Eine Aktienanleihe bietet Anlegern regelmäßige Zinszahlungen und die Wahl zwischen der Rückzahlung des vollen Nennbetrags oder der Lieferung einer festgelegten Anzahl der zugrundeliegenden Aktien am Laufzeitende. Aktienanleihen zahlen einen festen Zinskupon, der von der Kursentwicklung des Basiswerts unabhängig ist und in der Regel über dem aktuellen Marktzinssatz liegt.
Funktionsweise von Aktienanleihen
Aktienanleihen funktionieren ähnlich wie normale Anleihen: Der Käufer leiht einer Bank Geld durch den Kauf eines Schuldscheins. Dafür erhält der Käufer einen festen Zins für eine bestimmte Zeit und am Ende der Laufzeit sein investiertes Kapital zurück. Der Unterschied zu herkömmlichen Anleihen liegt darin, dass die Rückzahlung in bar oder in Aktien erfolgen kann, abhängig vom Basispreis.
Was passiert am Ende der Laufzeit einer Aktienanleihe?
Ist das Ende der Laufzeit einer Aktienanleihe erreicht, können folgende Szenarien eintreten:
- Der Basiswert notiert über dem Basispreis: In diesem Fall bekommen Sie den Nennwert der Aktie ohne Verluste ausbezahlt.
- Ist der Basiswert bei Fälligkeit unter dem Basispreis, dann bekommen Sie entweder einen Geldbetrag ausbezahlt und/oder der Kursverlust wird in ihrem Depot verbucht.
Da die Anleihe an den Kurs der Aktie gebunden ist, spielt der Aktienkurs am Bewertungstag eine wichtige Rolle. Liegt der Kurs unter dem Basispreis, wird die Differenz in der Regel in Aktien ausgeglichen. Liegt der Kurs höher als der Basispreis, wird die Differenz bar beglichen. Während der Laufzeit der Aktienanleihe erhält der Investor Kuponzahlungen.
Beispiel
Angenommen, Sie investieren in eine Aktienanleihe mit einem Nennwert von 10.000 EUR und einem Basispreis von 100 EUR pro Aktie, mit einem jährlichen Zinssatz von 8 % und einer Laufzeit von einem Jahr. Am Laufzeitende der Aktienanleihe gibt es zwei mögliche Szenarien:
- Liegt der Aktienkurs über dem Basispreis von 100 Euro, z. B. 110 Euro, erhalten Sie die gesamten 10.000 Euro ohne Verluste zurück. Außerdem erhalten Sie im Laufe des Jahres Zinserträge in Höhe von 800 Euro (8 % von 10.000 Euro).
- Liegt der Aktienkurs am Ende der Laufzeit unter dem Basispreis, z. B. bei 90 Euro, wird der Verlust entweder durch einen Geldbetrag ausgeglichen oder Sie erhalten Aktien in Ihr Depot, die den Wertverlust ausgleichen. Auch in diesem Fall erhalten Sie die jährlichen Zinserträge von 800 Euro.
Die Vor- und Nachteile von Aktienanleihen
Vorteile
- Hohe Planbarkeit durch feste Zinsen: Aktienanleihen bieten Investoren die Sicherheit fester Zinszahlungen, unabhängig von der Kursentwicklung des zugrunde liegenden Basiswerts.
- Maximale Flexibilität im Handel: Aktienanleihen können jederzeit über den Direkthandel oder an der Börse gekauft und verkauft werden.
Nachteile
- Emittenten-Risiko kann Totalverlust bedeuten: Anleger tragen das Risiko, dass der Emittent (die ausgebende Bank oder Institution) zahlungsunfähig wird, was zu einem vollständigen Verlust des investierten Kapitals führen kann.
- Keine zusätzlichen Gewinne durch Kursgewinne des Basiswerts, Verlustrisiko bei starkem Wertverlust: Trotz regelmäßiger Zinszahlungen, partizipieren Anleger nicht an Kursgewinnen des zugrunde liegenden Basiswerts. Darüber hinaus besteht ein Verlustrisiko, wenn der Wert des Basiswerts stark abfällt, ohne dass die festen Zinsen diesen Verlust ausgleichen können.
Aktienanleihen kaufen & traden: Wie funktioniert das?
Aktienanleihen sind über verschiedene Quellen erhältlich, darunter traditionelle Banken, Direktbanken, Online-Direkthändler oder über die Börse. Bekannte Emittenten von Aktienanleihen sind Vontobel, Commerzbank, BNP Paribas und HSBC.
Aktienanleihen bieten Anlegern vor allem dann eine attraktive Option, wenn der Aktienmarkt seitwärts tendiert und keine klare Richtung aufweist. Während solcher stabilen Marktphasen können sie eine höhere Rendite als direkte Investitionen in Aktien bieten. Bei stark steigenden Aktienkursen ist eine direkte Investition in Aktien möglicherweise vorteilhafter ist, da höhere Zinskupons bei Aktienanleihen oft mit einer erhöhten Volatilität und einem höheren Risiko einhergehen.
Weiterführende Links