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Aktiensplits werden von Unternehmen als ein Instrument für eine optische Kurspflege verwendet. Ein optisch hohes Kursniveau wirkt gerade auf Kleinanleger oft abschreckend.

Aktiensplit

Ein Aktiensplit bedeutet, die vorhandenen bzw. ausgegebenen Aktien werden in einem vorgegebenen Verhältnis geteilt. In diesem Verhältnis verringert sich dann auch der Aktienkurs. Die Anzahl der Aktien steigt, der Kurswert verringert sich im Verhältnis dazu. Das bedeutet, der Unternehmenswert an sich bleibt von dem Split unberührt. Bilanziell wird durch eine Umwandlung von Rücklagen in gezeichnetes Kapital die Anzahl der Aktien erhöht. Die Korrektur findet dann über den Aktienkurs statt.

Aktiensplit – Beispiel

Ein Unternehmen beschließt, einen Aktiensplit im Verhältnis von 1:3 durchzuführen. Die Anleger erhalten für jede alte Aktie drei neue. Lag der Kurswert der Aktie bei beispielsweise 900 Euro, verringert sich der Wert nach dem Split entsprechend auf 300 Euro.

Für bestehende Aktionäre ändert sich so gesehen nichts. Es handelt sich vielmehr um einen, wie eingangs beschrieben, optischen Eingriff, der nebenbei auch einen psychologischen Effekt erwirkt. Dieser wirkt sich in der Regel belebend auf das Handelsvolumen aus und kann somit zu Kurssteigerungen führen.

In konkreten Beispielen hat das DAX-notierte Softwareunternehmen SAP im Juni 2000 einen Aktiensplit im Verhältnis 1:3 durchgeführt. Ein Beispiel aus dem MDAX wäre das Unternehmen Hugo Boss. Dieses führte im Juli 2001 einen Split von 1:10 durch. Das im SDAX notierte Versicherungsunternehmen Leoni splittete im Juni 2005 im Verhältnis 1:3. In der jüngeren Vergangenheit führte z. B. das Unternehmen Bechtle im August 2021 einen Aktiensplit im Verhältnis 1:2 durch.

Aktiensplit im Verhältnis 1:3

Ablauf eines Aktiensplits

Die bestehenden Aktien werden eingezogen und umgehend durch neu ausgegebene Aktien ersetzt. Die Wertpapierkennnummer (WKN) und International Securities Identification Number (ISIN) bleiben dabei für gewöhnlich gleich. Stückaktien werden durch eine Änderung der Unternehmenssatzung aufgeteilt. Früher, als Aktien noch in physischer Form vorlagen, waren Aktiensplits selten. Der Aufwand für den Vorgang war zu hoch und damit mit zu hohen Kosten verbunden. Durch die elektronische und zentralisierte Verwahrung von Aktien sind die Kosten, die bei einem Aktiensplit entstehen, deutlich gesunken. Dadurch ist diese Kapitalmaßnahme nun deutlich beliebter. 

Vorteile eines Aktiensplits 

Der größte Vorteil durch diese Kapitalmaßnahme ist die verbesserte Handelbakeit der Aktie des Unternehmens. Durch den verringerten Preis kann die breite Masse eher auf die Aktie zugreifen. Durch die verbesserte Attraktivität der Aktie nach dem Handelssplit für Privatpersonen, sorgen diese dafür, dass das Handelsvolumen steigt. Das wiederum hat zur Folge, dass Kurs und damit die Marktkapitalisierung der Aktie steigt. Durch den Aktiensplit können sich Unternehmen so darstellen, dass diese Maßnahme aufgrund der guten Entwicklung des Unternehmens notwendig geworden ist. 

Nachteile eines Aktiensplits

Privatinvestoren erhalten direkt nach einem Aktiensplit häufig Sorgen um ihr investiertes Geld. Ein Kurseinbruch von 50 Prozent oder mehr kann Investoren zu falschen Rückschlüssen verleiten. Kurz nach einem Split kommt es häufig zu Verzerrungen in den Diagrammen und Kennzahlen. Die günstigen Preise können Investoren auch von fundamentalen Daten eines Unternehmens ablenken. Dadurch steigt die Gefahr, eine Überbewertung nicht zu erkennen.

Niklas Mueller
Niklas Mueller ist ein Content-Manager und Autor, der sich auf den Finanzbereich spezialisiert hat. Während seines BWL-Studiums an der Universität zu Köln entwickelte er eine Leidenschaft für Trading und verfügt nun über fundiertes Wissen über Forex, CFDs, Aktien und technische Analyse. Niklas verfasst hochwertige Beiträge, einschließlich Broker Reviews, um den Lesern die besten Angebote zu präsentieren. Sein Ziel ist es, das Trading Verständnis zu erhöhen und den Lesern zu helfen bessere Trading Entscheidungen zu fällen.
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