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Eine Erschöpfungslücke bzw. ein Exhaustion Gap ist ein technisches Signal, das durch einen Kursrückgang (normalerweise auf einem Tageschart) gekennzeichnet ist, der nach einem schnellen Kursanstieg einer Aktie einige Wochen zuvor auftritt. Dieses Signal spiegelt eine deutliche Verschiebung von Kauf- zu Verkaufsaktivitäten wider, die in der Regel mit einer sinkenden Nachfrage nach einer Aktie einhergeht. Das Signal deutet darauf hin, dass ein Aufwärtstrend bald zu Ende gehen könnte.

Das Prinzip hinter einer Erschöpfungslücke ist, dass die Zahl der wahrscheinlichen Käufer zurückgegangen ist und die Verkäufer aggressiv in den Markt eingetreten sind. Die Käufer könnten weitgehend erschöpft sein, was bedeutet, dass der Aufwärtstrend wahrscheinlich bald aufhören wird, da die Verkäufer Gewinne aus einem zuvor anhaltenden Kursanstieg mitnehmen.

Woran erkennt man eine Exhaustion Gap (Erschöpfungslücke)?

Dieses technische Signal des speziellen Gaps markiert den möglichen Wechsel von einem Aufwärtstrend zu einem Abwärtstrend. Man erkennt es an drei Hauptmerkmalen, ein erhöhtes Volumen, einen Preisverfall und Erschöpfungslücken. Erschöpfungslücken deuten darauf hin, dass die Käufer erschöpft sind und nicht genug Aufträge haben, um die große Anzahl neuer Verkäufer, die in den Markt eingetreten zu sein scheinen, zu überwältigen.

Merkmale

  • Wenige Wochen oder Monate eines Aufwärtstrends bei einem Aktienkurs.
  • Ein großer Abstand zwischen dem Tiefstkurs des Vortages und dem Höchstkurs des letzten Handelstages (etwa die Hälfte der Spanne oder mehr eines durchschnittlichen Handelstages für diese Aktie).
  • Ein überdurchschnittlich hohes Handelsvolumen am aktuellen Tag.

Weitere Arten von Kurslücken (Gaps)

  • Aufwärts-Gap: Der Kurs liegt über dem Vortageswert
  • Abwärts-Gap: Der Kurs liegt unter dem Vortageswert
  • Common Gap: Schnelle Marktbewegungen erzeugen diese Lücke. Sie schließt sich meist innerhalb kurzer Zeit
  • Breakaway Gap: Zeigt den Start eines deutlichen Trends an. Der Kurs entwickelt sich danach klar nach oben oder unten
  • Measuring-Gap: Folgt dem Break-Away Gap und bestätigt die Richtung. Markiert oft die Hälfte der gesamten Kursbewegung

Exhaustion Gaps Traden: So funktioniert es

Exhaustion Gaps treten typischerweise am Ende eines längeren Trends auf und signalisieren oft eine bevorstehende Trendwende. Um diese Erschöpfungslücken erfolgreich zu traden, ist es wichtig, diese zunächst zu identifizieren. Im Folgenden erklären wir Schritt-für-Schritt, wie man diese Lücken handeln kann.

Trend identifizieren

Der erste Schritt zur Identifizierung eines Exhaustion Gaps ist die Suche nach einem Trend. Trends zeigen die Richtung des Kurses einer Aktie oder eines Marktes an.

Ein Aufwärtstrend hat höhere Hochs und höhere Tiefs, während ein Abwärtstrend niedrigere Hochs und niedrigere Tiefs hat. Benutze Hilfsmittel wie Trendlinien und technische Indikatoren, um Trends ausfindig zu machen. In Aufwärtstrends sucht man nach einer Kurslücke nach oben, in Abwärtstrends nach einer Kurslücke nach unten.

Bestätigung durch das Handelsvolumen

Ein Exhaustion Gap ist in der Regel mit einem ungewöhnlich hohen Handelsvolumen verbunden und tritt gegen Ende eines Trends auf. Der Anstieg des Volumens signalisiert oft, dass der bestehende Trend – egal ob bullisch oder bärisch – an Schwung verliert, was eine auf eine Trendumkehr deutet.

Bestätigung des Exhaustion Gaps

Um das Exhaustion Gap zu bestätigen, gibt es zwei Methoden: 

  • Entgegengesetztes Gap: Zuerst sollte ein Gap in die entgegengesetzte Richtung des Exhaustion Gaps erkannt werden. Dies kann zu einem Island Reversal Candlestick-Muster im Chart führen, was die stärkste Bestätigung darstellt.
  • Durchbruch des Gap-Bereichs: Eine weitere Bestätigung ist ein Ausbruch aus dem Bereich des Eröffnungsgaps. Durchbricht der Kurs den Bereich in die entgegengesetzte Richtung des vorherigen Trends, ist das Muster bestätigt.
Island Reversal Candlestick-Muster erklärt
Das Island Reversal-Candlestick-Muster deutet auf eine mögliche Trendumkehr hin. Es besteht aus zwei Lücken in dieselbe Richtung und einer Konsolidierungsphase, die wie eine Preisinsel aussieht.

Risikomanagement: Stop-Loss und Take-Profit

Jeder Trader sollte bei seinem Risikomanagement eine Stop-Loss-Order verwenden. Setze deinen Stop-Loss bei einer bullischen Exhaustion Gap knapp unter dem letzten Swing-Tief und bei einer bärischen Exhaustion Gap knapp über dem letzten Swing-Hoch. Dadurch wird deine Position vor größeren Verlusten geschützt.

Für den Take-Profit wählst du die erste Unterstützung oder den ersten Widerstand in Richtung des neuen Trends. In einem bullischen Szenario platzierst du den Take-Profit am ersten Widerstand, während du in einem bärischen Szenario die erste Unterstützung wählst. So kannst du Gewinne sichern, bevor sich der Markt eventuell wieder dreht.

Trade eröffnen

Jetzt ist es an der Zeit, den Handel zu starten. Achten Sie darauf, um welche Art von Exhaustion Gap es sich handelt:

  • Bullisches Exhaustion Gap: Wenn das Gap nach oben zeigt, gehen Sie einen Long-Trade ein. Setzen Sie die Kauforder oberhalb des letzten Tiefs.
  • Bärisches Exhaustion Gap: Wenn das Gap nach unten zeigt, eröffnen Sie eine Verkaufsposition (Short Position). Platzieren Sie die Verkaufsorder knapp unter dem letzten Hoch.
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