Der Begriff FTSE100 bezeichnet einen britischen Aktienindex. Man kennt ihn auch unter dem Namen Financial Times Stock Exchange Index. Er stellt den wichtigsten Aktienindex in Großbritannien dar. Der FTSE100 listet die Aktien der 100 größten Unternehmen und schafft damit ein Abbild des Marktsegments der britischen Standardwerte. Dadurch gilt er als Leitindex für den britischen Aktienmarkt. Die Ermittlung des FTSE100 erfolgt durch die FTSE Gruppe. Die FTSE Gruppe bildet sich aus einem Joint Venture zwischen der Financial Times und der Londoner Börse.
FTSE100 Definition & Erklärung
FTSE100 steht für Financial Times Stock Exchange, bezeichnet einen britischen Aktienindex und listet die 100 größten Unternehmen von Großbritannien. Der FTSE100 wurde Anfang Januar 1984 veröffentlicht. Damals hatte der Index einen Basiswert von 1.000 Punkten. In Echtzeit wird der Aktienindex nun zur Öffnungszeit der Londoner Börse berechnet. Veränderungen des Indexes spiegeln genau die Bewegungen des Handelstages wider. Als Referenzpunkt gilt: der Schlusswert des Handelstages. Die im Aktienindex gelisteten Unternehmen werden vierteljährlich überprüft, ob sie die Anforderungen zur Auflistung erfüllen können. Nach erfolgreicher Prüfung werden diese Unternehmen als Blue-Chip-Unternehmen bezeichnet.
Die Geschichte des FTSE100
Zum ersten Mal am Markt veröffentlicht wurde der FTSE100 am 3. Januar 1984 mit einem Basiswert von 1.000 Punkten. Damals wurde der Index bis ins Jahr 1969 zurückgerechnet. Das erste Mal über die 2.000-Punkte-Marke schoss der Index am 4. März 1987. Den ersten großen Verlust erlitt der Index am 20. Oktober 1987. Damals sank der Index auf 12,22 Punkte. Schuld war der sogenannte Schwarze Montag am 19. Oktober 1987, der an der New York Stock Exchange entstand und den Dow Jones Industrial Average auf 22,6 Prozent einbrechen ließ. Am 11. August 1993 war ein weiterer Meilenstein des FTSE100. An diesem Tag überschritt der Index das erste Mail die 3.000-Punkte-Marke. Weitere Rekordstände wurden auch in den folgenden Jahren erreicht. Beispielsweise erreichte der Index am 1. April 1998 die 6.000-Punkte-Marke.
Wichtige Meilensteine des FTSE100 noch einmal kurz zusammengefasst:
- 3. Januar 1984: Einführung am Markt.
- 4. März 1987: Index liegt zum ersten Mal bei 2.000 Punkten.
- 20. Oktober 1987: Der schwarze Montag ist schuld daran, der Index auf 12,22 Punkte fällt.
- 11. August 1993: Index überschreitet das erste Mal 3.000 Punkte.
- 1. April 1998: Die 6.000-Punkte-Marke wird überschritten.
Wie bildet sich der FTSE100?
Bei dem FTSE100 handelt es sich um einen Aktienindex, der als Kursindex rund 80 Prozent der Marktkapitalisierung der Londoner Börse darstellt. Dabei wird der Kursindex des FTSE100 lediglich aufgrund der Aktienkurse ermittelt. Eine Bereinigung erfolgt dabei nur um Sonderzahlungen oder Erträgen aus Bezugsrechten. Eine Berücksichtigung von Dividendenzahlungen erfolgt beim FTSE100 nicht. Außerdem können Aktiensplits oder andere Kapitalmaßnahmen keinen Einfluss auf den Index ausüben. Der Kurs wird zu LSE-Handelszeit von 8:00 bis 16:30 Uhr ermittelt und jede Sekunde aktualisiert.
Alle an der Londoner Börse gelisteten Unternehmen mit Unternehmenssitz in Großbritannien sind Teil des FTSE100. Allerdings kommt es hier immer wieder zu einer Überprüfung, ob das Unternehmen weiter Teil des FTSE100 sein kann. Dies erfolgt in der Regel so, dass alle Unternehmen nach der Grundlage ihrer Marktkapitalisierung geordnet werden. Wird am Tag der Überprüfung der Rang von 111 der Marktkapitalisierung nicht erreicht, wird das Unternehmen durch ein anderes ersetzt. Diese Überprüfung des Indexes und den enthaltenen Unternehmen verläuft immer vierteljährlich. Die Termine sind dann im März, Juni, September und Dezember.
Welche Unternehmen sind im FTSE100 vertreten?
Wer sich mit dem FTSE100 auseinandersetzt, wird selbstverständlich auch gerne wissen, welche Unternehmen der Aktienkurs listet. Wie bereits erwähnt, listet er 100 der größten Unternehmen Großbritanniens. Für einen kleinen Überblick listen wir nachfolgend ein paar von diesen Unternehmen auf:
- Admiral Group
- Barclays Bank
- Coca-Cola HBC
- BT Group
- British Land
- British American Tobacco
Welche Voraussetzungen müssen Unternehmen erfüllen, damit sie im FTSE100 gelistet werden?
Die Marktkapitalisierung ist wie bereits erwähnt das A und O für die Listung im FTSE100. Nur wer dieses Kriterium erfüllt, hat überhaupt eine Chance in den FTSE100 aufgenommen zu werden. Neben diesem entscheidenden Kriterium gibt es aber noch weitere Voraussetzungen, die ein Unternehmen erfüllen muss, damit es im FTSE100 gelistet wird. Diese sind die folgenden:
- Das Unternehmen muss an der London Stock Exchange notiert sein.
- Der Unternehmenssitz muss in Großbritannien sein.
- Die Liquiditätszahlen dürfen sich nicht verschlechtern.
- Die Aktien des Unternehmens können weiterhin am Markt gehandelt werden.
Wie kann ich am FTSE100 handeln?
Als wichtigster Aktienindex Großbritanniens ist der FTSE100 gefragter denn eh und je. Nicht ohne Grund kann man sich daher fragen, wie man am FTSE100 handeln kann. Dies schauen wir uns jetzt einmal genauer an. Am FTSE100 findet man wie bereits erwähnt die Aktien der 100 größten Unternehmen Großbritanniens. Die Aktien sind dabei nach der Marktkapitalisierung der Unternehmen gelistet. So sind die frei am Markt befindlichen Aktien dieser Unternehmen besonders wichtig für die Gewichtung im FTSE100. Dem Trader steht die Möglichkeit zur Verfügung, über sogenannte ETFs an den Kursgewinnen und auch an den Dividenden der Unternehmen zu profitieren.
Was versteht man unter einem ETF?
Bei dem Begriff ETF Exchange Traded Funds handelt es sich um einen börsengehandelten Indexfonds. Er bildet die Wertentwicklung bekannter Marktindizes genau ab. ETFs ermöglichen die Investition in Aktien und helfen bei dem langfristigen Aufbau von Vermögen. Kurz um: Ein ETF vereint die Vorteile von Fonds und Aktien in einem.
Wichtige Fakten über ETFs zusammengefasst:
- Mithilfe von Wertpapieren kann der Trader günstig in ganze Märkte einsteigen.
- Perfekte Bausteine für Geldanlage.
- Bilden eins zu eins einen Marktindex nach.
- Können wie Aktien jederzeit an der Börse gehandelt werden.
- Haben besondere Vorteile, unter anderem sind sie sicher, kostengünstig, flexibel und breit diversifiziert.
Welche ETFs gibt es im FTSE100?
Schauen wir uns nun einmal an, welche ETFs es im FTSE100 gibt. Dabei unterteilen wir die ETFs einmal nach Kategorien:
Die Besten ETFS im FTSE100:
- iShares Core FTSE 100 UCITS ETF – Die Fondsgröße bei diesem ETF liegt bei 11.774 Mio. Euro und die Gesamtkostenquote bei 0,07 % p.a.
- Xtrackers FTSE 100 UCITS ETF Income 1D – Mit einer Fondsgröße von 89 Mio. Euro liegt die Gesamtkostenquote bei 0,09 % p.a.
Die größten ETFS im FTSE100:
- Vanguard FTSE 100 UCITS ETF Distributing – Bei diesem ETF liegt die Fondsgröße bei 4.302 Mio. Euro und die Gesamtkostenquote bei 0,09 % p.a.
- Ishares Core FTSE 100 UCITS ETF GBP – Die Fondsgröße bei diesem ETF liegt bei 1.975 Mio. Euro und die Gesamtkostenquote bei 0,07 % p.a.
Die günstigsten ETFs im FTSE100:
- HSBC FTSE 100 UCITS ETF GBP – Fondsgröße 462 Mio. Euro, mit einer Gesamtkostenquote von 0,07 % p.a.
- iShares Core FTSE 100 UCITS ETF – Die Fondsgröße bei diesem ETF liegt bei 11.774 Mio. Euro und die Gesamtkostenquote bei 0,07 % p.a.
Kann der Indexpreis des FTSE100 beeinflusst werden?
Die Antwort lautet ja. Wie viele andere Indizes auch, kann der FTSE100 so beispielsweise von weltweiten Ereignissen besonders beeinflusst werden. Dabei können beispielsweise die UK Produktionsstatistik oder das Bruttoinlandsprodukt dafür sorgen, dass der Preis steigt oder fällt. Aber auch wirtschaftliche und politische Veränderungen oder beispielsweise die Ereignisse im Nahen Osten haben schon Auswirkungen auf den Indexpreis gehabt.
Fazit
Der Begriff FTSE100 bezeichnet einen britischen Aktienindex. Man kennt ihn auch unter dem Namen Financial Times Stock Exchange Index. Der FTSE100 listet die Aktien der 100 größten Unternehmen und schafft damit ein Abbild des Marktsegments der britischen Standardwerte. Zum ersten Mal am Markt veröffentlicht wurde der FTSE100 am 3. Januar 1984 mit einem Basiswert von 1.000 Punkten.
Die 6.000 Marke überschritt er das erste Mal am 1. April 1998. Unternehmen, die im FTSE100 gelistet sind, z.B. Barclays Bank und Coca-Cola HBC. Damit diese Unternehmen gelistet werden, müssen sie neben der Marktkapitalisierung unter anderem an der Londoner Börse notiert sein und einen Unternehmenssitz in Großbritannien haben. Im FTSE100 kann man mit sogenannten ETFS oder auch Exchange Traded Funds handeln. ETFs ermöglichen die Investition in Aktien und helfen bei dem langfristigen Aufbau von Vermögen.