Bei den Kapitalrücklagen eines Unternehmens handelt es sich um Kapital, das von außen in eine Firma eingebracht wurde. Dazu kommt es zum Beispiel, wenn Wandelschuldverschreibungen oder Vorzugsaktien ausgegeben wurden.
Gewinnrücklage vs. Kapitalrücklage Gewinnrücklagen werden gebildet, indem die Firma Gewinne einbehält. Gewinnrücklagen sind praktisch interne Einlagen. |
Wissenswert:
- Was als Kapitalrücklage ausgeführt werden darf, kann im § 272 Abs. 2 HGB nachgelesen werden.
- Kapitalrücklagen werden gesondert in der Bilanz ausgewiesen.
- Das Eigenkapital einer Kapitalgesellschaft besteht neben Kapitalrücklagen auch aus:
- dem gezeichneten Kapital
- den Gewinnrücklagen
- dem Gewinnvortrag
- dem Jahresüberschuss.
Warum sind Kapitalrücklagen wichtig und richtig?
Sobald Rücklagen gebildet werden, nimmt das Eigenkapital einer Firma zu. Dadurch wird die finanzielle Stabilität des Unternehmens gefestigt und das unternehmerische Risiko nimmt ab.
- Die Rücklagen einer Firma müssen nicht unbedingt immer Geld sein. Es kann sich auch um Vorräte oder Anlagevermögen handeln.
- Achtung, nur weil eine Firma hohe Rücklagen hat, bedeutet das nicht, dass es um die Liquidität des Unternehmens gut bestellt ist.
Wie können Kapitalrücklagen aufgelöst werden?
Unter welchen Voraussetzungen das Auflösen von Kapitalrücklagen möglich wird, ist im § 150 Abs. 3 und 4 AktG geregelt. Die wichtigste Grundlage hierfür ist das Verhältnis zwischen Grundkapital und Kapitalrücklage. Entspricht die Kapitalrücklage nur 10 % des Grundkapitals oder weniger, dann darf die Kapitalrücklage nur verwendet werden, um einen Jahresfehlbetrag oder einen Verlustvortrag aus dem vorherigen Geschäftsjahr auszugleichen.
Ist die Kapitalrücklage höher als 10 % im Verhältnis zum Grundkapital, dann kann die Rücklage verwendet werden, um den Jahresfehlbetrag auszugleichen. Aber nur, wenn dieser nicht durch den Gewinnvortrag des vorherigen Jahres abgedeckt werden kann.