Beim Streubesitz handelt es sich um Aktien eines Unternehmens, welche sich nicht im Besitz von Großaktionären– oder Investoren befinden, sondern von vielen Kleininvestoren gehalten werden. Der Streubesitz ist ein klares Anzeichen dafür, wie gut eine Aktie auf dem Markt aktuell handelbar ist – denn Großinvestoren sowie Großaktionäre möchten ihre Anteile häufig gerne behalten und nicht verkaufen.
Wer in solchen Fällen dennoch Aktien des jeweiligen Unternehmens erwerben möchte, kann auf die vielen Streubesitzanteile von kleinen Investoren zurückgreifen, welche tendenziell eher gewillt sind, ihre Unternehmensanteile zu verkaufen. Nicht nur der Besitz von einzelnen Investoren, sondern auch Aktienpakete und Fonds, welche eine Sammlung an Aktien für meist ganz viele verschiedene Kleininvestoren darstellen, zählen zum sogenannten Streubesitz, da sie im Sinne der Kleininvestoren existieren.
Aktien im Rahmen des Streubesitzes werden häufig auch als „Freefloat“ bezeichnet, was bedeutet, dass diese Aktien „frei“ auf dem Markt treiben und nicht in festen Händen ohne Verkaufsabsicht gehalten werden.
Streubesitz für Börsenindizierung und Investoren-Chancen
Seit Mitte 2002 ist der Streubesitz auch eine relevante Basis für die Indizierung der Deutschen Börse hinsichtlich der Marktkapitalisierung und dem Börsenumsatz. Die Marktkapitalisierung gibt die Multiplikation des aktuellen Kurswertes mit der Anzahl an ausgegebenen Aktien an und der Börsenumsatz ist ganz einfach die Geldmenge, welche in einem bestimmten Zeitraum an der Börse gehandelt wird. Unternehmen mit einem Streubesitzanteil von 80 % oder mehr bieten beispielsweise eine deutlich höhere Chance für Investoren, bei dem jeweiligen Unternehmen Kapitaleigner zu werden. Bei Unternehmen ohne hohen Streubesitzanteil stehen viele Aktien nicht zur Verfügung und sind somit nicht treibend oder fließend.