Futures sind sogenannte standardisierte unbedingte Terminkontrakte. Das bedeutet, dass abhängig von der Gestaltung der Position (short/long) der Käufer des Futures das Underlying in einer bestimmten Qualität zu einem festgelegten Preis in der Zukunft zu einem festen Termin kaufen oder verkaufen muss.
Wissenswert:
- Ein Future ist ein Derivat.
- Der Verkäufer hat dieselben Pflichten. Diese kann er nur umgehen, wenn er den Kontrakt weiterverkauft (Fachbegriff: Position glattstellen).
- Der Kauf von Futures erfolgt üblicherweise auf Marge. Das heißt, der Käufer leistet nur eine Anzahlung (Sicherheitsleistung/Einschussleistung). Die Höhe der Einschussleistung ist variabel. Erhöht sich während der Laufzeit des Futures die Marge (Verhältnis Kontraktwert zu Sicherheitsleistung) bekommt der Käufer normalerweise eine Zinsgutschrift. Fällt die Marge, ist eine Nachschusszahlung nicht unüblich, um die Position glatt zu stellen.
- Es gibt zwei Klassen von Futures Commodity Futures (Termin Kontrakte auf Waren) und Financial Futures (Terminkontrakte auf Indizes, Anleihen, Währungen und Aktien).
Wie funktionieren Futures? – Beispiele
Nachfolgend erklären wir Ihnen an einem dem Underlying Öl, wie Futures funktionieren.
Ein Produzent im Bereich Öl will im Folgejahr 2 Millionen Barrel Öl fördern. Das heißt, dass die entsprechende Menge in 12 Monaten lieferbar ist. Aktuell bewegt sich der Ölpreis bei 50 Dollar/ Barrel. Erwartet der Ölproduzent im Folgejahr einen sinkenden Ölpreis, kann er den Verkauf mithilfe eines Futures (Terminkontraktes) fixieren. Steigen die Preise für Öl, war die Fixierung für das produzierende Unternehmen eher von Nachteil.
Die Preisbildung von Futures
Die Preise von Futures hängen vom Angebot und Nachfrage ab, wie auch von den Lagerhaltungskosten (Cost of Carry), der Laufzeit bis zum Verfall und dem Spot Price (Kassakurs). Natürlich spielen auch der risikofreie Zinssatz bzw. die Zinsen und/oder Dividenden bei der Preisbildung von Futures eine wichtige Rolle. Ist ein regelmäßiger Cashflow vorhanden, der durch den Basiswert bereits generiert wird, ist das natürlich von Vorteil.
Futures vs. Optionen
Futures und Optionen sind beides sogenannte Termingeschäfte. Trotzdem unterscheiden sie sich anhand ihrer Spezifikationen und Einsatzmöglichkeiten. Beide haben jeweils Vor- und Nachteile.
Was ist ein Derivat?Bei einem Derivat handeln die Marktteilnehmer nicht mit dem Underlying selbst, sondern mit einem Finanzprodukt, dass in direkter Abhängigkeit zum Basiswert steht. Wissenswert: In die Kategorie „Derivat“ fallen Zertifikate, Optionen Optionsscheine, CFDs und Futures. |
Welche Futures gibt es?
- Fleisch-Futures
- Energie-Futures
- Getreide bzw. Agrar-Futures
- Währungsfutures
- Single Stock Futures (Synonym: Aktien-Futures)
- Index-Futures
- Rohstoff-Futures
- Getreide bzw. Agrar-Futures
- Metall-Futures
- Soft-Commodity-Futures („Softs“)
Warum Future-Handel?
Futures sind vor allem für Händler und produzierende Unternehmen interessant, da sie mithilfe der Terminkontrakte für einen festen Zeitraum Wechselkurse und/oder ihre Verkaufs- und Einkaufspreise sichern können.
Für Spekulanten und Kapitalanleger ist die physische Lieferung des Underlying eher uninteressant. Diese lässt sich vermeiden, in dem man mit Futures mit Cash Settlement handelt. Alternativ kann die physische Lieferung des Basiswerts verhindert werden, in dem die Position vor Fälligkeitsdatum geschlossen wird.
Wissenswert: Für Händler und Firmen können Futures eine gute Möglichkeit sein, um diverse Risiken abzusichern – Stichwort: Hedging.