Unter Platzierungs- bzw. Emissionsvolumen versteht man den Nenn- bzw. Kurswert aller emittierten Aktien. Das Platzierungsvolumen stellt die Menge dar, die während dieses Zeitraums gekauft oder verkauft wurde und spiegelt somit das Interesse und die Aktivität der Marktteilnehmer an diesen spezifischen Finanzprodukten wider.
Platzierungsvolumen – allgemeine Informationen:
- Das Platzierungsvolumen ist rein für Anleihen und Aktien am Primärmarkt von Relevanz. Ein hohes Volumen lässt sich nur dann an der Wertpapierbörse unterbringen, wenn diese über eine ausreichende Aufnahmefähigkeit verfügt – Stichwort: Marktliquidität.
- Börsen und Kreditinstitute verlangen von einem Unternehmen ein gewisses Mindestvolumen, wenn diese ihre Aktien an der Börse platzieren wollen. Das Handelsvolumen der Börse ergibt sich durch die Addition der Platzierungsvolumen aller Emittenten.
Wie berechnet sich das Platzierungsvolumen?
- Die Anzahl der Aktien ergibt sich aus der Anzahl der verkauften Aktien der Altaktionäre plus Neuemissionen.
- Das Platzierungsvolumen steigt im Falle großer Nachfrage, wenn es z. B. zur Ausübung von Greenshoe (Mehrzuteilungsoptionen) kommt.
Kostet eine Aktie 30 Euro und werden 200.000 Stück neu ausgegeben, so beträgt das Emissionsvolumen sechs Millionen Euro. Dabei ist jedoch wichtig, zu wissen, dass die Aktien am ersten Handelstag auch zu Kursen oberhalb des Ausgabepreises gehandelt werden können. In diesem Fall hätte der Emittent also ein Emissionsvolumen von sechs Millionen Euro am Markt platziert, das aufgrund der hohen Nachfrage und dem damit verbundenen sofortigen Kursanstieg überschritten würde.
Bookbuilding-Verfahren
Bereits im Vorfeld der Emission kann im Bookbuilding-Verfahren eine solche zuvor beschriebene Überzeichnung festgestellt werden (mehr Aufträge als Aktien ausgegeben werden), sodass der Emittent und sein Broker eine Preisspanne festlegen, die zum eigentlichen Emissionspreis führt. Dennoch wird bei der Entscheidung über die Emission ein vorläufiges Platzierungsvolumen festgelegt, nach dem die Grundvergütung der beteiligten Investmentbanken bestimmt wird.
Die Funktion der Investmentbanken
Investmentbanken sind unter anderem für die Platzierung von Aktien bei einem Börsengang zuständig und werden somit von Unternehmen zur Kapitalbeschaffung (Kapitalerhöhung) eingesetzt werden. Hierfür erhalten sie eine Vergütung. Dazu gehören zum Beispiel Gebühren wie Zeichnungsgebühren oder Transaktionsprovisionen.
Beratung
Investmentbanken beraten börsennotierte Unternehmen bei möglichen Transaktionen, wenn zusätzliches Eigenkapital benötigt wird (z. B. Übernahmen) oder wenn ein Teilverkaufsprozess sinnvoll ist (Reduzierung des Anteilsbesitzes).
Unterstützung bei Finanzierungsrunden
Sie unterstützen ihre Kunden mit strategischer Beratung bei Finanzierungsrunden. Dabei erstellen sie Bewertungsberechnungen auf der Basis von fundamentalanalytischen Informationen über vergleichbare börsennotierte Unternehmen, die zuvor mit Echtzeitdaten von Börsen weltweit ermittelt wurden. So wird beim Verkauf von Teilen einzelner Geschäftseinheiten der eigene Bewertungspreis gerechtfertigt.
Preisoptimierung
Der Vorteil für die Unternehmen: Investmentbanken erzielen in der Regel höhere Preise, als ohne professionelle Vermittler erreicht werden könnten. Dies ist insbesondere durch weltweite Marktkontakte zu potenziellen Käufern möglich, die aktuell bereit sind, entsprechend hohe Preise zu zahlen.