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Bei einem Aktientausch bietet eine Aktiengesellschaft den Aktionären eines anderen Unternehmens ihre eigenen Aktien an, um im Gegenzug Anteile an diesem Unternehmen zu erwerben. Dies geschieht häufig im Rahmen von Unternehmensübernahmen, sowohl bei teilweisen als auch bei vollständigen Fusionen von Aktiengesellschaften. Der Aktientausch dient dabei als Finanzierungsmethode, um die Interessen und Kapitalstrukturen der beteiligten Unternehmen zu vereinen und zu stärken. 

Für einen Aktientausch ist es erforderlich, dass beide Unternehmen Aktiengesellschaften oder Kommanditgesellschaften auf Aktien (KG a. A.) sind.

Ablauf und Varianten des Aktientauschs

Bei einem klassischen Aktientausch übernimmt ein größeres Unternehmen in der Regel ein kleineres Unternehmen. Es ist jedoch auch möglich, dass ein kleineres Unternehmen ein größeres durch einen Aktientausch erwirbt, was als Reverse Takeover bekannt ist.

Bei einer Unternehmensübernahme durch ein anderes Unternehmen besteht die Möglichkeit, den Kaufpreis mithilfe eigener Aktien zu bezahlen. Dies setzt voraus, dass beide beteiligten Unternehmen börsennotiert sind, also Aktiengesellschaften (AG) oder zumindest Kommanditgesellschaften auf Aktien (KG a. A.) sind und entweder eigene Aktien halten oder berechtigt sind, neue Aktien auszugeben.

Der Aktientausch kann sowohl über bereits im Umlauf befindliche Aktien im Eigenbestand als auch über neu emittierte Aktien erfolgen. Letztere werden als „junge Aktien“ bezeichnet und im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen ausgegeben, wobei die Aktien des übernommenen Unternehmens die Sacheinlage darstellen.

Austausch von Firmenanteilen

Zusätzlich zum klassischen Übernahmetausch spricht man auch von einem Aktientausch, wenn Unternehmen gegenseitig Anteile an Firmen austauschen. Dies dient dazu, die Beteiligungen zu optimieren und die Marktpräsenz zu erweitern.

Auswirkungen

Ein Aktientausch kann sich positiv auf Aktionäre auswirken, indem er den Wert ihrer Aktien erhöht oder neue Chancen schafft, die zu einer Kurssteigerung führen können. Andererseits kann ein Aktientausch dazu führen, dass die Anteile der bestehenden Aktionäre verwässert werden, wenn das Unternehmen zusätzliche Aktien ausgibt, um den Tausch durchzuführen.

In vielen Ländern sind Fusionen oder Übernahmen, die über Aktientausch abgewickelt werden, steuerfrei oder steuerbegünstigt, wodurch beide Unternehmen weniger Steuern zahlen müssen als bei einer Transaktion mit Bargeld.

Aktientausch Beispiel

Im Jahr 2016 übernahm Microsoft das soziale Netzwerk LinkedIn. Die Transaktion belief sich auf insgesamt 26,2 Milliarden US-Dollar, wovon ein Teil in bar bezahlt wurde und der Rest durch den Austausch von Microsoft-Aktien abgedeckt wurde. Durch diesen Aktientausch erhielten LinkedIn-Aktionäre Liquidität und die Möglichkeit, vom potenziellen Aufwärtspotenzial der Microsoft-Aktie zu profitieren. Microsoft nutzte die Übernahme, um seine Präsenz im Markt für Geschäftskunden zu stärken und von der umfangreichen Nutzerbasis sowie den datengestützten Erkenntnissen von LinkedIn zu profitieren.

Niklas Mueller
Niklas Mueller ist ein Content-Manager und Autor, der sich auf den Finanzbereich spezialisiert hat. Während seines BWL-Studiums an der Universität zu Köln entwickelte er eine Leidenschaft für Trading und verfügt nun über fundiertes Wissen über Forex, CFDs, Aktien und technische Analyse. Niklas verfasst hochwertige Beiträge, einschließlich Broker Reviews, um den Lesern die besten Angebote zu präsentieren. Sein Ziel ist es, das Trading Verständnis zu erhöhen und den Lesern zu helfen bessere Trading Entscheidungen zu fällen.
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