Eine Working Order (Deutsch: Schwebende Order oder Wartende Order) ist eine zu eröffnende Order, die noch nicht aktiv am Markt platziert ist, sondern unter bestimmten Bedingungen automatisch ausgeführt wird. Die Working Order zählt zu den sogenannten Pending Orders und erlaubt es Tradern, gezielt auf bestimmte Kursbewegungen zu warten, bevor eine Position eröffnet wird.
Eine Working Order funktioniert so, dass Sie im Vorfeld die Bedingungen für den Einstieg festlegt. Das ist zum Beispiel ein bestimmter Kurswert, bei dem eine Kauf- oder Verkaufsorder ausgelöst werden soll. Wird dieser Zielkurs erreicht, wird die Order automatisch in eine Marktorder umgewandelt und ausgeführt. Voraussetzung ist, dass der Marktpreis tatsächlich das zuvor definierte Niveau erreicht.

Was ist ein Beispiel für eine Working Order?
Nehmen wir an, ein Trader beobachtet das Währungspaar EUR/USD, das aktuell bei 1,1750 notiert. Er geht davon aus, dass der Kurs bei einem Durchbruch der Marke von 1,1500 stark steigen wird. Anstatt die Position sofort zu eröffnen, platziert er eine Buy Stop Order bei 1,1500. Das ist eine klassische Form der Working Order.
Sobald der Kurs diese Schwelle erreicht, wird die Order automatisch ausgeführt und eine Long-Position eröffnet. Wenn der Kurs dieses Niveau nicht erreicht, läuft die Order einfach im Hintergrund weiter, ohne Einfluss auf das laufende Portfolio.
Welche Arten von Working Orders gibt es?
Es gibt 5 häufig genutzte Arten von Working Orders im Trading: Buy Stop, Sell Stop, Buy Limit, Sell Limit und Stop Limit Orders. Diese sind jeweils für unterschiedliche Marktsituationen geeignet.

Buy Stop Order
Eine Buy Stop Order wird über dem aktuellen Marktpreis platziert. Sie wird aktiviert, wenn der Preis das angegebene Niveau erreicht oder überschreitet. Buy Stop Orders werden häufig genutzt, um auf Breakouts nach oben zu setzen. Das gilt zum Beispiel unseren Erfahrungen nach, wenn ein Trader davon ausgeht, dass ein Kursanstieg eine Fortsetzung nach sich zieht.
Sell Stop Order
Die Sell Stop Order ist das Gegenstück zur Buy Stop Order und wird unterhalb des aktuellen Marktpreises platziert. Sie wird aktiviert, wenn der Preis nach unten durchbrochen wird. Trader nutzen Sell Stop Orders oft bei Trendfolgestrategien, um in fallende Märkte einzusteigen, nachdem eine Unterstützungszone unterschritten wurde.
Buy Limit Order
Die Buy Limit Order wird unter dem aktuellen Marktpreis platziert. Eine Buy Limit Order wird nur ausgeführt, wenn der Kurs auf dieses niedrigere Niveau fällt. Trader nutzen diese Art der Working Order, wenn sie zu einem besseren (niedrigeren) Preis kaufen möchten, als der Markt aktuell bietet.
Sell Limit Order
Eine Sell Limit Order wird oberhalb des aktuellen Marktpreises platziert. Sie dient dazu, eine Verkaufsposition nur dann zu eröffnen, wenn der Kurs ein höheres Niveau erreicht hat. Die Sell Limit Order eignet sich besonders bei Widerstandszonen, an denen eine Kursumkehr erwartet wird.
Stop Limit Order
Die Stop-Limit Order kombiniert Elemente von Stop- und Limit-Orders. Ein Trigger-Level (der Stop-Preis) wird festgelegt, ab dem die Order aktiv wird. Danach wandelt sie sich in eine Limit-Order um, die nur innerhalb einer bestimmten Preisspanne ausgeführt wird. Wir sind der Meinung, dass diese Orderart vor allem für erfahrene Trader geeignet ist, die ihre Risiken sehr präzise steuern.
Working Orders sind ein effektives Werkzeug für alle, die systematisch und strategisch traden. Sie helfen, gute Einstiegspunkte zu finden und emotionale Entscheidungen zu minimieren.
Wie wendet man eine Working Order am besten an?
Eine Working Order wendet man am besten an, wenn man nicht zum aktuellen Marktpreis, sondern zu einem bestimmten Kurs kaufen oder verkaufen will.

- Legen Sie fest, zu welchem Kurs Sie kaufen oder verkaufen möchten, statt zum aktuellen Marktpreis.
- Platzieren Sie die Working Order oberhalb des aktuellen Marktpreises für Kauf oder unterhalb für Verkauf. Sie verbleiben im Orderbuch des Brokers und werden erst aktiv, wenn der Markt das angegebene Preisniveau erreicht.
- Nutzen Sie Working Orders bei vorgeplanten Strategien oder technischer Analyse, etwa an Unterstützungs- oder Widerstandszonen. Nach unseren Erfahrungen ist dies besonders sinnvoll.
- Überwachen und passen Sie die Order regelmäßig an, wenn sich die Marktbedingungen ändern.
- Definieren Sie klare Bedingungen, wann und warum eine Working Order ausgelöst wird. Das schützt vor emotionalen Fehlentscheidungen.
Was sind die Vor- und Nachteile einer Working Order?
Die wichtigsten Vorteile einer Working Order im Trading sind:

- Gezielte Ausführung zum Wunschpreis: Eine der größten Stärken einer Working Order liegt in der Möglichkeit, gezielt zu einem bestimmten Preisniveau einzusteigen oder auszusteigen. Das ist besonders hilfreich in Märkten mit starken Schwankungen, in denen ein manueller Einstieg zu ungenau wäre.
- Keine permanente Marktbeobachtung nötig: Working Orders entlasten den Trader im Alltag. Da die Order automatisch ausgelöst wird, sobald der definierte Preis erreicht wird, muss der Markt nicht ständig beobachtet werden. Das bedeutet eine enorme Zeitersparnis.
- Vermeidung emotionaler Entscheidungen: Die Automatisierung durch Working Orders hilft dabei, impulsives Handeln zu vermeiden. Entscheidungen werden auf Basis einer Strategie getroffen und nicht im Eifer des Gefechts.
- Flexibilität für komplexe Strategien: Flexibilität für komplexe Strategien: Viele fortgeschrittene Strategien, wie Breakout- oder Rebound-Strategien, lassen sich erst durch Working Orders effizient umsetzen. So lassen sich mehrere Szenarien gleichzeitig abdecken.
- Einsatz bei illiquiden Märkten: In weniger liquiden Märkten kann es sinnvoll sein, nicht zum Marktpreis zu handeln. Working Orders ermöglichen hier einen kontrollierten Einstieg, ohne zu hohe Slippage in Kauf zu nehmen.
Neben diesen Vorteilen sollten Sie ebenso folgende Nachteile kennen:
- Keine Ausführungsgarantie: Ein wesentliches Risiko ist, dass die Order möglicherweise nie ausgeführt wird, wenn der Kurs das gewünschte Niveau nicht erreicht. Dadurch bleiben Chancen ungenutzt.
- Erhöhtes Risiko bei Kurslücken: Überspringt der Markt das gesetzte Preisniveau (z. B. durch ein Gap), erfolgt die Ausführung zu einem deutlich schlechteren Preis. Das gilt insbesondere für Stop-Orders.
- Erfordert fundierte Marktkenntnis: Eine falsch gesetzte Working Order kann zu unvorteilhaften Positionen führen. Wer den Markt nicht ausreichend analysiert, läuft Gefahr, an den falschen Stellen einzusteigen.
- Psychologische Falle der „Sicherheitsillusion“: Viele Trader wiegen sich durch Working Orders in falscher Sicherheit. Doch der Markt kann sich auch nach Auslösung der Order anders entwickeln als geplant. Eine Order ersetzt keine laufende Risikoüberwachung.

