Der Begriff Money Management steht für die risikobewusste Verwaltung von Positionsgrößen und dessen Risiko während der Eröffnung eines Trades. Das Risiko wird dabei abhängig von der Kontogröße des Traders gewählt. Ziel des Money Managements ist es, durch den strategischen Einsatz von Geldern Risiken zu minimieren und gleichzeitig Gewinne zu maximieren.
Teil des Money Mangagements sind Risikoentscheidungen wie die Wahl einer Strategie und die Wahl der Orderzusätze. So können Orderzusätze wie der Stop Loss oder Take Profit Verluste minimieren und das Trading sicherer gestalten.
Die Basis für das Money Management ist immer die eigene Trading-Strategie und das mit ihr einhergehende Risiko. Auch persönliche Faktoren wie Emotionen im Trading, verfügbares Kapital und Fallhöhe spielen in das Money Management mit herein.
Alles Wissenswerte rund um Money Management
- Beim Money Management geht es vorrangig um die Identifizierung der optimalen Positionsgröße
- Häufig werden die Begriffe Money Management und Risikomanagement synonym verwendet
- Ein gutes Money Management ist von großer Bedeutung und benötigt die richtige Anwendung.
- Aggressives und emotionales Trading hilft ein gutes Money Management zu vermeiden
Einfaches Beispiel für Money Management beim traden
Wie das Money Management funktioniert, ist anhand eines Beispiels am leichtesten zu erklären. Um Positionen traden zu können, benötigen Trader zunächst die Kontrolle über die eigenen Gelder. Hierfür ist es notwendig, Gelder zu definieren, die nur für das Trading investiert werden. Dies sollte im besten Fall Geld sein, welches der Anleger bereit ist, zu 100 Prozent zu verlieren. Das für Trading verwendete Geld darf also keine Auswirkungen auf die eigene wirtschaftliche Existenz haben.
Angenommen ein Trader entscheidet sich, 5.000 Euro an der Börse zu investieren. Im nächsten Schritt definiert er die Diversifikation des Risikos. Sprich: Der Trader entscheidet vor dem ersten Handel, wie viele Anteile der 5.000 Euro maximal auf eine Position entfallen dürfen. Die Positionsgröße begrenzt der Trader auf 5 % pro Anlage. Das bedeutet, dass er maximal 250 Euro in ein Finanzinstrument investiert.
Kostet nun eine Aktie 25 Euro, darf der Trader maximal 10 der Aktien erwerben, um innerhalb der 250 Euro Grenze zu bleiben.
Um das Trading von den eigenen Emotionen oder den Kursverläufen unabhängig zu gestalten, definiert er im weiteren Verlauf Außengrenzen des Risikos, also die Höhe des Verlustes, die er maximal bereit ist zu tragen und die Höhe des Gewinnes, die er sich erhofft. Dies gelingt über Orderzusätze:
- Der Stop Loss definiert die maximale Verlustgrenze (zum Beispiel – 10 Prozent der Investition)
- Der Take Profit definiert die Gewinnmitnahmemenge (zum Beispiel Verkauf bei Erreichen von 10 Prozent Rendite)
Auf diesem Wege ist der Trader von Beginn an über den maximal möglichen Gewinn und Verlust informiert und richtet die eigenen Einsätze entsprechend aus.
Money Management besteht somit aus folgenden Komponenten:
- Definition der Risikomenge: Gelder, die für das Trading verwendet werden
- Diversifikation des Risikos: Wie viel Geld in eine Anlage investiert wird
- Äußere Risikogrenzen setzen: Platzieren eines Orderzusatzes
Vor- und Nachteile: Warum ist Money Management so wichtig?
Der Erfolg im Trading ist nicht nur von den mitgenommenen Gewinnen abhängig. Diese sind viel mehr eine Folge der Strategie, die sich hinter dem erfolgreichen Handel verbirgt. Nur wer es versteht, die Risiken des Tradings zu kennen und diese für sich in einen tragbaren Rahmen zu setzen, kann auch die Chancen des Tradings mit erhöhtem Risiko nutzen.
Das Money Management ist somit wichtig, um das Risiko bewusst zu steuern, die Profitabilität zu maximieren und sich mit viel Disziplin an eine Strategie zu halten. Gleichzeitig schützt es vor den eigenen Emotionen. Ein gesetzter Take Profit schützt Trader beispielsweise vor der Emotion der Gier. Ein gut verlaufender Kurs birgt die Gefahr, dass so lange auf einen noch besseren Kurs gehofft wird, bis dieser doch plötzlich fällt und ins Risiko rutscht. Risiken lassen sich somit auch durch Gewinnmitnahmen begrenzen.
Vorteile:
- Begrenzt Verluste von Beginn an
- Verbessert die emotionale Disziplin
- Unterstützt die Erhaltung von Kapital
- Diversifiziert das Portfolio
- Trading mit einem Plan
Nachteile:
- Geringere Renditen durch geringere Risikobereitschaft möglich
- Mit Vorarbeit verbunden
Was ist ein sinnvolles Money Management?
Insbesondere Anfänger stehen innerhalb des Money Managements vor der Entscheidung, wie hoch die maximale Positionsgröße Produktivität ausfallen soll. Beim Trading Money Management sollte zwar jeder Trader individuell agieren. Dennoch gibt es Werte, die sich im Bereich des Money Managements über Jahre hinweg als sinnvoll gezeigt haben. Die meisten professionellen Trader entscheiden sich für eine Positionsgröße zwischen 0,5 und 2,0 Prozent je Trade.
Beläuft sich Ihr Gesamtguthaben für den Handel beispielsweise auf 10.000 Euro, würden Sie auf dieser Grundlage maximal zwischen 50 und 200 Euro je Trade einsetzen. Dieses Money Management inklusive der maximalen Positionsgröße ist sinnvoll, weil Sie damit Ihre Verluste auf die genannten 0,5 bis 2,0 Prozent Ihres Guthabens je Trade begrenzen können.
Im Folgenden geben wir Ihnen einige Beispiele, wie hoch der Einsatz pro Trade beim entsprechenden Gesamtguthaben ausfällt, wenn Sie sich für eine maximale Positionsgröße von einem Prozent entscheiden:
- 10.000 € → 100 €
- 30.000 € → 300 €
- 50.000 € → 500 €
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1-Prozent-Regel im Trading: Die meistgewählte Variante im Money Management
Im Beispiel weiter oben ist das Risiko eines Traders auf 5 Prozent der Gesamtanlage pro Trade begrenzt. Die 1-Prozent-Regel setzt tiefer an. Die meistangewandte Trading-Regel im Money Management besagt, dass eine Position maximal 1 Prozent des gesamten Handelskapitals umfassen sollte.
Die Grundlagen der Idee sind einleuchtend:
- Trader werden davor geschützt, zu viel Geld in eine Position zu investieren
- Unerwartete Marktschwankungen bringen nicht gleich ein gesamtes Portfolio in Schieflage
- Das Portfolio setzt sich aus unzähligen Werten zusammen und ist so automatisch risikodiversifiziert
Aus unserer Sicht ist die 1-Prozent-Regel eine sinnvolle Möglichkeit, um erste Schritte mit den eigenen Finanzen an der Börse zu machen. Sie verzeiht Fehler und leichte Schwankungen führen nicht direkt zur Veränderung der Quoten im Depot.
Berechnung des Money Managements anhand der 1-Prozent-Regel
Die Berechnung der 1-Prozent-Regel erfolgt analog zum oben genannten Beispiel. Als Ausgangslage haben wir wieder einen Trader, der 5.000 Euro an der Börse investieren möchte. Statt mit dem Faktor 0,05 multiplizieren wir das Kapital nun mit dem Faktor 0,01. Dies entspricht einer Investitionshöhe pro Positionsgröße von 50 Euro.
Auch hier lassen sich im Folgenden Orderzusätze setzen, um das Risiko zu minimieren. Am Markt gibt es eine Vielzahl von Wertpapieren, die sich nicht mit 50 Euro erwerben lassen. Allein Aktien kosten häufig mehr. Die 1-Prozent-Regel ist in der Praxis somit meist anzuwenden, wenn das eingesetzte Kapital deutlich höher als 5.000 Euro beträgt.
Alternativ bedienen sich Anleger dem Leverage-Effekt im Trading. Beim Handel von kurzfristigen Instrumenten wie CFDs können auch mit 50 Euro hohe Gewinne erwirtschaftet werden. Grund ist hierfür der Hebel, der in der Lage ist, die Gewinne, aber auch den Verlust zu vervielfachen. In Deutschland und der EU sind Hebel auf maximal 1:30 begrenzt. Bei einer erfolgreichen Investition von 50 Euro wären dies jedoch bei einer Rendite von 10 % 150 Euro. Nach Steuern bleibt immer noch mehr Geld übrig, als ohne die Verwendung des Hebels. Dieser Effekt kann jedoch beidseitig enden.
Die besten Money-Management-Tools im Vergleich
Um die eigenen Einsätze im Money Management noch mehr zu kontrollieren, unterstützen Tools den Trader. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Tools vor, die dir für das Money Management zur Verfügung stehen:
Tool | Beschreibung |
---|---|
Orderzusätze | Mit Orderzusätzen wie dem Stop Loss und Take Profit definieren Sie Verlust- und Gewinnmitnahmegrenzen. Also den spätesten Verkauf einer Anlage. |
Money Management Rechner | Risikorechner und Positionsgrößenrechner unterstützen dabei, das Risk/Value-Verhältnis zu definieren. Statt selbst zu rechnen, geben Sie einfach Ihre Daten ein und der Rechner zeigt Ihnendie Höhe des Einsatzes. |
Trading Journal | Durch Erfassung Ihrer Trading Entscheidungen und der Performance in einem Tagebuch erkennen Sie Muster in Ihrem Trading und könnenRückschlüsse ziehen, woran der Erfolg oder der Misserfolg eines Trades gelegen haben. |
Trading Roboter | Ein Trading Roboter kauft und verkauft unter Beachtung des eigenen Money Managements und Risikoprofils Anlagen automatisiert. |
Vergleich: Aggressives und neutrales Money Management
Die Verwaltung von Geldern ist ein ganz individuelles Thema und hängt maßgeblich von der eigenen Risikotoleranz ab. Während eine Person jeden Schritt bis hin zu einer Klippe macht, befindet sich eine andere lieber in gewisser Sicherheit hinter der Absperrung.
So verhält es sich auch im Trading. Aggressives Money Management kennzeichnet sich durch eine hohe Risikotoleranz. Statt auf die 1-Prozent-Regel zu setzen, entscheidet sich der Trader wie im Anfangsbeispiel dazu, 5 Prozent der eigenen Geldanlage in nur eine Position zu investieren. Das Ausfallrisiko dieser Position ist entsprechend deutlich höher, als wenn er die 1-Prozent-Regel angewandt hätte.
Ein neutrales bzw. moderates Money Management ist genau das Gegenteil. Diese Gruppe von Tradern investieren nur 1 bis 2 Prozent ihres Kapitals in eine Anlage. Um dennoch hohe Gewinne erzielen zu können, bedienen sie sich der Hebelwirkung. Die Fallhöhe ist jedoch objektiv deutlich geringer, da nur wenig Kapital in dieser Anlage gebunden ist.
Unterschied zwischen Money Management und Risikomanagement
Das Money Management wird mit dem Risikomanagement häufig im gleichen Atemzug erwähnt. Genau genommen handelt es sich hier jedoch nicht um ein Synonym. Zwar ist jede Form des Money Managements auch ein Risikomanagement. Nicht jede Form des Risikomanagements ist aber mit der Geldverwaltung verbunden.
So könnte ein Risikomanagement auch so aussehen, einen Online-Broker auf Seriosität zu überprüfen, regelmäßig Börsennachrichten zu lesen und die Kurse immer zu analysieren. Natürlich ist auch hier das oberste Ziel die Maximierung der Kapitalanlage, es ist aber vielmehr ein routiniertes Vorgehen mit dem Ziel, den größtmöglichen Schaden abzuwenden. Der Trader befindet sich also in der Defensive.
Während der Verwaltung des eigenen Geldes ist der Trader deutlich aktiver. Er verwaltet das eigene Geld, macht sich Gedanken über die Verteilung der Gelder auf Kapitalanlagen und bestimmt Positionsgrößen auf Basis der defensiv getroffenen Strategie. Während das Risikomanagement häufig darauf abzielt, das Geld zu schützen, versuchen Trader mithilfe des Money Managements auch, die Rentabilität zu maximieren.
Beides geht aber immer Hand in Hand und ist im Zweifel nicht voneinander zu trennen.
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10 Tipps für ein gutes Money Management
Im Folgenden möchten wir Ihnen gerne zehn Tipps an die Hand geben, was ein gutes Money Management ausmacht. Sicherlich werden nicht alle Ratschläge auf jeden Trader zutreffen, jedoch ist es insgesamt Erfolg versprechend, sich an die Mehrzahl der Hinweise zu halten. So schaffen Sie es in der Praxis, mit einem gut durchdachten Money Management Ihr Risiko höherer Verluste zu begrenzen.
Tipp 1: Fixe Regeln setzen
Ein gutes Money Management basiert auf Regeln, die Sie für Ihren Handel und Ihr Agieren aufstellen. Dazu gehört zum Beispiel, wie viel Kapital Sie anteilig von Ihrem Gesamtguthaben pro Trade einsetzen, also die maximale Positionsgröße. Darüber hinaus gibt es weitere Regeln, die in Zusammenhang mit einem guten Money Management aufgestellt werden können. Das sind in der Zusammenfassung insbesondere:
- Positionsgröße
- Absicherung der Positionen durch Stop-Loss
- Maximale Anzahl der Trades pro Tag oder innerhalb einer anderen Periode
- Verlustlimit pro Handelssession
Diese Regeln helfen dabei, das Money Management klar zu definieren. Wichtig ist selbstverständlich, dass Sie sich an die Regeln halten.
Tipp 2: Nicht mehr als 2 % pro Trade vom Konto riskieren
Ein zweiter Tipp ist elementar für solides und nicht zu aggressives Money Management, nämlich dass Sie maximal zwei Prozent Ihres Gesamtguthabens je Trade riskieren. Die meisten Trader sind sogar noch vorsichtiger und halten sich an die 1-Prozent-Regel. Das bedeutet, dass Sie je Trade nie mehr als ein Prozent Ihres Guthabens auf Ihrem Trading Konto einsetzen.
Der Hintergrund besteht darin, dass Sie bei einem maximalen Einsatz von zwei Prozent je Trade eventuelle Verluste vermeiden oder zumindest in engen Grenzen halten. Wenn Sie sich zum Beispiel an die 1-Prozent-Regel halten, müssten Sie schon 100 Trades hintereinander mit einem Totalverlust abschließen, um Uhr gesamtes Kapital zu verlieren. Das ist jedoch relativ unwahrscheinlich, sodass ein gutes Money Management in dem Fall hilft, hohe Verluste zu verhindern.
Tipp 3: Risiko auf mehrere Trades aufteilen
Die maximale Positionsgröße pro Trade beinhaltet automatisch, dass Sie Ihr Guthaben und damit ebenso das Risiko auf mehrere Trades aufteilen. Man spricht in dem Zusammenhang häufig von einer Diversifikation, auch wenn dieser Begriff meistens eher im Bereich der Geldanlage verwendet wird. Trotzdem ist das Diversifizieren auch beim Handel von Vorteil, wenn Sie also Ihr Gesamtguthaben auf mehrere Trades aufteilen.
Lassen Sie stattdessen zum Beispiel 10.000 Euro in Form Ihres gesamten Guthabens in einen Trade fließen, gehen Sie damit das Risiko ein, Ihr gesamtes Vermögen für den Handel auf einen Schlag zu verlieren. Deshalb ist es immer ratsam, dass Sie Ihr Geld und damit das Risiko auf eine Reihe von Trades aufteilen.
Tipp 4: Aggressives Trading vermeiden
Aggressives Trading sollten Sie unbedingt vermeiden, weil schlichtweg das Ausfallrisiko zu hoch ist. Ohnehin handelt es sich beim aggressiven Trading um einen der größten Fehler beim Handel, den häufig Anfänger machen. Dieser resultiert oftmals darauf, dass die vergangenen Trades mit einem Verlust abgeschlossen wurden.
Anfänger denken sich in dem Fall oft, dass sie bei den nächsten Trades noch mehr Geld einsetzen müssen, um die vorherigen Verluste durch einen Gewinn zu kompensieren. Das ist allerdings der komplett falsche Ansatz. Haben Sie beispielsweise eine maximale Positionsgröße von einem Prozent festgelegt, sollten Sie sich auch bei höheren Gesamtverlusten weiter an dieses Limit halten. Tun Sie das nicht, würden Sie bereits zu aggressiv traden.
Tipp 5: Verlustlimit pro Trading Session festlegen
Zu einem guten Money Management gehört nicht nur ein Positionsmanagement, das zum Beispiel beinhaltet, dass Sie maximal ein Prozent Ihres Gesamtportfolios in einen Trade investieren. Ebenfalls sinnvoll ist es, wenn Sie ein maximales Verlustlimit für die Trading-Session festlegen. Das schützt Sie davor, dass Sie zum Beispiel pro Tag 20 Trades öffnen und schließen und daher selbst bei einer guten Positionsgröße von nur einem Prozent 20 Prozent Ihres Gesamtkapitals verlieren könnten.
Wie hoch das Verlustlimit pro Trading Session ausfallen soll, ist eine individuelle Entscheidung. Die meisten Trader wählen in dem Fall zwischen zwei und fünf Prozent Ihres Gesamtkapitals. Das würde bedeuten, dass Sie so viele Trades öffnen und schließen dürfen, bis der Saldo bei einem Ursprungskapital von 10.000 Euro und einem Verlustlimit pro Trading Session von drei Prozent maximal bei 300 Euro Verlust liegt. Zur Verdeutlichung folgendes Beispiel:
Gesamtkapital: 10.000 Euro
Verlustlimit für die Session: 300 Euro
- → Trade 1: 100 Euro Gewinn
- → Trade 2: 200 Euro Verlust
- → Trade 3: 100 Euro Gewinn
- → Trade 4: 150 Euro Verlust
- → Trade 5: 150 Euro Verlust
In diesem Fall dürften keinen weiteren Trade mehr eröffnen, weil das von Ihnen gesetzte Verlustlimit für die Trading-Session von 300 Euro erreicht wurde.
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Tipp 6: Realistische Ziele setzen
Ein gutes Trading Money Management hat auch viel mit der Einstellung und der Persönlichkeit des Traders zu tun. Dazu gehört unter anderem, sich realistische Ziele zu setzen. Geschieht das nicht, besteht immer die Gefahr (insbesondere für Anfänger), zu aggressiv zu traden. Dies wiederum folgt aus zu hohen Erwartungen, die auf nicht realistischen Zielen basieren. Typische Beispiele für unrealistische Ziele beim Trading sind:
- Erfolgsquote von mindestens 80 Prozent (8 von 10 Trades oder mehr mit Gewinnen)
- 1.000 Euro Gewinn am Tag bei einem durchschnittlichen Geldeinsatz von 100 Euro je Trade
- Anfangskapital soll innerhalb weniger Wochen vervielfacht werden
Statt sich solch unrealistischen Erwartungen hinzugeben, ist es stattdessen von größerer Bedeutung, sich realistische Ziele zu setzen. Diese könnten zum Beispiel so aussehen, das Anfangskapital pro Monat um fünf Prozent zu erhöhen. Daraus ergibt sich letztendlich eine Art Zinseszinseffekt, weil Sie nach dem Kapitalzuwachs entsprechend mehr in einzelne Trades investieren können.
Tipp 7: Gewinne absichern durch Stop Losses
Zu einem guten Money Management zählt neben der Positionsgröße ebenso das Absichern von Gewinnen und Vermeiden größerer Verluste. Eine praktische Maßnahme ist in dem Zusammenhang die Stop-Loss-Order. Sie dient dazu, eventuelle Verluste zu limitieren. Sie können allerdings ebenso Gewinne sichern, sollten die Kurse seitdem Eröffnen der Position bereits gestiegen sein. Eine Stop-Loss-Order können Sie faktisch bei jedem erteilen, beispielsweise beim Handel mit:
- CFDs
- Aktien
- Forex
Tipp 8: Stop Loss immer verwenden
Bei Weitem nicht alle Trader nutzen im Rahmen des Money Managements die Möglichkeit, immer eine Stop-Loss-Order zu erteilen. Das ist jedoch empfehlenswert, denn so vergessen Sie nicht, sich gegen größere Verluste abzusichern. Am besten gehen Sie das Stop Loss direkt mit oder kurz nach der Eröffnung der Position mit. Sie gewöhnen sich am besten an, automatisch bei jedem Trade ein Stop Loss mitzugeben.
Es gibt natürlich die Alternative, dass die Entwicklung der Position beobachten und zumindest im Kopf ein Stop festgelegt haben. Allerdings kann es in der Praxis dazu kommen, dass nicht genügend Zeit ist, dieses tatsächlich noch rechtzeitig an den Markt zu geben. Das trifft vor allem bei schnell und unerwartet fallenden Kursen zu, sodass es deutlich sinnvoller ist, die Stop-Loss-Order stets zu nutzen.
Tipp 9: Emotionales Trading vermeiden
Ein weiterer Tipp im Zuge der Anwendungen des Money Managements lautet, nicht emotional zu handeln. Statistisch ist eindeutig belegt, dass aus dem Bauch heraus handelnde Trader häufig größere und somit unnötige Verluste erleiden. Emotionales Trading ist zwar menschlich, sollte jedoch im Rahmen eines guten Money- und Risikomanagements verhindert werden. Das emotionale Trading birgt in der Praxis folgenden Gefahren:
- Sie treffen Entscheidungen, die nicht mehr Grundlage Ihres Money Managements und Ihrer Strategie sind
- Sie traden zunehmend aggressiver
- Sie ärgern sich über die Märkte, statt Analysen vorzunehmen
- Sie wollen unbedingt jeden verlustreichen Trade sofort wieder ausgleichen
Wenn Sie sich stattdessen an Ihr eigenes Risiko- und Money-Management halten, wird die Gefahr von Emotionen und deren Auswirkungen auf den Handel deutlich reduziert.
Tipp 10: Hebeleffekt richtig anwenden
In erster Linie können Sie beim Forex und beim CFD Trading einen Hebel nutzen. Dieser gibt Ihnen auf der einen Seite die Gelegenheit, mit relativ wenig Kapital überproportional hohe Gewinne zu erzielen. Auf der anderen Seite erhöht sich allerdings ebenso das Verlustrisiko. Deshalb ist es im Zuge des Trading Money Managements wichtig, den Hebeleffekt richtig anzuwenden.
Damit ist gemeint, dass Sie nicht zwangsläufig immer den maximalen Hebel wählen, mit dem Sie eine Position handeln können. Stattdessen sollte der Leverage zu Ihrer Strategie und dem Money Management passen. Wenn der Broker also beispielsweise für den Handel mit Gold CFDs einen Hebel von bis zu 1:20 bereitstellt, kann die richtige Anwendung des Hebeleffektes dennoch so aussehen, dass Sie vielleicht nur mit einem Hebel von 1:5 handeln.
Money Management lernen in der trading.de-Ausbildung
Falls Sie sich das richtige Money Management selbst nicht beibringen können oder wollen, haben wir eine perfekte Alternative für Sie: die Trading-Ausbildung bei trading.de. Hier lernen Sie nicht nur Risikomanagement und Money Management, sondern auch alle weiteren Trading-Grundlagen.
Zudem sind Sie Teil einer großen und aktiven Community von Tradern, die sich gegenseitig unterstützt. Möchten Sie Money Management und Traden lernen? Dann melden Sie sich jetzt für die Ausbildung an!
Fazit: Absicherung des Depots durch eine aktive Geldverwaltung
Durch ein gutes Money Management schaffen es Trader oftmals, mit einem reduzierten Risiko an den Märkten zu handeln. Beim Money Management geht es vor allen Dingen um aktive Maßnahmen, wie das Festlegen der Positionsgröße und damit des Risikos für den Trade. Dazu gehören ebenfalls Instrumente wie eine Stop Loss oder eine Take-Profit-Order.
Ein gutes Money Management beinhaltet stets mehrere Bausteine. Sie sollten zum Beispiel den Hebeleffekt richtig nutzen, die optimale Positionsgröße wählen, nicht emotional handeln und darüber hinaus Regeln aufstellen, an die Sie sich anschließend halten. Das Money Management ist ein wichtiger Bestandteil des Risiko-Managements, welches noch weitere, eher passivere Maßnahmen, umfasst.
Meistgestellte Fragen:
Wie viel Geld sollte in einen Trade fließen?
Wie hoch der Einsatz pro Trade sein sollte, ist von der eigenen Quote abhängig. Statt also einen bestimmten Betrag pro Trade zu bestimmen, sollte die Quote stimmen, wenn du den Regeln des Money Managements folgen möchtest. Folgst du also beispielsweise der 1-Prozent-Regel, ist die maximale Höhe deines Einsatzes 1 Prozent des gesamten Handelsvolumens. Das Minimum wird durch den Broker definiert oder liegt bei 1 Euro.
Wie starte ich mit dem Money Management?
Die Geldverwaltung setzt sich aus mehreren Themen wie Altersvorsorge, Tagesgeld, Investitionsgeldern und Rücklagen zusammen. Ein gesundes Verhältnis zwischen den Feldern ist empfohlen. Beginne damit zunächst aufzuschreiben, wie viel Geld du in welches Feld investieren möchtest und starte dann mit der Einstufung deines Risikos.
Welche Chancen ergeben sich durch ein gezieltes Money Management?
Der Einsatz von Risikomethoden unterstützen dabei, die möglichen Verluste zu begrenzen und durch Emotionen erfolgte Fehler zu minimieren. Mit einer Strategie an der Hand besitzt du immer ein Regelwerk, nach dem du Entscheidungen triffst. Sie sind so weniger von Emotionen abhängig.
Wie viel pro Trade riskieren?
Jeder Trader entscheidet natürlich selbst, wie viel er pro Trade riskieren möchte. Eine allgemeine Regel lautet allerdings, dass erfahrenere und professionelle Trader normalerweise nicht mehr als maximal ein bis zwei Prozent des gesamten Kapitals bei einem Trade riskieren. Was das in Euro ausmacht, ist von der Positionsgröße insgesamt abhängig. Haben Sie zum Beispiel ein Guthaben von 10.000 Euro und halten sich an die 1-Prozent-Regel, könnten Sie maximal 100 Euro je Trade einsetzen.
Was versteht man unter Risk Management?
Mit dem Risk Management ist das Risikomanagement gemeint. Dieses umfasst mehrere Maßnahmen, welche dazu dienen, das Risiko von Verlusten beim Handel zu reduzieren. Ein Teil des Risk Managements ist auch das Money Management.
Was ist die 1-Prozent-Regel im Trading?
Die 1-Prozent-Regel im Trading beinhaltet, dass Sie nie mehr als maximal ein Prozent Ihres Gesamtkapitals für einen Trade aufwenden. Grundlage ist die Positionsgröße und auch die Anpassung der Stop-Loss Marke, mit der Sie Ihre Position absichern möchten. Die 1-Prozent-Regel führt dazu, dass ungewöhnlich hohe Verluste durch die Maßnahmen nicht stattfinden können.
Warum ist Money Management wichtig?
Das Money Management ist ein wichtiger Bestandteil des Risikomanagements und steht in Verbindung mit der passenden Handelsstrategie. Wichtig ist das Money Management deshalb, weil es dadurch möglich ist, höhere Verluste zu vermeiden. Darüber hinaus bietet ein gutes Money Management einen wichtigen Schutz vor emotionalem Handeln, welches fast immer zu (unnötigen) Verlusten führt.