Wer auf der Suche nach einer spannenden Anlagealternative zu Aktien und breit gestreuten ETFs ist, stößt in absehbarer Zeit auf Kryptowährungen. Hier zählt insbesondere der Bitcoin mit einer Marktkapitalisierung von fast 330 Milliarden Euro zu den absoluten Top-Coins am Kryptomarkt. Aber lohnt sich ein Investment überhaupt noch? Oder ist der Hype um die Cyberwährung von Satoshi Nakamoto längst vergangen?
Wir haben die wertvollste Kryptowährung genauer unter die Lupe genommen und überprüft, was für ein Investment und was dagegen spricht. Sollte man Bitcoin kaufen? Wir liefern die Antwort in diesem Artikel!
Inhaltsverzeichnis - Diese Inhalte erwarten dich:
Bitcoin – die wichtigsten Fakten im Check
- Der Bitcoin wurde im Jahr 2008 als erste dezentrale Kryptowährung von Satoshi Nakamoto – einem Pseudonym, das bis heute keinerlei Rückschlüsse auf den echten Gründer zulässt – entwickelt.
- Unter Investoren ist der Bitcoin mit einer Marktkapitalisierung von 322 Milliarden Euro nicht nur besonders beliebt, sondern auch die wertvollste Kryptowährung am Markt.
- Nicht nur Staaten wie El Salvador haben Bitcoin zu einem offiziellen Zahlungsmittel erklärt, auch namhafte Unternehmen wie Expedia oder Lieferando haben die Kryptowährung in die Auswahl ihrer Zahlungsmethoden aufgenommen.
- Wer von der Bitcoin-Kursentwicklung profitieren möchte, kann entweder echte Coins bei ausgewählten Börsen kaufen oder andere Finanzinstrumente wie Bitcoin-CFDs oder Bitcoin-Zertifikate handeln.
- Ein Kauf von Bitcoin ist mit starken Wertschwankungen verbunden – ein Investment sollte gerade deshalb auch den eigenen Bedürfnissen und der jeweiligen Risikobereitschaft entsprechen
Fünf Gründe, die für ein Investment in Bitcoin sprechen
Der Bitcoin hat sich in der Vergangenheit oft als Anlagealternative mit einer starken Kursentwicklung behaupten können. Welche Gründe für ein Investment in das digitale Gold sprechen, sehen wir uns nun genauer an:
1. Starke Renditechancen
Der Hauptgrund, weshalb viele Anleger in Bitcoin investieren, sind die hervorragenden Chancen auf eine hohe Rendite. Bei Kryptowährungen handelt es sich um ein enorm volatiles Investment – schnelle Kurssteigerungen sind bei Bitcoin also an der Tagesordnung. Insbesondere in der Vergangenheit gab es für Investoren wichtige Meilensteine:
- Im Jahr 2017 kletterte der Bitcoin-Preis von 933 Euro auf mehr als 14.695 Euro – das entspricht einem Kursplus von mehr als 1.400 %.
- Auch im Jahr 2020 konnten sich Investoren über eine Wertsteigerung von 270 % freuen. Der Bitcoin-Preis stieg von 7.200 Euro auf 27.000 Euro an.
- Im Jahr 2021 erreichte der Bitcoin sein Allzeithoch bei einem Kurs von knapp 66.000 Euro. Wer also im Jahr 2015 zu einem Preis von 400 Euro in BTC investiert hätte, wäre sechs Jahre später um knapp 16.400 % reicher gewesen.
Der Preis von Bitcoin wird nicht nur von der technischen Entwicklung des Coins angetrieben, sondern auch von politischen Entscheidungen, dem allgemeinen Markttrend und der Krypto-Community selbst. Da es sich bei Bitcoin nicht nur um die wertvollste, sondern auch um die bekannteste Kryptowährung handelt, ist sie in der Welt der alternativen Geldanlagen mittlerweile fest verankert – auch institutionelle Investoren setzen immer häufiger auf Bitcoin als Beimischung in ihren Portfolios.
2. Dezentraler Grundgedanke
Eine Finanzwelt ohne die Kontrolle von Banken oder anderen regulierenden Stellen – das war der Grundgedanke bei der Entwicklung der Blockchain-Technologie. Im Netzwerk von Bitcoin wird die Stabilität von allen Mitgliedern gleichmäßig getragen, denn niemand muss fürchten, dass eine bestimmte Person die Kontrolle über das Ökosystem übernimmt.
Durch die Dezentralisierung werden aber auch Fehlerquellen gekonnt minimiert. Die Blockchain ist eine transparente Datenbank, die alle Daten zuverlässig speichert. Im Nachgang können diese nicht mehr verändert oder gefälscht werden, was wiederum die Sicherheit aller Teilnehmer erhöht.
3. Steuerliche Vorteile
Egal, wie hoch die Gewinne aus Aktienverkäufen sind – abseits des Freistellungsauftrags werden diese mit der Abgeltungssteuer belegt. Wer sich einen steuerlichen Vorteil sichern möchte, sollte ein Investment in Bitcoin in Betracht ziehen. Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen werden nicht als Kapitalerträge gewertet, sondern als privates Veräußerungsgeschäft. Verkauft man seine Bitcoins erst nach der einjährigen Spekulationsfrist, sind die darauf folgenden Gewinne bei einem Verkauf steuerfrei.
Aufpassen sollten hingegen alle Investoren, die Bitcoin selbst schürfen möchten. Es kann vorkommen, dass das Finanzamt genauer hinsieht und die Einnahmen aus diesem Prozess als gewerblich einstuft. Dann muss man tatsächlich auch ein eigenes Gewerbe anmelden – das kann schnell kompliziert werden und mit weiteren Kosten für einen Steuerberater verbunden sein.
Da sich steuerliche Gesetze im Hinblick auf Kryptowährungen schnell ändern können, sollten sich Anleger gegebenenfalls beim Steuerberater ihrer Wahl nach den aktuellen Regelungen erkundigen.
4. Inflationsschutz
Bei explodierenden Inflationsraten ist es umso wichtiger, sich gut vor der Teuerungsrate zu schützen. Bitcoin hat einen eingebauten Inflationsschutz und ist ähnlich wie Gold nur in einer begrenzten Menge erhältlich – nicht umsonst wird Bitcoin gerne auch „virtuelles Gold“ genannt.
Insgesamt wird es lediglich 21 Millionen Bitcoins geben, davon sind aktuell 19,2 Millionen im Umlauf. Mit dem Bitcoin Halving wird zudem dafür gesorgt, dass neu geschürfte Coins in einem regelmäßigen Rhythmus halbiert werden. Während das Wachstum der Kryptowährung also begrenzt wird, können sich Investoren bei einer Halbierung der Block Rewards meist auf steigende Kurse durch ein begrenztes Angebot freuen.
5. Effizientes Zahlungsmittel
Ein weiterer Vorteil von Bitcoin ist, dass man die Kryptowährung nicht nur als Investment, sondern auch als echtes Zahlungsmittel verwenden kann. Bereits heute zählt unter anderem El Salvador zu den großen Unterstützern der Cyberwährung, denn in dem zentralamerikanischen Staat kann man offiziell mit seinem Krypto-Vermögen bezahlen. Wer El Salvador nicht unbedingt als Ziel für seinen nächsten Urlaub im Hinterkopf hat, kann seine Coins aber auch beim Online-Shopping als Zahlungsmethode einsetzen.
Neben dem Reisegigant Expedia bietet auch der Essenslieferant Lieferando Bitcoin als bequeme Zahlungsart für Krypto-Fans an. Ob hingegen Tesla-Gründer Elon Musk die Aussetzung von Bitcoin als Zahlungsmethode beim Kauf eines Elektroautos noch einmal rückgängig machen wird, bleibt abzuwarten: Er würde lieber den Konkurrenten DOGE als offizielles Tesla-Zahlungsmittel einführen.
Fünf Gründe, die gegen ein Investment in Bitcoin sprechen
Nicht alle Experten sind der Meinung, dass Bitcoin eine passende Anlagealternative mit Potenzial ist. Welche Faktoren gegen ein Investment in die Kryptowährung sprechen, haben wir uns ebenso angesehen:
1. Hohe Wertschwankungen
Alles oder nichts – passender könnte man ein Investment in Kryptowährung nicht bezeichnen. Während einige Verfechter auf die hohen Renditechancen durch starke Wertschwankungen schwören, könnten einige Anleger bei dem Gedanken an Verluste im zweistelligen Prozentbereich verzweifeln. Die Vergangenheit zeigt, dass die Bitcoin-Kursentwicklung auch mit starken Abschlägen konfrontiert wurde:
- Nach dem ersten Krypto-Hype im Jahr 2017 hat sich der Bitcoin-Preis innerhalb von einem Jahr von 19.100 Euro auf 3.800 reduziert – das entspricht einem Minus von knapp 80 %
- Wer im März 2021 Bitcoins zu einem Preis von knapp 56.600 Euro gekauft hat und seinen Bestand vier Monate später zu einem Wert von 32.300 Euro veräußern wollte, hätte einen Verlust von knapp 42 % verbuchen müssen.
- Noch schlimmer kommt es für Investoren, die Bitcoin zu Höchstkursen von 66.000 Euro gekauft haben. Seither hat die Kryptowährung fast 75 % an Wert verloren.
Es bleibt also festzuhalten: Ein Investment in Bitcoin & Co. ist äußerst spekulativ und kann theoretisch auch in einem Totalverlust enden. Bevor man sich für einen Kauf entscheidet, sollte man also besser überprüfen, ob man mit den vorhandenen Risiken umgehen kann.
2. Politische Risiken
Obwohl die Dezentralität des Bitcoins ein großer Pluspunkt bleibt, sehen sich einige Staaten mit einem drohenden Kontrollverlust konfrontiert. So verkündete die chinesische Regierung im Herbst 2021, dass Geschäfte mit Kryptowährung ab sofort verboten seien. So kam nicht nur der Handel mit Bitcoin, sondern auch mit vielen weiteren Coins zum Erliegen.
Auch im europäischen Raum ist die Frage nach einer möglichen Regulierung noch nicht abschließend geklärt. Sollte man sich allerdings für größere Einschränkungen oder gar ein Verbot von Bitcoin entschließen, droht dem innovativen Ökosystem das Aus.
3. Schlechte Ökobilanz
Bitcoin ist schlecht für die Umwelt. Diesen Satz kann man durchaus so stehen lassen, denn das Ökosystem verschlingt bei der Erstellung von neuen Datenblöcken enorme Mengen Strom und Energie. Im Proof-of-Work-Mechanismus werden Server und deren Rechenleistung dazu genutzt, um Datenblöcke in regelmäßigen Abständen zu bestätigen und der Blockchain hinzuzufügen. Experten sagen, dass der Energieverbrauch der Bitcoin-Blockchain höher liegt als der einzelner europäischer Länder.
Hier hat Konkurrent Ethereum vorgemacht, wie es geht: Mit der Umstellung auf Proof-of-Stake werden hier nun deutlich geringere Mengen an Energie benötigt. Es bleibt abzuwarten, wann der Marktführer unter den Kryptowährungen hier nachzieht.
4. Geringe Akzeptanz
Mit Bitcoin bezahlen ist zwar grundsätzlich möglich, aber längst nicht überall. Obwohl einzelne Unternehmen wie Expedia oder Lieferando die Kryptowährung in ihren Katalog der offiziellen Zahlungsmethoden aufgenommen haben, ist die Akzeptanz von Bitcoin als echtes Zahlungsmittel leider noch äußerst gering.
Viele Händler gehen sogar einen Schritt zurück und streichen Bitcoin wieder aus ihrer Liste der Zahlungsmethoden. Das liegt nicht nur an einer geringen Nachfrage, sondern auch an den regulatorischen Anforderungen, mit denen sich Online-Shops konfrontiert fühlen. Sollte es Bitcoin nicht deutlich schneller gelingen, ein Netz an Kooperationspartnern aufzubauen, könnten andere Konkurrenten dem Marktführer den Rang ablaufen.
5. Gefahr durch Hackerangriffe
Dass der Bitcoin ein spannendes Investment ist und immer mehr Investoren anzieht, haben auch Betrüger und Kriminelle erkannt. Durch den einfachen Zugang durchs Internet können Menschen mit böser Energie ganz einfach die Daten von Krypto-Investoren abgreifen und unter Umständen sogar das gesamte Vermögen verschwinden lassen – in Sekundenschnelle!
Hier sollten Investoren also vorsichtig sein und niemandem ihre Daten anvertrauen. Besonders der Private Key sollte geschützt werden, denn mit ihm ist der Zugriff auf alle gespeicherten Kryptowährungen möglich. Vorsorgen kann man, indem man sich ein sicheres Hardware Wallet zulegt. Daten werden auf diesem externen Gerät ausschließlich ohne Netzwerkverbindung gespeichert.
Bevor man sich für ein Investment in Bitcoin entscheidet, sollte man immer die Seriosität des ausgewählten Anbieters überprüfen und nach einem offiziellen Impressum der Handelsplattform Ausschau halten.
Fazit – Unberechenbare, aber vielversprechende Zukunft von Bitcoin für Anleger
Einige lieben ihn, einige hassen ihn und dazwischen gibt es nur wenig: Der Bitcoin fasziniert weiterhin die Anleger-Gemeinde und sorgt regelmäßig für neue Diskussionen. Obwohl es verschiedene Gründe für und gegen ein Investment in die Cyberwährung gibt, hängt die eigentliche Entscheidung immer vom Anleger selbst ab. Nicht nur die Risikobereitschaft, auch die eigenen Bedürfnisse und das Ziel eines Kaufs sollten hier Berücksichtigung finden.
Für den Kauf von Bitcoin sprechen insbesondere die erstklassigen Renditechancen und die steuerlichen Vorteile, die nach der einjährigen Spekulationsfrist zum Tragen kommen. Mit der Dezentralität und der Nutzung als echtes Zahlungsmittel gibt es weitere Pluspunkte, die für eine positive Zukunft der Kryptowährung sprechen.
Gegen ein Investment in Bitcoin sprechen hingegen die starken Wertschwankungen, aber auch die schlechte Umweltbilanz, die aufgrund des hohen Energieverbrauchs nach Proof-of-Work besteht – hier besteht Verbesserungsbedarf. Auch Hackerangriffe oder politische Entscheidungen zählen zu den Risiken, die einen Kauf weniger attraktiv machen.
Egal, wie sich Anleger entscheiden – die zukünftige Bitcoin-Kursentwicklung bleibt eine Überraschung!
FAQs – Meist gestellte Fragen zu Investment in Bitcoin:
Ist es sinnvoll, jetzt Bitcoins zu kaufen?
Ob ein Kauf von Bitcoins sinnvoll ist, hängt nicht nur von verschiedenen Faktoren am Finanzmarkt ab, sondern auch von den persönlichen Wünschen eines Anlegers. Einsteiger sollten beachten, dass zwar derzeit ein relativ günstiger Einstiegspreis lockt, aber auch weitere Kursabschläge drohen können.
Wie viel wird der Bitcoin in 10 Jahren wert sein?
Experten schätzen, dass der Bitcoin in den nächsten zehn Jahren weit über der 100.000-Euro-Marke liegen wird. Ob eine solche Vorhersage tatsächlich eintritt, ist aber nur schwer zu erahnen, denn bei Bitcoin handelt es sich um einen sehr schwankungsintensiven Vermögenswert.
Wie lange muss man Bitcoin halten?
Anleger können frei entscheiden, wie lange sie Bitcoin halten möchten, denn sowohl für Daytrader als auch langfristige Investoren können sich ansprechende Chancen am Kryptomarkt ergeben. Wer allerdings in echte Coins investiert und erst nach der einjährigen Spekulationsfrist über einen Verkauf nachdenkt, kann sich die Steuer auf die realisierten Gewinne sparen.