Wer sich das erste mal mit Differenzkontrakten beschäftigt, der stellt sich unter anderem die Frage, was der CFD Kurs eigentlich im Detail widerspiegelt. Wichtig zu wissen ist, dass sich Differenzkontrakte immer auf einen Basiswert beziehen.
In unserem Beitrag möchten wir daher die Frage beantworten, warum die zu Grunde liegenden Assets beim CFD Kurs wichtig sind, was der Kurs des jeweiligen Differenzkontraktes widerspiegelt und ob es Abweichungen zum Kurs des Basiswertes gibt.
Zugrunde liegende Assets beim CFD Kurs
CFDs fallen in die Gruppe der Derivate, der abgeleiteten Finanzprodukte. Der Grund besteht darin, dass sich Differenzkontrakte immer auf einen Basiswert beziehen, weil sie selbst im engeren Sinne keinen echten Wert besitzen.
Der Basiswert, auf den sich die entsprechenden CFDs beziehen, wird oftmals auch als Underlying oder Asset bezeichnet. Im Wesentlichen sind es die folgenden Basiswerte, die beim CFD Trading üblich sind und auf sich die sich die entsprechenden Differenzkontrakte beziehen:
- Aktien
- Indizes
- Währungen
- Rohstoffe
- Kryptowährungen
Die zugrunde liegenden Assets werden also in Gruppen eingeteilt, je nachdem, um welche Art Finanzprodukt es sich beim jeweiligen Basiswert handelt. Wichtig zu wissen ist, dass der CFD Kurs den Kurs / Preis seines jeweiligen Basiswertes im Verhältnis 1:1 widerspiegelt.
Nehmen wir also an, dass Sie gerne per CFDs auf den Deutschen Aktienindex spekulieren möchten, dass dieser zukünftig von seinem Punktestand her ansteigen wird. Momentan (4. Januar 2023) notiert der Deutsche Aktienindex ungefähr bei 14.400 Punkten.
Daraus folgt, dass auch der CFD Kurs exakt dort liegt. Sie müssten also für einen DAX CFD entsprechend rund 14.400 Euro zahlen. Unabhängig vom Basiswert, seien es Edelmetalle, andere Rohstoffe, Aktien oder Indizes, spiegelt ein CFD den Preis bzw. Kurs des Basiswertes also stets exakt im Verhältnis 1:1 wider.
Damit unterscheiden sich Differenzkontrakte deutlich von anderen Derivaten. Bei Optionen oder Futures zum Beispiel wird der Kurs des Basiswertes nämlich oft nicht 1:1 wiedergegeben, weil es weitere Einflussfaktoren auf den Preis des jeweiligen Derivates gibt.
Dazu zählen beispielsweise der Zeitwert, der innere Wert und verschiedene weitere Faktoren. CFDs sind in der Hinsicht viel einfacher zu verstehen und transparenter, weil sie eben den Kurs des jeweiligen Assets immer exakt nachbilden.
Gibt es Abweichungen beim CFD Kurs zur Börse?
Wie im vorherigen Abschnitt erläutert, spiegelt der CFD Kurs stets zu 100 Prozent den Kurs des Basiswertes wider, auf den sich der jeweilige Differenzkontrakt bezieht. Kleinere Abweichungen gibt es nur in der Form, als dass der CFD Broker immer einen Kauf- und einen Verkaufskurs stellt.
Die Differenz zwischen beiden Kursen ist der Spread. Bleiben wir beim Beispiel Deutscher Aktienindex: Wenn Sie dessen Punktestand mit dem Kurs des jeweiligen CFDs vergleichen, könnten sich zum Beispiel folgende Zahlen ergeben:
- Deutsche Aktienindex: 13.100 Punkte
- Kaufkurs DAX CFD: 13.110 Euro
- Verkaufskurs DAX CFD: 13.090 Euro
Sie erkennen also, dass die beiden vom CFD Broker gestellten Kurse minimale Abweichungen zum Punktestand des Deutschen Aktienindex haben. Vom Grundsatz her wird der Kurs des Basiswertes jedoch stets von den entsprechenden CFDs 1:1 wiedergegeben.
Geringerer Kapitaleinsatz durch den Hebel
Bei manchen Basiswerten werden Sie vermutlich zunächst denken, dass Sie sich die entsprechenden CFDs nicht leisten können, weil zum Beispiel ein DAX CFD momentan etwa 14.400 Euro kostet. Der Gedanke ist zwar grundsätzlich nicht falsch und nachvollziehbar, trifft in der Praxis allerdings so nicht zu.
Auf der einen Seite spiegelt der CFD Kurs natürlich den Kurs / Preis des Basiswertes 1:1 wider. Auf der anderen Seite wird jedoch beim CFD Trading mit einem Hebel gearbeitet, der Ihnen vom Broker zur Verfügung gestellt wird. Was bedeutet das?
Wenn wir beim Beispiel Deutscher Aktienindex bleiben, müssten Sie momentan eigentlich 14.400 Euro eigenes Kapital einsetzen, um davon lediglich einen DAX CFD zu erwerben. Bietet der Broker allerdings nun einen Hebel von 20:1 an, so bedeutet das, dass er Ihnen das Zwanzigfache Ihres eigenen Kapitaleinsatzes leiht. Sie müssen also im Beispiel lediglich 10 Prozent des CFD Gegenwertes investieren, um einen DAX CFD handeln zu können. Das bedeutet:
- 1 DAX CFD: 14.400 Euro
- Hebel: 20:1
- Eigener Kapitaleinsatz: 720 Euro
Der Hebel führt demzufolge dazu, dass Sie sich gerade aufgrund der Tatsache, dass der CFD Kurs den Kurs des Basiswertes immer 1:1 widerspiegelt, dennoch auch etwas teurere Differenzkontrakte leisten können, weil eben der Kurs des zugrunde liegenden Assets in Euro ausgedrückt recht hoch ist.
Fazit – CFDs bilden Basiswerte exakt ab
CFDs unterscheiden sich im Vergleich zu den meisten anderen Derivaten wie Optionen oder Futures dadurch, dass der Kurs des Basiswertes durch den CFD Kurs immer 1:1 widergespiegelt wird. Es gibt nur eine minimale Abweichung, die einfach dadurch entsteht, dass der CFD Broker einen Kauf- und einen Verkaufskurs stellt.
Sonstige Einflussfaktoren wie etwa einen Zeitwert gibt es jedoch nicht. Deshalb finden die meisten spekulativ eingestellten Anleger und Trader den CFD Handel sehr transparent, weil man genau weiß, dass ein CFD genauso viel kostet wie der entsprechende Basiswert.
FAQ – Was spiegelt der CFD Kus wider?
Wie ist der CFD Kurs zu interpretieren?
Der Kurs eines CFDs spiegelt die Kursentwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts wider. Je nach Basiswert bildet der CFD Kurs also den Preis eines der folgenden Underlyings ab:
– Aktien
– Indizes
– Währungen
– Rohstoffe
– Kryptowährungen
Wie wird der CFD Kurs bestimmt?
Der Kurs eines CFDs wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie der Kursentwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts, der Nachfrage nach dem CFD und der Liquidität des Markts. Der Broker, der den CFD anbietet, legt außerdem die Spreads fest, die die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufskurs des CFDs ausmachen.