Orderarten sind spezielle Anweisungstypen, die Trader nutzen, um Wertpapiertransaktionen durchzuführen. Sie legen fest, wie und unter welchen Konditionen eine Order zur Ausführung kommt. Das betrifft sowohl den Preis als auch den Zeitpunkt der Transaktion. Sie helfen dabei, den Handel gezielt zu gestalten und Risiken zu steuern. Orderarten sind daher wichtige Werkzeuge im Trading.
Alle Ordertypen im Überblick:
- Market Buy Order – Kauft zum nächstgelegenen Verkaufspreis (ASK) direkt
- Market Sell Order – Verkauft zum nächstgelgenen Kaufspreis (BID) direkt
- Buy Limit Order – Kauft erst zu einem festgelegtem tieferen Preis
- Sell Limit Order – Verkauft erst zu einem festgelegtem höheren Preis
- Stop Loss Order – Begrenzt die Verluste einer Position (Schließt den Trade)
- Take Profit Order – Schließt den Trade automatisiert im Gewinn
- Trailing Stop Order – Hält eine Stop Loss Order im bestimmten Abstand zum Preis automatisiert
- Buy Stop Order – Kauft automatisiert wenn der Kurs steigt
- Sell Stop Order – Verkauft automatisiert wenn der Kurs fällt
- Buy Stop Limit Order – Kauft per Limit Order automatisch wenn der Kurs steigt
- Sell Stop Limit Order – Verkauft per Limit Order automatisch wenn der Kurs sinkt

Die wichtigsten Fakten zu Orderarten:
- Orderarten sind spezielle Anweisungstypen zum Handel von Wertpapieren
- Sie regeln den Preis und den Zeitpunkt der Transaktion
- Es gibt verschiedene Ordertypen wie Market, Limit, Stop und andere
- Orderarten sind hilfreich, um Risiken zu steuern und Trading-Strategien umzusetzen
Market Buy Order
Die Market Buy Order ist eine Anweisung, ein Wertpapier sofort zum aktuellen Marktpreis zu kaufen. Sie richtet sich an Trader, die schnell eine Position eingehen möchten und den Preis sekundär betrachten. Sie gehört zur Kategorie der „unlimitierten“ Orders und wird sofort zum bestmöglichen Kurs ausgeführt. Ein praktisches Beispiel ist, dass ein Trader eine Market Buy Order, zu Deutsch: „Billigst-Kauf“ abgibt, um ein Asset sofort zum nächsten Verkaufspreis zu erwerben. Er glaubt, dass der Kurs gleich steigen könnte.
Market Sell Order
Die Market Sell Order dient dazu, ein Wertpapier sofort zum aktuellen Marktpreis zu verkaufen. Sie ist ebenfalls eine unlimitierte Order und richtet sich an Trader, die eine Position schnell schließen möchten. Der Verkauf erfolgt zum besten am Markt erhältlichen Preis. Beispielsweise kann ein Trader eine Market Sell Order (deutsch: „Billigst-Verkauf“) nutzen, um bei einer plötzlichen Marktschwäche schnell auszusteigen und/oder Gewinne mitzunehmen.
Buy Limit Order
Eine Buy Limit Order erlaubt es dem Trader, ein Asset nur zu einem festgelegten Preis oder günstiger zu erwerben. Sie sorgt dafür, dass der Kauf nicht teurer erfolgt, als es vom Trader gewünscht ist. Die Order bleibt so lange im Markt, bis sie entweder ausgeführt oder storniert wird. Beispielsweise kann ein Trader eine Buy Limit Order (deutsch: „Kauflimit“) bei 100 Euro setzen. Er glaubt, dass der Kurs von 104 Euro kurzfristig zurückkommt und bei 100 Euro eine gute Einstiegsmöglichkeit besteht.
Sell Limit Order
Die Sell Limit Order dient dazu, ein Wertpapier nur zu einem festgelegten Preis oder höher zu verkaufen. Sie ermöglicht es dem Trader, eine Position zu einem vorher festgelegten Kurs gewinnbringend zu schließen. Die Order bleibt im Markt, bis sie ausgeführt oder storniert werden kann. Beispielsweise kann ein Trader eine Sell Limit Order (deutsch: „Verkaufslimit“) bei 120 Euro setzen, weil er eine Position bei 100 Euro gekauft hat und sie bei einer Preissteigerung von 20 Prozent verkaufen möchte.
Lese hier mehr über die Funktionsweise von Limit Orders.
Stop Loss Order
Die Stop Loss Order ist eine spezielle Anweisung, ein Asset bei Erreichen eines bestimmten Kurses sofort zu verkaufen. Sie dient dazu, Verluste zu begrenzen, indem sie bei Unterschreiten eines festgelegten Niveaus eine Market Sell Order auslöst. Sie ist also eine spezielle Form der Stop Order. Beispielsweise kann ein Trader eine Stop Loss Order (deutsch: „Stoppkurs“) bei 95 Euro festlegen, weil er eine Position bei 100 Euro eingegangen ist und bei einem Rückgang von mehr als fünf Prozent aussteigen möchte.
Take Profit Order
Die Take Profit Order dient dazu, eine Position bei Erreichen eines bestimmten Kursziels automatisch zu verkaufen und so Gewinne zu sichern. Sie funktioniert ähnlich wie eine Limit Order, jedoch gezielt für den Verkauf bei positiven Kursentwicklungen. Beispielsweise kann ein Trader eine Take Profit Order (deutsch: „Gewinnmitnahme“) bei 120 Euro setzen, weil er eine Position bei 100 Euro eingegangen ist und bei einem Kursplus von 20 Prozent den Gewinn sichern möchte.
Trailing Stop Order
Die Trailing Stop Order (deutsch: Nachziehender Stop, Abk.: TS) ist eine spezielle Art der Stop-Order, bei der der Stop-Preis dem Kurs in einer festgelegten Distanz “nachzieht”. Sie dient dazu, bereits erzielte Gewinne abzusichern und gleichzeitig das Potenzial für weitere Kursgewinne zu erhalten. Sobald der Kurs in die gewünschte Richtung steigt, wandert der Stop-Preis mit, bleibt jedoch bei Kursrückgängen unverändert.
Unseren Erfahrungen nach eignet sich die Trailing Stop Order besonders für trendstarke Werte. Ein konkretes Beispiel: Sie kaufen eine Aktie bei 100 Euro und legen einen Trailing Stop von fünf Euro fest. Steigt der Kurs auf 120 Euro, zieht der Stop auf 115 Euro nach und schützt so einen Großteil des Gewinns.
Buy Stop Order
Die Buy Stop Order (deutsch: Kauf-Stop-Order, Abk.: BO) dient dazu, eine Position bei einem Kursniveau zu eröffnen, das über dem aktuellen Marktpreis liegt. Sie ermöglicht den Einstieg bei einem durchbrochenen Widerstand, um am Aufwärtstrend zu partizipieren.
Sobald der Stop-Preis erreicht ist, verwandelt sich die Order in eine Market Order und wird zum nächstbesten Preis ausgeführt. Beispielsweise könnten Sie eine BO bei 102 Euro platzieren, wenn eine Aktie bei 100 Euro notiert und der Durchbruch der 102 Euro-Marke einen Aufwärtstrend bestätigt.
Sell Stop Order
Die Sell Stop Order (deutsch: Verkaufs-Stop-Order, Abk.: SO) ist eine Anweisung zum Verkauf eines Wertpapiers, sobald ein vorher festgelegter Kurs erreicht oder unterschritten wird. Sie dient dazu, Positionen bei einem Abwärtstrend automatisch zu schließen und Verluste zu begrenzen.
Sobald der Stop-Preis erreicht ist, erfolgt der Verkauf als Market Order. Wir sind der Meinung, dass diese Orderart besonders bei volatilen Aktien sinnvoll ist, um das Risiko zu steuern. Beispielsweise könnten Sie eine SO bei 95 Euro setzen, falls eine Aktie bei 100 Euro notiert und Sie bei Kursverlusten von mehr als fünf Euro aussteigen möchten.
Buy Stop Limit Order
Die Buy Stop Limit Order (deutsch: Kauf-Stop-Limit-Order) kombiniert eine Stop-Order und eine Limit-Order. Sie dient dazu, bei Erreichen eines Kursniveaus eine Limit-Kauforder zu platzieren. Die Orderart ermöglicht den gezielten Einstieg bei einem Kursniveau, jedoch nur bis zu einem vorher festgelegten Limit.
Sie könnten beispielsweise eine Aktie bei 100 Euro notiert sehen und eine Buy Stop Limit Order bei 102 Euro mit einem Limit bei 103 Euro platzieren. Sobald der Kurs 102 Euro erreicht, aktiviert dies eine Limit-Kauforder, die nur bis maximal 103 Euro ausgeführt werden darf.
Sell Stop Limit Order
Die Sell Stop Limit Order (deutsch: Verkaufs-Stop-Limit-Order) dient dazu, bei Unterschreiten eines Kursniveaus eine Limit-Verkaufsorder zu platzieren. Sie schützt Positionen vor Abwärtstrends und sorgt dafür, dass der Verkauf nicht zu einem Preis erfolgt, der unter dem festgelegten Limit liegt.
Unseren Erfahrungen nach bietet diese Orderart eine gute Balance zwischen Risikomanagement und Preiskontrolle. Beispielsweise könnten Sie bei einem Asset, das bei 100 Euro notiert, eine Sell Stop Limit bei 95 Euro mit einem Limit bei 94 Euro festlegen. Bei einem Durchbruch der 95 Euro-Marke verkaufen Sie gezielt bis zum Limit von 94 Euro.
Was sind Orderzusätze?
Orderzusätze sind spezielle Bedingungen, die eine Order begleiten und den Handel gezielter gestalten. Sie helfen Tradern dabei, Aufträge präziser zu platzieren und sie an spezielle Marktsituationen anzupassen.
- Next Order: Der “Next Order”-Zusatz erlaubt es, eine Folgeorder erst zu senden, wenn eine andere Order ausgeführt wurde.
- One Triggers the Other: Die “One Triggers The Other” bedeutet, dass eine Order eine andere aktiviert, sobald sie ausgelöst wurde.
- If Done Order: Die „If Done Order” dient dazu, eine zweite Order zu platzieren, sobald eine erste ausgeführt wurde.
- One Cancels The Other: Die “One Cancels The Other” verknüpft zwei Orders so, dass bei der Ausführung der einen die andere automatisch gelöscht wird.
- All Or None: Der Orderzusatz “All Or None” setzt voraus, dass eine Order nur dann ausgeführt wird, wenn sie in ihrer Gesamtheit bedient werden kann.
- Fill Or Kill: “Fill Or Kill” erfordert eine sofortige und vollständige Ausführung der Order, anderenfalls verfällt sie.
- Immediate Or Cancel: Der “Immediate Or Cancel” Orderzusatz erlaubt ebenfalls eine sofortige Teilausführung und storniert den verbleibenden Rest sofort.
Nach unserer Erfahrung sind diese Zusätze besonders hilfreich, um das Trading präzise und strategisch zu gestalten.
Kann ich Orders mit Zeitlimits versehen?
Ja, Orders können mit unterschiedlichen Zeitlimits versehen werden, um sie nur für einen bestimmten Zeitraum gültig zu halten. Das ermöglicht beispielsweise, dass eine Order nur bis zum Handelsschluss eines Tages, bis zum Monatsende oder bis zum endgültigen Widerruf gültig bleibt. Wir sind der Meinung, dass diese Zeitsteuerung besonders für Trader wertvoll ist, die flexibel und risikokontrolliert agieren möchten.
Was bedeutet der Ordertyp “Bestens”?
Die “Bestens”-Order ist eine Marktorder, bei der der Broker angewiesen wird, eine Position zum nächstbesten verfügbaren Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Sie gehört zu den grundlegendsten Ordertypen und dient dem schnellen Markteintritt, jedoch ohne eine vorher festgelegte Preisgrenze. Streng genommen ist „bestens“ allerdings eher ein Orderzusatz als ein Ordertyp.
Kann ich bei jedem Broker alle Ordertypen nutzen?
Nicht jeder Broker bietet alle Ordertypen und -zusätze an. Das hängt vom gewählten Handelsplatz und der technischen Infrastruktur des Trading Online Brokers ab. Unsere Erfahrung nach ist es sinnvoll, bereits bei der Brokerwahl darauf zu achten, dass wichtige Ordertypen wie Limit, Stop, OCO und IOC verfügbar sind.
Was ist die Ordergültigkeit Ultimo?
Die Ordergültigkeit “Ultimo” beschreibt eine Order, die bis zum letzten Handelstag eines Monats gültig bleibt. Sie verfällt automatisch zum Monatsende, falls sie bis dahin nicht ausgeführt wurde. Das kann besonders bei längerfristig angelegten Positionen hilfreich sein.
Lerne Orderarten richtig zu nutzen mit Trading.de
Wenn Sie Orderarten gezielt einsetzen, können Sie Ihren Trading Erfolg nachhaltig steigern. Auf Trading.de bieten wir umfassende Anleitungen, um das volle Potenzial der Ordertypen auszuschöpfen. Wir sind der Meinung, dass ein solider Aufbau von Fachwissen das Fundament für erfolgreiches Trading ist. Wir helfen Tradern daher durch verständliche Tutorials und praxisnahe Beispiele, diese Mechanismen effizient zu nutzen.