer solcher Systeme profitiert.
  • Statische Trading Algorithmen können fehlerhaft sein und somit Konten verbrennen.
  • Plattformen für Algo Trading sind sehr oft limitiert in ihren Funktionen.
  • Meistens sind Programmierkenntnisse eine Voraussetzung.

Warum sollte man Handelssysteme und Algorithmen überhaupt nutzen?

Grundsätzlich haben die händischen Methoden, den Aktienmarkt und die Börsen zu analysieren, genauso Vorteile wie die Algorithmen. Wenn Sie manuell an die Trades herangehen, nutzen Sie selbstverständlich auch verschiedene Instrumente. So schauen Sie sich Kennzahlen an und zeichnen Trends und Schwankungen der Kurse auf dem Chart ein. 

Der Vorteil bei der manuellen Analyse von Aktien ist, dass Sie individuell auf den Markt und ungewöhnliche Ereignisse reagieren können. Andererseits benötigen Sie hierfür Zeit und Muße. Sie arbeiten selbst Strategien aus, an deren Erfolg Sie eventuell zu stark glauben. Der emotionale Bezug zur Aktie erschwert es dann, rechtzeitig den Verkauf einzuleiten. 

Computer und Algorithmus sorgen hier für Abhilfe. Ein Robo-Advisor kann beispielsweise Anlagestrategien für Sie entwickeln, welche sich über viele Jahre hinweg bei klassischen Anlageentwicklungen am Markt rentieren. Die Maschine schaut dabei einzig und allein auf die Daten, weswegen es keine gefühlsabhängigen Entscheidungen gibt. Das gilt auch für selbst programmierte Algorithmen und Trading Bots, beispielsweise mit dem MetaTrader 4/5.

Vorteilhaft sind die Algorithmen auch, wenn Sie relativ wenig Zeit haben und erst noch Ihr Kapital aufbauen müssen. Die Handelssysteme übernehmen dann die Aufgabe der Analyse und Sie können sich zurücklehnen. So lässt sich optimal passives Einkommen erzeugen. Es gibt bei Robo-Advisors Varianten, bei denen ein Portfolio unveränderbar aufgestellt wird und jene, bei denen man die Inhalte während der Laufzeit noch austauschen kann.

Falls Sie Algo-Trading über eigens programmierte Algorithmen vornehmen, haben Sie sowieso immer freie Hand in der Entscheidung, wann Sie den Algorithmus im Trading einsetzen und wann nicht.

Handel mit Algorithmen Manuelle Strategie an der Börse
Weniger Aufwand (falls Robo-Advisor oder vorhandene Algorithmen genutzt werden)Sie fügen eigenständig Wertpapiere in Ihr Depot
Algorithmen können die Märkte genauer analysierenIntensive Beschäftigung mit Kennzahlen und Charts der Unternehmen notwendig
Gute Handelsstrategien für langfristiges Investment in die WirtschaftHoher Aufwand: man muss die Märkte konstant beobachten
Risiko bei unvorhersehbaren Ereignissen, z. B. Energiekrise, Kriege, Coronavirus-PandemieMehr Flexibilität: man kann das Portfolio mit den Aktien aktuell interessanter Unternehmen erweitern
Keine emotionale Bindung an die AktieBessere Reaktionsgeschwindigkeit auf plötzliche Veränderungen in der Wirtschaft
Weniger Flexibilität in Bezug auf die Chancen an der BörseOft emotionaler Bezug zur Aktie: Trades werden nicht rational durchgeführt

So funktioniert Algo Trading:

Wir haben es gerade bereits angeschnitten, es gibt zwei Optionen, um Algo-Trading betreiben. Sie können entweder selbst aktiv werden oder sehr passiv agieren:

  1. Robo-Advisor: Sie beantworten lediglich einige Fragen und das System erledigt den Rest für Sie.
  2. Trading-Algorithmen bei einem Broker: Sie programmieren entweder selbst einen Trading-Algorithmus oder nutzen einen vorhandenen. Hier steckt etwas mehr Arbeit dahinter.

Robo-Advisor

Die Strategien der Handelsalgorithmen bei Robo-Advisors sind meist auf längere Sicht angelegt. Sie melden sich bei einem Händler an und dieser macht Ihnen abhängig von Ihren Gewinnerwartungen und der Risiko-Toleranz ein Angebot.

Moneyfarm

Es werden dabei einige Aktien und Fonds aufgelistet, die Teil des Portfolios werden sollen. Dabei werden immer die rechnerisch besten Anteile für Ihr Investment in das Depot gelegt. Je nach Einsatz müsste sich mit Blick auf die vergangenen Daten und das generelle Wachstum am Markt in der Long-Position eine gewisse Rendite ergeben. 

Nichts für Renditejäger
Algorithmische Investitionen sind also nicht unbedingt etwas für diejenigen, die sich auf die Jagd nach kurzfristigen Gewinnen begeben. Stattdessen werden Modelle mit optimistischer und pessimistischer Erwartung in Bezug auf die Rendite erstellt. Man berechnet dabei viele Faktoren ein, kann allerdings nicht alle Entwicklungen vorhersagen.

Bei einem über Jahre normal verlaufenden Markt lohnt es sich aber, über die Algorithmen die Geschwindigkeit im Handel herauszunehmen, einmal die Orders zu platzieren und dann über einen längeren Zeitraum auf den Erfolg im Trading zu warten. 

Trading Algorithmen bei einem Broker

Algorithmenbasiertes Trading, das über Plattformen wie MetaTrader ermöglicht wird, bietet eine flexiblere und individuellere Herangehensweise als Robo-Advisors. In diesem Szenario haben Sie als Trader zwei Hauptoptionen: Sie können entweder eigene Trading-Algorithmen programmieren oder vorgefertigte Algorithmen von anderen Tradern oder Entwicklern nutzen.

Die Entwicklung eines eigenen Trading-Algorithmus erfordert ein gewisses Maß an technischem Wissen und Verständnis für die Finanzmärkte. Händler nutzen Programmiersprachen wie MQL4 für MetaTrader 4 oder MQL5 für MetaTrader 5, um ihre Handelsstrategien zu Papier zu bringen. Diese Strategien können entweder einfache Bedingungen wie Moving Averages oder komplexere Kombinationen verschiedener Indikatoren umfassen – darauf gehen wir später noch gesondert ein. Nach der Entwicklung wird der Algorithmus sorgfältig getestet, oft in einer Art Demokonto, bevor er mit realem Kapital gefüttert wird.

Die zweite Option (Nutzen und Kaufen eines vorhandenen Trading-Algorithmus) ist für Sie attraktiv, wenn Sie nicht über die erforderlichen Programmierkenntnisse verfügen oder einfach Zeit sparen möchten. Viele Plattformen bieten eine Marktplatz-Funktion, auf der Trader und Entwickler ihre Algorithmen (ver)kaufen. Diese reichen von einfachen Indikator-basierten Strategien bis hin zu komplexen Systemen, die künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen nutzen.

Wer bietet den Handel an der Börse mit Algorithmen an?

Auf dem Markt haben sich viele Händler etabliert, die Trading per Algorithmus anbieten. Das können die beschriebenen Robo Advisor, aber auch klassische Online-Broker und spezialisierte Trading-Plattformen sein, die so einen Service anbieten.

Anbieter von Robo Advisors

Ein Großteil der Robo-Advisor-Anbieter versteht sich dabei als aktiver Berater. Das bedeutet, dass es am Anfang eine Ausführung von empfohlenen Orders gibt. Diese Trades können aber später bei veränderter Lage an den Börsen noch einmal ausgetauscht werden. Bei passiven Advisorn wird das Portfolio einmal erstellt und bleibt bis zum Ende der Laufzeit bestehen. Hierdurch gibt es im Vergleich ein höheres Risiko.

Die Märkte sind aktuell sehr vielschichtig aufgestellt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Algorithmen im Vergleich zu menschlichen Beratern günstiger sind und selbst die Banken seit Jahren auf die elektronische Hilfe setzen. Großer Beliebtheit erfreuen sich aktuell:

  • Quirion
  • Scalable Capital
  • Sutor Bank
  • Visual Vest
  • Robin
  • Elvia
  • Truevest
  • Moneyfarm

Anbieter und Plattformen für Algo-Trading

Falls Sie selbst programmieren möchten oder Trading-Algorithmen nach bestimmten Kriterien einkaufen und nutzen möchten, gibt es andere interessante Plattformen. Dazu zählen unter anderem:

  • MetaTrader 4
  • ProRealTime
  • MetaTrader 5
  • cTrader

MetaTrader 4

MT4

MetaTrader 4 (MT4) ist eine der bekanntesten Plattformen für Online-Trading und besonders beliebt für das Forex- und CFD-Trading. Zwar gibt es mit MetaTrader 4 (MT5) auch bereits eine Nachfolgerplattform – die alte, MT4, ist aber bei uns und vielen anderen Tradern immer noch beliebt(er).

MT4 ist bekannt für seine Benutzerfreundlichkeit, seine vielen Funktionalitäten und – daher stellen wir sie vor – seine Flexibilität bei der Programmierung von Trading-Algorithmen. Die Algo-Trading-Plattform bietet:

  • MQL4-Programmiersprache: Speziell für das Entwickeln von Trading Bots und Algo-Strategien. Sie können eigene Expert Advisors (EAs) programmieren, welche automatisiert Trades basierend auf definierten Parametern ausführen.
  • Individuelle Indikatoren und Skripte: Neben EAs ermöglicht MT4 die Erstellung individueller technischer Indikatoren und Skripte für den Algo-Handel.
  • Backtesting-Funktionen: Um die Effizienz von Handelsstrategien zu testen, bietet MT4 einige Backtesting-Tools, die Ihnen ermöglichen, Trading-Strategien auf historischen Daten zu simulieren.
  • Marktplatz: MT4 verfügt über einen integrierten Marktplatz, auf dem Sie als Trader eine Vielzahl von Trading-Algorithmen und technischen Indikatoren kaufen oder buchen können.

ProRealTime

ProRealTime ist eine weitere Charting-Software und Handelsplattform, die sich für Algo-Trading eignet. Sie ist besonders bekannt für ihre Charting- und Analysetools und wird oft von professionellen Tradern wie uns genutzt. Zu den Hauptmerkmalen gehören:

  • ProBuilder: Eine benutzerfreundliche Programmiersprache, mit der Sie Ihre eigenen Indikatoren und Systeme erstellen können. ProBuilder ist weniger komplex als MQL4, was den Einstieg für weniger erfahrene Programmierer erleichtert.
  • Automatisierter Handel: ProRealTime ermöglicht die Automatisierung von Trading-Strategien, die auf persönlich entwickelten oder erworbenen Algorithmen basieren. Dabei können diese Strategien in einer simulierten Umgebung getestet werden.
  • Direkter Marktzugang (DMA): Die Plattform bietet direkten Zugang zu einer Vielzahl von Märkten, was eine schnelle Ausführung von Orders ermöglicht und für das Algo-Trading von Vorteil ist. Das ist gerade für professionelle Trader entscheidend.
  • Hochwertige Daten und Charting: ProRealTime ist bekannt für seine hochwertigen Datenfeeds und umfangreichen Charting-Optionen, die es ermöglichen, Marktbewegungen detailliert zu analysieren und zu visualisieren.

So sagen Algorithmen voraus, in welche Richtung sich die Wertpapiere bewegen

Algo-Trading hat grundsätzlich viel mit Modellen und Berechnungssystemen zu tun, welche bestimmte Trends vorhersagen können. Dabei werden z. B. die besten Zeiträume für die Ausführung der Orders ermittelt und eine künstliche Intelligenz oder programmierter Algorithmus schaut sich an, welche Aktien am Markt Gewinne erzielen dürften.

Der gleitende Durchschnitt (Moving Average)
Der gleitende Durchschnitt (Moving Average)

Ein einfaches Beispiel sind die gleitenden Durchschnittskurse. Der Algorithmus könnte darauf ausgelegt sein, dass er den Kauf einer Aktie dann einleitet, wenn der 20-tägige gleitende durchschnittliche Kurs den 50-tägigen gleitenden Durchschnittskurs nach oben durchkreuzt.

Bei den meisten Anbietern, vor allem Robo-Advisors, die ein ganzes Portfolio für Sie zusammenstellen, sind Funktionen und Faktoren beim algorithmischen Handel natürlich viel komplexer. Hier geht es unter anderem um die richtige Gewichtung von riskanten und weniger riskanten Papieren, um das Zusammenspiel von Aktien, ETF-Fonds, Anleihen und Shortsellings.

Der Händler muss zunächst Zugriff auf ein Kursfeed der Börsen haben und die Software errechnet anhand der Daten, welche Segmente günstige Voraussetzungen für den Einstieg bieten. Nun können konkrete Vorschläge für eine optimale Investition gemacht werden.

Die Handelssysteme müssen übrigens nicht rein von Robo Advisorn genutzt werden. Oft lassen sich die Programme auch für private Anleger kaufen. Sie überwachen dann die Livefeeds, Märkte und Kurse. Nun können bestimmte Parameter eingetragen werden.

Stop Loss
Stop Loss

So kann man eine Ausführung für Kauf oder Verkauf einstellen, sobald der Kurs einen bestimmten Wert erreicht. Funktionen wie Stop Loss finden Sie im Übrigen bei jedem klassischen Broker. Diese Sicherheitsschranken sorgen dafür, dass die Aktien bei Erreichen eines Minimalwertes wieder in den Handel kommen. Auf diese Weise sollen mögliche Verluste reduziert werden. 

3 Strategien für das Algo Trading:

Wenn Sie Algo-Trading mit Robo-Advisors durchführen, können Sie aus verschiedenen Anlagestrategien der Anbieter wählen. Bei der Verwendung eigener Trading-Algorithmen sieht das anders aus. Hier gibt es vor allem drei Strategien, die interessant sind:

  1. Kursbewegungsstrategie
  2. Strategie der technischen Analyse
  3. Kombinationsstrategie

Wir stellen Ihnen alle drei in Kürze vor.

Kursbewegungsstrategie

Diese Strategie, einigen vielleicht besser bekannt unter ihrem Namen Price Action Strategie, konzentriert sich auf die Interpretation und Analyse der Preisbewegungen selbst, ohne sich auf externe Indikatoren zu verlassen. Algorithmen, die auf der Kursbewegungsstrategie basieren, analysieren historische und aktuelle Preisdaten, um Muster und Trends zu erkennen.

Sie können spezifische Entscheidungen treffen, basierend auf Formationen wie:

  • Unterstützungs- und Widerstandslinien
  • Trendlinien
  • Kerzenmuster
  • Preisniveaus

Diese Strategie ist besonders in Märkten beliebt, in denen Preisbewegungen relativ transparent und dynamisch sind, beispielsweise beim Forex-Handel. Der Vorteil dieser Strategie im Algo-Trading liegt in ihrer Einfachheit und Direktheit, da sie weniger auf komplexe Berechnungen angewiesen ist und sich stattdessen auf die direkte Interpretation der Preisaktionen konzentriert. Gerade im Scalping, also dem sehr kurzfristigen Trading, ist das beliebt.

Strategie der technischen Analyse

Die technische Analyse basiert auf der Annahme, dass historische Handelsaktivitäten und Preisveränderungen zukünftige Marktbewegungen vorhersagen können. Algorithmen, die auf technischer Analyse basieren, verwenden eine Vielzahl von technischen Indikatoren, um Trading-Setups zu generieren, beispielsweise:

  • Bollinger Bänder
  • Durchschnitte wie den MACD
  • Fibonacci-Retracements
  • Volumenindikatoren
  • und viele mehr

Diese Strategie ist besonders bei Tradern beliebt, die auf kurzfristige Preisbewegungen setzen und schnelle Entscheidungen treffen müssen. Der Vorteil dieser Strategie im Algo-Trading liegt in ihrer systematischen Herangehensweise. Jedoch erfordert die technische Analyse eine sorgfältige Programmierung der Algorithmen, um die Signale korrekt zu interpretieren und Fehlalarme zu minimieren.

Kombinationsstrategie

Die Kombinationsstrategie nutzt im Algo-Trading eine Mischung aus verschiedenen Arten von Indikatoren, der Kursaktion und Analysemethoden. Ein Algorithmus, der auf dieser Strategie basiert, könnte beispielsweise sowohl technische Indikatoren (wie Moving Averages oder RSI) als auch fundamentale Faktoren (wie Wirtschaftsdaten oder Nachrichtenereignisse) berücksichtigen.

Das Ziel ist es, durch die Kombination verschiedener Analysemethoden dem Algorithmus ein umfassenderes Bild des Marktes zu liefern, damit dieser die Handelsentscheidungen entsprechend anpassen kann.

Kosten einplanen: Für Algo Trading werden Gebühren fällig

Wenn Sie einen Robo-Händler oder eine Software wie MT4 verwenden, müssen Sie immer gewisse Kosten einplanen. Für den Service und die Programmierung werden immer bestimmte Gebühren verlangt. Diese liegen bei Robo-Advisors der Regel bei unter 1 Prozent. Hinzukommen im Falle von Fonds im Portfolio allerdings weitere Abgaben an die ETF-Betreiber.

Dasselbe gilt für die Verwendung von einfacher Software. Oft müssen Sie hier Abos abschließen und benötigen einen guten und stabilen Zugriff auf einen Broker, der die Live-Kurse von AGs aus aller Welt anzeigt. Wir empfehlen hierfür eher Plattformen mit kostenloser Depotführung, bspw. , Capital.com und IG.com. Wer Algorithmen einkauft, muss, das dürfte klar sein, sowieso etwas Geld auf den Tisch legen. Das variiert je nach Algorithmus.

So melden Sie sich bei Brokern und Robo Advisorn an

Bei Plattformen für Algo-Trading, Brokern und Robo Advisors gehen Sie zunächst auf die Website und melden sich als Privatanleger mit Ihrem Namen an. Tragen Sie alle Informationen wahrheitsgemäß ein und warten Sie dann auf eine E-Mail mit dem Link zur Verifikation. Nachdem Sie hier angeklickt haben, sind Sie offiziell Mitglied beim Händler. 

capital.com Startseite
Capital.com Startseite

Finden Sie die richtigen Anbieter für Ihre Handelsstrategien

Wichtig ist, dass die Plattform – das gilt vor allem für den Broker, den Sie zur Anwendung Ihrer Trading-Algorithmen wählen – den Herausforderungen des heutigen digitalen und internationalen Handels gewachsen ist. Er muss über eine stabile, sichere und schnelle Software verfügen. Zudem sollten die Gebühren nicht zu hoch und durchweg transparent sein. Wichtige Faktoren, die für einen Broker/Advisor sprechen, sind:

  • Sichere und schnelle Software
  • Zugriff auf Analysetools
  • Niedrige Gebühren
  • Transparenz
  • Lizenzierung in einem westlichen Staat
  • Offizielle Kontrolle
  • Kooperation mit den Steuerbehörden
  • Übersichtliche Strategie, die sich per App regulieren lässt
  • Nachrichten-Updates zur Lage an den Märkten

Angebot bei einem Robo-Advisor

  • Damit der Anbieter Ihnen einen Handel an den Börsen offerieren kann, müssen Sie zunächst Angaben zu Ihren Wünschen machen. Teilen Sie dem Broker mit, wie viel Geld Sie jetzt bzw. monatlich investieren können und welche Gewinnerwartungen Sie haben. Zudem sind Themen wie Risikotoleranz, nachhaltiges Trading und Investitionsvorlieben wichtig. 
  • Auf Basis Ihrer Angaben errechnet der Advisor die Chancen und stellt Ihnen eine Strategie für den Kauf von Aktien, CFDs, ETFs, Anleihen & Co. vor. Hier werden auch gleichzeitig die Gebühren angegeben, welche in dem Modell gegengerechnet werden. Wenn Sie den Vorschlag annehmen, sind Sie auf eine gewisse Laufzeit hinweg an den Vertrag gebunden.
  • Anders funktionieren Algorithmen, die Sie im Rahmen eines Software-Programms für die Analyse der Charts nutzen. Dieses koppeln Sie einfach an Ihren bereits bestehenden Broker. Dort holen Sie sich generell kein Angebot ein, sondern werden schlichtweg per Anmeldung Mitglied.

Verifizierung durchführen: Wohnsitz und eventuell Steuernummer

Bevor Sie mit den Trades anfangen können, teilen Sie dem Broker Ihren Wohnsitz und eventuell Ihre Steuernummer mit. Diese Daten müssen z. B. über einen Videocall und ein Ausweisdokument verifiziert werden. Nach der ersten Überprüfung können Sie mit dem Handel beginnen.

Maske zur Verifizierung in der App von Freedom24
Bei Freedom24 nehmen Sie die Verifizierung in der App vor

Die Steuernummer wird benötigt, um die Kapitalertragssteuer auf Rendite und Dividende direkt an das Finanzamt abzuführen. Die 25 Prozent auf alle Gewinne können Sie sich im Jahr darauf teilweise in der Steuererklärung wieder zurückholen. Folgen Sie einfach den Anweisungen in unserem Artikel über Trading und Steuern.

Warum wir bei Trading.de kein Algo Trading unterstützen

Wir von Trading.de unterstützen das selbstständige Trading Lernen ohne Algorithmen. Das Algo Trading brigt für uns zu viele Nachteile und ist höchst risikoreich. Wie schon weiter oben im Artikel erwähnt, passen sich Algorithmen nur langsam oder schwer an aktuelle Marktsituationen an. Dies kann ein menschlicher Trader viel schneller durchführen.

Zusätzlich kann es Probleme beim Risikomanagement geben, ein Algorithmus ist niemals fehlerfrei, oft ist es schon vorgekommen, dass ein ganzes Konto zestört wurde wegen falschen Risikoparametern. Die Nachteile vom Algo Trading überwiegen für uns, deshalb können wir es nicht an unsere Trader empfehlen!

Alternative zum Algo-Trading: ETFs kaufen

Eine Alternative zu den algorithmischen Trades sind die ETFs, die selbst bereits auf einem Algorithmus basieren. Bei diesen Fonds werden die Inhalte in einem regelmäßigen Abstand ausgetauscht. Dabei analysiert das System im Detail die Performance der einzelnen Aktien in Indizes wie S&P 500 oder dem Dow Jones – was schlecht läuft, fliegt aus dem Fonds, positive Werte werden aufgenommen.

S&P 500 vs. Dow Jones
S&P 500 vs. Dow Jones

Im Vergleich zu anderen algorithmischen Trades hat man hier mehr Sicherheit, dass sich das Investment an die Gegebenheiten des Marktes anpasst. ETFs finden Sie bei allen gängigen Brokern von Capital.com bis hin zu IG.com. Sie können die Fonds mit wenigen Klicks dem Depot hinzufügen.

Fazit: Algorithmen im Trading bieten gute Chancen, um ohne viel Aufwand passives Einkommen zu generieren

Algorithmen können Ihnen sehr viel Aufwand beim Aufbau einer Strategie abnehmen. Sie analysieren z. B. den aktuellen Markt und erstellen Ihnen einen Portfolio-Vorschlag, mit dem Sie über einige Jahre hinweg erfolgreich sein dürften.

Alternativ dazu gibt es Programme, die tagesaktuell die Charts überwachen. Gerade bei ständig geöffneten Märkten wie Krypto und Forex sind solche Systeme ein klarer Vorteil. 

Auf der anderen Seite können die maschinellen Trader und das Algo-Trading nicht auf alle Eventualitäten am Markt genauso reagieren wie Menschen. Zwar machen sie das Trading emotionslos und somit rationaler. Andererseits können sie Ereignisse wie Pandemien und Kriege nicht vorhersagen. 

Dafür erstellen sie aber positive und negative Szenarien, aus denen sich schließlich ein Risiko- und Chancenmodell ergibt. Darauf aufbauend kann man in den Handel einsteigen und die errechnete Rendite herausholen.

Generell empfehlen wir immer einen gemischten Ansatz. Nur die Algorithmen laufen zu lassen und nie die Nachrichten im Auge zu behalten, ist keine gute Idee. Verwenden Sie die Software vorzugsweise als eine Ergänzung und nicht als ausschließliche Grundlage für Ihre Investitionen.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Algo Trading:

Was ist Algo-Trading?

Algorithmen können die Trends am Markt allein mit Blick auf die Daten analysieren. Dabei schaut sich der Code die technischen Informationen auf den Charts ebenso wie die Kennzahlen an. Hieraus ergeben sich gewisse Muster, nach denen im Algo-Trading gehandelt wird.

Kann die künstliche Intelligenz wirklich den Kurs voraussagen?

In Teilen kann die KI Trends erkennen und Muster hervorheben. Theoretisch ist das auch für den Menschen möglich. Der Computer hat aber eine höhere Rechenleistung und findet bestimmte Muster, die für eine Kursbewegung sprechen, schneller. 

Wie sicher ist Algo-Trading?

Da beim Algo-Trading die emotionale Komponente entfällt, ist diese Art des Handels in vielerlei Hinsicht sicherer. Der Code überlegt nicht lange, ob man eine schlecht laufende Aktie vielleicht doch noch etwas länger halten sollte, sondern veräußert sie zum bestmöglichen Zeitpunkt. Andererseits kann die Maschine auch nicht alles voraussehen. Unerwartete Ereignisse wie die Covid-Pandemie oder Kriege sind schwer beim Aufbau eines Portfolios einzuplanen. 

Fallen Kosten beim Trading über Algorithmen an?

Um einen Algorithmus zu nutzen, müssen Sie in der Regel eine bestimmte Gebühr bezahlen. Entweder fallen regelmäßige Abo-Kosten für die Nutzung eines Programms an oder Sie entrichten eine Abgabe bei der Erstellung und Investition in ein vom Robo-Advisor geplantes Portfolio. Üblicherweise belaufen sich die Kosten auf weniger als 1 Prozent. Bei Robo-Advisor kommen meist Abgaben je ETF hinzu. 

Was ist besser: Algorithmus-Trading, ETFs oder eigene Aktien-Portfolios?

Alle drei Arten von Investments haben ihre Vor- und Nachteile. Wenn Sie sich bereits gut auskennen, können Sie die Aktien-Portfolios bei einem Broker natürlich selbst erstellen und diese umfassend diversifizieren. Algorithmen und Robo-Advisor können Ihnen gegen eine bestimmte Gebühr dabei helfen, die Zusammenstellung zu optimieren und passende Value Aktien herauszufinden. 
 
Bei Robo Advisors sind Sie allerdings oft nicht so flexibel, um die Aktien vor Ende der Laufzeit in Geld einzutauschen. ETFs sind eine interessante Alternative. Diese Fonds sind bereits in sich diversifiziert und bieten aufgrund des ständigen Austauschs der Inhalte in Abhängigkeit zu einem Index gute Wachstumschancen. ETFs kann man ebenso wie Aktien einfach beim Broker kaufen. 

Niklas Mueller
Niklas Mueller ist ein Content-Manager und Autor, der sich auf den Finanzbereich spezialisiert hat. Während seines BWL-Studiums an der Universität zu Köln entwickelte er eine Leidenschaft für Trading und verfügt nun über fundiertes Wissen über Forex, CFDs, Aktien und technische Analyse. Niklas verfasst hochwertige Beiträge, einschließlich Broker Reviews, um den Lesern die besten Angebote zu präsentieren. Sein Ziel ist es, das Trading Verständnis zu erhöhen und den Lesern zu helfen bessere Trading Entscheidungen zu fällen.
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