CFD Handel vs. Zertifikate – Was ist besser?

CFDs fallen in die Rubrik der Derivate, genauso wie Optionsscheine, Optionen, Futures und einer Reihe von Zertifikaten. Daher stehen zahlreiche Trader durchaus vor der Entscheidung, ob Sie beispielsweise lieber Zertifikate oder CFDs handeln sollen.

In unserem Beitrag möchten wir zunächst darauf eingehen, worum es sich bei CFDs handelt und wie das Trading funktioniert. Anschließend erläutern wir, was Zertifikate sind und worin die Vor- und Nachteile bei Differenzkontrakten einerseits sowie von Zertifikaten andererseits bestehen. Abschließend möchten wir versuchen, die Frage zu beantworten, was ist besser: CFDs oder Zertifikate?

CFDs vs. Zertifikate: Vor- und Nachteile erklärt

Nachdem Sie einige Unterschiede und auch Gemeinsamkeiten zwischen CFDs und Zertifikaten kennen, geht es nun darum, sich näher mit den Vor- und Nachteilen des jeweiligen Finanzproduktes und der Art von Handel zu beschäftigen.

Zunächst einmal möchten wir im Überblick einige wichtige Vor- und Nachteile von Zertifikaten einerseits und CFDs auf der anderen Seite aufrufen, um dann auf einige dieser Vor- und Nachteile etwas ausführlicher einzugehen sowie diese zu erläutern.

CFD Vorteile

  • Leicht verständliches Finanzprodukt
  • Für Anfänger geeignet
  • Auf fallende und steigende Kurse spekulieren
  • Geringer Kapitaleinsatz erforderlich
  • Nachbildung der Wertentwicklung des Basiswertes 1:1
  • Hohe Gewinne in kurzer Zeit möglich

CFD Nachteile

  • Totalverlust jederzeit möglich
  • Eventuelle Nachschusspflicht bei Brokern außerhalb der EU
  • Finanzierungskosten bei Long-Positionen

Zertifikate Vorteile

  • Abbildung des Basiswertes 1:1
  • Je nach Art des Zertifikates Kapitalschutz möglich
  • Reguliertes Finanzprodukt (Wertpapier)
  • Handelbar an der Börse
  • Große Auswahl und damit für viele Anleger / Trader passendes Zertifikat am Markt
  • Gute Renditen möglich

Zertifikate Nachteile

  • Relativ komplexes Finanzprodukt
  • Große Unterschiede zwischen den Zertifikatearten hinsichtlich der Struktur
  • Nicht für Anfänger geeignet
  • Begrenzte Laufzeit
  • Totalverlust bei einigen Zertifikaten möglich, zum Beispiel Knock-out

Insbesondere in Abgrenzung zu den Zertifikaten handelt es sich bei Differenzkontrakten um sehr leicht verständliche und einfach konstruierte Finanzinstrumente. Sie müssen nichts weiter tun, als sich für einen Basiswert zu entscheiden und ebenfalls wählen, ob Sie eher an fallende oder steigende Kurse glauben.

Dementsprechend handeln Sie und kaufen oder verkaufen die entsprechenden CFDs. Bei Zertifikaten hingegen müssen Sie erst einmal auf die genauen Bedingungen und die Konstruktion achten, die oft recht komplex ausgestaltet ist. Zudem haben Sie bei Zertifikaten in aller Regel nur die Möglic

CFD Handel erklärt

Was sind CFDs? Diese Frage haben Sie sich vielleicht auch schon einmal gestellt. CFDs sind Contracts For Difference, sogenannte Differenzkontrakte. Sie treffen vereinfacht dargestellt mit dem CFD Broker eine Vereinbarung, die in erster Linie eine Kursdifferenz beinhaltet. Diese ergibt sich aus dem Kaufkurs der CFDs und dem anschließenden Kurs, zu dem der Broker Ihre Differenzkontrakte wieder ankaufen würde.

Diese Kursdifferenz ergibt sich aus der Entwicklung des Basiswertes. CFDs beziehen sich nämlich immer auf einen anderen Wert, wie zum Beispiel eine Aktie, einen Index, einen Rohstoff oder auch eine Kryptowährung. 

Der CFD Handel basiert darauf, dass die Entwicklung dieses Basiswertes durch den Differenzkontrakt 1:1 nachgebildet wird. Steigt also beispielsweise die Aktie um drei Prozent, so erhöht sich auch der Wert des Differenzkontraktes um drei Prozent. Sie haben mittels CFDs die Möglichkeit, sowohl auf fallende als auch steigende Kurse (des Basiswertes) zu spekulieren. Der Grund dafür, dass beim CFD Trading die Chance auf sehr hohe Gewinne bestehen, ist der Hebel. 

Welche besonderen Merkmale haben CFDs?

Bei CFDs handeln Sie nicht nur mit Ihrem Eigenkapital handeln, sondern der jeweilige CFD Broker leiht Ihnen zusätzlich ein Vielfaches Ihres Geldeinsatzes. Dadurch können Gewinne deutlich höher ausfallen, als wenn Sie nur das Eigenkapital als sogenannte Margin (Sicherheitsleistung) einsetzen würden.

Auf der anderen Seite resultiert daraus eine erhebliche Gefahr hoher Verluste, denn auch dann tritt die Hebelwirkung in Kraft und Sie können schnell Ihren gesamten Kapitaleinsatz verlieren.

Durch welche Eigenschaften sich CFDs auszeichnen, ist in unserer folgenden Tabelle noch einmal im Hinblick auf wichtige Merkmale dieses Finanzproduktes zusammengefasst.

EigenschaftCFDs
Sicherheitniedrig
Mögliche Renditehoch
Verlustrisikohoch
Verfügbarkeitjederzeit
Kapitaleinsatzniedrig
Kostengering, außer längere offene Positionen
Komplexität Produktsehr einfach

Was sind Zertifikate?

Genauso, wie sich manche Trader fragen, was eigentlich CFDs sind, stellen sich andere Marktakteure die Frage: Was sind Optionsscheine und Zertifikate? Auf Optionsscheine möchten wir in unserem Beitrag nicht weiter eingehen, weil wir diese an anderer Stelle ausführlicher behandeln.

Daher lassen wir auch die Frage außen vor: Was ist besser: Optionsscheine oder Zertifikate? Vielmehr geht es uns insbesondere um den Vergleich zwischen Differenzkontrakten und Zertifikaten. Dafür müssen wir allerdings zunächst etwas ausführlicher erläutern, worum es sich bei Zertifikaten überhaupt handelt. 

Zunächst einmal sind Zertifikate an sich Schuldverschreibungen, da sie von einem bestimmten Emittenten ausgegeben werden und daraus ein Schuldverhältnis resultiert. Eine Gemeinsamkeit zwischen Zertifikaten und CFDs besteht darin, dass auch die Zertifikate die Wertentwicklung eines Basiswertes im Verhältnis 1:1 abbilden. Basiswerte können ebenfalls Aktien, Indizes, Rohstoffe oder auch Währungen sein. 

Einen großen Unterschied gibt es im Hinblick auf CFDs bei den Zertifikaten darin, dass es sich um relativ komplexe Finanzprodukte handelt. Während Differenzkontrakte sehr einfach konstruiert und auch leicht verständlich sind, gibt es bei den Zertifikaten ganz unterschiedliche Konstruktionen, die manche Anleger und Trader gar nicht oder nur schwer durchblicken können. Das zeigt sich schon allein an der Tatsache, dass es sehr viele, unterschiedliche Varianten von Zertifikaten gibt, wie zum Beispiel:

  • Garantiezertifikate
  • Hebelzertifikate
  • Bonuszertifikate
  • Discountzertifikate
  • Knock-Out-Zertifikate

Jede Art von Zertifikat hat bestimmte Eigenschaften, Bedingungen und Konditionen, die auch der Trader und Anleger unbedingt kennen sollten. Das bezieht sich auch auf die Eigentumsrechte und Bedingungen, wann mit dem Zertifikat welcher Gewinn erzielt werden kann. Da es eine große Anzahl unterschiedlicher Zertifikate am Markt gibt, ist es für Anleger und Trader sehr zeitaufwendig, die Unterschiede herauszufinden und die entsprechenden Bedingungen vollständig zu überblicken. 

Wann Sie mit Zertifikaten welche Gewinne erzielen, hängt also vor allem von der individuellen Konstruktion ab. Bei manchen Zertifikaten kann es zum Beispiel – wie bei CFDs – passieren, dass Sie Ihren gesamten Kapitaleinsatz verlieren, wenn beispielsweise die entsprechenden Knock-out Schwelle erreicht wurde.

Bei Garantie- und Bonuszertifikaten hingegen haben Sie eine gewisse Absicherung gegen Verluste, dafür sind allerdings andererseits die möglichen Gewinne begrenzt. Im Unterschied zu CFDs werden Zertifikate an der Börse gehandelt, sodass es sich um regulierte Finanzprodukte (Wertpapiere) handelt. 

Info: Es gibt einige Gemeinsamkeiten, aber auch eine Reihe von Unterschieden zwischen Zertifikaten einerseits und CFDs auf der anderen Seite. Das gilt ebenfalls für Optionen, Optionsscheine und Futures, die zwar allesamt in den Bereich der Derivate fallen, aber ebenso mehrere Unterschiede zu den Contracts For Difference aufweisen.

Zertifikate als regulierte Finanzprodukte mit wenig Praxisauswirkung

Ein Vorteil der Zertifikate besteht gegenüber CFDs darin, dass es sich um regulierte Finanzprodukte, nämlich um Wertpapiere, handelt. Allerdings wirkt sich dieser Vorteil der Praxis kaum aus, denn zumindest die meisten CFD Broker (innerhalb der Europäischen Union) sind reguliert. Sie bieten zwar mit den Differenzkontrakten keine regulierten Finanzprodukte an, aber trotzdem können sich die Trader auf eine relativ hohe Sicherheit beim Handel verlassen. 

CFD Handel: Keine Laufzeitbegrenzung bei CFDs

Ein weiterer Vorteil der CFD besteht im Vergleich zu Zertifikaten darin, dass Differenzkontrakte normalerweise keine Laufzeitbegrenzung haben. Sie können die CFDs – zumindest theoretisch – demnach auch als längerfristiges Investment nutzen, auch wenn das in der Praxis wenig ratsam ist. Zumindest werden Sie – bis auf die stets ausreichende Margin – nicht unter Zeitdruck gesetzt, dass der Kurs des Basiswertes bis zum Zeitpunkt X unbedingt angestiegen sein muss. 

Das ist hingegen bei Zertifikaten der Fall, denn – mit Ausnahme sogenannter Endloszertifikate – die Laufzeit ist in den meisten Fällen begrenzt. Daraus resultiert natürlich ein gewisser Druck, dass der Kurs des Basiswertes bis zur Fälligkeit des Zertifikates gestiegen sein sollte, weil Sie sonst entweder keinen Gewinn erzielen oder im negativen Fall Ihr Kapital sogar verlieren können.

Überdurchschnittliche Renditen bei CFDs und Zertifikaten

Sowohl CFDs als auch einige Zertifikate haben den Vorteil, dass die Möglichkeit auf überproportional hohe Gewinne besteht. Während bei Differenzkontrakten immer mit einem Hebel gearbeitet wird, gilt es nicht für alle, aber immerhin einige, Zertifikate ebenfalls.

Dabei handelt es sich in erster Linie um sogenannte Discount- und Hebel- bzw. Knock-out-Zertifikate. Diese haben – wie CFDs ebenfalls – allerdings auch den Nachteil, dass ein hoher Verlust in kurzer Zeit entstehen kann. Durch den entsprechenden Hebel müssen Sie sowohl bei einigen Zertifikaten als auch bei Differenzkontrakten nur relativ wenig eigenes Kapital investieren.

Kosten bei CFDs oft recht gering

Ein weiterer Vorteil der CFD kann in den recht moderaten Kosten bestehen. Während Sie Zertifikate über die Börse kaufen und demzufolge Depotgebühren und Ordergebühren anfallen, gibt es bei Differenzkontrakten erst einmal nur den Spread. Dieser ist im Verhältnis meisten deutlich niedriger als Depot- und Ordergebühren, also mit weniger Kosten verbunden. 

Allerdings können die Gesamtkosten bei Zertifikaten dennoch geringer ausfallen, wenn nämlich bei den Differenzkontrakten die Finanzierungskosten zum Tragen kommen. Das ist allerdings nur unter der Voraussetzung der Fall, dass Sie eine Long-Position über Nacht halten. In größerem Umfang wirken sich die Finanzierungskosten jedoch erst mit einer Haltedauer von mindestens einigen Wochen aus.

Fazit: CFDs bieten mehr Vorteile als Zertifikate

Pauschal lässt sich die Frage, ob Zertifikate oder CFDs besser sind, nicht eindeutig beantworten. Es gibt auf beiden Seiten Vor- und Nachteile, die Anleger und Trader kennen und berücksichtigen sollten. Tendenziell allerdings existieren auf Seiten der Differenzkontrakte mehr Vorteile als bei Zertifikaten. Zudem haben CFDs und Zertifikate teilweise die gleichen Nachteile, aber Differenzkontrakte mehr alleinige Vorteile.

Für CFDs spricht vor allem, dass es sich um ein sehr leicht verständliches Finanzprodukt handelt und diese Differenzkontrakte dementsprechend auch für Anfänger geeignet sind. Das Finanzinstrument an sich ist nicht kompliziert wie Zertifikate und alle Differenzkontrakte haben die gleiche Struktur. Aus dem Grund sind CFDs einfach für eine deutlich breitere Masse an Tradern geeignet, während Zertifikate eher von erfahrenen Marktakteuren gewählt werden sollten.

FAQ zu CFDs vs. Zertifikate

Was sind Zertifikate?

Zertifikate sind Schuldverschreibungen, deren Wertentwicklung von der Wertentwicklung eines zugrundeliegenden Basiswerts abhängt. Die Funktionsweise eines Zertifikats hängt ganz davon ab, um welche Art von Zertifikat es sich handelt. Der wohl bekannteste und am häufigsten genutzte Zertifikat-Typ ist das Knock-Out-Zertifikat.

Was sind die Vorteile von Zertifikaten?

Eine der wichtigsten Vorteile von Zertifikaten, ist, dass es zu nahezu jeder erdenklichen Handelsstrategie und Marktsituation ein passendes Zertifikat gibt. So können Trader mit dem richtigen Zertifikat nicht nur von steigenden oder fallenden Kursen, sondern auch von Seitwärtsbewegungen (z.B. mit Bonuszertifikaten) profitieren.

Sind Zertifikate besser als CFDs?

Die Frage lässt sich pauschal nicht beantworten, da dies von der Strategie und Einstellung des jeweiligen Traders abhängt. Objektiv lässt sich aber feststellen, dass CFDs in ihrer Funktionsweise weitaus weniger komplex und somit transparenter sind. Daher sind CFDs tendenziell auch für Anfänger oft die bessere Wahl.

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