Der Gegenwert im Finanzwesen entspricht dem Wert, der einer bestimmten Anlage oder einem Handel zugrunde liegt. Dies kann den Wert eines Trades zum Zeitpunkt der Eröffnung, das potenzielle Risiko zu einem bestimmten Zeitpunkt oder den Anteil eines Fonds an einem bestimmten Markt oder Vermögenswert umfassen.
Arten von Gegenwerten im Finanzwesen
Es gibt zwei Arten von Gegenwerten im Finanzwesen: den Marktgegenwert und den finanziellen Gegenwert.
Finanzieller Gegenwert
Beim „finanziellen Gegenwert“ handelt es sich um den Betrag, der verloren werden könnte, wenn in einen Vermögenswert investiert wird. Hierbei ist der finanzielle Gegenwert begrenzt auf den Betrag, der bei der Eröffnung einer Position aufgewendet wurde. Dieser Betrag ist die sogenannte Margin. Bei einer Fehlinvestition, beispielsweise in wertlose Aktien, geht dabei nur der tatsächlich aufgewendete Betrag verloren. Bei einem Handel mit Leverage steigt jedoch das Risiko. Das eingesetzte Kapital wird über die anfängliche Einlage (Margin) erhöht und kann somit sowohl Gewinne als auch Verluste steigern.
Ein Beispiel für einen finanziellen Gegenwert
Es wurden 10.000 Euro in den Kauf von Aktien eines Automobilherstellers investiert. Sollten diese völlig wertlos werden, liegt der Verlust bei 10.000 Euro, also der kompletten Investition. Der finanzielle Gegenwert liegt also bei 10.000 Euro.
Bei einem Leverage-Handel hängt der finanzielle Gegenwert von den Margin-Anforderungen sowie dem vollen Wert des Trades ab. Bei einem Volumen über 10.000 Euro und einer Margin von 20 Prozent liegt das Risikopotenzial 80 Prozent über dem zur Eröffnung der Position einzuzahlenden Betrages. Wurde also eine Position eröffnet und es wurden 2.000 Euro einbezahlt, liegt das Risiko, also der finanzielle Gegenwert bei 8.000 Euro.
Marktgegenwert
Als „Marktgegenwert“ wird beispielsweise ein Teil eines Fonds oder Portfolios bezeichnet, der in einen bestimmten Vermögenswert oder einen bestimmten Markt investiert wurde. Das Portfolio von Tradern oder Investoren besteht in der Regel aus mehreren und verschiedenen Anlageklassen wie Devisen, Aktien, Rohstoffe oder Edelmetalle.
Unter Umständen ist der Gegenwert der Anteile nicht nur der Entwicklung eines Marktes ausgesetzt! So unterliegen z. B. die Anteile eines Unternehmens in der Automobilindustrie nicht nur der Kursentwicklung auf dem Aktienmarkt, sondern werden auch von den Entwicklungen des Rohstoffmarktes und des Devisenmarktes beeinflusst.
Ein Beispiel für einen Marktgegenwert
Ein Portfolio hat einen Gesamtwert von 100.000 Euro. In diesem wurden 10.000 Euro in Aktien und 5.000 Euro in Platin investiert. Der Marktwert beträgt dann 10 Prozent in Aktien und 5 Prozent in Platin.