Level 2 Daten sind erweiterte Marktdaten und erlauben es dem Trader Limit-Orders im Orderbuch über bzw unter dem Geld- und Briefkurs zu sehen. Sie liefern umfassende Einblicke in die Marktorderebene, wodurch Anleger Details zu Kauf- und Verkaufsaufträgen erhalten und die Liquidität sowie Markttiefe eines Vermögenswerts erkennen können. Es sind Orders auf mehreren Preisen erkennbar (Depth of Market).
Im Vergleich zu Level 1 Daten kann ein Händler bei Level 2 Daten Orders im gesamtem Orderbuch sehen und beschränkt sich nicht nur auf den aktuellen Bid oder Ask Preis. Level 2 Daten können meist kostenpflichtig beim Broker dazu gebucht werden und es bedarf einer gesonderten Aktivierung.

In diesem Beitrag erklären wir Ihnen genau was Level 2 Daten sind, wie man sie benutzt, wo die Unterschiede liegen und welche Broker sie anbieten.
Schauen Sie dazu auch unser kostenloses Youtube Video an, dort zeigen wir die Level 2 Daten im Detail:
Wie unterscheiden sich Level 1 und Level 2 Daten bei der Preisermittlung?
Wer sich mit den Themen Börse, Aktien und CFD-Handel beschäftigt, wird bereits über die Begriffe Level 1 und Level 2 Daten gestolpert sein. Hierbei handelt es sich um Informationen aus dem Orderbuch über die Käufer und Verkäufer.
Grundsätzlich kann man die Level 1 und Level 2 Daten als unterschiedliche Arten von Preisinformationen bezeichnen. Viele der Daten sind dabei mit den offiziellen Anzeigen hinter dem Kürzel identisch. Das betrifft auf Level 1 vor allem:
- den letzten Handelskurs der Aktie
- den aktuellen Geld- und Briefkurs
- den Tageshöchstkurs
- den Tagestiefstkurs
- das Handelsvolumen
Was ist der Unterschied zwischen Level 1 und Level 2 Daten?
Der wichtigste Unterschied der Marktdaten von Aktien nach Level I und Level II besteht in der Informationstiefe. Level 2 Daten liefern den Anlegern immer weitaus mehr Informationen zu den gehandelten Werten an der Börse.
| Level I Daten | Level II Daten |
|---|---|
| Liefern ausschließlich Daten zum Spread (Geld- und Briefkurs). | Liefern Daten zum aktuellen Auftrags-/Orderbuch bzw. über Kauf- und Verkaufsaufträge. |
| Relativ limitierte Aussagekraft, aber durchaus ergiebig beim Daytrading. | Durch die Darstellung der Aufträge Markttiefe darstellbar. |

Warum sind Level 2 Daten bei Aktien für Trader von Vorteil?
Bei Level 1 erkennen die Trader quasi nur, wie viel eine Aktie im Kauf und Verkauf kostet (Unterschied zwischen Geld- und Briefkurs). Es ist aber nicht ersichtlich, auf welcher Basis die Preise entstehen. Diese entwickeln sich stets durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Um mit einer hohen Trefferwahrscheinlichkeit vorhersagen zu können, in welche Richtung sich der Preis entwickelt, benötigt man also Daten über das Angebot selbst und insbesondere über die Anzahl interessierter Trader. Diese Informationen sind über die Orderbücher verfügbar.

Viele Broker helfen dem Trader mittlerweile dabei, einen besseren Einblick in die Markttiefe zu erhalten. So können sie in der Ansicht vom Level 1 Bildschirm über die gewöhnlichen Kurse zu den Level 2 Daten wechseln. Nun erfahren sie, wie viele Marktteilnehmer zum Kauf bereit sind und wie hoch das Volumen auf der Angebotsseite ist (allgemeines Verkaufsinteresse).
Ist die Nachfrage bei einem gleichzeitig hohen Angebot niedrig, kann kaum von einem Wachstum der Kurse ausgegangen werden. Sind die Orderbücher mit Marktteilnehmern auf der Nachfrageseite voll, während es nur relativ wenige angebotene Werte im Handelssystem gibt, dürfte das mindestens kurzfristig für ein Wachstum sprechen.
Dank Level 2 Daten bekommt man darüber hinaus einen Einblick zur Liquidität am jeweiligen Markt. Wer das Orderbuch und das Ein- und Ausgehen der Orders beim Trading verfolgt, erkennt, wie schnell die Kauf- und Verkaufsaufträge ausgeführt werden. Zudem wird deutlich, wie schnell neue Orders am Markt erscheinen.
Wenn die Aktien von vielen Market Makern angeboten werden, können die Trader mit ihnen einfacher und schneller handeln: Die Liquidität ist hoch. Sind zudem viele interessierte Käufer beim Trading vertreten, kann man im Zweifelsfall seine Aktien schnell wieder loswerden und in echtes Geld verwandeln.
Die Rolle des Orderbuchs in der Liquidität:
- Das Orderbuch zeigt nicht nur die aktuell aktiven Market Orders an, sondern auch Aufträge, die sich noch in Wartestellung befinden.
- Die Order-Anzahl und das Volumen der angebotenen Aktien ermöglichen eine Aussage über die Liquidität am Markt. Bei mehr Angebot und vielen Käufern ist es einfacher, die Aktien oder andere Wertpapiere schnell und spontan über den Broker zu handeln.
- Im Trading ist es wichtig, dass man weiß, in welche Richtung sich der Preis einer Aktie bewegt. Da dieser von der tatsächlichen Nachfrage und dem wirklichen Angebot bestimmt wird, sollten die Order-Aufträge in Wartestellung und andere Orderarten nicht außer Acht gelassen werden.

Level 1 und Level 2 Daten und der Spread
Sehr relevant für das Risiko beim Trading ist das Wissen über den Spread. Hierbei handelt es sich um die Spanne zwischen dem Geld- und Briefkurs. Kurzum wird von den Market Makern und vom Broker stets ein niedrigerer Preis beim Kauf von Aktien bezahlt als beim Verkauf dem Trader angeboten wird.

Wer einen Gewinn erzielen möchte, muss diese Differenz immer einplanen. Damit sich das Investment in Aktien, CFDs, Anleihen, Optionen, Futures etc. lohnt, ist es immer notwendig, diese Spanne zu überwinden. Wenn man zum aktuellen Kurs kauft und zum gleichen Wert sofort wieder verkauft, macht beim Trading automatisch Verlust.
Die Liquidität kann einen wichtigen Einfluss auf die Entwicklung von Preis und Kurs haben – insbesondere auch, was die Spanne angeht. Der Spread hängt schließlich stark davon ab, wie viel die Käufer bereit sind, für die Aktien am Markt zu bezahlen und wie wenig die Verkäufer bei einem bestimmten Volumen verlangen werden.
Auf diese Weise zeigen die Level II Daten aus dem Orderbuch, welche Trends im Handel in den nächsten Stunden und Tagen denkbar sind. Bei einem hohen Volumen an Aktien an der Börse dürfte der Spread im Vergleich eher schmal ausfallen.
Wie findet man den passenden Broker für Level II Trading-Daten?
Wenn Sie mit Level II Daten arbeiten und in den Handel mit Aktien einsteigen möchten, müssen Sie zunächst einen passenden Broker finden. Dieser sollte natürlich die entsprechenden Informationen innerhalb der Kennzahlen bzw. auf den Charts verfügbar haben.
Gute Broker für ein reibungsloses Trading sollten:
- Eine breite Auswahl an Marktdaten u. a. auch aus der Level 2 Ebene mit einer Liste an Händlern und Käufern aus dem Orderbuch bieten.
- Analysemöglichkeiten auf den Charts über passende Zeichentools zur Verfügung stellen.
- Investitionen zu niedrigeren Einstiegskosten über CFDs offerieren.
- Dem Trader Flexibilität in Bezug auf Wertpapier- und Order-Arten bieten (z. B. auch Limit Orders verfügbar).
- Niedrige Gebühren verlangen (oder ganz auf Depot- und Order-Kosten verzichten).
- Einen Zugang zu vielen elektronischen Märkten wie XETRA und NASDAQ bieten.
- Von staatlichen Institutionen kontrolliert werden.
- Verschiedene Finanzinstrumente mit Hebelwirkung anbieten.
Welche Broker bieten Level-2 Daten an?
AvaFutures und Interactive Brokers sind die besten Broker mit einem tiefgründigen Einblick in die Level-2 Daten sowie geringen Spreads und niedrigen Gebühren.
- Mehrfach reguliert (10x)
- MetaTrader 5 & TradingView
- Schnelle Kontoeröffnung in 5 Min.
- Günstige Kommissionskosten
- Kostenlose Level-2 Marktdaten
- Persönlicher Support
- Europäische Regulierung
- Keine Mindesteinzahlung
- Kostenloses Demokonto
- Negativsaldoschutz für Privatanleger
- Große Auswahl an Instrumenten
AvaFutures
AvaFutures bietet kostenlose Level-2 Daten für Futures-Kontrakte auf der MetaTrader 5 (MT5) Plattform an. Dort werden sie als „Depth of Market“ (DOM) mit Echtzeit Orderbuch Daten bis zu den 5–10 besten Bid- und Ask-Preisen dargestellt.
Sie haben Zugriff auf die Level-2 Daten, sobald Ihr Konto verifiziert ist und Sie eine Einzahlung vorgenommen haben. Um die Level-2 Marktdaten kontinuierlich zu erhalten, muss Ihr Handelskonto gedeckt sein und Sie müssen im letzten Monat mindestens einen Trade getätigt haben. Erfüllen Sie diese Anforderungen nicht, werden Sie in eine Gruppe verschoben, die nur Level-1-Daten anbietet.

So nutzen Sie AvaFutures Level-2 Daten
Nach der Verifizierung und Einzahlung auf Ihr Trading Konto bei AvaFutures sind die Level-2 Daten über den MetaTrader 5 kostenlos verfügbar. Diese können Sie wie folgt abrufen:
- Öffnen Sie den MetaTrader 5
- Gehen Sie zum Menü „Ansicht“
- Wählen Sie „Markttiefe“ (Depth of Market) aus, um die Level-2 Daten für das ausgewählte Asset zu sehen
Interactive Brokers
Interactive Brokers bietet Level-2 Daten für den Handel mit US-Aktien an. Die Daten sind über Börsen wie NYSE und NASDAQ verfügbar. Um auf Level-2 Daten zuzugreifen, müssen Sie ein passendes Paket für die gewünschten Börsen über das “Client Portal” kostenpflichtig abonnieren. Die Gebühren variieren je nach Börse und Abonnement (professionell vs. nicht professionell).
Wenn Sie keine monatlichen Gebühren zahlen möchten, bietet Interactive Brokers als Alternative Snapshot Quotes an, die pro Anfrage berechnet werden. In der Trader Workstation (TWS) Plattform können Sie Level-2 Daten über spezielle Fenster wie „Market Depth“ oder „BookTrader“ einsehen.
Wie beeinflussen Limit Orders die Level 1 Daten?
Limit Orders sind ein Grund dafür, dass die offiziellen Level 1 Daten, also die Anzeige der Kurse, nicht das tatsächliche Bild der kompletten Orders und Market Maker beim Trading widerspiegeln. Solche Aufträge befinden sich oftmals in der Warteschlange, wurden also noch nicht ausgeführt. Dies betrifft insbesondere Orderarten wie Stop Loss und Take Profit ebenso wie Aufträge, die sich bereits im Orderbuch befinden, aber erst ab einem bestimmten Kurs verwirklicht werden.
Klassische Limit Orders
Bei klassischen Limit Orders beauftragen Sie den Broker damit, eine Aktie zu kaufen, sobald ein bestimmter Wert erreicht wird. Meist wartet man auf einen attraktiven Tiefstpreis, um das Wertpapier als Schnäppchen ins Portfolio aufnehmen zu können.
Über CFDs lässt sich die Limit Order auch invers ausführen. In diesem Fall setzen Sie über das Trading-Instrument auf fallende Kurse. Es ist daher wichtig, dass der Kurs zum Zeitpunkt der Ausführung im besten Fall gewachsen ist.
Diese speziellen Kontrakte haben vor dem Zeitpunkt der Ausführung noch keinen Einfluss auf den Bid und Ask Preis. Wer hinter die Informationen auf der Oberfläche in den Inside Market einsteigen möchte, sollte daher einen Broker wählen, der eine komplette Liste zu den Geboten und Angeboten anzeigt.
Stop Loss und Take Profit
Viele Trader möchten sich vor Verlusten absichern und Profite mitnehmen, indem sie die automatisierten Trading-Funktionen der Broker nutzen. So kann man angeben, dass ab einem bestimmten Minimalwert der Verkauf veranlasst wird, wie beim Stop Loss. Auf diese Weise wird das Risiko von hohen Verlusten verringert. Take Profit funktioniert genau andersherum. Hier wird im Orderbuch festgehalten, dass die Aktien ab einem bestimmten Gewinn verkauft werden. Somit nimmt man den Profit mit, und dieser wird automatisch dem Konto beim Broker gutgeschrieben.
Fazit
Level 2 Daten bieten Ihnen einen tiefgründigeren Einblick in die tatsächliche Marktlage einer bestimmten Aktie. Während man bei Bid und Ask lediglich die Oberfläche betrachtet, zeigen die Orderbücher an, wie hoch das Volumen im Angebot ist und wer sich für diese Aktie interessiert.
Die Broker übernehmen nun die offiziellen Daten z. B. aus dem XETRA oder NASDAQ Level II Orderbuch und zeigen Ihnen an, welche Aufträge sich noch in der Warteschlange befinden. Daraus lässt sich ablesen, ob die bullische oder die bärische Seite überwiegt.
Das macht es den Anlegern einfacher, die Bewegung der Kurse zu antizipieren und das Risiko einschätzen. Dennoch ist es immer sinnvoll, sich über die einfachen Preis- und Orderdaten hinaus über die Kennzahlen und Charts zu informieren.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Level 2 Daten im Trading:
Was bedeutet Level 2 beim Trading?
Während man über die Level 1 Daten nur den besten Geld- und Briefkurs einsieht, informieren Sie die Level 2 Daten über die Tiefe der Marktsituation. Die Informationen stammen aus dem Orderbuch der Börse und zeigen Ihnen an, wie viele Gebote auf die jeweiligen Aktien vorliegen und wie hoch das Volumen im Handel ist.
Was sieht man im Orderbuch?
Das Orderbuch wird von der Börse oder dem elektronischen Handelssystem geführt. Hier zeigt man Ihnen alle Kauf- und Verkaufsaufträge in Bezug auf ein Wertpapier an. Dazu gehören nicht nur aktive Orders, sondern auch die Orders in Wartestellung (z. B. Limit Orders).
Wie helfen mir die Level 2 Daten beim Trading?
Mit den Level 2 Daten haben Sie einen tiefgründigen Einblick in den Markt. Sie können die zukünftigen, angekündigten Aufträge für einen Wert einsehen. Dadurch lässt sich ablesen, ob die Käufer- oder die Anbieterseite stärker ist. Infolgedessen kann man einen bestimmten Preis-Trend antizipieren.
Bieten Online Broker Level 2 Daten an?
Viele Broker bieten Ihnen neben der Level 1 Ebene, also den Geld- und Briefkursen, eine Level 2 Ansicht. Hier können Sie die Kauf- und Verkaufsaufträge einsehen, die bisher noch nicht ausgeführt worden sind. Somit lässt sich besser einschätzen, wie sich der Markttrend bei einer Aktie entwickelt. Wir empfehlen besonders den Broker AvaFutures, der kostenlose Level-2-Marktdaten bereitstellt.
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