Bei der Umsetzung von Investor Relation-Maßnahmen geht es hauptsächlich darum, drei Gruppen zu erreichen, die Finanzmedien, die Finanzanalysten und potenzielle Investoren. Investor Relations Arbeit ist für Unternehmen, die bereits an der Börse notiert sind, genauso wichtig wie für diejenigen, die erst an die Börse wollen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Investor Relations erfolgt nicht nur aus „marketingtechnischen“ Gründen, sondern auch, um die vom Staat vorgegebene Informationspflicht zu erfüllen. Eben diese Informationspflicht hat zur Geburt von IR beigetragen. Es wurde salonfähig, dass Unternehmen neben den verpflichtenden Informationen mehr über sich preisgeben, als sie eigentlich müssten.
- Schließlich geht es nicht nur darum, mittel Investor Relations die Gunst der Finanzmedien, Analysten und potenziellen Investoren zu erlangen, sondern auch zu erhalten.
- Mithilfe von IR kann nicht nur die Außenwahrnehmung des Unternehmens gesteuert werden, da Investor Relations im Optimalfall auch die Schnittstelle zwischen dem Kapitalmarkt und dem Management ist. Stehen im Unternehmen operative und/oder strategische Entscheidungen an, fließen natürlich die Einschätzungen des IR-Managers bezüglich des Finanzmarktes mit ein.
Welchen Einfluss hat Investor Relations auf den Aktienkurs?
Während bei Firmen, die nicht an der Börse sind, die Bewertung nur dann eine Rolle spielt, wenn neue Investoren an Bord geholt werden sollen, sieht das bei bereits an der Börse notierten Unternehmen anders aus. Deren Wert wird an der Börse permanent neu ausgehandelt. Es ist durchaus keine Seltenheit, dass bei manchen Firmen der Wert bzw. der Kur ständig schwankt. Bei anderen bewegt er sich keinen Millimeter, obwohl sich das Geschäft positiv entwickelt hat. Das liegt daran, weil sich niemand für diese Aktie interessiert. Anhand dieses Beispiels lässt sich eindeutig sagen, dass Investor Relations Arbeit definitiv Einfluss auf den Aktienkurs hat. Allerdings ist die Wirkung nicht nachhaltig, sobald man weniger Zeit und Geld in den Aufbau von IR investiert.
Welche Ziele hat Investor Relations?
Wer eine angemessene Unternehmensbewertung sicherstellen will, kann nicht nur während des Börsengangs auf Investor Relations setzen, sondern muss dauerhaft aktiv sein. Mit Investor Relations lässt sich,
- die gesetzlich vorgegebene Informationspflichterfüllen.
- ein Dialog mit potenziellen Investoren führen.
- das Vertrauen bereits vorhandener Investoren stärken.
- eine zu starke Volatilität des Aktienkurses wird verhindert.
- das Image der Firma verbessern.
- eine Reduzierung der Kapitalkosten erreichen.
Je besser das IR, desto besser sind die Zugangsvoraussetzungen zum Kapitalmarkt.
Was ist eine gute Investor Relations?
- Das Unternehmen muss seine Glaubwürdigkeit und Sachlichkeit bewahren. Alle relevanten Informationen sind zeitnah entsprechend § 15 WpHG zu veröffentlichen. Die Mitteilung Kurs-beeinflussender Tatsachen darf niemals vergessen werden.
- Die Informationen müssen relevant und vollständig sein. Es ist sicher selbsterklärend, dass es wenig zielführend ist, potenzielle Investoren unter einer Informationsflut zu ersticken.
- IR muss kontinuierlich und stetig erfolgen. Dabei muss eine gewisse Vergleichbarkeit gegeben sein, denn nur dann kann man sich das Vertrauen seiner Investoren erarbeiten.
- Eine gute IR beinhaltet auch einen Ausblick auf die Zukunft des Unternehmens.
- Insiderinformationen dürfen weder weitergegeben noch ausgenutzt werden.
So kann Investor Relations in der Praxis aussehen
Investment Relations umfasst verschiedene Tätigkeiten und Maßnahmen, wie z.B.
- Beteiligung an der Organisation der Hauptversammlung, z.B. Vorbereitung der Präsentation oder Rede.
- Stärkung der Debt Investor Relations
- Mit vorhandenen Investoren kommunizieren
- IR-Bereich auf der Webseite aufbauen
- Coverage der Aktie auf- und ausbauen
- Finanzberichte erstellen und veröffentlichen usw.